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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2018

Hart und ehrlich schön

Alles so leicht
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Meine Meinung
Das Buch stand schon seit der Veröffentlichung als Hardcover auf meiner Wunschliste, aber irgendwie habe ich es nie geschafft, es mir zu kaufen. Ich lese Bücher über das Thema Essstörung ...

Meine Meinung
Das Buch stand schon seit der Veröffentlichung als Hardcover auf meiner Wunschliste, aber irgendwie habe ich es nie geschafft, es mir zu kaufen. Ich lese Bücher über das Thema Essstörung zwischendurch ganz gerne, weswegen es mich gleich angesprochen hat.



Stevie ist ein junges Mädchen, das schon einiges durchmachen musste und sich jetzt einen Plan fest in den Kopf gesetzt hat, der nicht die gesündeste Idee ist. Sie ist sehr stur und lässt kaum einen vernünftig mit sich reden, weswegen es mir anfangs schwer gefallen ist, sie mögen zu können. Mit der Zeit habe ich allerdings immer mehr über sie erfahren und sie besser kennen gelernt, sodass sie mir immer sympathischer wurde. Aber auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, von der Therapeutin bis zu Stevies Zimmergenossen war jeder Charakter einfach besonders, mit seiner eigenen Geschichte und nicht einfach nur ein Nebencharakter, der nur oberflächig beschrieben ist.



Der Schreibstil ist sehr schön und angenehm zu lesen, es ist in der Ich-Form aus Stevies Sicht geschrieben worden. Zudem gibt es hin und wieder Rückblicke in ihre Vergangenheit, welche mir sehr gut gefallen haben. Was mir außerdem noch sehr gefallen hat, waren die Kapitelüberschriften, wenn man das so nennen kann. Die Kapitel werden nach den Aufenthaltstagen von Stevie gezählt, also "Erster Tag" oder "Fünfzehnter Tag". Das hat mir sehr gut gefallen, da ich dadurch einfach einen besseren Überblick hatte, wie viel Zeit eigentlich vergangen ist. Ich finde das sehr wichtig für ein Buch über psychische Krankheiten, so kann man den Heilungsprozess einfach viel realistischer einschätzen.



Ich habe im Vorfeld einige negative Punkte über die Handlung gehört. Ehrlich gesagt weiß ich allerdings gar nicht mehr, was diese Punkte wären, außer, dass es nicht gut angekommen ist. Ich persönlich mochte die Handlung sehr. Ich kann nicht bewerten, wie realitätsgetreu das ganze ist, weil ich nie im Kontakt mit Heilanstalten und allem darum gekommen bin. Aus meiner (zum Glück) unerfahrenen Sicht fand ich es aber sehr schön und auch authentisch. An einigen Stellen habe ich mich gefragt, ob das wirklich die beste Therapie-Methode ist, aber wie gesagt habe ich in dem Gebiet keinerlei Erfahrungen. Ich fand es schön zu sehen, wie Stevie sich entwickelt und auch das Tempo ihrer Veränderungen hat mir gefallen. Es war nichts geschönt oder verharmlost, sondern ganz hart und ehrlich dargestellt, was mich an einigen Stellen zwar hat schlucken lassen, aber genau so hat es mir gefallen. Auch das Ende fand ich sehr schön, weil es sehr offen ist und alle Möglichkeiten frei hält.



Fazit
Ein hartes, aber sehr schönes Buch über Essstörungen, das Leben, Verluste, Krankheiten, Freundschaften und Familie. Es ist kein leichtes Buch, aber eins, das mich mit seiner Ehrlichkeit an seine einzigartigen Charaktere sehr fesseln konnte

Veröffentlicht am 11.07.2018

Ein großes Ja!

Nicu & Jess
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Meine Meinung
Als ich erfahren habe, dass Sarah Crossan einen neuen Roman veröffentlichen wird, war ich gleich hin und weg. Selten konnte mich ein Autor, eine Autorin so schnell und tiefgreifend begeistern, ...

Meine Meinung
Als ich erfahren habe, dass Sarah Crossan einen neuen Roman veröffentlichen wird, war ich gleich hin und weg. Selten konnte mich ein Autor, eine Autorin so schnell und tiefgreifend begeistern, wie Sarah Crossan.

Nicu und Jess können kaum gegensätzlicher sein. Sie ist rebellisch, vorlaut, stiehlt und hat zu Hause kein einfaches Leben. Er ist höflich, lieb und will nur das beste für jeden, auch wenn sein Leben nicht viel besser aussieht. Nicu könnte ich komplett durch knuddeln, er ist so ein lieber Junge! Jess hingegen hat es mir manchmal schwer gemacht, sie zu mögen, aber im Großen und Ganzen lasse ich sie auch nicht mehr aus meinem Herzen.

Der Schreibstil von Sarah Crossan gefällt mir unglaublich gut! In diesem Buch ist es wieder die Vers-Form, wie in "Eins" von ihr. Auch Biran Conaghan hat sich dem wirklich wunderschön anpassen und anschmiegen können. Ich mag diese Form sehr gerne, muss aber zugeben, dass sie gewöhnungsbedürftig ist. Anfangs bin ich über die Zeilenumbrüche noch schnell gestolpert, aber nach wenigen Seiten habe ich es wieder lieben gelernt. Die Kapitel sind abwechselnden aus Nicus und Jess' Perspektive verfasst worden, was mir sehr gut gefiel.

Die Handlung ist viel mehr als zwei Jugendliche, die sich beim Müllaufsammeln treffen. Ich kann kaum alles wiedergeben, als dass sie mich wirklich hat mitleiden lassen. Es erinnert mich insgesamt sehr an "Eleanor & Park", wegen des Covers, Titels und auch der Inhalt geht wohl in die gleiche Richtung. Wo "Eleanor & Park" mich allerdings restlos enttäuscht hat, konnte mich "Nicu & Jess" fesseln und berühren.

Fazit
Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, es vermittelt eine wirklich schöne Message und ist in einem wundervollen Schreibstil verfasst worden. Großes Ja zum Lesen!

Veröffentlicht am 15.05.2018

Fantastisch!

All die schönen Dinge
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Meine Meinung
Tammie sammelt auf Friedhöfen Grabsprüche für ihr eigenes Grab. Sie hat ein Aneurysma im Gehirn, weswegen sie zu jedem Zeitpunkt sterben könnte, oder eben auch nicht und das ist das schlimme, ...

Meine Meinung
Tammie sammelt auf Friedhöfen Grabsprüche für ihr eigenes Grab. Sie hat ein Aneurysma im Gehirn, weswegen sie zu jedem Zeitpunkt sterben könnte, oder eben auch nicht und das ist das schlimme, sie weiß nicht, wann es passiert und was der Auslöser sein kann. Eines Tages trifft sie Fynn auf dem Friedhof und verliebt sich Hals über Kopf in ihn, was ihr Leben ziemlich verändert.

Tammie hat ein Aneurysma, das sie eigentlich im Leben nicht beeinträchtigt, sie hat keine Schmerzen und eigentlich könnte es ihr ziemlich gut gehen. Allerdings sucht sie schon jetzt nach einem perfekten Grabspruch, mistet ihren Kleiderschrank aus und verschenkt ihre Bücher und Spielsachen. Ihre Mutter fühlt sich von ihr im Stich gelassen, ihr Vater macht nichts mehr außer Sport und ihr Bruder ist dauerhaft schlecht gelaunt. Doch Fynn bringt neben ihrer besten Freundin, Pat, neues Licht in ihr Leben. Zusammen mit seinem Hund, den sein verstorbener Opa, "Okay" genannt hat, verändert er ihr Leben.
Ich habe Tammie gleich gemocht, ihre Grundstimmung ist zwar eher traurig und ein wenig melancholisch, aber ich fand sie doch ziemlich sympathisch.
Fynn muss man allerdings einfach lieb haben, er ist so gut gelaunt und hat einen tollen Humor, ein kleines bisschen habe ich mich in ihn verliebt. Ehrlich.

Der Roman ist in der Ich-Form aus der Sicht von Tammie geschrieben und der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich habe irgendwann kurz bevor ich weggehen wollte die ersten 20 Seiten gelesen und danach nie wieder in dieses Buch geguckt, aber als ich jetzt nach ihm gegriffen habe, habe ich es nicht weggelegt, bis ich fertig war. Es hat mich einfach so fesseln können.

Kommen wir damit auch gleich zur Umsetzung des Inhalts, die wirklich klasse ist. Es ist alles komplett anders, als ich erwartet habe und meiner Meinung nach kein wenig vorhersehbar. Ich hatte mit so vielem gerechnet und eigentlich ist so gut wie nichts davon eingetreten, aber das war eben das schöne an dem Buch. Es gab neben der offensichtlichen Geschichte von Tammie und Fynn noch ein paar Nebenhandlungen, die ich aber allesamt irgendwie ganz passend und toll fand, hach ich bin einfach begeistert.

Fazit
Fantastisch. Ich weiß gar nicht, wie ich es besser beschreiben sollte, es hat mich so sehr in seinen Bann gezogen und es war so schön, es zu lesen. Alles war sehr stimmig, ich mochte die Charaktere und der Schreibstil hat alles einfach wunderbar abgerundet.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Emotional mitreißend, wunderschön!

Wie viel Leben passt in eine Tüte?
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Meine Meinung
Roses Mutter war bekannt für ihre sogenannten Survival Kids, kleine Papiertütchen, in denen sie für die Eltern ihrer Grundschüler Kleinigkeiten zum "Überleben" steckte. Nach ihrem Tod findet ...

Meine Meinung
Roses Mutter war bekannt für ihre sogenannten Survival Kids, kleine Papiertütchen, in denen sie für die Eltern ihrer Grundschüler Kleinigkeiten zum "Überleben" steckte. Nach ihrem Tod findet Rose ein Survival Kid für sich in dem Schrank ihrer verstorbenen Mutter. Ein iPod, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, Papiersterne und der berühmte Papierdrachen findet sie dort wieder. Nach und nach interpretiert sie die Bedeutungen der einzelnen Gegenstände und so fängt sie an, im Garten Pfingstrosen anzubauen, wobei ihr der junge Gärtner, Will, hilft. Langsam entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden, aus der immer mehr wird.

Rose hat ihre Mutter an den Krebs verloren und lebt nun allein mit ihrem Vater, da ihr großer Bruder zum Studieren ausgezogen ist. Da ihr Vater sich immer mehr gehen lässt, kümmert sie sich um den ganzen Haushalt. Aber mehr als das macht sie nicht, sie geht nicht aus, ist keine Cheerleaderin mehr und hört nicht einmal mehr Musik. Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Krupa und nach einer Weile auch Will.
Ich habe Rose sehr gern gehabt, nach dem Tod ihrer Mutter zieht sie sich total zurück, was ich nachvollziehen kann, auch wenn ich zum Glück noch nie in ihrer Situation steckte. Ich fand sie gleich sympathisch und wirklich sehr vorbildlich. An einigen Stellen im Buch habe ich zwar nur den Kopf über sie schütteln können, aber ich mochte sie doch sehr.
Will und ich konnten uns leider eher weniger anfreunden, da er immer sehr sehr zurückhaltend war. Es ist zwar sein Charakter und auch er hat seine Gründe, traurig zu sein, aber ich konnte mich nicht ganz mit ihm anfreunden.
Im Gegenteil dazu stand Krupa, sie ist wirklich die beste beste Freundin, die ich mir für Rose vorstellen kann.

Der Roman ist in der Ich-Form aus der Sicht von Rose verfasst worden und der Schreibstil ist einfach wunderbar. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, konnte mich gleich in das Geschehen hinein leben und wollte dann auch gar nicht mehr aufhören.

Die Umsetzung der Handlung hat mir wahnsinnig gut gefallen und es geht doch um mehr, als ich vermutet hatte. Natürlich war mir bewusst, dass die Grundstimmung sehr traurig ist, da es schließlich auf den Tod von Roses Mutter aufbaut. Aber nach dem Klappentext dachte ich, dass die Beziehung zwischen Will und Rose sehr viel mehr im Mittelpunkt stehen würde. Zum Glück war das allerdings anders, es war doch viel tiefgehender und besser.
Ich muss zugeben, dass ich durchgehend geheult habe, schon auf Seite 11 liefen die ersten Tränen und trotz kleiner Unterbrechungen habe ich bis zu letzten Seite immer laufende Tränen auf den Wangen gehabt. Und das sagt wirklich etwas über das Buch aus, es hat mich so wahnsinnig berührt.
Musik spielt in dem Roman ein sehr große Rolle und so findet man am Anfang des Kapitels immer ein neues Lied. Ich habe mal mit allen Liedern eine Spotify Playlist mit insgesamt 37 Songs, also 2 Stunden 13 Minuten zusammengestellt und höre es mir schon die ganze Zeit an. Das ist übrigens eine Premiere, vorher habe ich nie auch nur ein erwähntes Lied gehört.

Fazit
Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Das Buch hat meine Erwartungshaltung einfach total gesprengt und mich sehr mitgenommen. Es zu lesen hat mir gut gefallen, auch wenn die ganze Zeit Tränen liefen, ich kann keinen Kritikpunkt finden.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Lieblingsbuch!

Eins
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Meine Meinung
Tippi und Grace sind an der Hüfte zusammengewachsen, sie haben zwei Köpfe, vier Arme, vier Lungenflügel, zwei Herzen und zwei Beine. Aber viel wichtiger: sie haben zwei Persönlichkeiten, ...

Meine Meinung
Tippi und Grace sind an der Hüfte zusammengewachsen, sie haben zwei Köpfe, vier Arme, vier Lungenflügel, zwei Herzen und zwei Beine. Aber viel wichtiger: sie haben zwei Persönlichkeiten, ihre eigenen Gedanken und Gefühle. Eigentlich hatten sie Privatunterricht zu Hause, doch nachdem ihr Vater den Job verlor und somit das Geld knapp wurde, sahen sie sich gezwungen, auf eine öffentliche Schule zu wechseln. Gleich am ersten Tag finden sie Freunde, Yasmeen und Jon. Den beiden scheint es nichts auszumachen, dass Tippi Grace zusammen gewachsen sind und im Gegensatz zu all den anderen gaffen sie sie auch nicht an. Grace ist ganz hin und weg von der Tatsache, dass Jon sie als eine Person betrachtet, aber sie weiß auch, dass sie sich niemals verlieben darf. Eine Beziehung oder gar eine Ehe ist schließlich unmöglich.

Grace ist die schüchterne von den beiden, sie sagt nicht so oft und laut wie Tippi, wenn ihr etwas nicht gefällt. Sie ist zurückhaltender und will es am liebsten allen Recht machen. Sie liest gerne, während Tippi Musik hört und backt gerne. Sie sorgt sich um ihre kleine Schwester, Dragon, und um ihren Vater, der seine Arbeitslosigkeit in Alkohol ertränkt.
Mit Grace habe ich mich von Anfang an sehr gut verstanden und auch Tippi hatte ich sehr gerne, auch wenn sie etwas rücksichtsloser erscheint. Jon und Yasmeen mochte ich ebenso, auch wenn ich mich anfangs gefragte habe, warum sie sich gleich so stark mit Tippi und Grace angefreundet haben. Nicht, weil sie anders sind, als andere, sondern weil es neue Schülerinnen sind und das klingt jetzt vermutlich komisch, aber Yasmeen und Jon haben sich sofort so an sie geklebt, dass ich es etwas seltsam fand. Aber im Nachhinein sind sie wirklich gute Freunde.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Grace' Sicht geschrieben und ich war sehr froh, als ich gemerkt habe, dass es nur Grace' Sicht ist. Nicht, dass ich etwas gegen Tippi gehabt hätte, nein, ich mag beide sehr gerne, aber ich fand es so einfach ganz passend. Der Schreibstil an sich ist sehr ungewöhnlich, aber ich mochte ihn, nachdem ich mich daran gewöhnt habe. Die Kapitel sind immer sehr kurz, meistens nicht länger als drei Seiten lang. Die Autorin nutzt in jeden Satz Enjambements und auch viele Absätze, sodass jedes Kapitel ein wenig wie ein Gedicht aussieht. Durch die Enjambements habe ich die Sätze anfangs immer sehr abgehackt gelesen, was mich zunächst gestört hat, aber nach wenigen Kapiteln habe ich mich daran gewöhnt und fand es, wie gesagt, letztendlich ganz schön.

Die Umsetzung der Handlung ist wirklich fantastisch. Es hat mich wirklich mitgenommen und ich habe sehr mit Tippi und Grace mitfühlen können, obwohl ich mir eine solche Situation natürlich nicht vorstellen kann. Ich habe die zwei sehr lieb gewinnen können und spätestens am Ende habe ich mir wirklich die Augen aus dem Kopf geweint, ich wollte einfach nicht, dass es endet. Schade fand ich, dass das Ende dennoch so offen ist, ich habe noch so einige unbeantwortete Fragen.

Fazit
Ich bin wirklich überzeugt von diesem Roman. Zwei außergewöhnliche Mädchen mit einem außergewöhnlichen Leben und einem außergewöhnlichen Schreibstil rühren mich zu Tränen. Ich habe keinerlei Punkte an diesem Buch auszusetzen und fand es einfach klasse, auch wenn das Ende mich noch immer mitnimmt.