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Veröffentlicht am 14.09.2021

Ein schöner Auftakt einer vielversprechenden Reihe

Malady Wayward
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Meine Meinung
D.C. Odesza ist meine liebste Dark Romance-Autorin, weswegen ich super gespannt auf ihren neuen Roman war. Das Cover und die Aufmachung sind wie gewohnt wunderschön, obwohl sie mal wieder ...

Meine Meinung
D.C. Odesza ist meine liebste Dark Romance-Autorin, weswegen ich super gespannt auf ihren neuen Roman war. Das Cover und die Aufmachung sind wie gewohnt wunderschön, obwohl sie mal wieder eine düstere Geschichte verstecken werden.

Um sich etwas mehr Geld dazu zu verdienen, nimmt Malady einen Job als Au-Pair-Mädchen bei einer reichen Familie in Maderia an. In riesiger Vorfreude reist sie in dem kleinen Dorf auf der Insel an und erlebt kurz nach ihrer Ankunft einen Schock: die Familie lebt wider Erwartungen nicht in einer modernen Villa am Meer, sondern in einer heruntergekommenen, düsteren Quinta. Doch Malady will es sich und ihrem neuen Arbeitgeber beweisen und bleibt, obwohl der Familienvater ihr einen unmoralischen Vertrag verschlägt. Sie will sich das Geld nicht entgehen lassen und willigt ein, obwohl sie nicht weiß, auf wen sie sich da einlassen wird …

Malady ist eine typische Protagonstin von D.C. Odesza, die ich immer wieder liebe. Sie ist selbstbewusst, stark und lässt sich von nichts unterkriegen. Sie macht den Mund auf, wenn ihr etwas nicht passt, kann sich selbst gut verteidigen und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben, auch wenn es sie immer wieder ein Gefahr bringen könnte. Ich mochte ihre starke und offene Art sehr gerne, weswegen ich ihre Geschichte sehr gerne verfolge.

Dann spielen natürlich noch der Vater der Au-Pair-Kinder Jupiter, sowie sein Bruder Amilcar eine große Rolle. Auf den ersten Blick könnten die beiden kaum unterschiedlicher sein. Jupiter kämpft noch schwer mit dem Verlust seiner Frau und zieht sich seitdem immer mehr zurück. Er ist mit seinen zwei Kindern überfordert, daher auch das Jobangebot für Au-Pairs, und versteckt sich viel zu sehr in seiner Arbeit, um sich überhaupt um sie zu sorgen. Er ist auch der Grund für das verwahrloste Grundstück, da es ihn einfach nicht mehr interessiert. Er wirkt grummig, gemein und vorlaut, weswegen ich ihn zu Beginn wirklich nicht mochte. Amilcar hingegen ist das blühende Leben, macht ständig unangemessene Kommentare und lebt sein Leben eigentlich als große Party. Aber auch wenn er Malady gegenüber etwas offener als Jupiter ist, hatte ich auch mit ihm anfängliche Schwierigkeiten. Ich konnte die beiden Männer wirklich lange nicht richtig einschätzen und ehrlich gesagt ist der Funke auch zuletzt nicht zu 100% übergesprungen. Normalerweise liebe ich die männlichen Protagonisten bei D.C. Odesza mit der Zeit immer, denn eigentlich sind sie immer zunächst etwas grummelig und unsympathisch, aber gleichzeitig fesselnd. Hier fehlte mir der fesselnde Aspekt ein wenig zu sehr.

Die Handlung ist wie gewohnt wieder eine Mischung aus Erotik und Thriller – die perfekte Mischung meiner Meinung. Schon nach den ersten Seiten hat die Autorin es geschafft, mich an die Handlung zu fesseln, sodass ich das Buch nicht weglegen konnte. Es wird schnell klar, dass die Familie, in der Malady nun angestellt ist, große Geheimnisse hütet und im Dorf nicht sonderlich beliebt ist. Besonders verhasst werden sie von ihren eigenen Nachbarn, einem Familien-Clan, der ebenfalls nicht ungefährlich wirkt. Durch all die Geheimnisse ist die Handlung einfach unheimlich packend, was ich sehr geliebt habe.

Was ich auch sehr mochte, war die gemischte Atmosphäre dieser Geschichte. Einerseits befinden wir uns auf der wunderschönen Insel Maderia, die wahre Urlaubsfeelings versprüht, wie wir in wenigen Szenen am Strand mit Malady auch erlebt haben. Andererseits ist die Quinta der Familie so düster und geheimnisvoll, dass wir hier ebenfalls mysteriöse und spannende Vibes haben, was eine sehr angenehme Mischung war.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch schon sehr packen konnte, es gab auch schon einige spannende Szenen, aber insgesamt wirkte es eher wie eine große Einleitung für die kommenden Teile. Es war zwar nie langweilig, aber es ist noch nicht genug passiert, um einen richtigen Faden zu erkennen. Wie gesagt konnte ich auch noch keine gute Verbindung zu den beiden Protagonisten aufbauen, da fehlte mir auf jeden Fall noch etwas. Ich bin mir allerdings sicher, dass sich das in den nächsten Teilen noch ändern wird.

Fazit
Ein sehr solider Auftakt der neuen Reihe meiner liebsten Dark Romance Autorin! Die Atmosphäre ist sehr außergewöhnlich und die Handlung verspricht auf jeden Fall eine spannende, düstere Story, auf die ich sehr gespannt bin. Hier fehlte mir noch ein kleines bisschen mehr, besonders von den beiden männlichen Protagonisten, aber ich bin sehr neugierig auf die kommenden Teile!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Eine schöne Geschichte, die mich kurzweilig sehr begeistern konnte

In all seinen Farben
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MEINE MEINUNG
Das Buch stand schon länger im englischen Orignal auf meiner Wunschliste, weswegen ich umso gespannter war, als ich die deutsche Übersetzung im One Verlag entdeckt habe. Das Cover finde ich ...

MEINE MEINUNG
Das Buch stand schon länger im englischen Orignal auf meiner Wunschliste, weswegen ich umso gespannter war, als ich die deutsche Übersetzung im One Verlag entdeckt habe. Das Cover finde ich unglaublich schön. Ich liebe das Minimalistische, das gleichzeitig perfekt zur Handlung passt.

Robins Leben läuft momentan nicht gerade perfekt: die High School neigt sich dem Ende zu, doch von seinen Colleges häufen sich nur die Absagen. Und auch sein eigentlich fester Freund Connor steht nicht zu ihm, wodurch Robin sich nur noch verloren fühlt. Bis seine zwei beste Freunde ihn zu einer Drag-Show schleppen und er ganz fasziniert in die Welt des Drags eintaucht..

Robin beendet aktuell seine High School und möchte am liebsten sein größtes Hobby, das Tanzen, an der LAPA studieren. Als er nur Absagen erhält, bricht seine Welt zusammen und er weiß kaum noch etwas mit sich anzufangen. Als er seine Drag-Show besucht, ist er gleich ganz fasziniert von der Welt des Drags und schnell dreht sich sein gesamtes Leben darum. Er hat etwas gefunden, in das er all seine Energie stecken kann und beginnt sogar, seine liebsten Menschen zu belügen, um weiterhin Teil der Drag-Welt zu sein.
Ich habe Robin anfangs wirklich sehr gemocht. Er ist kein perfekter Charakter, der auch seine Ecken und Kanten hat, zu denen er allerdings auch steht. Im Laufe des Buches entwickelt er sich immer weiter, er lernt sich selbst von neuen Seiten kennen und setzt neue Prioritäten in seinem Leben, auch wenn er damit einigen vor den Kopf stößt. Ich hatte das Gefühl, dass er sich zwischendurch selbst ein wenig verloren hat und ganz neu zu sich findet, was mir wirklich gut gefallen hat.

Auch die Nebencharaktere fand ich ganz schön, auch wenn sie mir ein wenig zu oberflächig blieben. Besonders seine zwei besten Freunde hätte ich gerne noch etwas mehr kennen gelernt.

Der gesamte Roman ist in der Ich-Form aus Robins Perspektive geschrieben worden und der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Autor scheibt sehr locker und flüssig, gleichzeitig aber auch zeitgemäß und auf sehr authentische Art sehr altersgerecht, was mir gut gefallen hat. Auf den letzten Seiten befindet sich zudem ein Glossar zu bestimmten Begriffen Rund um Drag, was ich sehr mochte.

Die Handlung beginnt zunächst eher ruhig. Wir begleiten Robin in seiner Hoffnung, an der LAPA angenommen zu werden und erleben gemeinsam mit ihm, wie dieser Traum zerplatzt und er langsam Gefallen am Drag findet.

Kurz gesagt ist es die Geschichte eines Jungens, der sich selbst immer mehr kennen lernt und zu sich findet. Wir erleben gemeinsam mit ihm eine kleine Persönlichkeitsentwicklung, in der er immer stärker wird und lernt, mehr für sich selbst einzustehen. Das alles hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Was ich auch gemocht habe, was generell das ganze Drag-Thema. Es ist nicht so, als würde ich mich überhaupt nicht auskennen, aber ich würde nicht behaupten, dass ich viel Wissen über diese Welt hätte. In meinen Augen war es aber alles unheimlich authentisch und besonders Robins vorsichtiges Herantasten an diesen Lebensstil hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Meine einzige Kritik ist, dass es mir leider ein wenig zu emotionslos blieb. Dafür, dass das ganze Thema der jugendlichen Selbstfindung, Akzeptanz und Ablehnung eigentlich ein so emotionales Thema ist, fehlte mir an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Gefühl. Auch blieb es mir an vielen Stellen zu oberflächig.

FAZIT
Insgesamt kann ich sagen, dass es ein sehr schöner Roman über einen besonderen Jungen ist, der mich kurzweilig sehr begeistern konnte. Er wird mir vermutlich nicht längerfristig im Kopf bleiben, aber insgesamt hat es mir wirklich sehr gut gefallen. Der Schreibstil war unglaublich angenehm und schön zu lesen und die Charaktere haben mir trotz der Oberflächigkeit sehr gut gefallen. Etwas mehr Gefühl und es wäre perfekt gewesen!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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MEINE MEINUNG
Nachdem mich die Alice-Interpretation der Autorin so begeistert hat, konnte ich ihre Interpretation von Peter Pan kaum abwarten - die ursprüngliche Geschichte hat mich schon immer fasziniert ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mich die Alice-Interpretation der Autorin so begeistert hat, konnte ich ihre Interpretation von Peter Pan kaum abwarten - die ursprüngliche Geschichte hat mich schon immer fasziniert und da ich auch schon zahlreiche Theorien über Peter Pan und das Nimmerland gelesen habe, war ich sehr neugierig, was Christina Henry daraus machen würde.

Im Nimmerland hat Peter Pan das Sagen und dieser will eigentlich nur eines: Spaß haben und niemals erwachsen werden! Um nicht mehr so einsam zu sein, holt er Jamie mit auf die Insel, sein mittlerweile ältester Freund. Mit der Zeit hat er sich also immer mehr Spiel-Kameraden zu sich geholt, um mit ihnen auf teilweise gefährliche Abenteuer zu gehen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jamie, ein Junge, den Peter schon vor etlichen Jahrzehnten zu sich auf die Insel holte, um nicht mehr einsam zu sein. Jamie ist einer der wenigen Jungs, die Peters Abenteuer stets überlebten und sieht sich daher mittlerweile in einer Art Aufpasser-Rolle für die anderen. Obwohl er eigentlich gerne auf der Insel ist, beginnt er langsam Peter und seine abenteuerlustigen Ideen zu hinterfragen. Jamie sieht langsam immer mehr die Gefahr in allem und möchte die anderen Jungs ein wenig vor Peter schützen, was Peter natürlich gar nicht gerne sieht.

Peter selbst tritt in diesem Buch gar nicht so auf, wie ich es erwartet hatte. Natürlich steht auch er im Mittelpunkt der Geschichte, doch erleben wir ihn eher aus einer größeren Distanz. Ich hatte nie das Gefühl, ihn wirklich zu kennen und hatte die ganze Zeit über ein sehr distanziertes und unwohles Gefühl mit ihm. Natürlich wird schon aus dem Klappentext klar, dass Peter der Alptraum im Nimmerland ist, aber irgendwie hatte ich mir doch mehr von ihm gewünscht.

Ansonsten gibt es natürlich die ganzen Jungs, die Peter als Spielkameraden zu sich holte. Die Geschichte hinter ihnen fand ich sehr spannend und sehr schön von der Autorin interpretiert. Ansonsten kann ich nicht ganz so viel zu ihnen sagen. Einige haben mir mehr kennen gelernt, andere weniger, insgesamt mochte ich sie und ihre Rolle in der Geschichte aber sehr.

Der gesamte Roman ist aus Jamies Perspektive geschrieben worden, was ich sehr mochte. Was ich vom Schreibstil halten soll, weiß ich irgendwie nicht. Einerseits bin ich nur so durch die Seiten geflogen, andererseits hat mich etwas unbestimmtes daran gestört.

Und genauso unentschlossen stehe ich auch der Handlung gegenüber.
Es hat ehrlich gesagt eine Weile gedauert, bis ich in der Handlung drin war und irgendwie ist mir auch danach noch zu wenig passiert.

Zunächst wird uns das Nimmerland ein wenig vorgestellt, genauso lernen wir Peters Art kennen und auch Jamie und die anderen Jungs werden uns vorgestellt. Bis es dann wirklich an Fahrt aufnimmt dauert es mir ein wenig zu lange, sodass ich kaum Interesse, das Buch weiterlesen zu wollen. Mit der Zeit wird es ein wenig besser, aber ehrlich gesagt hat mich das Buch an keiner Stelle wirklich packen können. Es wird schnell klar, welcher Typ Peter ist, was für ihn wichtig ist und dass er seine "Freunde" gerne jeglichen Gefahren aussetzt und Spielchen mit ihnen spielt. Aber leider war mir das alles noch zu wenig. Es gab die ein oder andere brenzlige Situation und schaurige Moment, aber insgesamt war es mir einfach nicht genug Spannung und Grusel.

Und obwohl ich Jamies Entwicklung hier sehr geliebt habe und auch seine Geschichte gerne verfolgt habe, war es mir alles ein wenig zu fad. Es gab für mich keine großen Spannungsmomente, nichts, worauf die Handlung hingearbeitet hat und auch das Ende hat mich weder überrascht noch begeistert. Man weiß natürlich schon, wie die Geschichte enden wird, aber trotzdem hat mir noch der besondere Kick dabei gefehlt.

FAZIT
Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen, wie erwartet. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Idee dieser Erzählung sehr mochte und auch sehr viel Potential darin sehe, aber besonders im Vergleich zur Brutalität und Spannung der Alice-Chroniken bin ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet und muss zugeben, dass ich beim Lesen teilweise wirklich gelangweilt war...

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Nicht so schön, wie der erste Teil

Deluxe Love
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Meine Meinung
Der Tod von Seraphines Vater verändert ihr Leben schlagartig: nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nun reißt sich auch noch ihr Onkel das Mode-Imperium unter den Nagel. Und gleichzeitig ...

Meine Meinung
Der Tod von Seraphines Vater verändert ihr Leben schlagartig: nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nun reißt sich auch noch ihr Onkel das Mode-Imperium unter den Nagel. Und gleichzeitig ist Seraphine sich sicher, dass ausgerechnet der Bruder ihres Vaters Schuld an dessen Tod trägt. Sie ist wild entschlossen, den vermeintlichen Mord aufzuklären, als sich ihr Cousin Blaise an ihre Versen heftet und sie nicht mehr aus den Augen lässt. Ausgerechnet er, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat …

Seraphine ist als Adoptiv-Kind in die Dumont-Familie gekommen, wird von ihren neuen Eltern aber über alles geliebt und genauso liebevoll behandelt, wie ihre neuen Adoptiv-Geschwister. Anders sieht es mit der Familie ihres Vaters aus: sein Onkel und auch dessen Söhne haben sie nie wirklich anerkannt und behandeln sie selbst jetzt im Erwachsenenalter nicht ebenbürtig. Während Seraphine noch mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters zu kämpfen hat, versucht ihr Onkel mit sämtlichen Mitteln, sie aus dem Familien-Unternehmen zu entfernen, was ihr gar nicht gefällt. Sie liebt das Mode-Imperium ihres Vaters und geht in der Welt von Mode und Beauty regelrecht auf.
Wir haben sie ja bereits im vorherigen Teil kennengelernt und ich mochte sie hier genauso sehr wie zuvor schon. Sie ist einfach ein herrlichen erfrischender Mensch, der mir immer gleich ein gutes Gefühl vermittelt hat. Sie hatte großes Glück, von der Dumont-Familie adoptiert zu werden, nimmt das aber nie für Selbstverständlich und arbeitet immer noch gerne für ihren eigenen Erfolg.

Mit Blaise hingegen musste ich erst warm werden. Es ist Teil der „bösen“ Seite der Familie, auch wenn schon im ersten Teil klar wird, dass er nicht so hinterlistig und rücksichtslos ist, wie sein Bruder oder Vater. Trotzdem konnte ich ihn lange nicht einschätzen, bis er mich doch noch überzeugen konnte. Er ist nicht mein Lieblings-Bookboyfriend, aber insgesamt mochte ich ihn ganz gerne.

Und auch den Schreibstil mochte ich ganz gerne. Das Buch ließ sich sehr leicht und flüssig lesen und besonders die Atmosphäre ist wunderbar herüber gekommen. Die Kapitel wechseln nicht nur die Perspektiven von Blaise und Seraphine, sondern auch immer wieder zwischen der Gegenwart und Vergangenheit und so erleben wir Seraphines Kindheit und Jugendzeit mit und wie sie und Blaise wirklich zueinander stehen. Diese Wechsel haben mir wirklich sehr gut gefallen, vor allem weil sie die Geschichte immer wieder ein wenig auflockern konnten.

Die Handlung hat hier einen ganz anderen Ton, als die des ersten Teils. Das Urlaubs-Feeling ist weg, stattdessen befinden wir uns mitten im Pariser Leben mit seinen Höhen und Tiefen.

Statt den Fokus auf eine leidenschaftliche Liebes-Affäre zu legen, wird hier eher Seraphines Leben und die Aufklärung vom Tod ihres Vaters thematisiert. Wie schon gesagt wechseln die Kapitel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wodurch wir viele kleine Bruchteile von Seraphines Leben miterleben und sie aufwachsen sehen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, besonders weil sie eine ganz besondere Geschichte hat. Den Teil des Buches mochte ich wirklich sehr, ich fand Seraphine und ihren Charakter wirklich unheimlich spannend.

Und dann geht es vor allem darum, dass Seraphine der Meinung ist, ihr Onkel habe ihren Vater ermordet. Denn genau das möchte sie irgendwie beweisen und nimmt daher Kontakt zu eher zwielichtigen Personen auf, was sie später noch in große Gefahr bringen wird. Den Teil der Geschichte fand ich einerseits recht spannend, besonders weil es sehr schön an den ersten Teil anknüpft. Andererseits konnte es mich aber nicht so mitreißen, wie ich es mir gewünscht hatte. Dadurch, dass der Verdacht auf Mord schon vorher besteht und meiner Meinung nach gar kein Verdacht mehr ist, habe ich die ganzen Ermittlungen eher als Langweilig empfunden. Nach meinem Empfinden war im ersten Teil schon „klar“, dass ihr Onkel den Vater umgebracht hat und ein ganz böses Spiel spielt, weswegen es hier kaum große Neuigkeiten für mich gab.

Insgesamt war das ganze Geschehen sehr vorhersehbar und dreht sich meiner Meinung nach auch etwas zu lange im Kreis. Es ist eine ganz spannende Idee und manche Momente haben mich auch packen können, aber insgesamt war es mir zu schwach.

Und genauso habe ich auch leider die Liebesbeziehung in diesem Buch empfunden. Wir lernen schnell, das zwischen Blaise und Seraphine mehr ist, als nur ein adoptiertes Familienverhältnis. Durch die Kapitel der Vergangenheit erfahren wir auch, was genau sich zwischen ihnen abspielte und wie Blaise ihr Herz gebrochen hat. Den Teil mochte ich noch ganz gerne, doch leider blieb die Entwicklung zwischen ihnen in der Gegenwart etwas auf der Strecke. Weil Seraphine so sehr mit der Mord-Ermittlung beschäftigt ist, rückt alles andere ein wenig zu sehr in den Hintergrund. Mir fehlten einfach die großen Gefühle und Emotionen, was ich sehr schade fand.

Fazit
Insgesamt handelt es sich hier um einen Roman, der mich kurzzeitig gut unterhalten konnte, mehr aber auch nicht. Die Idee hinter der Geschichte ist ganz gut und spannend, die Umsetzung ist leider etwas schleppend. Es gab keine großen Überraschungen oder plötzliche Wendungen und die Liebesgeschichte war auch ein wenig lasch. Wie gesagt fand ich das Buch nicht schlecht und habe es auch ganz gerne gelesen, aber ich werde mich nicht langfristig dran erinnern.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Eine ganz wunderschöne Fortsetzung!

Fadeaway
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Meine Meinung
Nachdem ich den ersten Teil der AWAY-Reihe von Anabelle Stehl schon so sehr mochte, war ich super gespannt auf die Fortsetzung. Das Cover passt perfekt zum ersten Teil der Reihe und auch ...

Meine Meinung
Nachdem ich den ersten Teil der AWAY-Reihe von Anabelle Stehl schon so sehr mochte, war ich super gespannt auf die Fortsetzung. Das Cover passt perfekt zum ersten Teil der Reihe und auch hier haben wir wieder das kleine Detail der Berliner Straßenkarte im Hintergrund, was wiederum perfekt zum Inhalt passt – gefällt mir sehr.

Kyra möchte endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen und beginnt mit frischen Optimismus ihr Psychologie-Studium in Berlin. Als ihr schon bei den ersten Vorlesungen immer wieder misogyne Umstände an der Uni auffallen, widmet sie sich einem neuen Projekt: einem feministischen Podcast. Als sie im Aufnahmezimmer von Milan überrascht wird, ahnt sie noch nicht, das er sich ganz schnell in ihr Herz schleichen wird. Doch gleichzeitig wird sie immer stärker mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, mit der sie sich schließlich auseinander setzen muss…

Kyra haben wir bereits im ersten Teil als Noahs Schwester kennen gelernt, weswegen wir auch schon den Teil ihrer Vergangenheit kennen, die sie so sehr vergessen möchte. Wir starten als nicht komplett Unwissend, was ich sehr gemocht habe. Kyra selbst ist eigentlich eine selbstbewusste und starke junge Frau, die genau weiß, was sie will. Durch das eine Erlebnis hat ihre selbstbewusste Art einige Schläge abbekommen und sie gerät immer wieder in Situationen, in denen die Panik sie zu überrennen scheint. Dennoch kämpft sie sich sehr stark in ein normales Leben zurück und möchte nun mit ihrem Podcast dafür sorgen, dass das auch andere Frauen schaffen. Sie beginnt damit, auf misogyne Umstände an ihrer Uni aufmerksam zu machen und schnell schlägt ihr feministischer Podcast große Wellen, die nicht nur positiv sind.
Ich habe Kyra von der ersten Seite an sehr geliebt, weil ich so viel von mir selbst in ihr sehe und gleichzeitig ist sie ein großes Vorbild für mich geworden. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches immer weiter, lässt sich von Rückschlägen nicht unterkriegen und zeigt gleichzeitig, dass es okay ist, wenn man Zeit zum Heilen braucht. Was ich auch sehr mochte ist, dass ihr Podcast nicht von Anfang an perfekt läuft und sie auch selbst immer wieder mehr über Feminismus lernt.

Milan ist professioneller Handballer und lebt für den Sport und sein Team. Für ihn gibt es kaum etwas wichtigeres und er ist ein sehr ehrgeiziger und gewissensvoller Spieler. Außerhalb des Spielfeldes hat er mich einen sehr nachdenklichen und ruhigen Eindruck gemacht, was ich sehr geliebt habe. Dazu kommt seine sehr verständnisvolle Art, die mein Herz einfach zum Schmelzen gebracht hat. Wie auch Kyra lässt er sich nicht schnell unterkriegen und hat sich sehr schnell in mein Herz schleichen können.

Der Roman ist in der Ich-Form, wechselnd aus Kyras und Milans Perspektive geschrieben worden und den Schreibstil der Autorin habe ich auch hier wieder sehr geliebt. Sie schreibt ganz wundervoll und fesselnd, während sie mit einer angenehmen Leichtigkeit schwierige Themen behandelt.

Die Handlung entwickelt sich, ähnlich wie die des ersten Teils, sehr langsam und ruhig, was ich persönlich sehr liebe. Die Charaktere nähern sich in einem sehr ruhigen Tempo an und übereilen nichts, wodurch ihre Geschichte auf mich nur einen authentischeren Eindruck macht. Ich liebe es, wenn die Protagonisten nichts überstürzen und nach wenigen Seiten von der magischen großen Liebe sprechen, ist für mich einfach immer realistischer. Die Liebesgeschichte der beiden stand meiner Meinung nach auch weniger im Vordergrund, als Kyras eigene Geschichte, welche meiner Meinung nach auch viel wichtiger war. Ich habe es sehr genossen, dass die beiden sich so langsam annähern, während Kyra immer mehr zu sich selbst findet.

Während Kyra und Milan sich also langsam annähern, wird Kyras Podcast immer größer. Sie spricht über feministische Themen, LGBTQ+, Mental Health und alles, was in diese Richtung geht. Wie schon gesagt läuft es nicht von Anfang an perfekt und sie lernt immer mehr dazu, was ich sehr mochte. Die gesamte Thematik ist wirklich komplex, aber die Autorin hat sie ganz wunderbar in ihre Handlung einbauen können, was mich immer wieder zum Nachdenken anregen konnte. Besonders die Podcast-Folgen an sich, von denen wir immer wieder Ausschnitte lesen durften, haben mir wirklich sehr gefallen.

Und auch Kyras Entwicklung und ihre Verarbeitung der Vergangenheit fand ich einfach perfekt. Sie zeigt, dass man Zeit braucht, gewisse Dinge zu verarbeiten und dass man selbst immer am besten weiß, wann der perfekte Moment kommt, darüber zu sprechen. Und genau diese Message finde ich einfach perfekt.

Fazit
Eine wunderbare Fortsetzung, die mir wieder sehr gut gefallen hat. Die Thematiken sind nicht ohne, aber die Autorin bringt sie mit einer wunderbaren Leichtigkeit in ihrer Geschichte ein, dass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Besonders Kyra hat mir einfach unheimlich gut gefallen, da ihre Message mir sehr ans Herz geht. Jetzt bin ich einfach wahnsinnig gespannt auf den dritten Teil der Reihe!

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