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Veröffentlicht am 14.09.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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MEINE MEINUNG
Nachdem mich die Alice-Interpretation der Autorin so begeistert hat, konnte ich ihre Interpretation von Peter Pan kaum abwarten - die ursprüngliche Geschichte hat mich schon immer fasziniert ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mich die Alice-Interpretation der Autorin so begeistert hat, konnte ich ihre Interpretation von Peter Pan kaum abwarten - die ursprüngliche Geschichte hat mich schon immer fasziniert und da ich auch schon zahlreiche Theorien über Peter Pan und das Nimmerland gelesen habe, war ich sehr neugierig, was Christina Henry daraus machen würde.

Im Nimmerland hat Peter Pan das Sagen und dieser will eigentlich nur eines: Spaß haben und niemals erwachsen werden! Um nicht mehr so einsam zu sein, holt er Jamie mit auf die Insel, sein mittlerweile ältester Freund. Mit der Zeit hat er sich also immer mehr Spiel-Kameraden zu sich geholt, um mit ihnen auf teilweise gefährliche Abenteuer zu gehen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jamie, ein Junge, den Peter schon vor etlichen Jahrzehnten zu sich auf die Insel holte, um nicht mehr einsam zu sein. Jamie ist einer der wenigen Jungs, die Peters Abenteuer stets überlebten und sieht sich daher mittlerweile in einer Art Aufpasser-Rolle für die anderen. Obwohl er eigentlich gerne auf der Insel ist, beginnt er langsam Peter und seine abenteuerlustigen Ideen zu hinterfragen. Jamie sieht langsam immer mehr die Gefahr in allem und möchte die anderen Jungs ein wenig vor Peter schützen, was Peter natürlich gar nicht gerne sieht.

Peter selbst tritt in diesem Buch gar nicht so auf, wie ich es erwartet hatte. Natürlich steht auch er im Mittelpunkt der Geschichte, doch erleben wir ihn eher aus einer größeren Distanz. Ich hatte nie das Gefühl, ihn wirklich zu kennen und hatte die ganze Zeit über ein sehr distanziertes und unwohles Gefühl mit ihm. Natürlich wird schon aus dem Klappentext klar, dass Peter der Alptraum im Nimmerland ist, aber irgendwie hatte ich mir doch mehr von ihm gewünscht.

Ansonsten gibt es natürlich die ganzen Jungs, die Peter als Spielkameraden zu sich holte. Die Geschichte hinter ihnen fand ich sehr spannend und sehr schön von der Autorin interpretiert. Ansonsten kann ich nicht ganz so viel zu ihnen sagen. Einige haben mir mehr kennen gelernt, andere weniger, insgesamt mochte ich sie und ihre Rolle in der Geschichte aber sehr.

Der gesamte Roman ist aus Jamies Perspektive geschrieben worden, was ich sehr mochte. Was ich vom Schreibstil halten soll, weiß ich irgendwie nicht. Einerseits bin ich nur so durch die Seiten geflogen, andererseits hat mich etwas unbestimmtes daran gestört.

Und genauso unentschlossen stehe ich auch der Handlung gegenüber.
Es hat ehrlich gesagt eine Weile gedauert, bis ich in der Handlung drin war und irgendwie ist mir auch danach noch zu wenig passiert.

Zunächst wird uns das Nimmerland ein wenig vorgestellt, genauso lernen wir Peters Art kennen und auch Jamie und die anderen Jungs werden uns vorgestellt. Bis es dann wirklich an Fahrt aufnimmt dauert es mir ein wenig zu lange, sodass ich kaum Interesse, das Buch weiterlesen zu wollen. Mit der Zeit wird es ein wenig besser, aber ehrlich gesagt hat mich das Buch an keiner Stelle wirklich packen können. Es wird schnell klar, welcher Typ Peter ist, was für ihn wichtig ist und dass er seine "Freunde" gerne jeglichen Gefahren aussetzt und Spielchen mit ihnen spielt. Aber leider war mir das alles noch zu wenig. Es gab die ein oder andere brenzlige Situation und schaurige Moment, aber insgesamt war es mir einfach nicht genug Spannung und Grusel.

Und obwohl ich Jamies Entwicklung hier sehr geliebt habe und auch seine Geschichte gerne verfolgt habe, war es mir alles ein wenig zu fad. Es gab für mich keine großen Spannungsmomente, nichts, worauf die Handlung hingearbeitet hat und auch das Ende hat mich weder überrascht noch begeistert. Man weiß natürlich schon, wie die Geschichte enden wird, aber trotzdem hat mir noch der besondere Kick dabei gefehlt.

FAZIT
Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen, wie erwartet. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Idee dieser Erzählung sehr mochte und auch sehr viel Potential darin sehe, aber besonders im Vergleich zur Brutalität und Spannung der Alice-Chroniken bin ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet und muss zugeben, dass ich beim Lesen teilweise wirklich gelangweilt war...

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Nicht so schön, wie der erste Teil

Deluxe Love
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Meine Meinung
Der Tod von Seraphines Vater verändert ihr Leben schlagartig: nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nun reißt sich auch noch ihr Onkel das Mode-Imperium unter den Nagel. Und gleichzeitig ...

Meine Meinung
Der Tod von Seraphines Vater verändert ihr Leben schlagartig: nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nun reißt sich auch noch ihr Onkel das Mode-Imperium unter den Nagel. Und gleichzeitig ist Seraphine sich sicher, dass ausgerechnet der Bruder ihres Vaters Schuld an dessen Tod trägt. Sie ist wild entschlossen, den vermeintlichen Mord aufzuklären, als sich ihr Cousin Blaise an ihre Versen heftet und sie nicht mehr aus den Augen lässt. Ausgerechnet er, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat …

Seraphine ist als Adoptiv-Kind in die Dumont-Familie gekommen, wird von ihren neuen Eltern aber über alles geliebt und genauso liebevoll behandelt, wie ihre neuen Adoptiv-Geschwister. Anders sieht es mit der Familie ihres Vaters aus: sein Onkel und auch dessen Söhne haben sie nie wirklich anerkannt und behandeln sie selbst jetzt im Erwachsenenalter nicht ebenbürtig. Während Seraphine noch mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters zu kämpfen hat, versucht ihr Onkel mit sämtlichen Mitteln, sie aus dem Familien-Unternehmen zu entfernen, was ihr gar nicht gefällt. Sie liebt das Mode-Imperium ihres Vaters und geht in der Welt von Mode und Beauty regelrecht auf.
Wir haben sie ja bereits im vorherigen Teil kennengelernt und ich mochte sie hier genauso sehr wie zuvor schon. Sie ist einfach ein herrlichen erfrischender Mensch, der mir immer gleich ein gutes Gefühl vermittelt hat. Sie hatte großes Glück, von der Dumont-Familie adoptiert zu werden, nimmt das aber nie für Selbstverständlich und arbeitet immer noch gerne für ihren eigenen Erfolg.

Mit Blaise hingegen musste ich erst warm werden. Es ist Teil der „bösen“ Seite der Familie, auch wenn schon im ersten Teil klar wird, dass er nicht so hinterlistig und rücksichtslos ist, wie sein Bruder oder Vater. Trotzdem konnte ich ihn lange nicht einschätzen, bis er mich doch noch überzeugen konnte. Er ist nicht mein Lieblings-Bookboyfriend, aber insgesamt mochte ich ihn ganz gerne.

Und auch den Schreibstil mochte ich ganz gerne. Das Buch ließ sich sehr leicht und flüssig lesen und besonders die Atmosphäre ist wunderbar herüber gekommen. Die Kapitel wechseln nicht nur die Perspektiven von Blaise und Seraphine, sondern auch immer wieder zwischen der Gegenwart und Vergangenheit und so erleben wir Seraphines Kindheit und Jugendzeit mit und wie sie und Blaise wirklich zueinander stehen. Diese Wechsel haben mir wirklich sehr gut gefallen, vor allem weil sie die Geschichte immer wieder ein wenig auflockern konnten.

Die Handlung hat hier einen ganz anderen Ton, als die des ersten Teils. Das Urlaubs-Feeling ist weg, stattdessen befinden wir uns mitten im Pariser Leben mit seinen Höhen und Tiefen.

Statt den Fokus auf eine leidenschaftliche Liebes-Affäre zu legen, wird hier eher Seraphines Leben und die Aufklärung vom Tod ihres Vaters thematisiert. Wie schon gesagt wechseln die Kapitel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wodurch wir viele kleine Bruchteile von Seraphines Leben miterleben und sie aufwachsen sehen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, besonders weil sie eine ganz besondere Geschichte hat. Den Teil des Buches mochte ich wirklich sehr, ich fand Seraphine und ihren Charakter wirklich unheimlich spannend.

Und dann geht es vor allem darum, dass Seraphine der Meinung ist, ihr Onkel habe ihren Vater ermordet. Denn genau das möchte sie irgendwie beweisen und nimmt daher Kontakt zu eher zwielichtigen Personen auf, was sie später noch in große Gefahr bringen wird. Den Teil der Geschichte fand ich einerseits recht spannend, besonders weil es sehr schön an den ersten Teil anknüpft. Andererseits konnte es mich aber nicht so mitreißen, wie ich es mir gewünscht hatte. Dadurch, dass der Verdacht auf Mord schon vorher besteht und meiner Meinung nach gar kein Verdacht mehr ist, habe ich die ganzen Ermittlungen eher als Langweilig empfunden. Nach meinem Empfinden war im ersten Teil schon „klar“, dass ihr Onkel den Vater umgebracht hat und ein ganz böses Spiel spielt, weswegen es hier kaum große Neuigkeiten für mich gab.

Insgesamt war das ganze Geschehen sehr vorhersehbar und dreht sich meiner Meinung nach auch etwas zu lange im Kreis. Es ist eine ganz spannende Idee und manche Momente haben mich auch packen können, aber insgesamt war es mir zu schwach.

Und genauso habe ich auch leider die Liebesbeziehung in diesem Buch empfunden. Wir lernen schnell, das zwischen Blaise und Seraphine mehr ist, als nur ein adoptiertes Familienverhältnis. Durch die Kapitel der Vergangenheit erfahren wir auch, was genau sich zwischen ihnen abspielte und wie Blaise ihr Herz gebrochen hat. Den Teil mochte ich noch ganz gerne, doch leider blieb die Entwicklung zwischen ihnen in der Gegenwart etwas auf der Strecke. Weil Seraphine so sehr mit der Mord-Ermittlung beschäftigt ist, rückt alles andere ein wenig zu sehr in den Hintergrund. Mir fehlten einfach die großen Gefühle und Emotionen, was ich sehr schade fand.

Fazit
Insgesamt handelt es sich hier um einen Roman, der mich kurzzeitig gut unterhalten konnte, mehr aber auch nicht. Die Idee hinter der Geschichte ist ganz gut und spannend, die Umsetzung ist leider etwas schleppend. Es gab keine großen Überraschungen oder plötzliche Wendungen und die Liebesgeschichte war auch ein wenig lasch. Wie gesagt fand ich das Buch nicht schlecht und habe es auch ganz gerne gelesen, aber ich werde mich nicht langfristig dran erinnern.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Eine ganz wunderschöne Fortsetzung!

Fadeaway
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Meine Meinung
Nachdem ich den ersten Teil der AWAY-Reihe von Anabelle Stehl schon so sehr mochte, war ich super gespannt auf die Fortsetzung. Das Cover passt perfekt zum ersten Teil der Reihe und auch ...

Meine Meinung
Nachdem ich den ersten Teil der AWAY-Reihe von Anabelle Stehl schon so sehr mochte, war ich super gespannt auf die Fortsetzung. Das Cover passt perfekt zum ersten Teil der Reihe und auch hier haben wir wieder das kleine Detail der Berliner Straßenkarte im Hintergrund, was wiederum perfekt zum Inhalt passt – gefällt mir sehr.

Kyra möchte endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen und beginnt mit frischen Optimismus ihr Psychologie-Studium in Berlin. Als ihr schon bei den ersten Vorlesungen immer wieder misogyne Umstände an der Uni auffallen, widmet sie sich einem neuen Projekt: einem feministischen Podcast. Als sie im Aufnahmezimmer von Milan überrascht wird, ahnt sie noch nicht, das er sich ganz schnell in ihr Herz schleichen wird. Doch gleichzeitig wird sie immer stärker mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, mit der sie sich schließlich auseinander setzen muss…

Kyra haben wir bereits im ersten Teil als Noahs Schwester kennen gelernt, weswegen wir auch schon den Teil ihrer Vergangenheit kennen, die sie so sehr vergessen möchte. Wir starten als nicht komplett Unwissend, was ich sehr gemocht habe. Kyra selbst ist eigentlich eine selbstbewusste und starke junge Frau, die genau weiß, was sie will. Durch das eine Erlebnis hat ihre selbstbewusste Art einige Schläge abbekommen und sie gerät immer wieder in Situationen, in denen die Panik sie zu überrennen scheint. Dennoch kämpft sie sich sehr stark in ein normales Leben zurück und möchte nun mit ihrem Podcast dafür sorgen, dass das auch andere Frauen schaffen. Sie beginnt damit, auf misogyne Umstände an ihrer Uni aufmerksam zu machen und schnell schlägt ihr feministischer Podcast große Wellen, die nicht nur positiv sind.
Ich habe Kyra von der ersten Seite an sehr geliebt, weil ich so viel von mir selbst in ihr sehe und gleichzeitig ist sie ein großes Vorbild für mich geworden. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches immer weiter, lässt sich von Rückschlägen nicht unterkriegen und zeigt gleichzeitig, dass es okay ist, wenn man Zeit zum Heilen braucht. Was ich auch sehr mochte ist, dass ihr Podcast nicht von Anfang an perfekt läuft und sie auch selbst immer wieder mehr über Feminismus lernt.

Milan ist professioneller Handballer und lebt für den Sport und sein Team. Für ihn gibt es kaum etwas wichtigeres und er ist ein sehr ehrgeiziger und gewissensvoller Spieler. Außerhalb des Spielfeldes hat er mich einen sehr nachdenklichen und ruhigen Eindruck gemacht, was ich sehr geliebt habe. Dazu kommt seine sehr verständnisvolle Art, die mein Herz einfach zum Schmelzen gebracht hat. Wie auch Kyra lässt er sich nicht schnell unterkriegen und hat sich sehr schnell in mein Herz schleichen können.

Der Roman ist in der Ich-Form, wechselnd aus Kyras und Milans Perspektive geschrieben worden und den Schreibstil der Autorin habe ich auch hier wieder sehr geliebt. Sie schreibt ganz wundervoll und fesselnd, während sie mit einer angenehmen Leichtigkeit schwierige Themen behandelt.

Die Handlung entwickelt sich, ähnlich wie die des ersten Teils, sehr langsam und ruhig, was ich persönlich sehr liebe. Die Charaktere nähern sich in einem sehr ruhigen Tempo an und übereilen nichts, wodurch ihre Geschichte auf mich nur einen authentischeren Eindruck macht. Ich liebe es, wenn die Protagonisten nichts überstürzen und nach wenigen Seiten von der magischen großen Liebe sprechen, ist für mich einfach immer realistischer. Die Liebesgeschichte der beiden stand meiner Meinung nach auch weniger im Vordergrund, als Kyras eigene Geschichte, welche meiner Meinung nach auch viel wichtiger war. Ich habe es sehr genossen, dass die beiden sich so langsam annähern, während Kyra immer mehr zu sich selbst findet.

Während Kyra und Milan sich also langsam annähern, wird Kyras Podcast immer größer. Sie spricht über feministische Themen, LGBTQ+, Mental Health und alles, was in diese Richtung geht. Wie schon gesagt läuft es nicht von Anfang an perfekt und sie lernt immer mehr dazu, was ich sehr mochte. Die gesamte Thematik ist wirklich komplex, aber die Autorin hat sie ganz wunderbar in ihre Handlung einbauen können, was mich immer wieder zum Nachdenken anregen konnte. Besonders die Podcast-Folgen an sich, von denen wir immer wieder Ausschnitte lesen durften, haben mir wirklich sehr gefallen.

Und auch Kyras Entwicklung und ihre Verarbeitung der Vergangenheit fand ich einfach perfekt. Sie zeigt, dass man Zeit braucht, gewisse Dinge zu verarbeiten und dass man selbst immer am besten weiß, wann der perfekte Moment kommt, darüber zu sprechen. Und genau diese Message finde ich einfach perfekt.

Fazit
Eine wunderbare Fortsetzung, die mir wieder sehr gut gefallen hat. Die Thematiken sind nicht ohne, aber die Autorin bringt sie mit einer wunderbaren Leichtigkeit in ihrer Geschichte ein, dass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Besonders Kyra hat mir einfach unheimlich gut gefallen, da ihre Message mir sehr ans Herz geht. Jetzt bin ich einfach wahnsinnig gespannt auf den dritten Teil der Reihe!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Eine sehr besondere Geschichte, die mich sehr berührt hat

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Meine Meinung
Die Autorin kenne ich nur als Illustratorin von Instagram, ihre Bilder liebe ich immer über alles, weswegen ich super neugierig war, als ich von ihrem eigenen Buch erfahren habe. Das Cover ...

Meine Meinung
Die Autorin kenne ich nur als Illustratorin von Instagram, ihre Bilder liebe ich immer über alles, weswegen ich super neugierig war, als ich von ihrem eigenen Buch erfahren habe. Das Cover ist schon mal wunderschön und auch der Klappentext klang sehr vielversprechend.

Emilia fällt das Leben nicht leicht: sie hat eine Angststörung, durch die sie ihre Wohnung oft wochenlang nicht verlässt, denn selbst kleine Schritte außerhalb ihrer vier Wände fallen ihr sehr schwer. Doch als ihre Schwester ihr droht, den Kontakt abzubrechen, sollte sie nicht endlich zur Therapie gehen, rafft Emilia sich auf und verlässt ihre Wohnung. Noch vor der ersten Sitzung bei ihrem neuen Therapeuten trifft sie ausgerechnet auf Jack, den sie eigentlich nie wiedersehen sollte. Und dann verwechselt der Therapeut sie auch noch und denkt, die beiden wären zusammen für eine Paartherapie dort. Vollkommen überrumpelt löst Emilia die Verwechslung nicht auf und schon beginnt die außergewöhnliche Therapie…

Emilia ist fast dreißig, lebt alleine mit ihrem Kater und ist Schriftstellerin – ein super Beruf für sie, denn so muss sie das Haus nicht verlassen. Sie kann sich nicht mehr so richtig daran erinnern, wann diese Angststörung angefangen hat, doch mittlerweile kann sie es sich nicht mehr anders vorstellen. Von ihrer Angst so eingenommen, stößt sie ungewollt einigen Menschen in ihren Leben vor den Kopf, womit besonders ihre Schwester Lara nicht gut zurecht kommt.
Ich habe Emilia von Anfang an gemocht, auch wenn ich nicht alles, was sie gemacht hat, nachvollziehen konnte. Besonders gut gefallen hat mir allerdings ihre Entwicklung im Laufe des Romans. Diese machte auf mich nämlich einen sehr authentischen Eindruck, besonders weil nicht auf einmal alles wieder gut ist. Emilia entwickelt sich in kleinen, aber sehr schönen Schritten weiter und das habe ich wirklich sehr gemocht.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Emilias Perspektive geschrieben worden, wodurch wir die Ausmaße ihrer Angststörung sehr gut aus ihrer Sicht nachempfinden können. Dazu kommen kleine Wechsel zwischen den Vergangenheit und der Gegenwart, wodurch die Vorgeschichte zwischen Emilia und Jack nach und nach aufgearbeitet wird, was mir sehr gefallen hat. Was ich ebenfalls sehr mochte, war der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt sehr locker und angenehm und verpackt das große Thema der Angststörung mit einer angemessenen Portion Humor, sodass es sich sich wunderbar in die Geschichte einfügt.

Ehrlich gesagt wusste ich anfangs nicht ganz, was ich von der Handlung erwarten sollte, aber sie hat mich vollkommen positiv überraschen können.
Es beginnt mit dem, was bereits im Klappentext steht: Lara fordert von Emilia endlich zur Therapie zu gehen, Emilia macht es und trifft auf Jack, mit dem sie wegen einer Verwechslung in einer Paartherapie landet. Und danach entfaltet sich diese wunderbare Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie und der Suche nach sich selbst.

Wir begleiten Emilia und Jack, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart und erleben dabei, wie Emilia immer mehr wieder zu sich selbst findet. Sie schien eine lange Zeit sehr verloren zu sein, hat die Augen vor vielen Problemen verschlossen und hat vieles einfach hingenommen, wie es kam, ohne was gutes draus zu machen. Im Laufe des Buches lernt sie aber immer mehr, auf sich selbst zu hören und mehr aus ihrem Leben zu machen, während Jack ihr stetiger Begleiter auf dem holprigen Weg ist.

Obwohl das Buch einen sehr ruhigen Verlauf hat und ohne großartiges Drama auskommt, hat es mich von den ersten Seiten an absolut einnehmen können. Emilias und Jacks Geschichte ist eine ganz besondere, die mich immer wieder zum Nachdenken und Mitfühlen angeregt hat. Es ist nicht perfekt, aber authentisch und echt, was ich sehr geliebt habe.

Was ich natürlich nicht unerwähnt lassen sollte, sind die zahlreichen wunderschönen Illustrationen, die immer wieder auftauchen. Wie schon gesagt liebe ich den Stil der Autorin und war sehr froh, auch zwischen den Seiten immer wieder kleine Kunstwerke entdecken zu dürfen.

Fazit
Eine sehr besondere Geschichte, die mich auf auf ganz andere Art und Weise sehr berührt hat. Die Autorin schreibt mit einer solchen humorvollen Leichtigkeit über Mental Health, dass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Das Buch hat mir in gewisser Weise gezeigt, dass es sich lohnt, über seinen eigenen Schatten zu springen und dass man viel mehr schaffen kann, als man sich selbst zutraut.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Eine ganz wunderbare Geschichte!

Durch die kälteste Nacht
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Meine Meinung
Als mittlerweile sehr großer Fan von Brittainy C. Cherry habe ich mir im Frühjahr ganz aufgeregt den ersten Teil ihrer neuen Reihe gekauft. Als kurz nach der Veröffentlichung viele Leser:innen ...

Meine Meinung
Als mittlerweile sehr großer Fan von Brittainy C. Cherry habe ich mir im Frühjahr ganz aufgeregt den ersten Teil ihrer neuen Reihe gekauft. Als kurz nach der Veröffentlichung viele Leser:innen geschrieben haben, sie seien enttäuscht und es sei nicht so gut wie gewohnt, habe ich das Buch zunächst in mein Regal gestellt und es nicht begonnen. Nun war ich aber doch neugierig und weil ich mir doch immer gerne eine eigene Meinung bilde, habe ich es jetzt doch gelesen.

Als Kennedy vor den Scherben ihrer Ehe steht, sucht sie bei ihrer Schwester Zuflucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Diese lässt Kennedy kurzerhand in einem der Häuser leben, die sie und ihr Mann renovieren und vermieten, damit sie sich ein Leben weg von ihrem (Ex-)Mann aufbauen kann. Schnell trifft sie auf den grummeligen Jax, der in der Stadt keinen sonderlich positiven Ruf hat. Doch die beiden kennen sich aus ihrer Kindheit und erkennen schnell, dass sie eine tiefe Traurigkeit teilen.

Als Kennedy erkennt, wie schrecklich ihr Ehemann eigentlich ist, verlässt sie ihn und möchte nichts mehr mit ihm zutun haben. Es gibt nichts mehr, was sie in ihrem alten Leben hält, weswegen sie nun in der Kleinstadt bei ihrer Schwester einen Neustart wagen möchte. Sie lebt noch tief in ihrer Trauer nach einem schweren Verlust, über den sie nicht hinweg kommt, was man schnell merkt. Eine schwere Traurigkeit umgibt sie und sie scheint schon lange nicht mehr die positiven Seiten des Lebens zu sehen. Sie ist sehr freundlich und anderen Menschen gegenüber offen und aufgeschlossen, aber in Wahrheit lässt sie kaum jemanden wirklich nah an sich heran und fühlt sich im Inneren sehr einsam. Ich habe sie wahnsinnig schnell in mein Herz schließen können, da mich bereits die ersten Kapitel absolut überwältigt haben. Kennedy ist ein super starker, emotionaler und wunderbarer Charakter, den man einfach nur lieben kann.

Jax scheint da zunächst das absolute Gegenteil zu sein. Er ist ein Einzelgänger, was er allerdings sehr zu genießen scheint. Er ist grummelig, bemüht sich nicht darum, nett zu anderen zu sein und kümmert sich auch nicht sonderlich um seinen schlechten Ruf. Doch unter der kühlen Fassade versteckt sich ebenfalls ein einsamer Mensch, der seine Gefühle bloß wahnsinnig gut versteckt. Als Kind hatte er viele Schwierigkeiten, war oft eingeschüchtert und zurückhaltend, weswegen Kennedy ihm mit ihrer selbstbewussten Art stets den Rücken gestärkt hat. Trotz anfänglicher Skepsis hat auch Jax sich sehr schnell einen Platz in meinem Herz erschlichen. Er hatte es nie leicht, ist aber ein wahrer Kämpfer und ihn Wahrheit ist er super liebevoll und fürsorglich, was ihn nur noch liebenswerter macht.

Der Roman ist in der Ich-Form, wechselnd aus Kennedys und Jax‘ Perspektive geschrieben worden, wobei einige Kapitel aus der Kindheit der beiden stammen. Diese Wechsel haben mir sehr gut gefallen, da wir die beiden beim gemeinsamen Aufwachsen begleiten konnten und dadurch auch gleich die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden erklärt wird. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und angenehm zu lesen, wobei er zugleich auch sehr gefühlvoll ist.

Die Handlung wechselt wie schon erwähnt stets zwischen Gegenwart und Vergangenheit und erzählt somit zwei Geschichten gleichzeitig. Einmal erleben wir die Kindheit von Kennedy und Jax, die sich im Feriencamp kennen lernen und eine tiefe Freundschaft mit kleinen Gefühlen aufbauen, bis der Kontakt plötzlich ohne Grund abbricht. Dann gibt es die Gegenwart, in der die beiden sich Jahre nach dem Kontaktabbruch wieder treffen und die Verbundenheit zwischen ihnen gleich wieder aufflackert.

Ich habe es sehr geliebt, die Kindheit der beiden zu verfolgen, da es eine so wunderbare Grundlage für die Geschichte der Gegenwart ist. Schon nach den ersten Treffen der beiden, spürt man, wie tief die beiden miteinander verbunden sind, was die Liebesgeschichte der beiden nur noch authentischer macht. Es ist, als könnten sie einfach nicht ohne einander und als würden sie immer wieder einen Weg zueinander finden, komme, was wolle. Sie haben beide einige Päckchen zu tragen, doch ergänzen sie sich in ihrer Fürsorge zueinander einfach perfekt.

Währenddessen greift die Autorin natürlich wieder einige Themen auf, die es wirklich in sich haben. Sensiblere Leser:innen sollten die Trigger-Warnung deswegen auf jeden Fall ernst nehmen. Aber wie gewohnt arbeitet Brittainy C. Cherry diese Themen mit einer Leichtigkeit in ihrer Geschichte ein, dass es nicht gezwungen oder übertrieben wirkt, was mir immer sehr gut gefällt.

Leider muss ich jetzt aber dazu kommen zu sagen, dass mich dieses Buch nicht so sehr begeistern konnte, wie ihre anderen Romane. Es ist eine sehr gefühlvolle Geschichte, die mein Herz wirklich hätte zerreißen könnte, aber irgendwie ist das nicht passiert. Ich bin eine sehr emotionale Leserin, ich weine schnell bei Büchern und mein Herz ist schon so oft gebrochen worden, dass ich es gar nicht mitzählen könnte – aber genau das liebe ich bei guten Büchern. Aber leider sind meine Augen hier trocken geblieben und etwas unbestimmtes hat gefehlt, um mich wirklich umzuhauen. Versteht mich nicht falsch, das Buch war wunderbar, die Charaktere sind klasse und es ist ganz klar nicht gefühlskalt geschrieben worden. Aber es fehlte einfach etwas. Das ist wirklich Kritik auf höchstem Niveau, aber da ihre letzten Veröffentlichungen jeweils Jahreshighlights für mich waren, sind meine Erwartungen mittlerweile einfach sehr hoch.

Was ich aber sehr geliebt habe, war die Kleinstadt-Atmosphäre in diesem Buch. Das Örtchen, in dem Kennedy und Jax leben ist eine typische amerikanische Kleinstadt mit einem kleinen Ortskern, ganz vielen Veranda-Häusern und dem typischen Kleinstadt-Gossip, was ich immer total liebe.

Fazit
Ein wunderbares Buch mit zwei gebrochenen Charakteren, die zueinander finden und sich gegenseitig in ihrer Traurigkeit helfen. Die Geschichte ist sehr emotional geschrieben und die Worte der Autorin haben mich schnell verzaubern können. Leider fehlte mir noch das letzte Etwas, was ich aus anderen Büchern der Autorin kenne, aber trotzdem habe ich auch dieses Buch sehr geliebt!

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