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Veröffentlicht am 19.07.2022

Schöner Amrum-Roman mit viel Sommer, netten Figuren und Inselfeeling

Inselglück im kleinen Strickladen
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Bei diesem Roman handelt es sich um den dritten Teil der Amrum-Reihe und gleichzeitig ist es ein Crossover zur Strickladen-Reihe.
In diesem Teil dreht sich alles um Elisabeth, die wir als Freundin von ...

Bei diesem Roman handelt es sich um den dritten Teil der Amrum-Reihe und gleichzeitig ist es ein Crossover zur Strickladen-Reihe.
In diesem Teil dreht sich alles um Elisabeth, die wir als Freundin von Hannah und Fenja aus den ersten beiden Teilen schon kennen.
Elisabeth liebt Yoga und möchte eine Yogaschule eröffnen, die den Unterricht überwiegend am Strand von Amrum anbieten wird.
Ihre Freundin Fenja, die einen hübschen Laden mit größtenteils selbstgemachten Geschenkartikeln betreibt, ist begeistert.
Sie trägt sich ohnehin mit dem Gedanken, ihren Laden um einen Bereich mit schöner Wolle und Selbstgestricktem zu erweitern. So plant sie, eine eigene Kollektion mit Yoga-Bekleidung zu entwerfen.
Da trifft es sich gut, dass Maighread, die Inhaberin des kleinen Strickladens in den schottischen Highlands, gerade mit ihrem Verlobten Joshua Urlaub auf Amrum macht. Maighread und Joshua landen bei einer Fahrradtour zufällig im Laden von Fenja und die beiden Frauen haben schnell reichlich Gesprächsstoff.
Und so helfen alle zusammen Elisabeth bei den Vorbereitungen für die Eröffnung der Yogaschule und eine schöne Eröffnungsfeier am Strand.
Doch dann wird Elisabeth von einem Besuch überrascht und ihre Vergangenheit holt sie ein.

Es war schön, nach Amrum und zu den Freundinnen Elisabeth, Fenja und Hannah zurückzukehren. Auch wenn ich nur den zweiten Teil der Amrum-Reihe gelesen habe, konnte ich der Handlung rund um die drei Frauen gut folgen.
Mit Elisabeth habe ich mich anfangs ein bisschen schwer getan, denn ihre Liebe zum Tarot und dem Blick in die Zukunft durch die Karten war nichts für mich. Mit solchen Dingen kann ich nichts anfangen.
Ihre Liebe zum Yoga, das sie selbst schon lange praktiziert, war ständig spürbar und daher war es nur logisch, dass sie eine Yogaschule eröffnen möchte.
Wie auch schon im zweiten Teil bei der Eröffnung von Hannahs Café konnte man auch hier den tollen Zusammenhalt der drei Freundinnen erleben. Sie helfen sich wo und wie sie nur können und sind immer füreinander da. So sollte Freundschaft sein. Und da ist es selbstverständlich, dass die Freundinnen Elisabeth auch beistehen, als sie eine unschöne Begegnung aus der Vergangenheit hat.

Das Wiedersehen mit Tahmineh, der jungen Frau die aus dem Iran flüchtete und nun auf Amrum eine neue Heimat gefunden hat, war wirklich schön. Es hat mich gefreut, auch ihre Entwicklung weiter erleben zu können.

Der Urlaub auf Amrum von Maighread und Joshua aus den schottischen Highlands war eine schöne Idee, denn neben dem Yoga werden durch Fenjas Pläne Wolle und Stricken zum zweiten Thema.
Maighread kann Fenja viele wertvolle Tipps geben und auch Kontakte für den Bezug von guter Wolle für sie knüpfen.

Durch Maighreads und Joshuas Ausflüge auf der Insel und Elisabeths Yogastunden am Strand kann man auch wieder viel von der Insel Amrum erleben. Susanne Oswald beschreibt die Örtlichkeiten sehr bildhaft und anschaulich, dass ich gleich Lust auf Amrum-Urlaub bekam.
In ihren „Ge-DANKE-n zum Schluss“ berichtet die Autorin noch über die Verknüpfung von Fiktion und Wirklichkeit. Auch in diesem Roman gibt es im Anhang wieder einige Strickanleitungen, z. B. für ein Sommertuch und natürlich die Yogasocken, die eigene Entwürfe der Autorin sind.

Dieser Crossover zwischen der Amrum- und der Strickladen-Reihe ist gelungen und unterhaltsam. Ich habe lesend die Auszeit auf Amrum und das Wiedersehen mit den sympathischen Figuren genossen und bin dabei in Urlaubsstimmung gekommen. Daher empfehle ich nicht nur diesen Roman sondern beide Reihen der Autorin gerne weiter!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 12.07.2022

Schöner Sommerroman über Loslassen und Neuanfang in Kroatien

Die Insel der Herzen
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Die Britin Kate macht an ihrem 30. Geburtstag ihrem langjährigen Freund James einen Heiratsantrag, den dieser aber nicht annimmt und sich sogar von ihr trennt. Leider hat jemand der Gäste gefilmt und das ...

Die Britin Kate macht an ihrem 30. Geburtstag ihrem langjährigen Freund James einen Heiratsantrag, den dieser aber nicht annimmt und sich sogar von ihr trennt. Leider hat jemand der Gäste gefilmt und das Video geht im Internet viral. Tief verletzt flieht Kate nach Kroatien auf die Insel Hvar, wo ihr Bruder Toby mit seinem Partner Filippo eine Herberge eröffnen wird. Kate hofft, dass James sie doch vermisst, seine Entscheidung bereut und alles wieder in Ordnung kommt, denn sie liebt ihn trotz allem noch immer. In der Zwischenzeit hilft sie ihrem Bruder und seinem Partner bei den letzten Renovierungsarbeiten der Herberge und entdeckt dabei ihr Talent und auch ihre Leidenschaft für Innendesign und Upcycling. Durch die Renovierungsarbeiten lernt sie den Schreiner Alex kennen, ebenfalls ein Brite, der auf einem Boot vor der Insel lebt und sich sehr geheimnisvoll gibt. Aber seine ruhige und sympathische Art zieht Kate an, obwohl sie ständig auf James Anruf hofft und immer noch an ihm hängt.
Als auch Alex Interesse an Kate zeigt, muss sie sich entscheiden …

Das Setting in Kroatien auf der Insel Hvar ist mal was völlig anderes. Der Autorin gelingt es wirklich gut, die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten dieser Insel und weiterer kleinerer Inseln im Umfeld zu beschreiben. Man sieht beim Lesen den blauen Himmel, schöne Strände, felsige Küsten und die malerischen Gassen und Häuser der Altstadt vor dem inneren Auge und erlebt so eine schöne sommerliche Auszeit an einem besonderen Ort.

Kate tat mir leid, nachdem was sie auf ihrer Geburtstagsfeier und anschließend im Internet erleben musste. Allerdings ging sie mir dann auch etwas auf die Nerven, denn sie versinkt in Selbstmitleid und kann und will nicht akzeptieren, dass James die Trennung ernst meint. Täglich hofft sie auf seinen Anruf und dass er zu ihr zurückkommt. Selbst nachdem sie Alex kennenlernt, der zunächst nur ein Freund für sie wird, gibt sie die Hoffnung auf James nicht auf. Diese Haltung fand ich ein bisschen naiv und das Gejammere war ein bisschen zuviel.
Erst als Kate durch Fotos ihrer Innendesignaktivitäten auf Instagram positive Rückmeldungen dazu erhält und auch weitere Angebote für Renovierungen, konzentriert sie sich mehr auf diese Dinge und überlegt, ob dies ihr zukünftiger beruflicher Weg sein könnte.

Auch Alex scheint ein Geheimnis vor seinem Umfeld zu verbergen. Warum lebt er in so bescheidenen Verhältnissen auf einem alten, heruntergekommenen Boot? Erst sehr spät wird klar, was Alex verschweigt. Dennoch konnte Alex durch seine ruhige, besonnene und herzliche Art meine Sympathie gewinnen.
Als es zu einer nicht vorhersehbaren Überraschung und Aufklärung kommt, reagiert Kate plötzlich kämpferisch.
Und auch James meldet sich plötzlich wieder, so dass die Handlung gegen Ende noch mal richtig turbulent wird, während sie vorher mehr ruhig gestaltet war.

Toby und sein Partner Filippo sind nette Nebenfiguren und besonders Filippo sorgt für viele schöne und auch humorvolle Momente.
Die Handlung verläuft anfangs sehr ruhig und erzählt viel von Kates Empfindungen und bietet schöne Ausflüge auf und rund um die Insel Hvar. Langsam steigert sich aber die Spannung als Alex Geheimnis gelüftet wird und James erneut auf den Plan tritt.
Das Ende ließ mich lächelnd zurück!

„Die Insel der Herzen“ erzählt die Geschichte von zwei sehr verletzten Menschen, die sich gegenseitig bei der Heilung helfen können. Dazu gibt es eine schöne sommerliche Auszeit auf der kroatischen Insel Hvar und insgesamt ist es ein schöner, unterhaltsamer Sommerroman!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 06.07.2022

Nachdenklicher Roman über eine Frauenfreundschaft

Vier Frauen und ein See
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Der Roman erzählt die Geschichte der vier Freundinnen Emily, Elizabeth, Veronica genannt V und Rachel. Sie waren in den 1980er Jahren in vier wunderschönen Sommern in einem Feriencamp die unzertrennlichen ...

Der Roman erzählt die Geschichte der vier Freundinnen Emily, Elizabeth, Veronica genannt V und Rachel. Sie waren in den 1980er Jahren in vier wunderschönen Sommern in einem Feriencamp die unzertrennlichen Clover Girls, ein Kleeblatt der Freundschaft. Doch dann trennten Intrigen, Lügen und Verrat die Freundinnen, die tief verletzt auseinander gingen.
Über 30 Jahre später, in denen aus Jugendlichen erwachsene Frauen mitten im Leben wurden, erhalten Liz, V und Rachel plötzlich jeweils einen Brief von Emily, der sie verstört, denn Emily ist an Krebs verstorben. In ihren Briefen bittet sie die drei noch einmal in das Camp Birchwood am See zu reisen, um sich an die alten und guten Zeiten zu erinnern.
Die drei sind tief getroffen, über den Tod von Emily aber auch verstört über die Idee, sich nach so vielen Jahren wieder in dem Camp zu treffen. Da sie seinerzeit alle sehr verletzt wurden, hatten sie so gut wie keinen Kontakt mehr zueinander und nun sollen sie eine Woche dort gemeinsam verbringen. Was mag Emily damit bezwecken?

Die Geschichte ist in insgesamt 10 Teile und einen Epilog gegliedert. Jeder Teil erzählt zu Beginn ein Ereignis aus den Sommern in den 80er Jahren, an das sich die drei Frauen nun in der Gegenwart erinnern. Dazu gibt es Kapitel jeweils aus der Sicht der einzelnen Frauen.
Das Zusammentreffen der drei nach so langer Zeit ist zunächst sehr brisant, denn über alles was damals geschah wurde später nie gesprochen. Schnell wird klar, dass die drei Frauen sich mit den Ereignissen der Vergangenheit auseinander setzen müssen, wenn sie wieder zueinander finden und ihre Freundschaft erneuern wollen.
Genau das hat Emily offenbar beabsichtigt.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich zunächst etwas schwierig, denn die Geschichte hatte eine ganz merkwürdige, melancholische Stimmung. Wir erleben die drei Frauen in ihrem aktuellen Leben mit Familie, Kindern, Karriere usw. als sie plötzlich den Brief mit der traurigen Nachricht erhalten. Dann treffen sie kurze Zeit später im Camp aufeinander und wissen zuerst mal nicht, was sie davon halten und wie sie miteinander umgehen sollen.

Im Verlauf der Handlung stellt sich immer mehr heraus, was damals geschah, das die Freundschaft zerbrechen ließ. Es gab Neid, Missgunst, Intrigen, Eifersüchteleien und schließlich den Bruch der Freundschaft. Ich konnte ehrlich gestanden nicht verstehen, warum damals nicht schon darüber gesprochen wurde, wenn die Freundschaft der jungen Frauen doch so eng war.
Nun aber erkennen sie, dass es noch nicht zu spät sein muss, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Das tun die drei dann auch, in dem sie Aktivitäten von damals wie Spiele und Mottoabende wieder aufleben lassen und wiederholen. Dabei setzen sie sich mit den damaligen Ereignissen auseinander. Auch hierbei ist die Stimmung oft gedrückt aber es führt auch dazu, dass alle drei ihr gegenwärtiges Leben überdenken, in dem jede von ihnen auch so ihre Probleme hat bzw. nicht so richtig glücklich ist.

Sehr gut gefallen haben mir die Rückblenden in die 80er Jahre, denn das Gefühl und die Stimmung dieser Sommercamps am See ist gut bei mir angekommen. Die Gegenwart war mir oft zu melancholisch und nachdenklich, denn fröhliche Momente gab es nur wenige. Dennoch war ich gespannt, wie die drei Frauen mit der „erzwungenen“ gemeinsamen Zeit umgehen und ob sie all die Verletzungen und Vertrauensbrüche von damals aufarbeiten können und letztendlich zu ihrer Freundschaft zurückfinden werden.

Dieser Roman ist sehr nachdenklich, emotional, ruhig aber auch spannend und hat oft eine gedrückte Stimmung. Dennoch hat mir der schon bekannte schöne gefühlvolle Schreibstil von Shipman gefallen und auch das Setting in dem Camp am See ließ ein Sommerfeeling aufkommen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.06.2022

Wunderschöner Sommerroman mit vielen Themen und Wohlfühlcharakter

Das Glück riecht nach Sommer
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Die Ärztin Ina hat ihren Job in einem Krankenhaus in Husum verloren und auch den Mann, mit dem sie eigentlich ihre Zukunft verbringen wollte.
So erfüllt sie sich einen Traum und zieht nach Hamburg. Dort ...

Die Ärztin Ina hat ihren Job in einem Krankenhaus in Husum verloren und auch den Mann, mit dem sie eigentlich ihre Zukunft verbringen wollte.
So erfüllt sie sich einen Traum und zieht nach Hamburg. Dort bewirbt sie sich an der Klinik, an der sie einst Praktikantin war und wo Tim, ihr damaliger Ausbilder, als Oberarzt arbeitet. Ihr Interesse an Tim als Arzt aber auch als Mann ist groß.
Eine Unterkunft findet Ina zunächst in der WG ihrer besten Freundin Filiz, wo sie bei einer Party auch gleich deren Mitbewohnerinnen Esther und Vicky kennenlernt. Inas Wohnungssuche gestaltet sich schwierig und das WG-Leben ist auch nicht ganz unproblematisch, das es für vier Frauen nicht genug Platz gibt. So zieht Ina in das Gartenhäuschen auf einer Parzelle in einer Schrebergartenkolonie an der Alster. Da sie neben der Wohnungssuche und dem Warten auf das Ergebnis ihrer Bewerbung nichts zu tun hat, beginnt sie, die Parzelle, die sehr vernachlässigt wurde, aufzuräumen und wieder in einen schönen Garten zu verwandeln.
Sie findet Freude am Gärtnern und lernt auch gleich nette Menschen aus der Kolonie kennen, die sich mit ihr anfreunden.
Und dann trifft sie auch noch auf Sebastian, der aus ihrer Küstenheimat stammt und nun auch in Hamburg lebt.
So gibt es plötzlich gleich zwei Männer in Inas Leben. Wird sie ihren Traumjob bekommen und auch ihr Glück finden?

Auch wenn sich das so anhört, haben wir es hier nicht mit einem Gartenroman zu tun. Es gibt zwar viele Szenen in der Gartenkolonie, die teilweise idyllisch und auch sehr humorvoll sind, aber das Hauptthema ist Ina und ihre Zukunftspläne.
Allerdings haben mir die Nebenfiguren aus der Kolonie sehr gut gefallen und ein paar spielen später auch noch eine wichtige Rolle.
Mit den WG-Bewohnerinnen habe ich mich anfangs etwas schwer getan, denn Vicky und Esther kamen zunächst etwas unnahbar daher. Später bekommen sie allerdings mehr Raum in der Handlung und ich konnte sie besser kennenlernen und mochte sie dann auch. Inas Freundin Filiz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie hat sich mit Erfolg selbständig gemacht und hat daher nur wenig Zeit für ihre Freundin. Auch die Liebe tritt in Filiz Leben, doch sie erkennt zunächst nicht, was sie eigentlich will.

Neben Inas Selbstfindung und Neuorientierung thematisiert die Autorin auch noch ernstere Dinge. So ist Leukämie und Stammzellenspende ein Thema und Inas Grund, warum sie sich einst dazu entschloss Ärztin zu werden. Ihre kleine Schwester erkrankte als kleines Mädchen an einer Hirnhautentzündung, die zu spät erkannt wurde und als Folge hatte, dass die Schwester bleibende Schäden am Gehirn davontrug.
Im Rahmen dieser Themen gab es einige bewegende Momente, die dem Roman auch eine gewisse Tiefe geben.
Das Thema Liebe spielt für Ina und auch für Filiz eine Rolle und hier gibt es auch berührende und romantische Szenen, die ich gelungen fand.
Das Setting in einem schönen Viertel Hamburgs sowie rund um die Alster war schön beschrieben und sorgt für sommerliche Stimmung.

Mir hat es sehr gut gefallen, die sympathische Ina auf ihrem Weg in ein neues Leben zu begleiten. Ihre Suche nach dem richtigen Weg und dem persönlichen Glück war glaubhaft und nachvollziehbar und ihre Überlegungen über Heimat, ihren Beruf und vor allem ihre Zukunft waren authentisch.
Aber auch die Ereignisse um die anderen Protagonisten sind lebensecht und runden die Geschichte ab.

„Das Glück riecht nach Sommer“ ist ein wunderschöner Sommerroman, der mich mit einer schönen Themenvielfalt, sympathischen Protagonisten und einem Mix aus Romantik, Humor und ernsten, bewegenden Themen überzeugt und sehr gut unterhalten hat!



Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.06.2022

Atmosphärische Geschichte über fünf Menschen, Veränderungen und Neuanfänge

Ein unendlich kurzer Sommer
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Lale ist vor sich selbst und offenbar irgendetwas, das in ihrem Leben geschah, auf der „Flucht“. Sie steigt in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet in der tiefsten Pampa. Auf der Suche nach ...

Lale ist vor sich selbst und offenbar irgendetwas, das in ihrem Leben geschah, auf der „Flucht“. Sie steigt in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet in der tiefsten Pampa. Auf der Suche nach einer Unterkunft begegnet sie beim Einkaufen dem schweigsamen, mürrischen Gustav, der ihr anbietet, in einem Wohnwagen auf seinem Campingplatz zu wohnen. Als Gegenleistung erwartet er von ihr, dass sie ihm ein bisschen zur Hand geht. Lale ist alles Recht und sie zieht auf den Campingplatz am See.
Wenig später treffen auch Christophe und Gustavs alter Freund James dort ein und auch der Nachbarsjunge Flo ist häufig am Campingplatz anzutreffen. So ist dort plötzlich viel mehr Trubel als Gustav eigentlich mag.

Die Geschichte beginnt mit einem gefühlvollen Prolog, in dem ein Liebespaar schöne Momente miteinander verbringt. Um wen es sich dabei handelt, klärt sich erst sehr viel später auf.

Dann lernen wir Christophe kennen, der auf der Insel Réunion im Indischen Ozean lebt und dessen Mutter gerade verstorben ist. In einem alten Buch seiner Mutter findet er einen Brief, der offenbar nie abgeschickt wurde, aber dessen Inhalt Christoph dazu veranlasst, nach Deutschland zu reisen und sich auf die Suche nach seinen Wurzeln zu machen. Es führt ihn auf Gustavs Campingplatz, wo er Lale begegnet.

Auch Gustav trägt ein Geheimnis mit sich herum, das er aber niemandem anvertraut, auch seinem alten Freund James nicht, der wenig später ebenfalls eintrifft.
So sind mit dem Nachbarsjungen Flo, der seine Kaninchen auf dem Campingplatz hält, insgesamt fünf verschiedene Personen die Hauptfiguren der Geschichte.
Leider muss ich sagen, dass sie mir alle nicht sonderlich nahe waren. Lediglich Flo, der muntere Teenager, konnte mir seine Empfindungen nahe bringen.

Die Geschichten von Gustav, Lale und Christophe sind sehr bewegend, auch wenn sich erst sehr spät herausstellt, wovor Lale eigentlich auf der Flucht ist. Leider ist der Schreibstil der Autorin ziemlich sachlich und nüchtern, so dass die vielen unterschiedlichen Emotionen kaum bei mir angekommen sind. Selbst als Christophe gegenüber Gustav offenbar, warum er gekommen ist, wird es nicht sehr gefühlsbetont. Dabei wäre hier sehr viel Potential gewesen, denn Lale macht eine große Veränderung durch, findet langsam zu sich selbst und öffnet ihr Herz. Die Beziehung zwischen Lale und Christoph entwickelt sich zart und langsam, aber Romantik kam nicht auf. Die Stimmung ist eher durchgängig melancholisch.

Ein Fund direkt neben dem Campingplatz bringt zeitweise etwas Trubel in das Geschehen, das aber wieder abebbt. Ansonsten erleben wir das tägliche Leben auf dem Platz, viele Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten und sehr viele Gespräche zwischen den Protagonisten. Irgendwie ging die Handlung kaum voran, bis Gustav sein Geheimnis offenbart.
Ab dann wird es tatsächlich emotionaler und führt zu einem bewegenden Ende.

Das Setting auf dem alten Campingplatz am See dagegen hat mir gut gefallen. Hier gelingt es der Autorin, die Örtlichkeiten schön zu beschreiben und die Atmosphäre des Sommers einzufangen.

Der Roman beschreibt einen Sommer der Veränderungen für fünf ganz verschiedene Menschen, thematisiert zweite Chancen, Loslassen und Neuanfang. Leider war mir die Stimmung zu melancholisch und Emotionen kamen nicht bei mir an.


Fazit: 3 von 5 Sternen


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