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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2019

Eine traurige, aber zugleich aufmunternde Geschichte

Bittersweet Always (Gray Springs University 2)
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Meine Meinung
Nachdem ich den Vorgänger „Suddenly Forbidden“ gelesen habe, war sofort klar, dass ich die Geschichte von Pippa und Toby auf jeden Fall weiter verfolgen müsste. Die beiden haben mir im ersten ...

Meine Meinung
Nachdem ich den Vorgänger „Suddenly Forbidden“ gelesen habe, war sofort klar, dass ich die Geschichte von Pippa und Toby auf jeden Fall weiter verfolgen müsste. Die beiden haben mir im ersten Teil schon unglaublich gut als Nebencharaktere gefallen, sodass ich sehr gespannt auf ihre eigene Geschichte war.

Pippa ist eine unglaublich angenehme Person. Sie ist sympathisch, lustig, selbstbewusst. Sie weiß, wann sie was sagen soll, wann sie besser still ist, aber ist trotzdem nicht zu aufdringlich. Sie war mir wie gesagt schon im ersten Teil super sympathisch.
Toby ist ein junger Football-Spieler, der mit einigem zu kämpfen hat. Schon im ersten Teil haben wir erfahren, dass er psychisch erkrank ist und dauerhaft mit sich zu kämpfen hat. Dennoch war er mir ebenfall sehr sympathisch mit seiner lustigen, leicht ironisch-überheblichen Art. Er hat in meinen Augen noch ein wenig mehr Charakter, als Quinn, dem Protagonisten aus dem ersten Teil.

Auch die Nebencharaktere, wie Pippas Elters, aber auch andere Studierende, wie Renee, haben wieder meine Begeisterung mit sich ziehen können. Ich bin sehr gespannt, um wen der nächste Teil handeln wird.

Den Schreibstil mochte ich ja schon aus dem ersten Teil. Auch hier war es wieder so, dass ich von der Autorin absolut gefesselt wurde und kaum aufhören konnte, zu lesen. Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus Tobys und Pippas Perspektive geschrieben worden.

Die Handlung ist …. aufregend.
Der erste Teil des Buches ist mir aus dem ersten Band schon bekannt gewesen. Einen Teil, den wir schon aus Ellas Perspektive miterleben durften, erleben wir nun aus Pippas Sicht erneut. Dies fand ich etwas schwierig, eben weil mir schon bekannt war, wie die Situation zwischen Toby und Pippa zunächst endet, was das ganze etwas langatmig gemacht hat. Natürlich erfährt der Leser aus den anderen Perspektiven noch mehr über die Emotionen und Gedanken der Haupt-Akteure, aber dennoch hat das schon bekannte Ende die Luft ein wenig rausgenommen- gerade, was das erste Verliebt-Sein und „alles ist so perfekt und schön“ ausmacht.

Als ich den mir schon bekannten Teil hinter mich gebracht habe, habe ich mich wieder mehr für die Handlung begeistern können. Toby hat nach wie vor mit seiner Krankheit zu kämpfen und Pippa weiß langsam nicht mehr, wie sie damit umgehen soll. Gerade mit der Vorgeschichte ihres Vaters, ist sie sich nun unsicher, ob die Liebe zu Toby den Zweifel und die Sorge vor der Zukunft überwiegen kann.
Toby währenddessen durchlebt seine Krankheit in wohl ihrer schlimmsten Phase. Ich kenne mich nicht gut mit psychischen Krankheiten aus und kann jetzt nicht sagen, ob das Krankheitsbild nah am original ist oder die Betroffen gut oder schlecht wiederspiegelt, aber ich fand es sehr gelungen. Ich habe es etwas mehr nachvollziehen können, als zuvor und habe das Gefühl, ein Stückchen mehr über psychische Krankheiten gelernt zu haben. Als Leser konnte ich den Kampf in ihm, sowie seine eigene Vorgehensweise dabei sehr gut nachvollziehen und habe mit ihm gelacht, geweint und gelitten.

Leider entwickelt sich das Buch im letzten Drittel in eine Richtung, die ich nicht zu 100% nachvollziehen konnte, die es auch wieder etwas langatmig machte. Mehr dazu erzähle ich im nächsten Punkt, da ich ohne Spoiler nicht weit kommen würde.
Achtung, Spoiler! Auf diesen Satz klicken, um Spoiler anzuzeigen!


Fazit
Eine schöne, traurige, aber auch aufmunternde Geschichte über zwei junge Menschen, die im Kampf gegen sich selbst und das Leben stehen. Unterstützt durch einen angenehmen Schreibstil ist „Bittersweet Always“ eine sehr schöne Geschichte, mit kleinen Macken, die das ganze etwas langatmig gemacht haben. Dennoch kann ich das Buch wirklich empfehlen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Eine fast märchenhafte Erzählung!

Cinder & Ella
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Meine Meinung
Als das Buch vor fast einem Jahr überall auf Instagram & co zu sehen war, habe ich mich irgendwie davon zurück gezogen. Es klang ganz nett, aber irgendwie hatte ich nie den Anreiz, es wirklich ...

Meine Meinung
Als das Buch vor fast einem Jahr überall auf Instagram & co zu sehen war, habe ich mich irgendwie davon zurück gezogen. Es klang ganz nett, aber irgendwie hatte ich nie den Anreiz, es wirklich lesen zu wollen. Jetzt, wo bald der zweite Teil erscheint, wollte ich dem ganzen aber doch noch eine Chance geben – zum Glück!

Der Roman ist in der Ich-Form, aus den wechselnden Perspektiven von Ella und Cinder verfasst worden. Immer wieder lassen sich auch kleine Chat-Verläufe zwischen EllaTheRealHero und Cinder458 wieder finden. Dem Schreibstil bin ich gleich auf den ersten Seiten verfallen. Er ist unglaublich leicht und unbeschwert und das bei einer so eigentlich schweren Handlungs-Grundlage.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Ella ist ein junges Mädchen, das sich selbst als ziemlich durchschnittlich beschreiben würde. Hübsch, aber nicht auffallend schön, beliebt, aber nicht die beliebteste. Ein bisschen was von allem, insgesamt aber eher positiv unauffallend. Zumindest bis sie und ihre Mutter in einen Autounfall geraten, der ihr Leben für immer verändert. Was ihr geblieben ist, ist Cinder. Dem Jungen, den sie nie persönlich getroffen hat, dem sie dennoch mehr vertraut, als irgendwem anderen.
Cinder, eigentlich Brian, ist der momentan wohl begehrteste Jugend-Schauspieler Hollywoods. Doch er hat eine Seite, die er nicht gerne mit jedem teilt – außer mit Ella. Beide Charaktere waren mir unheimlich sympathisch.
Ella habe ich schon gemocht, als sie ihren Buchblog erwähnt hat, so etwas schweißt doch einfach zusammen, oder? Aber auch sonst war mir ihr Charakter unglaublich angenehm. Sie hat in den letzten Monaten einiges durchmachen müssen und ist verständlicherweise auch immer noch auf dem Weg der Besserung. Aber obwohl sie sich eigentlich abkoppelt und nicht wirklich bemüht, ihrem neuen Leben eine faire Chance zu geben, wirkte sie auf mich nie wehleidig oder jammernd.
Cinder habe ich auch schnell in mein Herz schließen können. Auf Hollywood wirkt er vielleicht wie der größte Playboy, der eine nach der anderen mit nach Hause nimmt, doch steckt so ein weicher Kern hinter der harten Fassade. Er liest gerne, stöbert auf Blogs herum, kümmert sich um die Menschen, die er liebt und hat eine unheimlich romantische Ader.

Die Handlung hat mich gleich auf den ersten Seiten regelrecht umgehauen. Ich habe natürlich den Klappentext gelesen, aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass das Buch knapp vor dem Unfall schon startet. So sind schon auf Seite 14 die ersten Tränen in Massen geflossen.

Im folgenden treffen wir wieder auf Ella, nachdem sie zahlreiche Operationen hinter sich hat und nun zu ihrem Vater zieht, der sie damals als junges Mädchen für eine neue Familie verlassen hat. Verständlicherweise geht es Ella alles andere als gut. Sie hat nach dem Unfall mit mehreren Verletzungen sowie ihrer psychischen Gesundheit, zu kämpfen, zieht in eine ihr ungewohnten Umgebung zu eigentlich schon Fremden und wird schon direkt bei ihrer Ankunft gemobbt. Mehr möchte ich da gar nicht verraten, aber ich konnte absolut nachvollziehen, wie schlecht sie sich fühlt und warum sie so handelt, wie sie es getan hat. Ständig werden Entscheidungen für sie getroffen und eigentlich nimmt keiner Rücksicht, auf ihre Gefühle dabei. Es hat mir wirklich weh getan, zu sehen, wie viel Ella einstecken muss und wie stark sie dennoch bleibt. Zahlreiche Operationen, Arztbesuche, Krankengymnastik, die dauerhafte Einschränkungen, psychische Probleme, sowie Besuche bei einer Therapeutin. In diesem Sinne wurde wirklich nichts geschönt.

Sie hat wirklich wahnsinnig viel zu kämpfen, aber sie kämpft auch und gibt nicht auf! Und das finde ich wirklich bewundernswert. Sie öffnet sich mit der Zeit immer mehr, auch wenn es ihr schwer fällt und hat eine wunderschöne Entwicklung durchgemacht.

Nach und nach klären sich auch immer mehr Dinge in ihrem Umfeld, als würden dunkle Wolken vorbei ziehen und die ersten Sonnenstrahlen durchlassen. Denn auch die Nebencharaktere haben sich wunderbar weiter entwickelt und können Ella endlich wirklich darlegen, warum sie auf diese Art und Weise gehandelt haben. Keine Begründung erklärt zwar Mobbing, dennoch ist es so ein wenig einfach nachvollziehbarer.

Ein wenig geschönt ist dahingegen, wie schon erwähnt, ihre zufällige Beziehung zu einem Promi. Das ist weniger … realitätsgetreu, dafür aber umso schöner zu lesen! Die Gespräche zwischen den beiden konnten mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern und ich kann total verstehen, das Cinder in Ellas Leben ein fantastischer Lichtblick ist, das war er für mich beim Lesen nämlich auch.

Fazit
Obwohl sowohl Ellas körperliche, als auch ihre psychische Gesundheit wie eine schwarze Wolke über der gesamten Handlung liegen, hat es die Autorin, eine angenehme, humorvolle und fast schon märchenhafte Erzählung zu schaffen, die mich nicht mehr loslassen konnte.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Emotionaler Roadtrip in der Wohlfühl-Atmosphäre von Fairwood

Falling Fast
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Meine Meinung
Das Cover hat gleich meine gesamte Aufmerksamkeit auf das Buch gezogen, es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Nachdem die First-Reihe mir so gut gefallen hat und ich von LYX zur Bookpreview-Party ...

Meine Meinung
Das Cover hat gleich meine gesamte Aufmerksamkeit auf das Buch gezogen, es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Nachdem die First-Reihe mir so gut gefallen hat und ich von LYX zur Bookpreview-Party von „Falling Fast“ eingeladen wurde, gab es für mich kein Entkommen vor dem Buch mehr. Als ich es dann schließlich in den Händen halten durfte, habe ich einfach keinen passenden Moment gefunden, um das Buch zu beginnen, weswegen es auf den Tag genau zwei Monate ungelesen auf meinem Nachtschrank nur darauf gewartet hat, endlich gelesen zu werden. Aber ich hatte einfach das Gefühl, dass ich mir für dieses Buch die Zeit und den richtigen Moment nehmen muss.

Hailee ist 21 Jahre alt und hat Angst vor Menschen. Doch ihrer Zwillingsschwester hatte sie versprochen, diesen Sommer mutig zu sein und aus ihrer Komfort-Zone auszubrechen, also startet sie alleine einen Roadtrip durch die USA, alles unter dem Motto „Sei mutig!„. Ich konnte mich gleich mit ihr identifizieren. Eine Bestellung in einem Café? Schwierig! Fremde Menschen ansprechen, nach dem Weg fragen oder sonst etwas? Kaum möglich. In der Hinsicht habe ich mich selbst so sehr in Hailee gesehen, was sie mir gleich sympathisch gemacht hat.
Was sie aber auch sympathisch machte, war ihre Entwicklung. Ja, sie hat Angst, aber sie springt über ihren Schatten, auch wenn sie das selbst so einige Male überrascht hat. Und das ist für mich wie ein Anstoß, auch aus mir heraus zu kommen, auch mehr aus mir machen zu wollen.
Chase hingegen scheint keine Probleme mit Schüchternheit/sozialen Ängsten zu haben. Im Gegenteil, er ist offen, charmant, humorvoll und neugierig. Auch er hat mir gleich wahnsinnig gut gefallen, weil er mit seiner guten Stimmung einfach ein wahnsinnig angenehmes Gefühl versprüht hat.

Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Chase und Hailee verfasst worden. Den Schreibstil der Autorin kannte ich ja schon aus anderen Büchern und ich liebe ihn noch immer. Ich werde gleich in das Buch gezogen und befinde mich ab der ersten Seite mitten im Geschehen, was mir super gefällt. Zudem ist Bianca wirklich humorvoll und bringt mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht.


Die Handlung ist noch viel mehr, als ein gewöhnlicher Road Trip eines jungen Mädchens. Es geht um Freundschaft, Liebe, Familie, Verluste, Ängste, Krankheiten und und und. Hailee und Chase durchleben eine Reihe an Emotionen, die sie gemeinsam, alleine oder mit anderen verarbeiten müssen. Kurz vorm Ende habe ich mir tatsächlich denken können, was passiert und wie ein paar Dinge zustande gekommen, aber dennoch war es wie ein großer Schock-Moment für mich. Das Ende ist wirklich sehr gemein und ich war froh, gleich weiter lesen zu können!

Ich kann gar nicht mehr verraten, ohne zu spoilern. Aber für die Leser*innen, die sich durch bestimmte Themen triggern lassen, befindet sich eine Trigger-Warnung in diesem Buch. Diese spoilert zwar in Bezug auf die besprochenen Themen, aber aus meinen Augen nicht die Handlung.


Fazit
Ein wahnsinnig emotionaler Roadtrip, der mir Mut zugesprochen und mich zu mutigen Aktionen motiviert hat. Ein Roadtrip, der ein großes Geheimnis hütet und anders verläuft, als es hätte geplant werden können. Mit wunderbaren Charakteren, sie so unterschiedlich sind, aber doch so wunderbar zusammen funktionieren. Und alles begleitet von einer Wohlfühl-Atmosphäre durch das schöne Städtchen Fairwood, in das man sich einfach nur verlieben kann.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein gelungener Start, der Lust auf mehr macht!

Broken Darkness: So verführerisch
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Meine Meinung
Vor ein paar Wochen habe ich mir überlegt, dass Hörbücher bestimmt eine ganz schöne Sache sind. Also habe ich zunächst auf Spotify geschaut und bin auf die Reihe Broken Darkness gestoßen, ...

Meine Meinung
Vor ein paar Wochen habe ich mir überlegt, dass Hörbücher bestimmt eine ganz schöne Sache sind. Also habe ich zunächst auf Spotify geschaut und bin auf die Reihe Broken Darkness gestoßen, die in dem Moment auf Instagram total gehyped wurde. Also schnell herunter geladen und mal reingehört.
Die Handlung hörte sich sehr viel versprechend an, mal etwas neues und aufregendes. Leider habe ich das Hörbuch abgebrochen. Die Stimme der Sprecherin hörte sich in meinen Ohren leider alles andere als angenehm an und irgendwie hatte ich dann auch schnell keine Lust mehr auf den Inhalt. Durch Zufall bin ich in der Bibliothek wieder auf diesen Titel gestoßen und habe ihn mir mal mitgenommen, um wenigstens das Ende noch erfahren zu können.

Der Roman ist aus Annies Sicht in der Ich-Form geschrieben worden, einige Kapitel aus Dylans Sicht schleichen sich dazwischen – diese sind in der Er-Form verfasst. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, auch wenn er mich zu 100% packen konnte.

Annie landet während ihrer Flucht in einem Trailerpark, den sie als ihr neues Zuhause wählt. Sie ist schüchtern, zurückhaltend, ängstlich und steht das erste Mal alleine da. Sie würde gerne mehr aus sich heraus kommen, mehr aus sich machen, aber ist zu eingeschüchtert, um sich richtig öffnen zu können – bis Dylan kommt.
Wer Dylan eigentlich wirklich ist, erfährt der Leser erst zum Schluss des Buches, weswegen auch ich nicht viel dazu sagen werde. Er ist der geheimnisvolle Fremde, mit der rauen Stimme, der zwar fordernd, aber auch auch freundlich und rücksichtsvoll ist.

Ich konnte mit beiden Charakteren nicht viel anfangen, weil mir jegliche Berührungspunkte fehlten. Ich kann mich mit Annie nicht identifizieren, ich hätte sie auch nicht gern als Freundin, aber ich konnte sie verstehen und nachvollziehen.
Weil über Dylan so wenig bekannt gegeben wurde, konnte ich ihn nie einschätzen. Ist er Gut oder Böse? Freundlich und hinterhältig? Was ist sein Plan und warum handelt er so?
Eben weil man nicht viel erfahren hat, konnte ich mir noch kein wirkliches Bild von ihm bilden.

Die Handlung war zunächst ganz interessant. Zwei Fremde telefonieren per Zufall und eine … leidenschaftliche Telefon-Sex-Affäre entwickelt sich? So etwas habe ich zumindest bisher noch nicht gelesen.
Gleichzeitig lernen wir mit Annie gemeinsam den Trailerpark und seine weiteren Bewohner kennen. Es werden Themen angesprochen, die – leider – für viele Menschen Alltag sind, was ich als sehr wichtig empfunden habe. Es geht von häuslicher Gewalt, über Armut und Arbeitslosigkeit bis hin zu Knast-Vergangenheiten – ohne jetzt zu viel zu verraten.
Während wir also Annies Nachbarn kennen lernen und mitverfolgen können, wie Annie sich immer mehr Dinge traut, passiert eigentlich gar nicht ganz so viel. Zeitweise fand ich es auch ein wenig langweilig, weil über mehrere Passagen hinweg das gleiche erzählt wird, nichts weiteres passiert und es sich ein wenig im Kreis zu drehen scheint.

Bis die Spannungskurve dann kurz vorm Schluss auf einmal rasant nach oben geht. Ein Ereignis folgt aufs nächste und auf nächste und kaum habe ich noch einmal umgeblättert, wurden weitere fünf Geheimnisse gelüftet, mehrere Streitigkeiten und Versöhnung von sich getragen und zack – das Buch endet in einem riesigen Cliffhanger.
Auf den letzten 50 Seiten war ich so sehr damit beschäftigt, Ereignisse zu verarbeiten, dass die aufkommende Langeweile sofort verflogen ist und durch Neugierde, sowie Begeisterung ersetzt wurde. Ich hätte mir nur gewünscht, die Spannung hätte sich minimal mehr verteilt. Rückblickend finde ich, dass dieser Teil eher eine Vorbereitung auf die noch kommenden Teile darstellt, als ein gelungener Reihen-Start.

Fazit
Ein Buch, an das ich ohne jegliche Erwartung gegangen bin, das mich letztendlich aber sehr vom Hocker reißen konnte. Die Charaktere sind mir zwar noch nicht ganz zugänglich geworden, aber dafür folgen ja weitere Teile. Der Schreibstil ist ganz angenehm gewesen und die Handlung teilweise ein wenig langweilig. Das Ende war dahingegen sehr Action-Reich, was ein wenig schlecht verteil war, aber definitiv Lust auf Teil 2 macht.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Hätte das Potential gehabt - leider verschenkt...

Lies of Love
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Meine Meinung
Ich bin über Netgalley auf das Buch aufmerksam geworden und war gleich vom Klappentext angefixt. Einerseits klingt es wie die typische Boss-und-Angestellte-Geschichte, aber andererseits wirkt ...

Meine Meinung
Ich bin über Netgalley auf das Buch aufmerksam geworden und war gleich vom Klappentext angefixt. Einerseits klingt es wie die typische Boss-und-Angestellte-Geschichte, aber andererseits wirkt es so, als würde noch viel mehr dahinter stecken, weswegen ich sehr gespannt war.

Andrew stellt gleich auf den ersten Seiten dar, wie sehr er die Welt, Menschen und vor allem Lüger(innen) und Frauen hasst, gleichzeitig aber den Sex mit letzteren liebt. Freunde scheint er keine zu haben und allgemein lebt er nur für die Arbeit und Sex.
Alyssa ist eine geheimnisvolle junge Frau, die nicht gerne viel über sich verrät, aber neben dem Jura-Studium eine große Leidenschaft für das Ballett-Tanzen hat.
Leider muss ich sagen, dass ich mit beiden Charakteren bis zum Ende hin nicht warm geworden bin. Andrew war mir eindeutig zu negativ gestimmt. Ständig wird wiederholt, wie sehr er Lügen missachtet, wie sehr er Lügnerinnen hasst und allgemein ist sonst alles ziemlich scheiße, bis auf Sex natürlich. Er tut allerdings nichts daran, mit seinem eigenen tollen Charakter, den der zahllosen schrecklichen Frauen wieder „gut“ zu machen. Im Gegenteil, er ist gleichgültig, desinteressiert, herablassend und nun ja … einfach ein ziemlich schrecklicher Mensch.
Alyssa ist für mich nichts halbes und nichts ganzes. Ich war mir nie sicher, was sie eigentlich will und ich glaube, das wusste sie auch an keiner Stelle so wirklich. Zunächst wirkte sie super selbstbewusst und taff, aber nach dem überraschenden Zusammentreffen zwischen Andrew und Alyssa verwandelt sie sich in meinen Augen in eine unselbstständige und abhängige Frau.

Der Roman ist abwechselnd aus Alyssas und Andrews Sicht in der Ich-Form geschrieben worden. Zu Anfang eines jeden Kapitels findet sich eine kleine Definition juristischer Begriffe wieder. Die Idee fand ich ganz witzig, da sie gut zum Inhalt passte und ich das Gefühl hatte, die jeweiligen Begriffe bezogen sich immer ziemlich gut auf das folgende Kapitel. Der Schreibstil an sich konnte mich leider nicht zu 100% fesseln, schlecht war er allerdings auch nicht. Ich habe das Buch sehr locker und schnell lesen können.

Vom Inhalt hatte ich mir allerdings besseres erhofft. Es ist schnell klar, dass Andrew eine schlimme Vergangenheit in Bezug auf Vertrauensmissbrauch haben muss. Diese Vergangenheit wird nach und nach weiter aufgearbeitet, bis der Leser schließlich der ganzen Wahrheit gegenüber steht. Ich fand diese Aufarbeitung tendenziell ziemlich gut gelungen, das stückchenweise Entlüften des Geheimnis fand ich an sich sehr gut. Allerdings wurde mir insgesamt zu wenig Bezug darauf genommen, nachdem der „Grund“ für Andrews hassvolles Verhalten erklärt wurde. Diese Geschichte hatte nämlich ein sehr großes Potential und es hätte mir wahnsinnig gut gefallen, mehr darüber zu lesen. Etwas größere Rückblick-Kapitel, ein paar mehr vielleicht und ich wäre schon zufriedener gewesen.
Stattdessen habe ich miterleben müssen, wie Andrew anfängt, Alyssa zu hassen, mit ihr zu schlafen, woraufhin Alyssa Andrew hasst, woraufhin sie miteinander schlafen, woraufhin niemand mehr mit irgendjemandem spricht. Und daraufhin schlafen sie miteinander. Ich glaube, man kann verstehen, woraufhin ich hinaus will.
Es war ein stetiges Hin und Her zwischen Alyssa und Andrew, bis es immer wieder zum „Versöhnungs“-Sex kommt. Gerade im Mittelteil hat es sich deswegen arg gezogen und ich hatte auch kaum noch Lust, hinter Andrews Geheimnis zu kommen.
Was mich zusätzlich noch gestört hat, war das allgemeine Frauenbild in diesem Buch. Andrews Position gegenüber Frauen ist von Grund auf folgendes: Frauen sind Lügnerinnen. Leider trifft er auch auf keine Frau, die ihm das Gegenteil beweisen könnte, wie man schon im ersten Kapitel erfährt. Er trifft nur Lügnerinnen, die ihm sein Frauenbild natürlich nur bestätigen. Zudem will jede – jede! – Frau, die er trifft, mit ihm schlafen, wirklich ausnahmslos. Seine Vergangenheit hätte wie gesagt so ein großes Potential gehabt, diese Passagen habe ich am liebsten gelesen, aber leider wurde dies nicht wirklich ausgenutzt.

Fazit
Ein enttäuschendes Leseerlebnis mit einer starken Grundlage. Die Grundidee gefiel und gefällt mir auch noch immer sehr gut. Leider hat die Umsetzung eine recht langweilige und unabwechslungsreiche Geschichte hervor gebracht.