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Veröffentlicht am 01.02.2017

Blindes Vertrauen und was daraus folgt

Nachts in meinem Haus
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Zum Inhalt:
Mord und Intrige in der Toskana

Tom ist ein anerkannter Kunstmaler, dazu reich und glücklich verheiratet. Alles läuft perfekt für ihn. Bis eines Nachts in seinem Haus etwas Schreckliches passiert. ...

Zum Inhalt:
Mord und Intrige in der Toskana

Tom ist ein anerkannter Kunstmaler, dazu reich und glücklich verheiratet. Alles läuft perfekt für ihn. Bis eines Nachts in seinem Haus etwas Schreckliches passiert. Unter Schock flieht er in ein toskanisches Bergdorf. Doch was ihm zunächst wie das Paradies erscheint, entpuppt sich schnell als Hölle. Tom hält das Alleinsein nicht aus, fühlt sich eingesperrt und verfolgt. Als er begreift, dass er niemandem mehr vertrauen kann, auch seinen Freunden nicht, ist es zu spät: Er trifft eine verhängnisvolle Entscheidung . . .
(Kurzbeschreibung gem. Heyne Verlag)


Die Autorin:
Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und schrieb außerdem erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. Das Haus am Watt, Der Mörder und sein Kind, Stich ins Herz und mehrere Folgen für die Reihen Tatort und Polizeiruf 110). Bereits mit ihrem ersten Roman Der Kindersammler stand sie monatelang auf den Bestsellerlisten. Ebenso mit den folgenden Büchern Hexenkind, Die Totengräberin, Der Menschenräuber, Nachtprinzessin, Bewusstlos, Versunken und zuletzt Und draußen stirbt ein Vogel.
(Quelle: Heyne Verlag)


Meine Meinung:
Dieses Buch wird als Roman bezeichnet und nicht als Thriller, was so auch weitgehend zutrifft. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Spannung oder keine Thrillerelemente geben würde.
Gleich zu Beginn erleben wir die im Klappentext erwähnte schicksalhafte Nacht, die das Leben von Tom völlig verändern wird.
Nachdem er durch einen Irrtum einen verhängnisvollen Fehler begeht, vertraut Tom nicht in die Justiz sondern eher seinem besten Freud René, der auch sein Anwalt ist. Dass er damit den zweiten Fehler in dieser Nacht macht, wird ihm erst viel später klar.
Dem Rat seines Freundes folgend flieht Tom in ein Dorf in der Toskana.
Diesen Wechsel der Handlungsorte zwischen einem Ort in Deutschland und der Toskana kennt man schon aus früheren Büchern der Autorin und es gefällt mir immer wieder.
Auch das Dorf Ambra, in dem der Dorfpolizist Neri seinen Dienst mehr oder eher weniger engagiert verrichtet, kennt man ebenso wie den Polizisten selbst bereits. Der Handlungsstrang von Neri sorgt immer wieder für humorvolle Momente und diesmal erwischt es Neri und seine Familie ziemlich heftig, so dass er in diesem Buch mehr Raum hat.

Im wesentlichen geht es in diesem Buch aber um die Frage, ob Tom gefunden wird und die Ereignisse der fraglichen Nacht ans Licht kommen oder ob Tom dauerhaft auf der Flucht bleibt.
Denn natürlich ermittelt die Polizei in Deutschland und fahndet auch nach Tom. In seiner Verzweiflung hat Tom sich völlig in die Hand seines Freundes René begeben und ist damit auch komplett von ihm abhängig, was sicher ziemlich blauäugig war. Er kann zu niemandem in der Heimat Kontakt aufnehmen und kommt auch nicht an sein Geld. Und so führt er ein einfaches und vor allem sehr einsames Leben in der Toskana.
Toms Ängste, Sorgen und vor allem seine Verzweiflung und seine Einsamkeit waren deutlich zu spüren. Aber auch seine Hoffnung, dass René alles für ihn klären und ins Lot bringen wird und er irgendwann zurück nach Deutschland kann, wird deutlich.
Welches Spiel René mit ihm spielt und welchen miesen Charakter er hat, erkennt Tom erst ziemlich spät. Und ihm wird leider dann erst klar, dass man auch besten Freunden nicht blind vertrauen sollte.
Ich habe mich ständig gefragt, wohin das noch führen soll und ob René damit durch kommt und sein Ziel erreicht.
Das Ende und damit die Auflösung aller Fragen war dann ziemlich überraschend und unerwartet.

Dieser Roman mit seinem ungewöhnlichen Plot hat mich durchgängig gefesselt und mit Tom mitfiebern lassen.
Interessante und facettenreiche Protagonisten, der schöne Schauplatz in der Toskana, ein mitreißender Schreibstil und viele Wendungen und Überraschungen haben für interessante und spannende Lesestunden gesorgt!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 24.01.2017

Neues von der Familie Quinn

Inselwinter
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Zum Inhalt:
Puderzuckerschnee, Lichterfunkeln und Glühweinduft – es weihnachtet sehr auf Nantucket. Wie in jedem Jahr kommen die Quinns im Winter Street Inn, der kleinen Pension der Familie, zusammen, ...

Zum Inhalt:
Puderzuckerschnee, Lichterfunkeln und Glühweinduft – es weihnachtet sehr auf Nantucket. Wie in jedem Jahr kommen die Quinns im Winter Street Inn, der kleinen Pension der Familie, zusammen, und es gibt Grund zu feiern: Familienoberhaupt Kelley und seine Exfrau Margaret sind einander wieder nähergekommen, ihr Sohn Kevin ist frischgebackener Vater, und auch Tochter Ava hat endlich die Liebe gefunden. Doch plötzlich steht Kelleys zweite Ehefrau, Noch-Gattin Mitzi, vor der Tür – und drei unter dem Mistelzweig sind eindeutig einer zu viel ... Nur ein Weihnachtswunder kann das Fest der Quinns jetzt noch retten.
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Elin Hilderbrand hat ihre besten Ideen am Strand oder in den belebten Straßen von Boston. Ihre drei Kinder beknien sie regelmäßig, im Beisein von anderen Leuten nicht lauthals zu singen oder zu tanzen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie auf Nantucket, Massachusetts, wo auch ihre Geschichten spielen. Ihre Bücher stehen regelmäßig in den Top Ten der New-York-Times-Bestsellerliste.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
„Inselwinter“ ist die Fortsetzung von „Winterglanz“ aus dem letzten Jahr.
Und so sind wir nach einem Jahr erneut zu Gast in der kleinen Pension „Winter Street Inn“ auf der Insel Nantucket, die vom Familienoberhaupt Kelley Quinn geführt wird. Wie in jedem Jahr versammelt sich die Familie Quinn dort in der Weihnachtszeit.
Die Geschichte beginnt am Freitag, 4. Dezember und endet am Sonntag,
6. Dezember und es ist das Adventsbummel-Wochenende auf Nantucket.
Außerdem gibt es für die Quinns noch ein Familienfest, denn das jüngste Familienmitglied, die kleine Tochter von Kelleys Sohn Kevin und dessen Verlobter Isabelle soll getauft werden.
Die Geschichte wird, wie auch schon der Vorgänger, aus der Sicht von verschiedenen Personen geschildert und die Familie Quinn ist recht groß.
Das mag sich jetzt verwirrend anhören, ist es aber nicht. Selbst wenn man die Familienmitglieder aus dem ersten Teil noch nicht kennt, werden die Familienverhältnisse schnell klar und zusätzlich sind die einzelnen Kapitel mit den Namen der jeweiligen Personen überschrieben. Durch die Perspektivwechsel werden die Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben und man bekommt einen guten Überblick, was in der Familie so los ist. Und das ist nicht wenig. Jeder hat so seine Sorgen, Nöte und Gedanken, aber irgendwie halten auch alle zusammen und kümmern sich umeinander, auch in schwierigeren Zeiten.
Aber es gibt nicht nur traurige oder sorgenvolle Momente sondern auch humorvolle, wie es im Leben eben so ist.
Auch ein bisschen weihnachtliche Atmosphäre gibt es bei den Unternehmungen zum Adventsbummel-Wochenende, wobei dies ziemlich im Hintergrund steht und vielleicht ein bisschen zu kurz kommt. Trotzdem hat mir Nantucket in der Vorweihnachtszeit als Kulisse wieder gut gefallen.

Mit Wärme, Charme und Herzlichkeit setzt Elin Hilderbrand die Geschichte der Familie Quinn nach einem Jahr fort.
Das offene Ende lässt vermuten, dass die Leser bald mal wieder im Winter Street Inn zu Gast ein dürfen.
Ich würde mich darüber freuen zu lesen, wie es bei der Familie Quinn weiter geht.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 17.01.2017

Wunderbare, berührende Geschichte mit vielen Geheimnissen

Das Café in Roscarbury Hall
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Zum Inhalt:
Die Schwestern Ella und Roberta O'Callaghan wohnen bereits ihr ganzes Leben in dem irischen Herrenhaus Roscarbury Hall. Allerdings haben die zwei alten Damen seit einem Streit vor vielen Jahren ...

Zum Inhalt:
Die Schwestern Ella und Roberta O'Callaghan wohnen bereits ihr ganzes Leben in dem irischen Herrenhaus Roscarbury Hall. Allerdings haben die zwei alten Damen seit einem Streit vor vielen Jahren kein Wort mehr gewechselt und kommunizieren nur mit Hilfe kleiner Zettel miteinander. So erfährt Roberta auch von Ellas Plan, im Ballsaal ihres maroden Anwesens ein Café zu eröffnen. Denn ohne Einnahmequelle droht die Bank, den beiden ihr Zuhause wegzunehmen. Als Aushilfe engagiert Ella die junge Debbie, eine Amerikanerin, die in Irland nach Spuren ihrer leiblichen Mutter sucht und dabei auf ein dunkles Kapitel irischer Geschichte stößt. Auch Ella und Roberta müssen sich ihrer Vergangenheit stellen – und vielleicht verbindet sie ja mehr mit Debbie als eine reine Zufallsbekanntschaft ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Die Irin Ann O'Loughlin hat fast dreißig Jahre als Journalistin gearbeitet, in dieser Zeit berichtete sie über alle wichtigen Ereignisse und war zudem während der Unruhen in Irland als Sicherheitskorrespondentin tätig. Sie schrieb unter anderem für den Irish Independent sowie den Evening Herald und arbeitet derzeit für den Irish Examiner. Ann O'Loughlin hat für einige Zeit in Indien gelebt und gearbeitet, stammt aber aus dem Westen Irlands und wohnt heute mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern an der Ostküste der Insel.


Meine Meinung:
Die Autorin erzählt in diesem Buch eigentlich zwei Geschichten, nämlich die der Schwestern Ella und Roberta und die der jungen Amerikanerin Debbie.
Ella und Roberta leben gemeinsam im Herrenhaus Roscarbury Hall, dem Familiensitz. Beide kommunizieren nur über kleine Zettel miteinander, die sie an bestimmten Plätzen ablegen. Die Lebensmittel im Kühlschrank sind mit Namensschildchen versehen und die Geschirr- und Vorratsschränke in der Küche sind ebenfalls getrennt.
Was sich jetzt vielleicht etwas witzig anhört, hat auf mich ein bisschen skurril und traurig gewirkt, auch wenn es durchaus humorvolle Situationen gab.
Auch ihr Leben teilen die beiden Schwestern nicht, sie leben eigentlich ziemlich einsam nebeneinander her. Roberta spricht sehr dem Alkohol zu, beschäftigt sich nur mit sich selbst und wirkte auf mich auch sehr verbittert.
Ella dagegen ist warmherzig, freundlich und tut alles für den Erhalt des Familiensitzes. Und so kommt ihr auch die Idee, im Ballsaal des Hauses ein Café zu eröffnen, denn sie braucht dringend Einnahmen für den Erhalt des Herrenhauses.
Für mich wurde schnell deutlich, dass es ein schlimmes Zerwürfnis in der Vergangenheit gewesen sein muss, dass die Schwestern in die heutige Situation gebracht hat. Aber was das genau war, klärt sich erst im Verlauf der Geschichte.

Die junge Debbie kommt nach Irland, um sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter zu machen. Nach dem Tod ihres Vaters findet sie zufällig heraus, dass sie adoptiert wurde und die Adoption durch ein Nonnenkloster in Irland vermittelt wurde. Dort will sie mit ihrer Suche beginnen. Durch eine zufällige Begegnung mit Ella kommt es dann dazu, dass Debbie während ihres Aufenthaltes in Irland Ella beim Aufbau des Cafés hilft.

In einem gefühlvollen, warmherzigen Schreibstil erzählt die Autorin diese Geschichte, die sich mit mehreren Themen beschäftigt.
Die Schicksale von Ella, Roberta und Debbie sind emotional und haben mich auch sehr berührt. Die Autorin schafft es aber gut, die vielen Emotionen ohne Kitsch zu transportieren.
Nach und nach offenbaren sich immer mehr der Geheimnisse und es gibt auch immer wieder kleine Rückblicke in die Vergangenheit der 1960er Jahre, die das gesamte Ausmaß verdeutlichen.
Und auch die beiden Handlungsstränge verknüpfen sich und der Zusammenhang wird deutlich.
Das Ende ist sehr versöhnlich und es bleiben auch keine Fragen offen.

Insgesamt ist es für mich eine wunderbare, berührende Geschichte über Geheimnisse aus der Vergangenheit, die das Leben der Protagonisten verändert haben aber schließlich gelüftet und bewältigt werden können.
Ein lesenswertes Buch, das mich gut unterhalten und überzeugt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.01.2017

Krimi mit Psychothriller-Elementen

Ich vergebe nicht
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Zum Inhalt:
Ein Killer mit einer Botschaft aus der Vergangenheit. Und ein Ermittler, der alles zu verlieren hat.

Detective Ray Drake hat alles dafür getan, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ...

Zum Inhalt:
Ein Killer mit einer Botschaft aus der Vergangenheit. Und ein Ermittler, der alles zu verlieren hat.

Detective Ray Drake hat alles dafür getan, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu führen. Niemand weiß von seiner Kindheit in einem Londoner Waisenhaus und von den schrecklichen Geschehnissen, die dreißig Jahre zurückliegen. Doch dann wird eine Familie brutal ermordet, und Hinweise tauchen auf, die in Drakes Richtung deuten. Er weiß, dass er sie vertuschen muss, um sein Geheimnis weiterhin zu schützen. Der Täter jedoch scheint fest entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen – und sein Rachefeldzug hat gerade erst begonnen …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Der Autor:
Mark Hill ist Journalist und Drehbuchautor und arbeitet außerdem als Producer beim Radio. Er lebt mit seiner Familie im Norden Londons. »Ich vergebe nicht« ist sein erster Roman.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
„Ich vergebe nicht“ ist das Debüt des Journalisten und Drehbuchautoren Mark Hill. In einem flüssigen Schreibstil, der mir manchmal etwas zu sachlich und emotionslos war, erzählt der Autor eigentlich einen klassischen Krimi, im dem Ermittler Mordfälle aufklären. Im vorliegenden Fall sind das DI Ray Drake und DS Flick Crowley. Flick soll erstmals die Ermittlungen leiten. Als die beiden am Tatort eintreffen, an dem eine Familie brutal ermordet wurde, wird Ray Drake mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn er kennt die Opfer. Diese Tatsache verheimlicht er seiner Kollegin, auch als weitere Morde geschehen, deren Opfer er kennt.
Klar ist, dass Ray Drake ein dunkles Geheimnis hat, das er unter allen Umständen schützen will und das offenbar mit einem Kinderheim zu tun hat, in dem er in den 1980er Jahren war. Und so ist die Figur des Ray Drake insgesamt ziemlich undurchsichtig und geheimnisvoll.

Es gibt zwischendurch immer wieder Einschübe, die die Ereignisse in dem Kinderheim schildern. Dort fehlte es offenbar an Geld und dementsprechend tragisch und traurig ist die Situation der Kinder dort. Dazu kommt ein Heimleiter, der ausgesprochen rücksichtslos und brutal ist. Es gab Szenen, die haben mich wirklich erschauern lassen.
Aber Rays Geheimnis lüftet sich auch durch die Rückblenden für den Leser noch nicht.

Flick Crowley erkennt die Verbindung zu dem Kinderheim und ermittelt auch in diese Richtung, was Ray natürlich nicht Recht ist.
Aber beide setzen alles daran, den Mörder zu finden und weitere Morde zu verhindern. Dabei hat mir Flicks Entschlossenheit und Zielstrebigkeit gut gefallen. Sie war mir insgesamt als Protagonistin auch am sympathischsten, während Ray mir etwas zu emotionslos dargestellt war. Weder seine Trauer noch seine Ängste und Nöte sind so richtig bei mir angekommen.

Schritt für Schritt setzt der Autor ein Puzzle zusammen und offenbart nur ganz langsam die gesamte Wahrheit. Das hat dazu geführt, dass ich den Mittelteil des Buchs etwas unspektatkulär fand und mir die Spannung fehlte. Aber das letzte Drittel hatte es dann in sich. Die Ereignisse überschlagen sich, die Spannung steigt deutlich und dieser Teil konnte mich dann auch sehr fesseln.

Dieser Thriller ist für mich eher ein Krimi mit Psychothrillerelementen. Trotz ein paar kleinen Schwächen hat er mich gut unterhalten und konnte mit einigen Wendungen und Überraschungen zur Auflösung sowie seinem gut konstruierten Plot, dessen ganzes Ausmaß sich erst nach und nach zeigt, auch überzeugen.
Der Autor arbeitet wohl am zweiten Teil der Reihe, wie man einem Interview entnehmen kann. Ich bin gespannt, wie es für Ray Drake und Flick Crowley weiter geht.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 23.12.2016

Vom Suchen und Finden des Glücks

Glückssterne
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Zum Inhalt:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den ...

Zum Inhalt:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Wutentbrannt reist sie dem schwarzen Schaf der Familie hinterher und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge mit Josefine, die so gar nicht in ihren Lebensplan passen ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)



Die Autorin:
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben "Aprikosenküsse" und "Glückssterne" hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Nebenbei arbeitet sie als Lektorin und Coach. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.
(Quelle: Goldmann Verlag)



Meine Meinung:
Schon der Klappentext lässt eine turbulente und auch humorvolle Geschichte vermuten. Und genau so ist es auch.
Der flüssige, lebhafte und auch bildhafte Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Und so bin ich mit Josefine nach Schottland gereist, wo sie sich auf die Suche nach ihrer Cousine machen will, die nicht nur mit einem Musiker sondern auch mit dem Familienring durchgebrannt ist. Josefine, die erfolgreiche Familienanwältin, will in Kürze ihren Kollegen Justus heiraten und ohne den Ring steht nicht nur die Ehe unter keinem Glücksstern sondern auch das Familienoberhaupt, Josefines Großmutter, verweigert dem Paar ihren Segen.
Josefine ist zwar gestandene Anwältin aber an Reiseerfahrung fehlt es ihr und so stolpert sie von einem Schlamassel in den nächsten. Es beginnt mit großer Flugangst, über die ihr der charmante Aidan hinweghilft, den sie im Flieger kennenlernt und der ihr noch öfter begegnen soll. Nach der Landung im verregneten Schottland stellt Josefine schnell fest, dass sie die falsche Kleidung eingepackt hat und das übereilt gebuchte Hotel liegt recht abgelegen. Aber da warten zu Josefines Überraschung schon ihre beiden Tanten Li und Bri. Und dann beginnt die Suche nach Cousine Charlie und dem Ring und dabei kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten und kuriosen Situationen.

Mit viel Kreativität und einer Menge Humor erzählt die Autorin Josefines Geschichte. Ich habe mich sehr amüsiert über Josefine, die oft ziemlich unbeholfen und tollpatschig daher kommt. Obwohl sie erfolgreich im Beruf steht, fehlt es ihr offenbar noch an Lebenserfahrung.
Die beiden älteren Tanten Li und Bri sind mir anfangs etwas auf die Nerven gegangen. Aber mit der Zeit erkennt man ihr Potential und vor allem ihre Lebensweisheit und auch ihren Humor. Am Ende hatte ich die beiden richtig ins Herz geschlossen.
Der charmante Aidan ist ein typischer Schotte, freundlich, hilfsbereit und ein Familienmensch. Immer wenn Josefine und Aidan aufeinander treffen sprühen die Funken. Es war ein bisschen vorhersehbar, wohin das führen könnte. Aber es war auch schön zu beobachten, wie Josefine mit der Zeit durch den Kontakt mit den warmherzigen Schotten zu erkennen beginnt, dass sie öfter mal auf ihr Herz hören sollte.

Das Setting in Edinburgh und den schottischen Highlands sowie Aidan und seine Familie haben mich sehr an meine eigene Reise nach Edinburgh vor zwei Jahren und an die Mensch dort erinnert. Man spürt deutlich, dass die Autorin selbst dort war und Land und Leute kennengelernt hat.

Wer die leckeren Glückssterne aus Aidans Konditorei oder andere süße und herzhafte Leckereien der schottischen Küche nachbacken oder -kochen möchte, findet am Ende des Buchs einige Rezepte.

"Glückssterne" ist eine warmherzige Liebes- und Familiengeschichte mit Humor, Romantik, einigen Überraschungen und sympathischen, liebevoll charakterisierten Protagonisten. Sie zeigt, dass das Leben und das Glück sich nicht immer an die Pläne halten, die man selbst gemacht hat.
Eine Geschichte vom Suchen und Finden nicht nur des Glücks sondern auch des richtigen Wegs im Leben.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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