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Veröffentlicht am 16.04.2024

Auf dem schmalen Grat zwischen Freundschaft und Gefahr

The Hike
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Fesselnde Charaktere und unvorhersehbare Wendungen sorgen für ein mitreißendes Leseerlebnis bis zur letzten Seite

Wenn sich vier Freundinnen auf eine Wanderung in den wilden Bergen Norwegens begeben: ...

Fesselnde Charaktere und unvorhersehbare Wendungen sorgen für ein mitreißendes Leseerlebnis bis zur letzten Seite

Wenn sich vier Freundinnen auf eine Wanderung in den wilden Bergen Norwegens begeben: In "The Hike" von Lucy Clarke wird aus einem vermeintlich idyllischen Ausflug ein packendes Drama, das die Grenzen von Freundschaft und persönlichen Grenzen auf die Probe stellt.

Lucy Clarke nimmt uns mit auf eine Reise in die raue Natur Norwegens. Liz, Helena, Maggie und Joni, die sich seit Kindertagen kennen, beschließen, ihrem Alltag zu entfliehen und die Gipfel des Blafjells zu erkunden. Doch was als Abenteuer beginnt, entwickelt sich bald zu einem Kampf ums Überleben, bei dem nicht nur die Kräfte der Natur, sondern auch die Abgründe zwischen den Frauen auf die Probe gestellt werden.

Die Erzählung beginnt mit einer langen, behutsamen Einführung in das Leben und die Gedankenwelt der Protagonistinnen. Lucy Clarke nimmt sich Zeit, uns Liz, Helena, Maggie und Joni näher zu bringen, ihre Freuden und Sorgen zu offenbaren und die Spannungen zwischen ihnen zu verdeutlichen. Schnell wird klar, dass die Wanderung mehr ist als nur eine körperliche Herausforderung - sie ist ein Spiegelbild der inneren Konflikte und Geheimnisse der Freundinnen.

Während die Geschichte voranschreitet, führt uns Clarke geschickt durch die raue Landschaft Norwegens, beschreibt die atemberaubende Schönheit der Natur ebenso wie ihre gefährlichen Tücken. Doch nicht nur die Natur stellt eine Bedrohung dar - auch die zwischenmenschlichen Konflikte und die düsteren Geheimnisse, die die Frauen verbergen, tragen zur stetig steigenden Spannung bei.

Die Charaktere sind das Herzstück des Romans. Clarke zeichnet sie mit großer Tiefe und Authentizität, lässt uns ihre Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte hautnah miterleben. Durch die wechselnden Perspektiven bekommen wir Einblick in die Gedankenwelt jeder einzelnen Frau und können ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte verfolgen.

"The Hike" ist ein spannungsreicher Roman, der nicht nur durch seine packende Handlung, sondern vor allem durch seine facettenreichen Charaktere besticht. Lucy Clarke entführt uns in eine Welt voller Gefahren, Geheimnisse und unerwarteter Wendungen, die uns bis zur letzten Seite in Atem hält. Wer einen mitreißenden Thriller mit Tiefgang sucht, wird von "The Hike" nicht enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Ein kluger, sehr aktueller und zum Nachdenken anregender Roman

Alles gut
2

Jess ist hochintellektuell, Mathegenie - und schwarz. Mit einem Bürgerrechtler als Vater in der Mittelschicht aufgewachsen, der sie seit ihrer Kindheit dafür sensibiliert hat, den Ungerechtigkeiten der ...

Jess ist hochintellektuell, Mathegenie - und schwarz. Mit einem Bürgerrechtler als Vater in der Mittelschicht aufgewachsen, der sie seit ihrer Kindheit dafür sensibiliert hat, den Ungerechtigkeiten der amerikanischen Gesellschaft nicht kampflos gegenüberzustehen, ist sie auch als Erwachsene stets darauf bedacht, sich gegen ungerechte und diskriminierende Strukturen aufzulehnen. Von diesen erfährt sie in ihrem neuen Job als Analystin bei Goldman Sachs leider allzu viele. Denn diese Welt ist vor allem weiß und männlich. Nicht gerade einfacher macht ihr Arbeitsleben zu Beginn ihr Aufeinandertreffen mit Josh - ihrem ehemaligen Kommilitonen, mit dem sie schon im Studium häufig aneinander geraten ist. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein. Josh: Weiß, in einem privilegierten Milieu aufgewachsen, konservativ, Republikaner, angepasst. Jess: Schwarz, Demokratin durch und durch, aufmüpfig und rebellisch. Und obwohl die beiden vermeintlich mehr trennt als sei eint, entwickelt sich zwischen ihnen eine unleugbare, knisternde gegenseite Anziehung, die in einer Lovestory mündet. Doch ihre politischen Standpunkte und gesellschaftlich teilweise konträren Ansichten lassen sie immer wieder kollidieren. Als weiße, hetero-normativ aufgewachsene Deutsche hat mich dieser Roman sehr zum Nachdenken gebracht. Ist unsere Gesellschaft ähnlich diskriminierend strukturiert wie die amerikanische? Welchen Teil trägt jeder Einzelne von uns dazu bei? Zusammenfassend empfehle ich den Roman allen weiter, die gerne aufgerüttelt werden möchten und out of the box denken möchten - wie viel besser unsere Welt wäre, wenn wir das alle regelmäßig tun würden!

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