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Feelina06

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2018

Geschichte einmal anders

Der Horror der frühen Medizin
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Mitte des 19.Jahrhunderts steckte die Medizin noch in den Kinderschuhen und der Griff zum Skalpell war eher der aller letzte Ausweg. In den Krankenhäusern der damaligen Zeit herrschten furchtbare Zustände, ...

Mitte des 19.Jahrhunderts steckte die Medizin noch in den Kinderschuhen und der Griff zum Skalpell war eher der aller letzte Ausweg. In den Krankenhäusern der damaligen Zeit herrschten furchtbare Zustände, Leichen wurden geraubt und Operationen wurden wie Kirmesattraktionen behandelt. In dieser Zeit lebte der junge Student Joseph Lister, der mit seinen Entdeckungen alles veränderte.
„Der Horror der frühen Medizin“ von Lindsey Fitzharris erzählt über das Leben dieses Mannes und wie schaurig und erschreckend ein damaliger Arztbesuch war.
Die Autorin hat eine fantastische Anschauung der damaligen Umstände in der Medizin geschaffen und die Beschreibungen sind so detailliert das man sich so manche Begebenheiten in dem Buch lebhaft vorstellen kann.
Der Schreibstil ist anspruchsvoll aber leicht verständlich und die medizinischen Begriffe sind so gut erklärt, das es auch durchaus ein Laie verstehen kann.
Das die Medizin damals noch an ihrem Anfang stand ist ja durchaus bekannt, aber was für Zustände gerade in den Krankenhäusern herrschte ist absolut erschreckend und ich bin nach diesem Buch mehr als froh in der heutigen Zeit zu leben.
Ein super informatives Buch über die anfängliche Medizin und deren Entwicklung. Geschichte einmal anders.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Man darf auch mal Nein sagen

Nein ist das neue Ja
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Wer kennt das nicht: Auf der Shoppingtour wird dir von der übereifrigen Verkäuferin eine Bluse angedreht, die eigentlich viel zu klein ist und man sagt trotzdem ja. Weil es einfacher ist. Oder die Beziehung, ...

Wer kennt das nicht: Auf der Shoppingtour wird dir von der übereifrigen Verkäuferin eine Bluse angedreht, die eigentlich viel zu klein ist und man sagt trotzdem ja. Weil es einfacher ist. Oder die Beziehung, in der man eigentlich schon lange nicht mehr glücklich ist bleibt bestehen, weil es eben bequemer ist.
Genau darauf will dieses Buch "Nein ist das neue Ja" hinaus. Und um ehrlich zu sein, man ist doch eher immer schnell mit dabei einfach mal ja zu sagen, um es einfach jedem Recht zu machen und um ja nicht unbeliebt zu werden. Also im Grunde lassen wir uns unser Leben viel zu oft fremd bestimmen. Doch wer jetzt einen Ratgeber erwartet ist hier leider auch an der falschen Adresse, denn immerhin heißt die Autorin dieses Buches Desire Nick.
Desire Nick versucht in ihrem neuen Buch uns zwar das Wort „Nein“ beizubringen und auf einem gewissen Grad gelingt ihr das auch, aber wer die „Nick“ kennt, der weiß, dass das natürlich nicht geht ohne das sie sich selber in den Vordergrund stellt. Doch dabei ist sie wirklich unterhaltsam und schaffte es, mich mit ihrer „kodderigen“ Aussprache wirklich zu unterhalten, auch wenn einige Aussagen von ihr wirklich unter der Gürtellinie waren. Aber so ist Desire Nick nun mal.
Fazit: Wer also wirklich unterhalten werden möchte, Desire Nicks Humor mag und sich nicht wirklich einen Ratgeber erhofft, der einem das Leben erleichtert, der ist hier an der richtigen Stelle und viel Zeit muss man auch nicht wirklich mit bringen, denn das Buch ist nicht lang und lässt sich flüssig und schnell lesen. Ein Literaturwunder darf man aber nicht erwarten.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Super spannend und nicht aus der Hand zu legen

Bösland
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Sommer 1987: Auf dem Dachboden eines Farmerhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein 13 jähriger Junge wird darauf hin verhaftet und verurteilt. 30 Jahre bleibt diese Geschichte ein offenes Geheimnis, ...

Sommer 1987: Auf dem Dachboden eines Farmerhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein 13 jähriger Junge wird darauf hin verhaftet und verurteilt. 30 Jahre bleibt diese Geschichte ein offenes Geheimnis, doch dann bricht alles wieder auf, denn der Junge von damals mordet wieder…

Ich bin kein großer Thriller-Leser, aber „Bösland“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und gefesselt. Die Irrungen und Wirrungen in dieser Geschichte sind so fantastisch gelungen, das ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Und das passiert mir normalerweise nur bei guten Liebesgeschichten.
Die Charaktere sind hervorragend gelungen und die vielen Machtspiele, die sich die Protagonisten liefern, erhöht den Spannungsbogen permanent. Die Handlung ist absolut nicht vorhersehbar, originell und raffiniert gestaltet. Man wird als Leser immer wieder überrascht.
Ein wirklich gelungener Thriller mit absolutem Gänsehautcharakter, super spannend und nicht aus der Hand zu legen.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Gib die Liebe niemals auf

Nie wieder Amore!
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Monika Renner ist Rentnerin und hat viel Zeit. Zeit zum Nachdenken, unter anderem auch an ihre große Liebe Vincenco und seinen plötzlichen Tod. Als Moni dann von Lena, einer deutschen, die nach Italien ...

Monika Renner ist Rentnerin und hat viel Zeit. Zeit zum Nachdenken, unter anderem auch an ihre große Liebe Vincenco und seinen plötzlichen Tod. Als Moni dann von Lena, einer deutschen, die nach Italien ausgewandert ist, die Nachricht erhält, dass Vincenco gar nicht tot ist, reist Moni empört nach Sizilien, wo ihr Vincenco angeblich als Orangenbauer Leben soll. Im Schlepptau hat sie ihren Enkel Jan und gemeinsam mit Lena versuchen sie Vincenco zu finden.

Der Schreibstil der Autorin Tessa Henning ist flüssig und locker gehalten und lässt sich einfach lesen, trotz der zum Teil etwas zu langen Kapitel.
Die Beschreibung von Land und Leuten ist hervorragend gelungen und man fühlt sich direkt an die sizilianische Küste versetzt beim lesen.
Auch lässt der Humor in diesem Buch nicht lange auf sich warten und bei jedem flotten Spruch der rüstigen Rentnerin konnte ich mir das ein oder andere Grinsen nicht verkneifen.
Die Spannung des Buches bleibt bis zum Schluss erhalten und man fiebert mit jeder Seite mehr mit, wann und ob Moni ihren Vincenco denn nun tatsächlich findet.

Ein toller Roman für den Urlaub, aber auch zum abschalten für zwischen durch. Absolut gelungen und weiter zu empfehlen.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Wenn die Liebe heilt

At your Side
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Jaxon ist sich sehr sicher, das er niemals wieder jemanden Vertrauen kann. Nach seiner traumatischen Vergangenheit hält er es für besser lieber alle auf Abstand zu halten. Doch dann trifft er Emma am College ...

Jaxon ist sich sehr sicher, das er niemals wieder jemanden Vertrauen kann. Nach seiner traumatischen Vergangenheit hält er es für besser lieber alle auf Abstand zu halten. Doch dann trifft er Emma am College und mit ihr ist plötzlich alles anders. Sie berührt ihn und schafft es nach und nach seine Mauern einzureißen. Doch kann sie mit ihrer Liebe seinen Schmerz überwinden? Jaxon muss mit seiner Vergangenheit abschließen um eine gemeinsame Zukunft mit Emma haben zu können.

Die Autorin hat mit ihrem Debüt-Roman „At your Side“ eine wunderschöne Geschichte geschaffen die absolut tiefgreifend und spannend zu gleich ist.
Die Charaktere sind rundum sehr sympathisch und fügen sich allesamt toll in die Story ein. Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten und es wird abwechselnd aus der Sicht von Emma und Jaxon erzählt, sodass man beide Seiten sehr gut kennen lernen kann und ihre Sicht der Dinge besser versteht. Beide haben sich sofort in mein Herz geschlichen und ich habe mich gerade bei Jaxon immer wieder wahnsinnig gefreut, je mehr er sich geöffnet hat.
Zudem greift die Autorin auch Tabuthemen auf, die sie geschickt in die Geschichte mit einbindet ohne, das sie zu viel Raum einnehmen. Gerade das Thema Depressionen, das leider immer noch viel zu wenig Beachtung findet, um nur ein Beispiel zu nennen.
Emma und Jaxon haben mich wirklich tief berührt und ich habe wirklich jede Seite mehr als verschlungen. Absolut empfehlenswert.