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Veröffentlicht am 11.09.2020

Spannender Jugendthriller, der vielleicht etwas oberflächlich bleibt

Get Even
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Ich mag das Cover vom Prinzip her sehr gerne. Vor allem der Buchrücken macht sich hervorragend im Regal und auch die Silhouetten der vier Mädchen passen hervorragend zu den Protagonistinnen. Dennoch hätte ...

Ich mag das Cover vom Prinzip her sehr gerne. Vor allem der Buchrücken macht sich hervorragend im Regal und auch die Silhouetten der vier Mädchen passen hervorragend zu den Protagonistinnen. Dennoch hätte ich es vermutlich besser gefunden, wenn man einfach nur den englischen Titel genommen hätte, ich finde den deutschen Zusatz für mich persönlich eher unnötig.

Die Geschichte klingt an sich erstmal wirklich spannend: Vier Mädchen gehen auf eine katholische Schule und haben ansonsten nicht viel gemeinsam, außer dass sie alle Mitglieder der Gruppe DGM – Don’t Get Mad sind. Kitty, die ehrgeizige Volleyball-Kapitänin, Olivia, die aufstrebende Schauspielerin, Margot, das unscheinbare Computer-Genie und Bree, die unangepasste Senatorentochter haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich an Mobbern zu rächen. Dabei stellen sie sie vor der ganzen Schule bloß, ebenso wie es die Mobber selbst gemacht haben und machen auch vor Lehrern nicht halt. Doch dann wird Ronny, ihre letzte Zielperson, tot in seinem Zimmer aufgefunden, kurz nachdem Bree es verlassen hat und die vier Mädchen fragen sich, wer sie versucht zu enttarnen und ob sie einander überhaupt noch trauen können…

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, weil ich früher extrem gerne die Jugendthriller von Arena gelesen habe und deswegen gehofft hatte, dass das hier an diese herankommen kann. Ganz zufrieden bin ich allerdings mit der Geschichte nicht, obwohl ich den Schreibstil wirklich gerne mochte. Er ist leicht und gut zu lesen, sodass man nur so durch das Buch fliegt und ich es innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.

Die Story an sich ist zwar nicht unbedingt neu, aber ich fand sie dennoch recht spannend und war mir während des Lesens nie sicher, wem man trauen konnte und wem nicht. Das liegt auch daran, dass die Geschichte immer abwechselnd aus der Sicht der vier Mädchen erzählt wird und man dennoch nie das Gefühl hat, dass einem die einzelnen Figuren alles erzählen. Ich habe zwischendurch immer wieder überlegt, ob nicht eines der Mädchen doch etwas mit dem Mord zu tun hat. Das ist eigentlich ziemlich geschickt gemacht, weil man so nie ganz genau weiß, was als nächstes passiert und wer vielleicht der Täter sein kann. Mein Problem war dadurch aber auch, dass vor allem zu Beginn des Buches mit keiner der Protagonistinnen so richtig mitfühlen konnte. Die einzelnen Perspektiven sind teilweise auch extrem kurz, sodass man sie Charaktere eben auch nur in Etappen kennenlernt.
Auch die Beziehung von Kitty, Margot, Bree und Olivia zueinander fand ich schwierig zu durchschauen. Sie kennen sich eigentlich nicht wirklich, sind keine Freundinnnen, was ja auch kontraproduktiv wäre, weil sie sonst vermutlich verdächtig worden wären, aber sie vertrauen sich dennoch genug, dass sie all diese Aktionen zusammendurchziehen? Das fand ich irgendwie schwierig zu glauben, weil es doch jederzeit ein Mädchen hätte geben können, dass die anderen verrät. Dass ich die Beziehungen auch bis zum Schluss nicht wirklich nachvollziehen konnte, lag auch daran, dass weder ihr Kennenlernen noch ihre früheren Aktionen als DGM wirklich ausführlich geschildert werden. Es mag sein, dass das im folgenden Buch noch kommt, aber mich hat das die ganze Zeit extrem gestört und ist auch mein größter Kritikpunkt an dem Buch. Mich hätte einfach interessiert, wie ihre ersten Aktionen abliefen, wie das die Dynamik in der Schule verändert hat und wie die Mädchen dabei zueinander finden, sodass sie sich irgendwann dann wirklich aufeinander verlassen können. Ich hoffe, dass das im nächsten Teil noch eine größere Rolle spielen wird.

Alles in allem mochte ich das Buch und habe es auch extrem schnell durchgelesen, allerdings fiel es mir durch die Vielzahl an Personen und Perspektiven ein wenig schwer, so richtig tief in das Buch abzutauchen. Ich freue mich dennoch auf den zweiten Teil und will nach dem Cliffhanger unbedingt wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Etwas langatmiges Familiendrama, das zum Ende hin an Fahrt gewinnt

Ihr Königreich
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Das Cover des Buches mag ich recht gerne, vor allem weil es so aus der Masse heraussticht und die Farbkombination wirklich gelungen ist. Die Verbindung aus Grün und Weiß macht das Buch zu einem echten ...

Das Cover des Buches mag ich recht gerne, vor allem weil es so aus der Masse heraussticht und die Farbkombination wirklich gelungen ist. Die Verbindung aus Grün und Weiß macht das Buch zu einem echten Hingucker. Zudem verweist es ebenso wie der Titel subtil auf den Inhalt ohne zu viel zu verraten.

Auch der Inhalt an sich klingt auf den ersten Blick recht interessant: Roy Opgard führt ein ruhiges Leben als Betreiber einer Tankstelle und als Automechaniker in dem kleinen Ort Os. Doch dann kommt sein jüngerer Bruder Carl zurück und mit ihm die Erinnerung an den Tod der Eltern und alles, was danach geschah. Carl war schon immer der beliebtere, der charmantere und kehrt als erfolgreicher Geschäftsmann mit einer wunderschönen Ehefrau Shannon aus Kanada zurück. Er hat sich in den Kopf gesetzt, ein Luxushotel in seinem Heimatort zu errichten und will dafür alle Dorfbewohner auf seine Seite ziehen. Doch seine Bestrebungen reißen alte Wunden auf und als sich Shannon und Roy näherkommen, droht die enge Verbindung der Brüder zu brechen…

Ich habe ehrlich gesagt vor dem Lesen keine wirkliche Vorstellung davon gehabt, was mich bei diesem Buch erwarten wird. Zwar habe ich schon Bücher von Jo Nesbø gelesen, konnte mich mit der Harry-Hole-Reihe aber nie so wirklich anfreunden. Nach diesem Buch werde ich dann aber vielleicht doch noch einmal versuchen, weil ich durchaus die Faszination an seinen Büchern verstehen kann. Der Schreibstil ist wirklich gut und schafft es, dass man etwa nach einem Viertel wirklich in das Buch gezogen wird und es einem extrem schwer fällt, es auch nur für einen Moment zur Seite zu legen. Allerdings ist er manchmal wirklich zu ausschweifend. Es passt zwar durchaus zu Roys ruhigem, eher beobachtendem Charakter, dass viele Tätigkeiten ausführlich beschrieben werden, aber vor allem alltägliche Tätigkeiten in der Tankstelle oder auf dem Hof fand ich manchmal ein bisschen zu ausschweifend, auch wenn sie zumeist durchaus eine Rolle für die Handlung spielen.

Am Anfang hatte ich eine grobe Idee, was in dem Buch so passieren wird und in gewissen Punkten haben sich meine Vorstellungen auch erfüllt, allerdings gab es immer Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und bei denen ich dann teilweise den Abschnitt noch einmal gelesen habe, weil diese so plötzlich kamen. Diese waren es aber auch hauptsächlich, die den Reiz des Buches ausmachen. Man weiß nie, was als nächstes passiert, wer das nächste Opfer ist, wer der Täter und welchen Twist das Buch noch nehmen wird. Dabei wird geschickt mit typischen Abläufen eines Thrillers oder eines Dramas gespielt und sie dann manchmal so umgekehrt, dass man immer wieder an sich selbst zweifelte. So gut mir das auch während des Lesens gefallen hat, so enttäuscht war auch von dem Ende, weil das für mich keinen richtigen Abschluss darstellt. Aus Spoilergründen werde ich nicht näher ins Detail gehen, aber das Ende passte zwar zu dem Buch, hat mich aber unbefriedigt zurückgelassen.

Auch bei den Charakteren bin ich sehr zwiegespalten. Ich mag Roy, er erzählt die Geschichte ruhig und sehr selbstreflektiert. Er schönt seine Taten selbst nicht, sondern zweifelt immer an sich selbst und seinen Motiven. Vielleicht mag ich ihn gerade deswegen deutlich lieber als Carl, von dem es so wirkt, als würde ihn keines der Ereignisse wirklich belasten, sondern es vielmehr schon fast genießt, seine Ziele durchzusetzen, egal auf welche Art. Bei vielen anderen Charakteren des Buches bin ich mir sehr unsicher, ob ich sie mag oder nicht, aber sie alle machen auf ihre Art und Weise die Geschichte spannend und zu etwas Besonderem. Sie sind alle detailliert und lebensnah gezeichnet, dass man das Gefühl hat, sie alle zu kennen und selbst Teil dieses Dorfes zu sein.

Alles in allem gefiel mir das Buch trotz des etwas schleppenden Beginns wirklich gut, weil man ab einem gewissen Punkt wirklich in das Buch gezogen wird und es einen auch bis zum Schluss nicht mehr loslässt. Allerdings fand ich das Ende, obwohl es für das Buch sehr passend war, sehr unbefriedigend und hätte mir vielleicht ein anderes gewünscht.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Wirklich gute Royal-Geschichte mit einer taffen Prinzessin

Silver Crown - Forbidden Royals
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Ehrlich gesagt war es das Cover, das vor allem mein Interesse geweckt hat. Ich liebe die schlichte Eleganz, die perfekt zu dem Inhalt der Geschichte passt und gerade durch die Kombination zwischen der ...

Ehrlich gesagt war es das Cover, das vor allem mein Interesse geweckt hat. Ich liebe die schlichte Eleganz, die perfekt zu dem Inhalt der Geschichte passt und gerade durch die Kombination zwischen der glitzernden Krone und geschwungener Schrift sticht das Cover einfach aus der Masse heraus.

Der Inhalt wirkte auf den ersten Blick nicht ganz so überzeugend: Emilia Lancaster studiert Psychologie und befindet sich gerade in einer Bar, als sie die Nachricht erhält, die ihr komplettes Leben auf den Kopf stellt. Der König und die Königin des kleinen Landes Caerleon sind bei einem Brand ums Leben gekommen und der Kronprinz liegt im Koma. Deswegen wird Linus Lancaster zum Regenten bestimmt und dieser ist niemand anderer als Emilias Vater, der sie nie wollte. Doch als sein einziges leibliches Kind ist Emilia plötzlich die Erbin eines Königreiches und sie befindet sich inmitten von einem Leben, das von Intrigen und Machtspielen bestimmt wird. Doch sie muss sich nicht nur an ihre neue Rolle als Prinzessin, sondern auch an ihren Stiefbruder Carter Thorne gewöhnen, der eine unglaubliche Anziehung auf die ausübt, der sie um jeden Preis widerstehen muss. Doch auch von außen droht der Monarchie eine große Gefahr und Emilia muss sich entscheiden, was für ein Leben sie führen wird…

Ich war nach dem Lesen des Klappentextes und auch nach dem Lesen der ersten Kapitel sehr, sehr skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde, weil ich schon häufig Bücher über royale Familien gelesen habe und es keines wirklich geschafft hat, mich zu überzeugen. Der Schreibstil gefiel mir aber durchaus und ich habe mir (auch wegen des Covers) gewünscht, dass es doch eine gute Geschichte werden konnte. Ich wurde glücklicherweise gar nicht enttäuscht, was auch am Schreibstil lag. Dieser holt einen recht schnell ab und sorgt dafür, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt nur so durch das Buch fliegt. Ich habe zwar am Anfang ein wenig gebraucht, um wirklich in das Buch zu finden, aber nachdem ich das erst einmal geschafft hatte, konnte ich gar nicht mehr aufhören.

Die Geschichte an sich ist nicht unbedingt neu. Ein ‚normales‘ Mädchen, das plötzlich eine Prinzessin wird, sich mit den Gegebenheiten am Hof auseinandersetzten muss und sich dadurch ihr ganzes Leben verändert. Das alles hatte man schon mal und kennt die Story spätestens seit Plötzlich Prinzessin. Deswegen hatte ich auch wirklich Zweifel, ob die Geschichte mich überzeugen könnte. Aber sie schafft es vor allem durch die relativ gut gezeichneten Charaktere und vor allem Emilia selbst. Diese weiß, im Gegensatz zu vielen anderen Prinzessinnen vor ihr, schon seit sie klein ist, dass sie Teil der royalen Familie ist und will davon aber nichts wissen. Zumindest redet sie sich das selbst ein. Ich mochte Emilia ab dem ersten Moment. Sie ist unangepasst, laut und sagt immer sehr deutlich ihre Meinung, egal ob es sich bei ihrem Gegenüber um den zukünftigen König, ihre Stiefmutter oder ihren Stiefbruder geht. Das hat mir wirklich gut gefallen, weil sie so sehr viele Dinge recht direkt ausgesprochen hat und sie selten lange in der Luft hingen. Auch Carter mochte ich durchaus. Er wird immer wieder als Bad Boy betitelt und trifft sich scheinbar dauernd mit irgendwelchen Frauen, Emilia gegenüber hingegen finde ich, dass er sich immer sehr korrekt verhält. Ja, er flirtet vor allem zu Beginn sehr ausführlich mit ihr und provoziert sie auch immer wieder, aber vor allem bei den ‚romantischen‘ Aktivitäten überlässt er ihr fast immer alle Entscheidungsgewalt. Außerdem ist er bei jeder Schwierigkeit für sie da, meistens nicht, indem er das mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringt, aber er ist zumindest immer präsent. Mein größtes Problem mit ihm ist, dass man viel zu wenig über ihn erfährt. Das liegt auch daran, dass das Buch komplett aus Emilias Sicht erzählt wird und man so auch nur ihre Sicht auf ihn erfährt. Dadurch erfährt man absolut nichts von seinen Motiven, seiner Geschichte oder auch nur davon was er zum Frühstück gegessen hat. Das macht es für mich sehr, sehr schwer, ihn wirklich einschätzen zu können, obwohl ich ihn eigentlich mag. Das fiel mir bei den anderen Figuren sehr viel leicht, vielleicht auch weil ich fand, dass sie ein bisschen zu klischeehaft gestaltet sind. Owen ist der beste Freund, der schon ewig in seine beste Freundin verliebt ist, aber keine Chance bei ihr hat, Chloe die ein bisschen hippiemäßige, leicht ausgeflippte Freundin/Stiefschwester und Octavia die böse Stiefmutter. Zumindest wirkt es auf den ersten Blick so, aber vielleicht ändert sich das ja in den nächsten Teilen noch und die Geschichte bekommt noch ein bisschen mehr Tiefe, die mir hier ein wenig gefehlt hat.

Alles in allem gefiel mir das Buch erstaunlich gut, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hatte. Ich mag vor allem Emilia extrem gerne und mir gefällt, wie taff sie trotz allem mit ihrer Situation umgeht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die anderen Personen nicht immer die gleiche Tiefe erreichen wie die Protagonistin und ich hoffe, dass sich das in den Folgebänden noch ändern wird, auf die ich mich schon unglaublich freue, auch weil ich nach dem Cliffhanger unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Endlich wieder ein Buch von Kylie Scott, das ich wirklich genossen habe

Repeat This Love
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Das Cover mag ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Klar der Typ sieht nicht schlecht aus und kommt meiner Vorstellung von Ed schon recht nahe, aber es sticht einfach überhaupt nicht aus der Masse der Young ...

Das Cover mag ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Klar der Typ sieht nicht schlecht aus und kommt meiner Vorstellung von Ed schon recht nahe, aber es sticht einfach überhaupt nicht aus der Masse der Young Adult Romane heraus, sodass ich ihm vermutlich keinen zweiten Blick gegönnt hätte, wenn es nicht von Kylie Scott gewesen wäre.

Die Geschichte hat mich da schon mehr angesprochen: Clementine hat nach einem Überfall ihr Gedächtnis verloren und kann sich weder an ihre Schwester noch an ihre Lieblingsfarbe erinnern, sodass sie sich auf die Suche nach Hinweisen auf ihr altes Ich macht. Aufgrund ihres Tattoos stolpert sie in das Studio von Ed Larson, der sie unsanft wieder vor die Tür setzt. Es stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um ihren Ex-Freund handelt, den sie vor einem Monat verlassen hat. Keiner kann ihr so genau erklären, warum sie sich getrennt hat und auch Clementine fühlt sich trotz fehlender Erinnerungen zu Ed hingezogen. Als sich in ihrer Umgebung immer mehr Vorfälle häufen, ist es für sie wichtiger denn je, herauszufinden, wer sie in der Vergangenheit war und wer sie verletzten will…

Ich habe schon einige Bücher von Kylie Scott gelesen und die Rockstar-Reihe geliebt. Ihre letzten Bücher, vor allem Perfect Mistake, haben mich aber gar nicht überzeugt, sodass ich auch bei diesem Buch sehr skeptisch war. Ich wollte ihr aber noch einmal eine Chance geben, auch weil ihr Schreibstil mich trotz aller Abneigung gegen die Protagonisten immer wieder abgeholt hat. Zum Glück hat mich das Buch überhaupt nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht, sodass ich das Buch an einem Tag durchgelesen und nur zum Essen kurze Pausen eingelegt habe.

Auch die Story an sich gefiel mir besonders zu Beginn wirklich gut. Es beginnt nicht wie bei vielen anderen Büchern mit dem Aufwachen von Clementine, sondern mit ihrer erste Begegnung mit Ed, so steigt man direkt in die Geschichte ein und versucht zusammen mit Clem herauszufinden, wer sie ist. Das fand ich am Anfang auch extrem spannend, weil man nicht so wirklich wusste, wie sich die Geschichte sich entwickeln wird, ob der Überfall ein Zufall oder ein Mordanschlag war und vor allem, warum sie sich von Ed getrennt hat. Deswegen fand ich vor allem die erste Hälfte des Buches unglaublich spannend und habe mich mit jeder Seite mehr in Ed verliebt. Ich mochte, dass er sie eigentlich noch immer von Herzen liebt, konnte aber auch seinen Schmerz über die Trennung verstehen und habe deswegen vor allem mit ihm und weniger mit Clementine mitgefiebert. Bei ihr war ich mir nie so richtig sicher, was ich von ihr halten sollte, nicht, dass ich sie nicht mochte, aber ich war teilweise ebenso verwirrt über ihren Charakter wie sie selbst. Vielleicht war das Problem, dass man ihr altes Ich nie wirklich zu fassen bekam und deswegen auch deren Handlungen so gar nicht verstehen konnte. Das Problem ist, dass diese Handlungen ja noch immer ihr Leben bestimmen, sie aber mit dem aktuellen Ich nicht so richtig übereinstimmen. Das neue Ich von Clem fand ich allerdings sehr cool und ich musste immer wieder über ihren fehlenden Filter lachen.

Die zweite Hälfte des Buches, vielleicht auch nur das letzte Drittel, habe ich zwar auch noch in Rekordzeit gelesen, sie hat mich aber nicht mehr so sehr überzeugt. Ich wusste sehr früh, was bzw. wer hinter den Angriffen steckt oder hatte zumindest eine starke Vermutung, fand die Auflösung aber dennoch nicht so richtig schlüssig und habe auch nicht verstanden, warum Clementine manche Entscheidungen in der Vergangenheit so getroffen hat und warum sie bestimmte Sachen einfach geglaubt hat, ohne das endgültig zu klären. Das hat mich ein wenig unbefriedigend zurückgelassen, obwohl ich objektiv verstehen konnte, dass sie jetzt ein anderer Mensch ist.

Alles in allem mochte ich das Buch aber dennoch, vor allem im Vergleich zu den vorherigen Büchern, unglaublich gerne und habe es innerhalb eines Tages verschlungen, auch weil ich Ed ab der ersten Seite geliebt habe und vor allem für ihn ein Happy End wollte.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Unterhaltsame Geschichte mit kleineren Schwächen

It was always you
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Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet. Ich mag die Kombination aus goldener Schrift und blauem Hintergrund unglaublich gerne. Dabei ist das besondere Highlight die Schrift in Handlettering-Design, ...

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet. Ich mag die Kombination aus goldener Schrift und blauem Hintergrund unglaublich gerne. Dabei ist das besondere Highlight die Schrift in Handlettering-Design, die perfekt den Inhalt aufgreift und eine wunderbare Verbindung zu Ivy schafft. Auch die Handlettering-Seiten, die immer wieder in dem Buch auftauchen mag ich wirklich gerne, weil sie den Inhalt unterstützen ohne zu dominant sind.

Die Geschichte mochte ich ebenfalls wirklich gerne: Es ist vier Jahre her, seit Ivy das letzte Mal zuhause war, vier Jahre seit ihre Mutter gestorben ist und vier Jahre seit sie ihre Stiefbrüder das letzte Mal gesehen hat. Nun hat ihr Stiefvater sie aufgefordert zurückzukommen und widerwillig folgt sie diesem Befehl, obwohl er sie damals einfach ins Internat abgeschoben hat, weil sie sich immer wieder mit ihrem älteren Stiefbruder Asher gestritten hat. Dieser hat sich leider so gar nicht verändert und ist immer noch so gutaussehend und viel zu sehr von sich selbst überzeugt wie vor vier Jahren. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie gedacht hätte und als sie erfährt, warum sie damals gehen musste, droht ihre Welt, erneut aus den Fugen zu geraten…

Ich habe am Anfang eine ganze Zeit gebraucht, um in das Buch zu finden, auch wenn ich mir nicht so richtig erklären kann, warum das so war. Ich mochte den Schreibstil sehr gerne, er war von Anfang an leicht und locker, sodass man die Geschichte sehr gut in einem Zug durchlesen konnte, aber ich habe vor allem während der ersten Kapitel immer wieder abgesetzt und über die Geschichte nachgedacht. Ab einem gewissen Punkt war ich dann aber in der Story drin und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Das lag auch und vor allem daran, wie liebevoll die Charaktere gestaltet wurden. Ich mochte Ivy ab der ersten Seite und habe richtig mit ihr mitgefühlt. Ich konnte ihre Ängste so gut verstehen und auch ihre Zurückhaltung, damit sie bloß nicht wieder weggeschickt wird. Aber ich fand es auch gut, dass sie dennoch nicht alles einfach so hingenommen hat und alles mit sich hat machen lassen, sondern sowohl Asher als auch ihrem Stiefvater hin und wieder sehr klar ihre Meinung sagt, dass sie absolut kein zurückhaltendes Mäuschen ist. Ein Problem an Ivy ist vielleicht, dass man ihr Leben außerhalb der Insel nicht wirklich kennenlernt, dort studiert sie, arbeitet und lebt größtenteils unabhängig vom Geld ihres Stiefvaters. Das alles ändert sich, als sie auf die Insel zurückkehrt und man hat ein bisschen das Gefühl, dass sie in alte Verhaltensverweisen zurückfällt, die sie deutlich jünger und abhängiger erscheinen lassen. Bei Asher war ich mir am Anfang so überhaupt nicht sicher, was ich von ihm halten sollte. Er hat sich einfach total bescheuert verhalten, nur um eine Reaktion von Ivy zu erhalten oder sich von ihr abzulenken. Diese Verhaltensweise sind aber nicht immer (und manchmal auch so gar nicht) nachvollziehbar, hier hätte ich mir einfach ein bisschen mehr Erklärung oder noch besser die Schilderung aus Ashers Sicht gewünscht, weil ich ihn dann einfach besser hätte verstehen können. Ich war allerdings ein riesiger Fan der Nebencharaktere, sowohl Noah und Aubree, die man ja im nächsten Teil noch kennenlernen wird als auch Harper und Sam fand ich ziemlich unterhaltsam. Ich bin schon jetzt ein ziemlicher Fan von Noah, der sich zwar auch immer super dämlich verhält, aber eigentlich ein netter Kerl ist und auf dessen Geschichte ich mich schon mega freue.

Die Geschichte hatte aber auch mehrere kleine Schwächen, die dafür gesorgt haben, dass ich nicht ganz von ihr überzeugt war. Mir fehlten einfach Rückblicke in die Vergangenheit, weil die essentiell für den Verlauf der Geschichte wären, man bekommt aber immer nur ganz, ganz kleine Einblicke und man hat nie das Gefühl einen ganzen Überblick über die Geschichte zu erhalten. Vor allem die Verhältnisse innerhalb der Familie bleiben so irgendwie ein bisschen unklar und viele Fragen werden nur teilweise oder gar nicht beantwortet. Ich kann zwar verstehen, dass man auch für Noahs Geschichte noch etwas offenlassen will, aber es hat mich hier dann doch genervt. Ein für mich im Nachhinein irgendwie seltsamer Punkt ist der Altersunterschied zwischen Asher und Ivy. Zwar ist der Unterschied von sechs Jahren in der Gegenwart überhaupt kein Problem, allerdings war Ivy zwölf als sie sich kennengelernt haben und das wirft irgendwie einen seltsamen Blick auf ihre Beziehung, vor allem weil sie eben Stiefgeschwister sind.

Alles in allem hat mich das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten gut unterhalten und ich habe die Geschichte wirklich gerne gelesen, allerdings fiel mir vor allem nach dem Ende des Buches mehr und mehr auf, dass mich viele Kleinigkeiten dann doch gestört haben und mir das Ende definitiv ein wenig zu dramatisch und zu leicht gelöst wurde.

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