"Im Flow der Welle" hat mich sehr begeistert. Es handelt sich um einen spannenden und vor allem modernen Entwicklungsroman, der einen tiefen Einblick in die Gefühle, Sehnsüchte, Ängste und Träume der beiden jungen Protagonisten bietet. Dieser Einblick in die Innenwelt von Marieke und Keno macht den Lesenden ihre Handlungen verständlich, selbst wenn diese nicht fehlerfrei und oft jugendlich unbedarft sind. Auch durch die Kindheitserinnerungen von Marieke wirkt sie trotz ihrer kleinen Schwächen sehr liebenswert. Sie bietet daher viel Identifikationspotential. Als Leserin konnte ich mich besonders gut in sie hineinfühlen.

Der männliche Protagonist erscheint zunächst etwas rätselhaft, er wirkt wie ein junger Mann, der neugierig und anregend, aber selbst, wenn er viel von seinen Reisen erzählt, nicht so leicht zu durchschauen ist. Doch am Ende des Romans ist die ganze Handlung stimmig.

Die Autorin wechselt mehrfach raffiniert die Erzählperspektive, sodass die Lesenden Einblicke in die Gedanken und Motive beider Hauptpersonen erhalten.

Nebenbei erfahren die Lesenden auch viel über verschiedene Surftechniken oder unterschiedliche Küsten und das Verhalten des Meeres. Dass die Autorin das Meer liebt, wie in ihrer Biographie zu lesen ist, ist unverkennbar in ihrem Roman. Das Hintergrundwissen beweist auf jeden Fall eine umfangreiche Recherche. Die Lesenden können also geographisch und surftechnisch noch einiges dazulernen.

Die Romanhandlung hat mich sehr überzeugt als auch angesprochen. Der Roman ist auf jeden Fall ein Leseerlebnis und ich empfehle ihn eigentlich allen Menschen: Jüngere können sich in den Hauptfiguren wiederfinden und nicht mehr ganz so Junge fühlen sich bestimmt -trotz der in heutiger Zeit spielenden Handlung- an ihre eigene Jugend mit all den Unsicherheiten, Freuden und Entwicklungen erinnert. Und das Ende des Romans regt durch einen Aha-Effekt nochmal besonders zum Nachdenken an.

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