Charmanter, humorvoller und lebenskluger Roman!
Rosen um halb fünfMarlene ist 49 Jahre alt, unfreiwillig Single, da ihr Mann sie zugunsten einer neuen Partnerin verlassen hat und ihre Kinder sind erwachsen und aus dem Haus. Sie ist Kunsthistorikerin und arbeitet freiberuflich ...
Marlene ist 49 Jahre alt, unfreiwillig Single, da ihr Mann sie zugunsten einer neuen Partnerin verlassen hat und ihre Kinder sind erwachsen und aus dem Haus. Sie ist Kunsthistorikerin und arbeitet freiberuflich als Texterin für ein Kunstmagazin aber auch für eine Apothekenzeitung. Denn irgendwie muss sie ihren Lebensunterhalt ja bestreiten.
Auch wenn sie sich manchmal ein bisschen alleine fühlt, genießt Marlene ihre Freiheit ganz im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Ute. Die Juristin bastelt fleißig an ihrer Karriere und ist ständig auf der Suche nach dem passenden Mann. Sie versucht auch oft Marlene anzutreiben, in ihrem Leben endlich was zu ändern.
Da liegt eines Tages ein wunderschöner Rosenstrauß vor Marlenes Wohnungstür. Es gibt keinen Absender nur eine Karte mit merkwürdigem Text, die sie später als Textzeilen eines bekannten Songs erkennt.
Marlene freut sich über die anonyme Überraschung und hat Freude an den schönen Blumen. Als aber plötzlich regelmäßig an bestimmten Tagen um halb fünf prachtvolle Blumensträuße geliefert werden, beginnt sie nachzudenken. Die Textzeilen aus den Songs könnten eine Botschaft vermitteln. Aber wer ist der Absender?
Kandidaten gibt es in Marlenes Überlegungen mehrere, ihr Exmann, der Nachbar von oben, der Blumenhändler um die Ecke vielleicht selbst oder ihr neuer Auftraggeber, der Chef einer Kunstberatungsagentur und ehemaliger Schulfreund.
Marlene hat mir als Protagonistin unheimlich gut gefallen, weil sie so herrlich natürlich und „normal“ war.
Ich konnte mich mit vielen ihrer Gedanken identifizieren und ihre Handlungen nachvollziehen.
Es war schön zu erleben, wie nur durch die Freude über diese Blumensträuße eines unbekannten Verehrers eine Veränderung in Marlene ausgelöst wird. Plötzlich handelt sie auch mal spontan, gönnt sich was und versucht sich an Dingen, die sie sich bisher nicht so zugetraut hat.
Beruflich versucht sie neue Wege zu gehen, sie kleidet sich anders und wird insgesamt aufgeschlossener.
Schön waren auch die häufigen Unternehmungen mit ihrer Freundin Ute, die durch erfrischende und oft auch amüsante Dialoge gut unterhalten.
Und über allem schwebt immer die Frage, wer ist der unbekannte „Rosenkavalier“, denn den möchte Marlene unbedingt finden.
Ein herzerwärmender Nebenschauplatz ist Marlenes Vater, der seit über 20 Jahren verwitwet ist und bisher immer noch in seiner Trauer und Einsamkeit vergraben war. Er krempelt plötzlich nicht nur sein Haus sondern auch sein Leben um, findet neue Interessen und noch einmal Freude am Leben.
Dieser charmante Roman erzählt eine Geschichte, die humorvoll, unterhaltsam, warmherzig und lebensklug ist. Jede Frau in diesem Alter wird sich sicher irgendwo in der Geschichte wieder finden. Mir ist es jedenfalls so gegangen!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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