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Tippi und Grace sind an der Hüfte zusammengewachsen, sie haben zwei Köpfe, vier Arme, vier Lungenflügel, zwei Herzen und zwei Beine. Aber viel wichtiger: sie haben zwei Persönlichkeiten, ...
Meine Meinung
Tippi und Grace sind an der Hüfte zusammengewachsen, sie haben zwei Köpfe, vier Arme, vier Lungenflügel, zwei Herzen und zwei Beine. Aber viel wichtiger: sie haben zwei Persönlichkeiten, ihre eigenen Gedanken und Gefühle. Eigentlich hatten sie Privatunterricht zu Hause, doch nachdem ihr Vater den Job verlor und somit das Geld knapp wurde, sahen sie sich gezwungen, auf eine öffentliche Schule zu wechseln. Gleich am ersten Tag finden sie Freunde, Yasmeen und Jon. Den beiden scheint es nichts auszumachen, dass Tippi Grace zusammen gewachsen sind und im Gegensatz zu all den anderen gaffen sie sie auch nicht an. Grace ist ganz hin und weg von der Tatsache, dass Jon sie als eine Person betrachtet, aber sie weiß auch, dass sie sich niemals verlieben darf. Eine Beziehung oder gar eine Ehe ist schließlich unmöglich.
Grace ist die schüchterne von den beiden, sie sagt nicht so oft und laut wie Tippi, wenn ihr etwas nicht gefällt. Sie ist zurückhaltender und will es am liebsten allen Recht machen. Sie liest gerne, während Tippi Musik hört und backt gerne. Sie sorgt sich um ihre kleine Schwester, Dragon, und um ihren Vater, der seine Arbeitslosigkeit in Alkohol ertränkt.
Mit Grace habe ich mich von Anfang an sehr gut verstanden und auch Tippi hatte ich sehr gerne, auch wenn sie etwas rücksichtsloser erscheint. Jon und Yasmeen mochte ich ebenso, auch wenn ich mich anfangs gefragte habe, warum sie sich gleich so stark mit Tippi und Grace angefreundet haben. Nicht, weil sie anders sind, als andere, sondern weil es neue Schülerinnen sind und das klingt jetzt vermutlich komisch, aber Yasmeen und Jon haben sich sofort so an sie geklebt, dass ich es etwas seltsam fand. Aber im Nachhinein sind sie wirklich gute Freunde.
Der Roman ist in der Ich-Form aus Grace' Sicht geschrieben und ich war sehr froh, als ich gemerkt habe, dass es nur Grace' Sicht ist. Nicht, dass ich etwas gegen Tippi gehabt hätte, nein, ich mag beide sehr gerne, aber ich fand es so einfach ganz passend. Der Schreibstil an sich ist sehr ungewöhnlich, aber ich mochte ihn, nachdem ich mich daran gewöhnt habe. Die Kapitel sind immer sehr kurz, meistens nicht länger als drei Seiten lang. Die Autorin nutzt in jeden Satz Enjambements und auch viele Absätze, sodass jedes Kapitel ein wenig wie ein Gedicht aussieht. Durch die Enjambements habe ich die Sätze anfangs immer sehr abgehackt gelesen, was mich zunächst gestört hat, aber nach wenigen Kapiteln habe ich mich daran gewöhnt und fand es, wie gesagt, letztendlich ganz schön.
Die Umsetzung der Handlung ist wirklich fantastisch. Es hat mich wirklich mitgenommen und ich habe sehr mit Tippi und Grace mitfühlen können, obwohl ich mir eine solche Situation natürlich nicht vorstellen kann. Ich habe die zwei sehr lieb gewinnen können und spätestens am Ende habe ich mir wirklich die Augen aus dem Kopf geweint, ich wollte einfach nicht, dass es endet. Schade fand ich, dass das Ende dennoch so offen ist, ich habe noch so einige unbeantwortete Fragen.
Fazit
Ich bin wirklich überzeugt von diesem Roman. Zwei außergewöhnliche Mädchen mit einem außergewöhnlichen Leben und einem außergewöhnlichen Schreibstil rühren mich zu Tränen. Ich habe keinerlei Punkte an diesem Buch auszusetzen und fand es einfach klasse, auch wenn das Ende mich noch immer mitnimmt.