Profilbild von Feliz

Feliz

Lesejury Star
offline

Feliz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Feliz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Gelungenes Buch, das vor allem von seiner Atmosphäre lebt

Golden Hill Touches
0

Bei dem Cover bin ich mir ein wenig unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits sticht es definitiv aus der Masse heraus und passt ziemlich gut zum Inhalt des Buches, andererseits finde ich es fast ...

Bei dem Cover bin ich mir ein wenig unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits sticht es definitiv aus der Masse heraus und passt ziemlich gut zum Inhalt des Buches, andererseits finde ich es fast ein wenig kitschig.

Die Story gefiel mir aber recht gut: Parker hat es endlich geschafft, er hat die Farm seiner Großeltern zurückgekauft, mit der er so viele positive Erinnerungen verbindet. Gemeinsam mit seiner Schwester Sadie will er hier ein Therapiezentrum für Menschen mit Traumata aufbauen, das mit einer Pferdetherapie arbeitet. Doch nicht alle Einwohner von Boulder Creek sind von diesen Plänen begeistert, schließlich erinnern sie sich noch gut daran, wie Parker den Ort damals verließ und nicht einmal zur Beerdigung seines Großvaters zurückkehrte. Auch Clayanne hat Parker nie vergessen und als er jetzt wieder auftaucht, merkt sie, wie sehr sie sich noch immer zu ihm hingezogen fühlt, doch kann sie ihm diesmal vertrauen, dass er sie nicht wieder verlässt?

Ich war mir nicht ganz sicher, was ich bin dem Buch erwarten sollte, weil es erstmal recht unspektakulär klang, mich das Setting aber sehr gereizt hat und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht. Der Schreibstil gefiel mir außerordentlich gut, weil er es schafft, mich direkt in die Geschichte zu ziehen und mich auch so mitzureißen, dass ich größtenteils nur so durch die Geschichte geflogen bin. Nicole Böhm schafft es zudem hervorragend, die Atmosphäre des Buches zu vermitteln, sodass ich zwischendurch das Gefühl hatte, die Luft von Boulder Creek einzuatmen und die Pferde im Hintergrund schnauben zu hören. Das alleine macht das Buch schon zu etwas Besonderem.

Die Geschichte als solche fand ich nicht besonders innovativ, das hat mich allerdings während des Lesens nicht wirklich gestört, weil ich sie einfach gerne mochte. Das liegt auch an den Charakteren, die ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich habe sehr bewundert, dass Parker sich mit vollem Bewusstsein, dass er nicht eben freundlich in Boulder Creek empfangen würde, dennoch dazu entschlossen hat, die Ranch seiner Großeltern zurückzukaufen. Dabei geht es ihm weniger um ihn selbst, auch wenn er dort sehr viel glücklicher war als bei seinen Eltern, sondern vielmehr darum, dass seine Großmutter zurück in ihr Zuhause und seine Schwester ihren Traum von einer eigenen Therapieeinrichtung mit Pferden leben kann. Er nimmt dafür extrem viel Stress in Kauf und ist oft auf sich alleine gestellt, was ich an manchen Stellen etwas schwer ertragen konnte, weil ich das Gefühl hatte, dass keiner so richtig erkennt, unter wie viel Druck er steht und sich dann wundern, wenn er an der ein oder anderen Stelle ‚überreagiert‘.

Hier hätte ich mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen gewünscht auch von Clay. Es wird größtenteils thematisiert, wie schwer es für sie war, dass Parker sie als Teenager einfach verlassen hat, nicht aber, dass er ja einen Grund dafür hatte. Allerdings mochte ich auch sie sehr gerne, vielleicht auch weil sie ihre Gefühle immer recht genau reflektiert (wenn sie auch nicht immer danach handelt). Ich mochte, wie taff sie meistens ist und sich nichts gefallen lässt, egal von wem und sich immer für Parker einsetzt, selbst wenn er sie so verletzt hat. Auch due Nebencharaktere habe ich schon in diesem Teil in mein Herz geschlossen, vor allem Sadie, bei der ich sehr gespannt bin, mehr über ihr Leben zu erfahren, aber auch auf die anderen Bewohner von Boulder Creek freue ich mich schon in den nächsten Teilen der Reihe.

Alles in allem mochte ich das Buch deutlich lieber als ich es zu Beginn erwartet hätte, es erzählt keine ganz neue Geschichte, aber sie ist durch die Art, wie Nicole Böhm sie erzählt und es schafft, eine tolle Atmosphäre zu kreiieren, sehr besonders und ich freue mich schon auf Ajdens Geschichte und meine Rückkehr nach Golden Hill im nächsten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2022

Gelungener Fantasy-Auftakt

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
0

Das Cover gefällt mir wirklich gut, auch wenn es auf den ersten Blick eventuell ein wenig kitschig wirkt, aber genau darüber macht sich Graylee in der Geschichte immer wieder lustig, sodass man das Cover ...

Das Cover gefällt mir wirklich gut, auch wenn es auf den ersten Blick eventuell ein wenig kitschig wirkt, aber genau darüber macht sich Graylee in der Geschichte immer wieder lustig, sodass man das Cover nicht idealer wählen könnte.

Die Geschichte klingt sehr vielversprechend: Als Graylee McCoy nicht das erste Mal von einem Policeofficer in ihrer Heimatstadt wegen ihres Protestes gegen den Schuldirektor verhaftet wird, wird ihren Eltern von der Vertrauenslehrerin nahegelegt, ihre Tochter doch auf ein Internat für besondere Schüler zu schicken. Graylee ist alles andere als begeistert, stimmt aber widerwillig zu. Dort angekommen traut sie ihren Augen nicht, es handelt sich um ein Schloss mitten in Texas, in dem Haushaltsdienste von sprechenden Kolibris wahrgenommen werden und die Schüler alles anderes als normal sind. Alle an der Schule sind Nachfahren alter Mythen und haben deswegen besondere Fähigkeiten. Doch auch obwohl schnell klar ist, dass auch Graylee hierhergehört, lässt sie sich keiner der typischen Familien zuordnen und sie wird immer wieder von Visionen heimgesucht. Doch sie hat gar keine Zeit das zu hinterfragen, denn plötzlich scheint ein alter Fluch die Schule heimzusuchen, der alle in Gefahr bringen kann.

Die Geschichte klang wirklich gut, ich war aber trotzdem skeptisch, da ich besonders bei Jugend-Fantasy in letzter Zeit trotz guter Ideen eher enttäuscht worden bin. Zum Glück ist das hier nicht der Fall, vielmehr mochte ich vor allem den Schreibstil wirklich gerne. Graylees Humor und ihre sarkastische Art kommt mit jeder Zeile durch und hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Zudem bin ich dadurch super schnell in die Geschichte gekommen und vor allem zu Beginn des Buches nur so durch die Seiten geflogen.
Das liegt auch an den Charakteren, die ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich mochte Graylees unangepasste Art, mit der sie dich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Ich fand es unglaublich lustig, dass sie als Art des Protests immer wieder Guerilla-Stricken betreibt. Mir war zwar durchaus bewusst, dass es dies gibt, aber ich habe noch nie ein:e Protagonst:in erlebt, die dies auch betreibt. Deswegen fand ich es auch so cool, dass sie damit auch nicht aufhört, nachdem sie Teil der Swanlake Academy geworden ist, sondern es weiterhin als Hobby betreibt. Mit Hudson habe ich mich ein wenig schwer getan, es wird sehr schnell klar, dass ihm in seiner Vergangenheit etwas passiert ist, mit dem er noch immer zu kämpfen hat, aber ich konnte seine Handlungen dennoch oft nicht so ganz nachvollziehen. Hier hätte es mir vermutlich geholfen, wenn man die Geschichte nicht nur aus Graylees, sondern auch aus seiner Sicht hätte erleben können, aber das ist tatsächlich eher meckern auf hohem Niveau. Auch die anderen Charaktere mag ich ziemlich gerne (oder gar nicht, je nachdem), allerdings hat die Fülle der verschiedenen Charaktere ein wenig dazu geführt, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht richtig zu kennen, sondern nur an der Oberfläche zu kratzen, was ich aus Graylees Sicht sogar nachvollziehen kann, schließlich ist sie erst wenige Tage in der Schule und muss die anderen selbst er kennenlernen. Allerdings finde ich, dass sie viel zu schnell mit allen versucht, befreundet zu sein und mit ihnen mitleidet. Ich kann sie im Grunde sogar verstehen, aber mir fehlte die emotionale Bindung, die Graylee zu ihnen aufbaut, deswegen habe ich zwar mit ihr mitgefiebert, aber nicht unbedingt mit den anderen Charakteren.

Dennoch gefiel mir die Geschichte größtenteils wirklich gut und ich war vor allem zu Beginn echt gefesselt, auch weil ich die Umsetzung echt spannend fand und unbedingt wissen wollte, was denn jetzt hinter allem steckt. Mein absolutes Highlight dabei sind mit Abstand die Kolibris, die sind wirklich super süß und haben mich das ganze Buch über köstlich unterhalten.

Alles in allem mochte ich den ersten Teil der Reihe wirklich gerne, obwohl die Geschichte zum Ende hin vielleicht etwas abflaute, aber die Charaktere der Swanlake Academy haben absolutes Potenzial und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, weil ich wirklich wissen will, was genau jetzt hinter dem Fluch steckt und zu welcher Familie Graylee gehört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2022

Vielversprechende Geschichte, die zum Ende hin etwas nachlässt

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
0

Das Cover finde ich wirklich gelungen, auch wenn das helle Rosa in Kombination mit dem goldenen Glitzer leicht sehr kitschig hätte wirken können, aber ich mag dem stilisierten Stadtplan im Hintergrund ...

Das Cover finde ich wirklich gelungen, auch wenn das helle Rosa in Kombination mit dem goldenen Glitzer leicht sehr kitschig hätte wirken können, aber ich mag dem stilisierten Stadtplan im Hintergrund ziemlich gerne und das Buch springt einem spätestens dadurch direkt ins Auge.

Die Geschichte hat mich ebenfalls gereizt: Amelia arbeitet in dem kleinen Café Daydream in Edinburgh, lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante und kümmert sich um ihre kleine Schwester, die seit dem Unfall nahezu verstummt ist. Die Verantwortung für Maisie ist zu ihrem Lebensinhalt geworden und Fragen, ob es nicht noch mehr in ihrem Leben geben könnte, schiebt sie ganz weit von sich bis sie auf Jasper Haven trifft. Er ist ein bekannter Bestsellerautor und hält im Café eine Lesung – und er scheint Amelias Schmerz besser verstehen zu können als jeder andere. Obwohl sie ihn anfangs absolut nervtötend arrogant findet, entdeckt sie das hinter seiner Fassade mehr steckt. Doch als sie sich näher kommen, muss sie sich entscheiden, was ihr wichtig ist und wie eine Zukunft aussehen könnte.

Ich wollte das Buch vor allem wegen des Settings in Edinburgh unbedingt lesen. Ich war einmal (viel zu kurz) dort und habe mich direkt in das Gefühl der Stadt verliebt. Dieses kommt für mich in der Geschichte vielleicht ein wenig zu kurz, weil ich mir mehr erhofft hatte, aber es war dennoch ein Buch, was ich trotz ein paar Schwächen gerne gelesen habe. Da trägt auch der Schreibstil einiges bei, der mir wirklich gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass ich super schnell in die Geschichte gefunden habe und vor allem zu Beginn nur so durch die Seiten geflogen bin. Das ändert sich so ein bisschen in der zweiten Hälfte des Buches, in der es für mich auch zu eine Art Bruch kam, der es mir etwas schwer gemacht hat, die Geschichte mit der gleichen Begeisterung zu lesen.

Das hat auch viel mit der Emotionalität der Themen zu tun, die in dem Buch angesprochen werden und die sich, für meinen Geschmack, besonders zu Ende hin ein wenig häufen, sodass es mir ein wenig schwerfällt, die Charaktere immer verstehen zu können, obwohl ich sie eigentlich mag. Amelia hat es nicht gerade leicht, weil sie ihre kleine Schwester immer vor die eigenen Ziele stellt und deswegen ja auch ein bisschen auf der Stelle tritt. Ich konnte gut verstehen, dass Maisie ihre absolute Priorität ist, aber warum sie deswegen nicht studieren kann, habe ich nicht so richtig verstanden. Dass sie nicht ausziehen will, fand ich vollkommen okay, aber es gäbe doch bestimmt auch in Edinburgh Studiengänge, die sie interessieren und wo sie dann bei ihrer Tante hätte, wohnen bleiben können. Das wird zwar auch während der Story thematisiert, aber für mich gab es da von Anfang an, keine so richtig überzeugende Erklärung. Jasper mochte ich ebenfalls von Anfang an, obwohl er ein natürlich eine arrogante Art hatte, aber er war sehr klar, dass das nur ein Schutzmechanismus ist. Gerade weil ich das sehr deutlich fand, habe ich nicht so richtig verstehen können, warum Amelia ihm das immer wieder übelgenommen hat, obwohl sie ihn zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon besser kennen sollte. Das hat mich zum Ende hin tatsächlich etwas gestört, weil ich beide in ihrer Art recht gut verstehen konnte, sie einander aber nicht. Das fand ich vor allem im Bezug auf Amelia wirklich frustrierend.

Leider fehlte mir auch so ein bisschen die Atmosphäre des Buches. Natürlich wusste ich, dass es in Edinburgh spielt, aber es spielte im Prinzip keine Rolle und hätte so auch in London oder Hamburg spielen können. Das ist natürlich sehr oft der Fall, aber vielleicht weil ich die Stadt so gerne mochte, hätte ich es gut gefunden, wenn es eine größere Rolle gespielt hätte. Auch die Emotionalität konnte mich trotz der Themen leider nicht so richtig abholen, ich habe zwar durchaus mitgefiebert und habe mir für beide ein Happy End gewünscht, aber ich habe nicht mit ihnen mitgefühlt.

Alles in allem habe ich besonders den ersten Teil des Buches wirklich gerne gelesen und habe vor allem genossen, wie es geschrieben ist, weil die Art einfach sehr besonders und leicht ist. Die Geschichte von Amelia und Jasper mochte ich ebenfalls durchaus gerne, es fiel mir aber an einigen Punkten recht schwer zu verstehen, warum sie auf eine bestimmte Art miteinander umgehen, was es mir zum Ende hin ein wenig schwer gemacht hat, es so richtig zu lieben. Dennoch würde ich den zweiten Teil der Reihe durchaus lesen wollen, einfach weil ich gespannt bin, wie Maisies Leben weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2022

Gelungener Abschluss

Keeping Hope
0

Ich liebe die Cover der Reihe einfach und der dritte Teil stellt zum Glück keine Ausnahme dar. Ich mag die eher sanften Farben, die einfach perfekt zu der Geschichte passen. Auch den Titel finde ich für ...

Ich liebe die Cover der Reihe einfach und der dritte Teil stellt zum Glück keine Ausnahme dar. Ich mag die eher sanften Farben, die einfach perfekt zu der Geschichte passen. Auch den Titel finde ich für die Geschichte perfekt.

Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Ella ist nicht mehr so richtig glücklich mit ihrem Freund Mason, dennoch hält sie besonders nach der Trennung ihrer Eltern an ihrer Beziehung fest, bis sie ihren Freund eines Tages mit einer anderen Frau überrascht. Ella ist am Boden zerstört und flüchtet sich zum ihrem besten Freund Jamie, der es immer wieder schafft, sie aufzumuntern oder einfach für sie da ist. Das ist auch dringend notwendig, schließlich muss sie unbedingt eine Auswahl ihrer Literatur für das Stipendium an der Faerfax University fertigstellen. Doch als sie sich viel zu schnell wieder mit Männern trifft, schreitet Jamie ein und das ändert alles zwischen ihnen.

Ich habe mich wirklich auf dieses Buch gefreut, weil ich Jamie besonders im zweiten Teil der Reihe fest in mein Herz geschlossen habe und ihm so sehr gewünscht habe, dass er glücklich wird. Ich mochte das Buch auch durchaus, es hat mich aber nicht ganz so gefesselt, wie es die Geschichte von Lily und Jules geschafft hat. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Dieser schafft es wirklich, mich in die Geschichte zu ziehen und auch dadurch zu führen.

Auch die Charaktere habe ich in mein Herz geschlossen. Ella mochte ich ebenfalls schon seit dem Beginn der Reihe, auch wenn sie für mich noch nicht so richtig greifbar war, anders als Jamie. Er bleibt auch nach Abschluss der Reihe einer meiner Favoriten, weil ich seine Gefühle an vielen Stellen deutlich besser verstehen konnte als die von Ella. Es war nicht so, dass ich sie nicht mochte, überhaupt nicht, aber sie war ununterbrochen in einer emotionalen Ausnahmesituation. Ich konnte sie immer verstehen, es macht es mir aber etwas schwer, sie richtig kennenlernen zu können, weil sie sich eben nicht so verhalten hat, wie sie es unter normalen Umständen getan hätte. Eigentlich habe ich Ella in den anderen beiden Teilen immer als loyale Freundin kennengelernt, aber das hat sie hier leider nicht so wirklich zeigen können, was ich unglaublich schade fand. Bei Jamie fiel es mir deutlich leichter, ihn zu sehen. Er hat mich schon im zweiten Teil sehr berührt und schafft das auch in diesem Buch in vielen Momenten, mich emotional mitzunehmen.

Dennoch hat genau das die Geschichte nicht dauerhaft geschafft. Vielleicht weil sich die Beziehung zwischen Ella und Jamie nur bedingt weiterentwickelt und mich das hin und her mit der Zeit etwas genervt hat. Ich konnte es verstehen, aber besonders in der Mitte der Geschichte hat sich das etwas gezogen, sodass ich mich an manchen Stellen wirklich überreden musste, weiterzulesen. Die Story war nicht wirklich langweilig, ich konnte mir aber ziemlich genau vorstellen, was passiert und war deswegen ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr so richtig gefesselt, obwohl ich beiden sehnlichst ein Happy End gewünscht habe.

Alles in allem mochte den Abschluss der Reihe recht gerne, er hat mich allerdings nicht begeistert. Dafür ist die Geschichte leider zu vorhersehbar und hat an manchen stellen einige Länge, ich habe aber vor allem Jamie geliebt und mich gefreut, alle Protagonisten zum Schluss noch einmal wiederzusehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

Durchaus spannender Jugendthriller, aber nicht das beste Buch von Karen McManus

You will be the death of me
0

Das Cover des Buches mag ich schon aus dem Grund, weil es den anderen der Autorin ähnelt, ohne dass es genauso aussieht. Mir gefällt einfach, dass es durch die schwarz-weiß-rote Gestaltung immer ein wenig ...

Das Cover des Buches mag ich schon aus dem Grund, weil es den anderen der Autorin ähnelt, ohne dass es genauso aussieht. Mir gefällt einfach, dass es durch die schwarz-weiß-rote Gestaltung immer ein wenig geheimnisvoll wirkt.

Die Geschichte hat ebenfalls einiges an Potenzial: Ivy, Mateo und Cal waren einmal die besten Freunden bis sie sich aus verschiedenen Gründen auseinanderlebten. Dann treffen sie sich an einem Morgen vor der Schule und entschließen sich den Tag, der ihre Freundschaft begründete, neu aufleben zu lassen. Sie alle können den allerbesten Tag der Welt aus verschiedenen Gründen unbedingt gebrauchen, doch dieser Tag entwickelt sich zum Albtraum, als in einem Lagerhaus, das als Atelier genutzt wird, eine Leiche finden. Ivy gilt schnell als Verdächtige, schließlich hat der Tote sie gerade erst bei der Wahl zum Schulsprecher besiegt. Doch auch die anderen beiden haben eine Verbindung zum Toten und die ehemaligen Freunde müssen sich entscheiden, wem sie noch vertrauen können.

Der Schreibstil von Karen McManus ist wirklich außergewöhnlich. Sie schafft es jedes Mal wieder mich mitzureißen. Das liegt auch daran, dass die verschiedenen Sichten der Personen jedes Mal wieder überzeugend darzustellen, sodass man sich in jede davon hineinversetzen kann.

Die Geschichte hat es leider nicht so ganz geschafft, mich zu überzeugen. Sie ist keinesfalls schlecht und hat mich auch phasenweise gefesselt, mich aber nicht ganz so überzeugt wie vorherige Bücher. Das liegt auch daran, dass die Story einfach nicht so ganz neu ist und mir sehr früh klar war, was hinter dem ganzen stecken könnte. Dadurch hat mich die Auflösung bis auf eine Sache nicht wirklich überrascht, was ich schade fand, weil ich sonst viel mehr miträtseln konnte und selten mit allem richtig lag.
Auch die Charaktere haben auf mich nicht ganz so viel Eindruck gemacht. Ich mochte sie durchaus, aber sie sind mir nicht so sehr ans Herz gewachsen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich kann gar nicht so richtig, den Finger darauflegen, warum das so ist. Vielleicht sind mir die Charaktere eine Spur zu stereotypisch und diese Stereotype werden nicht aufgebrochen, sondern im Laufe der Geschichte eher verstärkt. Das fand ich eigentlich recht schade, weil es die Geschichte dadurch fast zu einem klassischen Teenie-Film macht, der durch einen Toten ein bisschen spannender gemacht wird. Das klingt tatsächlich schlechter, als ich das Buch fand. Ich mochte die Kombination aus Ivy, Cal und Mateo durchaus, auch weil sie größtenteils liebenswert waren, aber ich konnte ihre Handlungen an vielen Stellen überhaupt nicht verstehen, auch weil sie ohne großen Aufwand hätten, aufgeklärt werden könnten.

Nichtsdestotrotz gab es auch einige positive Aspekte, zu denen unter anderem die Nebencharaktere zählten, die zum Teil deutlich stärker fand als die Protagonisten. Sie sind es, die mich in diesem Buch überraschen, die zu Lösung des Falls betragen und sich am stärksten verändern. Zudem liebe ich die kleinen Einschübe des YouTube-Kanals von Ishaan und Zack, die zusammen mit Emily wirklich lustig waren und die Szenen immer wieder aufgelockert haben.

Alles in allem war das Buch ein durchaus unterhaltsamer Jugendthriller, der vor allem mit dem tollen Schreibstil überzeugen kann, aber dieses Buch ist einfach nicht so stark wie andere Bücher, die ich bereits von ihr gelesen habe, sodass ich diesmal nicht vollständig überzeugt von ihm bin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere