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Veröffentlicht am 15.08.2017

Unglaublich spannend und fesselnd mit komplexem Plot

Bald ruhest du auch
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Mehr als die Kurzbeschreibung solle man zum Inhalt nicht verraten, denn dieser Psychothriller steckt voller Überraschungen.
Als wäre es für eine junge, hochschwangere Frau nicht schon eine Katastrophe ...

Mehr als die Kurzbeschreibung solle man zum Inhalt nicht verraten, denn dieser Psychothriller steckt voller Überraschungen.
Als wäre es für eine junge, hochschwangere Frau nicht schon eine Katastrophe durch einen Unfall ihren Mann zu verlieren, dann wird nur wenige Wochen nach der Geburt die kleine Tochter entführt und sie muss schweigen oder ihre Tochter stirbt.
Kann es noch schlimmer kommen?
Ja, für Lena fängt ihr persönlicher Albtraum da gerade erst an.

Das erste Viertel des Buches erzählt die Vorgeschichte, bietet Gelegenheit die handelnden Personen, besonders natürlich Lena und ihren Mann Daniel, kennenzulernen und schafft damit die Grundlage für die Story.

Danach nimmt die Geschichte gleich richtig Fahrt auf.
Lena, ganz auf sich alleine gestellt, überlegt wer für die Entführung in Frage kommt und macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter.
Ihre Gefühle, ihre Verzweiflung und ihr Leid sind gut bei mir angekommen und ihre Handlungen und Entscheidungen waren für mich logisch und nachvollziehbar.
Sie entwickelt sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen, trotz ihrer Lage, und tut alles, um ihre Tochter bzw. deren Entführer zu finden.
Aber das Spiel, das man mit ihr spielt, wird immer grausamer.
Die Autorin hat mit großer Kreativität eine Handlung entwickelt, die an Spannung kaum zu überbieten ist.
Es gibt viele Spuren, Motive, Wendungen und Verwicklungen und das Ganze wird immer undurchsichtiger.
Genau wie Lena bin ich gedanklich vielen falschen Fährten gefolgt und hatte keine Ahnung, wer da so ein perfides Spiel mit Lena treibt und vor allem auch warum.
Die Spannung steigert sich immer weiter und etwa ab der Hälfte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Lediglich zwischendurch eingefügte kleine Rückblicke auf die vergangene Zeit von Lena und Daniel geben Gelegenheit mal Luft zu holen.

Die Auflösung, die dann tatsächlich keine Fragen mehr offen lässt, hat mich völlig unvorbereitet getroffen, denn in diese Richtung hatte ich nicht gedacht und mit diesem Ende auch nicht gerechnet.
Und damit nicht genug, im Epilog setzt die Autorin noch einen Paukenschlag oben drauf!

Wiebke Lorenz hat hier einen unglaublich spannenden und fesselnden Psychothriller mit einer komplexen, gut durchdachten Story, vielen Wendungen und einem absolut überraschenden Ende vorgelegt, den man meiner Meinung nach gelesen haben muss!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 10.08.2017

Schöner Wohlfühlroman mit Familiengeheimnissen

Fliedersommer
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Holly Swift verliert ihren Job und muss wieder zu ihrer Mutter ziehen. Sie liebt Weaver's Cottage, das Haus ihrer Mutter sehr, fühlt sich aber dort unwohl, da ihre Mutter im Laufe der Zeit zum Messie geworden ...

Holly Swift verliert ihren Job und muss wieder zu ihrer Mutter ziehen. Sie liebt Weaver's Cottage, das Haus ihrer Mutter sehr, fühlt sich aber dort unwohl, da ihre Mutter im Laufe der Zeit zum Messie geworden ist.
Als auf Wickham Hall, dem Landsitz der adeligen Familie Fortescue ein Job in der Veranstaltungsorganisation angeboten wird, ergreift Holly die Chance, bewirbt sich und erhält den Job. Dadurch gehen für sie gleich zwei Wünsche in Erfüllung, schnell wieder einen Arbeitsplatz zu finden und auf Wickham Hall zu arbeiten. Sie liebt dieses tolle Anwesen seit ihrer Kindheit, als ihre Mutter mir ihr nahezu alle Veranstaltungen dort besuchte. Und genau diese Veranstaltungen soll sie nun mit planen und organisieren.
Holly lernt neben den anderen Mitarbeitern auf dem Landsitz natürlich auch Lord und Lady Fortescue sowie deren Tochter Zara und den Sohn des Hauses Ben kennen. Ben soll die Leitung von Wickham Hall mal übernehmen und arbeitet deshalb zunächst mit Holly zusammen an der Organisation dieser Events.

Holly erzählt uns ihre Geschichte selbst. Der Einstieg ist mir schnell gelungen, denn der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Holly ist eine sympathische Protagonistin mit Stärken und Schwächen und mir fiel es leicht, sie zu mögen.
Aber auch die anderen Charaktere haben ihren Charme und passen gut zur Geschichte. Sie wirken alle ziemlich authentisch und haben Ecken und Kanten. Hervorzuheben wäre vielleicht noch Lady Fortescue, die anfangs sehr von Standesdünkel geprägt ist aber im Laufe der Geschichte doch eine positive Veränderung erfährt.

Die Autorin erzählt hier eigentlich zwei Familiengeschichten, die der Familie Fortescue sowie Hollys, die sich durch Ben und Holly verknüpfen. Ben ist im Herzen eher Künstler und hat wenig Interesse an der Übernahme von Wickham Hall. Holly liebt ihre Mutter sehr, hat aber Probleme mit deren Messie-Syndrom und ihren Vater kennt sie nicht. Als Holly und Ben aufeinander treffen, ahnen sie noch nicht, dass sie sich gegenseitig unterstützen werden und das nicht nur bei der Arbeit. Als Leser erwartet man da schon, dass sich zwischen den beiden auch eine Liebesgeschichte entwickeln wird, die allerdings nicht ganz ohne Schwierigkeiten auskommt.
Die Atmosphäre des Buches ist sehr schön und ließ mich mit den Protagonisten mitfühlen. Gut gefallen haben mir auch die bildhaften Beschreibungen der Örtlichkeiten besonders des Landsitzes Wickham Hall und die vielen liebevollen Details und Überraschungen, mit denen die Autorin die Geschichte anreichert. Vieles ist sicher vorhersehbar oder geschieht etwas zu sehr zufällig aber insgesamt wird die Geschichte dadurch rund und findet einen für alle gelungenen Abschluss.

Mit diesem Wohlfühlroman entführt Cathy Bramley ihre Leser in die schöne Landschaft englischer Landsitze und die Welt des englischen Landadels und sie hat mich mit dieser warmherzigen Liebesgeschichte gewürzt mit Familiengeheimnissen und allerlei Überraschungen gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 10.08.2017

Gut durchdachter und komplexer Plot

Die Betrogene
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Kate Linville, Ermittlerin bei Scotland Yard, kehrt zurück in ihr Elternhaus, in dem ihr Vater grausam ermordet wurde. Die Ermittlungen vor Ort bringen ihr zu wenig Ergebnisse und so beginnt sie selbst ...

Kate Linville, Ermittlerin bei Scotland Yard, kehrt zurück in ihr Elternhaus, in dem ihr Vater grausam ermordet wurde. Die Ermittlungen vor Ort bringen ihr zu wenig Ergebnisse und so beginnt sie selbst zu ermitteln, sehr zum Ärger des leitenden Ermittlers der dortigen Polizei.
Kate war mir anfangs nicht sehr sympathisch, da sie neben ihrem Beruf offenbar kaum ein Privatleben führt, sondern sehr zurückgezogen lebt. So lässt sie sich auch in der ersten Zeit in ihrer alten Heimat sehr gehen und hängt nur trüben Gedanken nach. Erst als sie einige Dinge über ihren Vater erfährt, die ihr Bild von ihm völlig verändern, kommt Energie in Kate und sie möchte das Geheimnis um ihren Vater lösen.
Dabei entwickelt sie mehr Kraft und Mut, als ich ihr zugetraut hätte.
Die Autorin hat mit Kate eine authentische Figur geschaffen und es war interessant, ihre Entwicklung zu verfolgen.

In einem 2. Handlungsstrang macht uns die Autorin mit der Familie Crane bekannt. Stella und Jonas haben einen kleinen Sohn, der adoptiert ist. Um einem drohenden Burnout bei Jonas vorzubeugen, fährt die Familie zur Erholung auf eine einsame Farm. Dass ihnen das zum Verhängnis werden könnte, haben sie nicht vermutet.

Was haben zwei so unterschiedliche Handlungsstränge miteinander zu tun?
Und was hat es mit dem Prolog auf sich?
Der Autorin ist es wieder einmal hervorragend gelungen, in jedem dieser Handlungsstränge die Spannung ganz allmählich zu steigern, so dass ich von Anfang an gefesselt war. Die Perspektivwechsel sind sehr geschickt gesetzt und werden oft von kleinen Cliffhangern begleitet.
Nach und nach werden Zusammenhänge erkennbar, aber es wäre nicht Charlotte Link, wenn hier nicht auch falsche Fährten gelegt würden.
Es gibt viele überraschende Ereignisse und Wendungen, die für viel Spannung sorgen und den Ausgang der Geschichte unvorhersehbar machen.
Die lebendig gestalteten Figuren haben mich überzeugt und ich habe mit ihnen gelitten, gefiebert und gehofft.
Die Auflösung, das Motiv und auch das Ende insgesamt sind überraschend aber auch schlüssig und nachvollziehbar.
Und erst da schließt sich auch der Kreis zum Prolog.

Dieser Krimi hat mich mit seinem gut durchdachten und komplexen Plot, interessanten Figuren und einem fesselnden Schreibstil überzeugt und begeistert.
Krimikost vom Feinsten von Charlotte Link - Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 09.08.2017

Berührend, bewegend und emotional

Die Fliederinsel
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Celia findet in alten Familienfotos eine Aufnahme, die ein kleines Häuschen in einem Garten zeigt, das durch eine blühende Fliederallee aufgenommen wurde und in dessen Hintergrund man noch das Meer erkennen ...

Celia findet in alten Familienfotos eine Aufnahme, die ein kleines Häuschen in einem Garten zeigt, das durch eine blühende Fliederallee aufgenommen wurde und in dessen Hintergrund man noch das Meer erkennen kann. Dieses Foto fasziniert Celia schon lange und nach einigen Recherchen findet sie genau dieses Häuschen als Ferienhaus auf der Insel Fünen in Dänemark. Als ihr Mann und ihr Sohn sich eine gemeinsame Angelwoche wünschen, mietet Celia spontan das Ferienhaus und reist nach Fünen, um herauszufinden, ob es eine Verbindung zu ihrer Familie gibt und wenn ja welche.
In einem kleinen Kämmerchen im Ferienhaus findet Celia zufällig ein wunderschönes, großes Gemäde von blühendem Flieder.
Sie bringt das Gemäde ihrer Vermieterin Inger, die von diesem Fund sehr berührt ist und Celia daraufhin ihre Familiengeschichte erzählt.
Hier eröffnet sich der zweite Handlungsstrang, beginnend im Jahr 1938, als Ingers Eltern, das jüdische Künstlerehepaar Ruth und Jakob Liebermann, aus Berlin fliehen müssen und im ehemaligen Sommerhaus von Ruths Familie Unterschlupf finden.

Wie öfter bei solchen Romanen hat mich der zweite Handlungsstrang aus der Vergangenheit noch mehr gefesselt und vor allem auch berührt.
Dieser nimmt in den ersten beiden Dritteln des Buches auch deutlich mehr Raum ein. Die Autorin verarbeitet hier ein Stück Zeitgeschichte und erzählt am Beispiel des fiktiven Ehepaars Liebermann das Schicksal der in Dänemark lebenden Juden im und nach dem zweiten Weltkrieg. Mich hat diese Geschichte sehr bewegt, denn sie erzählt auch, dass die dänischen Juden und die dorthin aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei geflüchteten Juden zur Zeit der deutschen Besatzung erneut fliehen mussten und nach Schweden gingen. So entstanden für viele Familie wirklich tragische Schicksale.
Die Autorin hat umfangreich recherchiert, wie sie in ihrem Nachwort auch erläutert und das merkt man beim Lesen auch, denn die Handlung wirkt sehr authentisch.
Der andere Handlungsstrang in der Gegenwart gewinnt dann im letzten Drittel des Buches an Bedeutung und hält noch einige Überraschungen, auch für Celia, bereit.

Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend, emotional und fesselnd, so dass mich die Geschichte der Familie Liebermann schnell in ihren Bann gezogen hat. Ich habe mit ihnen gelitten, gehofft und gebangt. Die Charaktere sind alle sehr authentisch dargestellt und jeder ist auf seine Art einzigartig und wichtig.
Sehr gelungen fand ich auch die wunderschönen bildhaften Beschreibungen der Insel Fünen mit ihren langen Fliederhecken, die Ruth Liebermann zu ihren Bildern inspiriert haben. Man sieht nicht nur alles genau vor dem inneren Auge sondern hat beim Lesen auch den Duft des Flieders in der Nase.

Dieser wunderbare Roman hat mich sehr berührt und bewegt und er hallt noch lange nach. Trotz der teilweise dramatischen und tragischen Schicksale weiß die Geschichte auch gut zu unterhalten und vermittelt besonders in den Sommern auf Fünen eine besondere Atmosphäre.
Insgesamt empfehle ich den Roman gerne weiter, denn diese Geschichte hat es verdient, gelesen zu werden!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.08.2017

Spannend, fesselnd mit psychologischen Abgründen

Der Beobachter
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Ich muss zugeben, der Einstieg in diese Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt einen Prolog und dann mehrere kurze Abschnitte über Personen, die offenbar in keinem Zusammenhang stehen. ...

Ich muss zugeben, der Einstieg in diese Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt einen Prolog und dann mehrere kurze Abschnitte über Personen, die offenbar in keinem Zusammenhang stehen. Ich fragte mich da anfangs schon, was das soll und fand es etwas verwirrend.
Erst dann lernt man den „Beobachter“ Samson und die von ihm beobachteten Personen kennen. Nach und nach erkennt man seine Situation und seine Vorliebe für Gillian.
Gillian und ihre Familie sind eigentlich eine ganz normale Familie und das Familienleben mit all seinen Höhen und Tiefen wird sehr ausführlich, auch durch Samsons Beobachtungen, beschrieben.
Auch das fand ich anfangs etwas verwirrend und zu detailliert beschrieben.
Aber irgendwann im Verlauf der Geschichte macht das alles einen Sinn.
Die Morde sind spektakulär und grausam, aber viel schlimmer fand ich den Psychoterror, der sich vorher abspielte.
So habe ich die ganze Zeit eine sehr unterschwellige subtile Spannung verspürt, die sich gegen Ende heftig steigert. Das führte auch dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es gab einfach zu viele Fragen, die sich mir stellten.
Wer mordet da und warum?
Ob und was hat Samson der Beobachter damit zu tun?
Die Fäden der einzelnen Handlungsstränge verknüpfen sich nur langsam und man versteht immer mehr Zusammenhänge. Aber einen Hinweis auf die Auflösung gibt es da noch nicht.
Ich war mir zu dem Zeitpunkt nur relativ sicher, eine Person ausschließen zu können, womit ich dann auch Recht behielt.
Ungewöhnlich war, dass der Täter etwa 150 Seiten vor dem Ende des Buches offenbart wird. Auch das Motiv klärt sich und plötzlich schließt sich auch der Kreis zum Prolog und den kurzen Abschnitten am Anfang des Buches.
Ich muss sagen, die Auflösung hat mich umgehauen, weil sie für mich absolut unvorhersehbar und auch unvorstellbar war.
Und wer denkt, damit sei die Spannung raus, irrt sich gewaltig.
Es kommt zu einem actionreichen Showdown, in dem es auch noch mal Wendungen gibt und der an Spannung kaum zu überbieten ist.
In einer anderen Rezension wurde das Ende als „filmreif“ beschrieben und dem kann ich nur zustimmen.

Charlotte Link ist es wieder einmal gelungen, einen sehr spannenden und fesselnden Krimi vorzulegen, der mich mit einem komplexen und detailreichen Plot, facettenreichen Figuren und psychologischen Abgründen überzeugt hat.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und meine volle Zustimmung zu einem Zitat des SWR: „Die Meisterin der Täuschungen heißt Charlotte Link.“


Fazit: 5 von 5 Sternen