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Veröffentlicht am 30.06.2021

Leider eines der schwächeren Musso-Bücher

Eine Geschichte, die uns verbindet
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Das Cover finde ich ganz okay. Es ist natürlich nicht besonders außergewöhnlich, passt aber perfekt zum Inhalt und zu den anderen Büchern von Guillaume Musso.

Die Story fand ich auf den ersten Blick erst ...

Das Cover finde ich ganz okay. Es ist natürlich nicht besonders außergewöhnlich, passt aber perfekt zum Inhalt und zu den anderen Büchern von Guillaume Musso.

Die Story fand ich auf den ersten Blick erst einmal spannend: Die Schriftstellerin Flora Conway ist verzweifelt, ihre kleine Tochter Carrie verschwindet während des Verstecken spielen aus ihrer abgeschlossenen Wohnung im sechsten Stock. Jede einzelne Spur führt ins Leere und sie verzweifelt zunehmend. Doch dann wird ihr eines klar, es gibt nur einen Grund, warum sie ihre Tochter nicht finden kann, jemand spielt mit ihrem und dem Leben ihrer Tochter. Sie sieht nur einen Weg, um endlich zu erfahren, was passiert ist. Vollkommen geschockt sitzt der französische Autor Romain Ozorski vor seinem Computer. Seine Romanfigur steht auf einem Dach in New York und droht sich das Leben zu nehmen, wenn der Autor ihr nicht hilft, Carrie zu finden. Romain entscheidet sich, mit seiner Figur in Kontakt zu treten, auch wenn er damit alles riskiert, was ihm wichtig ist, vor allem das Glück mit seinem Sohn…

Der Schreibstil von Guillaume Musso ist auch in diesem Buch wieder hervorragend. Man wird ab den ersten Zeilen in die Geschichte gezogen und bleibt auch während des gesamten Buches vollkommen davon gebannt. Es gibt einfach wenige Autoren, die es schaffen, dass man gar nicht merkt, wie schnell die Seiten verfliegen und wie sehr man in die Geschichte abtaucht.

Leider konnte mich diese als solche allerdings nicht überzeugen, obwohl ich das Buch an einem einzigen Abend durchgelesen habe. Das liegt vor allem daran, dass das Buch, ganz typisch für einen richtigen Musso, sehr unvorhersehbar ist. Immer wenn man denkt, dass man ihn als Autor oder die Geschichte an sich durchschaut hat, wird man eines Besseren belehrt. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte jetzt ausgeht und hätte mit dem Ende als solches nicht gerechnet. Aber leider hatte das Buch trotz der wenigen Seiten einige Längen. Das liegt vor allem daran, dass weniger das Rätsel um Carries Verschwinden als vielmehr das Verhältnis des Autors zu seinen Figuren und zum Schreiben an sich im Mittelpunkt stehen. Dadurch wirkt das Buch an manchen Stellen sehr philosophisch angehaucht. Das ist tendenziell gar kein Problem, im Bezug zu den letzten Büchern Mussos war es mir aber zu redundant. Immer wieder kreisen die Bücher darum, wie schwer das Leben als Schriftsteller ist und wie wenig man sein Leben von seinen Romanen trennen kann. Ich fand es in diesem Buch ehrlich gesagt eher störend und von der eigentlichen Geschichte ablenkend.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich nicht so richtig mit den Figuren warmgeworden bin. Es ist nicht so, dass ich Flora und Romain gar nicht mag, aber mir fällt es ein bisschen schwer, sie als Figuren vollständig zu erfassen, weil beide immer etwas verbergen, das erst ganz zum Schluss herauskommt. Dadurch konnte ich nie eine richtige Nähe zu den Figuren und der gesamten Geschichte aufbauen und habe sie zwar mit Interesse aber nie mit großen Emotionen verfolgt.

Alles in allem hat mich die Geschichte durchaus gefesselt und überrascht, ich war aber dennoch enttäuscht, weil mich die Bücher von Guillaume Musso sonst jedes Mal vollkommen sprachlos zurücklassen und es dieses Buch eben nicht schafft. Ich konnte nie so vollständig in die Geschichte eintauchen, wie ich es gehofft habe, sondern habe die philosophische Auseinandersetzung mit dem Prozess des Schreibens teilweise übersprungen, sodass ich nie eine große Nähe zu der Geschichte aufbauen konnte.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Nettes Jugendbuch mit etwas nervigen Charakteren, aber toller Botschaft

Kate in Waiting
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Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht gelungen. Nicht, dass ich es furchtbar finden würde, aber es sticht weder aus der Masse heraus noch finde ich es besonders ansprechend. Ich hätte es vielleicht ...

Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht gelungen. Nicht, dass ich es furchtbar finden würde, aber es sticht weder aus der Masse heraus noch finde ich es besonders ansprechend. Ich hätte es vielleicht besser gefunden, wenn man einfach nur ein paar stilisierte Figuren auf der Bühne dargestellt hätte, weil das einfach besser gepasst hätte.

Die Story klang für mich recht reizvoll: Kate Garfield und ihr bester Freund Anderson Walker sind einfach unzertrennlich. Sie leben für Musicals, fiebern jedes Jahr wieder auf die Besetzungen im High School Musical entgegen und sie teilen den selben Geschmack bei Jungs. Das zeigt sich auch, als Matt Olson neu in die Klasse kommt. Beide sind sofort Feuer und Flamme und wollen den süßen Typen unbedingt für sich gewinnen. Doch je näher sie Matt kennenlernen, desto ernster wird die anfängliche Schwärmerei und plötzlich buhlen Andy und Kate um den selben Jungen, aber was will der überhaupt?

Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt auf die Geschichte, weil ich eher selten queere Jugendbücher gelesen habe, in denen hetero- und homosexuelle Freunde denselben Loveinterest haben und war sehr gespannt, wie das in diesem Buch umgesetzt werden wird, aber so ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht. Das beginnt leider schon beim Schreibstil. Zwar liebe ich, dass die Kapitel sehr kurz sind, aber ich musste mich wirklich sehr an den Schreibstil gewönnen. Dieser ist absolut nicht schlecht, wirkt manchmal aber übertrieben und ich habe bestimmt gut die Hälfte des Buches gebraucht, um mich so richtig in die Geschichte einzufinden.

Dazu haben leider auch die Charaktere beigetragen. Vielleicht bin ich mittlerweile auch zu alt für diese Art von Jugendbuch, aber ich war echt häufig davon genervt, wie sie sich in diesem Buch verhalten haben. Ich habe immer wieder die Augen verdreht und den Kopf geschüttelt, weil ich Kate, aber auch Andy und die anderen so naiv fand. Zu Beginn des Buches verweist Kate immer wieder darauf, wie witzig es ist, dass sie und Andy immer wieder für die gleichen Jungen schwärmen und wie sehr das ein Teil ihrer Freundschaft ist. Ich fand das ein wenig schräg, weil man sich ja eigentlich nicht gerade wünscht, mit einem Freund um einen Typen zu konkurrieren. Es hat eine ganze Zeit gedauert bis ich verstanden habe, dass es sich bei diesen Schwärmereien nie um ernsthaftes Interesse handelt, sondern es vielleicht mit der Schwärmerei für einen Promi vergleichbar ist. Deswegen ist es bei Matt auch so anders, sie lernen ihn zwar im Sommercamp kennen, er wird durch seinen Umzug nach Roswell aber Teil ihres Alltags und so zu jemandem, den beide wirklich gerne haben. Dadurch konnte ich besser verstehen, warum es für die beiden so schwer ist, damit umzugehen, dass sie denselben Jungen mögen. Was mich aber noch viel mehr gestört hat, ist, dass Kate und ihre Freunde sich immer über die A-Typen, sprich die Arschloch-Typen, ihrer Schule aufregen, die angeblich einfach nur blöd sind und jeden in der Schule ausgrenzen. Sie sind aber selbst nicht besser. Nur weil jemand viel Sport macht und auf Partys geht, gehört er für sie schon zu den A-Typen, selbst Kates Bruder und sein bester Freund Noah, mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch übrigens, gehören zum erweiterten Kreis dieser Typen. Mich hat es immer wieder extrem aufgeregt, wie verurteilend Kate und ihre Crew ihren Mitschülern gegenüber sind, obwohl sie sich über genau das bei den A-Typen aufregen. Klar Kate hat schlechte Erfahrungen mit einigen von ihnen gemacht, die ihr nachhängen, aber deswegen alle über einen Kamm scheren, die nur im Entferntesten mit denen in Verbindung stehen, fand ich sehr schwach.

Ein positiver Punkt an diesem Buch war für mich aber der Umgang mit queren Themen, weil es mal nicht um Homophobie, Gewalt und Fremdouting ging, sondern einfach nur darum, dass sich ein Mädchen und ihr bester Freund in denselben Typen verlieben. Ich mag, wie herrlich normal all das in der Geschichte ist. Es wird kein großes Ding daraus gemacht, dass Raina trans oder dass Andy schwul ist, sondern es wird in einem Nebensatz erwähnt und dann einfach als gegeben angesehen. In vielen anderen Themen wird das Outing immer mit Homophobie und anschließender Gewalt in Verbindung gebracht, was leider ja auch immer noch Teil des Alltags vieler Menschen der LGBTQIA* Community ist. Dennoch gefiel mir, dass dieses Buch sich eben nur am Rande mit diesen Themen beschäftigt, sie aber nicht in den Fokus rückt. Das mag allerdings auch daran liegen, dass Kate nicht queer ist, sondern eben nur von außen darauf schaut und deswegen nicht mit der Problematik konfrontiert wird. Hier wäre es vielleicht interessant gewesen, die Geschichte nicht nur aus ihrer, sondern auch aus Andys Sicht zu erleben.

Alles in allem mag ich, wie die queeren Themen des Buches behandelt werden, mich kann das Buch allerdings dennoch nicht ganz überzeugen, weil ich die Charaktere teilweise wirklich nervig fand und ewig gebraucht habe bis ich mich halbwegs für sie erwärmen konnte. Auch der Schreibstil konnte mich nicht so ganz abholen und ich habe deutlich länger für das Buch gebraucht, als ich gedacht hätte.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Interessante Story, bei der zu viele Fragen offen bleiben

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Das Cover gefällt mir durchaus. Ich mag die farbige Gestaltung mit dem Farbverlauf von einem helleren Blau zu einem tiefen Blau, weil er hervorragend zur Geschichte passt und dadurch das abgebildete Gesicht ...

Das Cover gefällt mir durchaus. Ich mag die farbige Gestaltung mit dem Farbverlauf von einem helleren Blau zu einem tiefen Blau, weil er hervorragend zur Geschichte passt und dadurch das abgebildete Gesicht aussieht, als befände es sich unter Wasser. Dennoch würde ich in diesem Fall das Cover des Originals bevorzugen, weil ich der Abbildung von Figuren auf Covern eher kritisch gegenüberstehe.

Die Story an sich klang erst einmal sehr vielversprechend: So richtig zuhause fühlt sich die sechzehnjährige Tabby nur am Meer, schließlich zieht sie mit ihrer Mutter Cate immer wieder quer durchs Land. Obwohl sie sich manchmal nach anderen Teenagern sehnt, ist sie nicht unglücklich, doch dann ändert sich plötzlich alles. Nach einem Autounfall wird bei Tabby eine Blutanomalie festgestellt und es stellt sich heraus, dass Cate gar nicht ihre Mutter ist, sondern sie als Kleinkind entführt hat. Ihre echten Eltern Simone und Alastair Heath sind einflussreiche Angehörige der Oberschicht und überglücklich, ihre Tochter Holly zurückzuhaben. Doch Tabby fühlt sich fehl am Platz und fragt sich, warum Cate sie damals entführt hat. Doch diese Frage kann sie Cate nie persönlich stellen, denn diese wird im Gefängnis ermordet und Tabbys Träume werden immer verstörender. Bald muss sie sich fragen, warum genau Cate sie immer wieder vor dem Kreis gewarnt hat und ob dieser sie nicht vielleicht schon längst gefunden hat…

Ich war unglaublich gespannt auf die Geschichte, weil ich die Kombination aus Klimathriller und Jugend-Fantasy-Buch sehr spannend fand, so ganz konnte mich das Buch aber nicht überzeugen. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Dieser gefällt mir nämlich ausgesprochen gut. Er ist flüssig, leicht und wegen der recht kurzen Kapitel fliegt man nahezu durch die Geschichte. Man kommt sehr schnell in dieses Ach-nur-noch-ein-Kapitel-Gefühl und merkt gar nicht, wie die Seiten verrinnen.

Leider schafft es die Story an sich nicht so richtig, mich zu überzeugen, obwohl ich zu Beginn noch ganz begeistert war, vielleicht auch weil am Anfang alles recht schnell geht und man unbedingt wissen will, was genau denn nun hinter Tabbys Entführung und ihren ungewöhnlichen Eigenschaften steckt. Aber mit zunehmendem Verlauf wurde ich mehr und mehr enttäuscht. Nicht weil es nicht spannend blieb, sondern weil mehr und mehr Fragen auftauchten und keine einzige davon wirklich beantwortet wurde. Zumindest eine kleine Erklärung, die noch nicht einmal wahr sein muss, hätte man dem Leser doch liefern können. So aber versucht man sich das ganze Buch über immer wieder selbst Erklärungen zu finden, nur damit im nächsten Kapitel wieder neue Fragen aufgeworfen werden. Das hat mich zunehmend frustriert, weil ich das Buch wegen des guten Schreibstils wirklich gerne gemocht hätte.

Auch die Charaktere konnte mich nicht so richtig abholen. Tabby mochte ich durchaus und ich habe auch mit ihr mitgefiebert, aber ich habe sie oft einfach nicht verstanden. Einerseits ist sie durch Cates Erklärungen, dass sie sie keiner Behörde trauen dürfe, super misstrauisch andererseits vertraut sie Personen, die erst seit kurzem kennt, plötzlich blind. Dafür fehlte mir ein bisschen das Verständnis, vielleicht auch weil ich zu den Nebencharakteren keine rechte Verbindung aufbauen konnte. Tabby steht immer im Mittelpunkt der Geschichte, was auch gut so ist, aber sie nimmt so viel Raum ein, dass wenig Platz für andere Charaktere bleibt. Ich mochte die Nebenfiguren durchaus, konnte aber absolut keine Nähe zu ihnen aufbauen und selbst wenn ihnen etwas passiert, berührt mich das nicht emotional.
Zudem ist die Bezeichnung des Buches als Klimathriller ein wenig irreführend. Zwar spielt die Klimaerwärmung immer mal wieder eine Rolle, es wirkt aber besonders zu Beginn eher so, als müsste man immer mal wieder auf diese Thematik eingehen. Ich habe immer wieder mehr oder weniger die Augen verdreht, wie plump und unsubtil die Thematik angesprochen wurde. Zum Ende hin wird dann deutlicher, warum es sich bei dem Buch um einen Klimathriller handeln soll und ich vermute, dass es im zweiten Teil noch deutlicher werden wird, aber passend finde ich die Bezeichnung dennoch eher nicht.

Alles in allem habe ich das Buch vor allem wegen des tollen Schreibstils und den kurzen Kapiteln wirklich gerne gelesen, auch wenn mich weder die Story so richtig überzeugen konnte, dafür bleiben einfach zu viele Fragen offen noch ich eine richtige Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte. Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht genau, aber nach diesem Buch werde ich wohl nochmal in eine der anderen Reihen von Teri Terry reinschauen.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Herzerwärmende Geschichte mit grandiosem Schreibstil

Sleepless in Manhattan
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Das Cover des Print-Exemplars gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die eher sanften, erdigen Farben, die fast schon im Gegensatz zum lauten, schrillen New York stehen, aber hervorragend zu der Geschichte ...

Das Cover des Print-Exemplars gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die eher sanften, erdigen Farben, die fast schon im Gegensatz zum lauten, schrillen New York stehen, aber hervorragend zu der Geschichte und vor allem zu den Protagonisten passen.

Die Story an sich klingt sehr vielversprechend: Als Journalistin bei einer Zeitschrift bekommt Sadie Bisset allerlei Zuschriften und als Betreuerin der Weihnachtsrubrik auch Wunschzettel, doch im Sommer erweckt ein solcher Brief dann ihre Aufmerksamkeit. Die 10-jährige Birdie Maxwell hat gerade ihre Mutter verloren und wünscht sich gar nicht viel: Ein Glas Oliven, ein Paar Socken – und eine Freundin für ihren Vater. Sadie kann gar nicht anders, als diesem herzzerreißenden Brief zu antworten und schickt ihr prompt die Socken und die Oliven. Zudem macht sie sich auf die Suche nach der Briefeschreiberin und landet vor dem Haus der Maxwells. Dort trifft sie auf Birdies Vater Sebastian und beide kommen sich schnell näher, doch Sadie war nicht ganz ehrlich und als das rauskommt, droht sie mehr zu verlieren als nur einen Mann…

Ich liebe die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward. Das liegt vor allem an dem unglaublichen Schreibstil, der es jedes Mal wieder schafft, mich in die Geschichte zu ziehen, mich zum Lachen zu bringen und mich emotional zu berühren. Das ist auch bei dem Buch ab der ersten Zeile der Fall. Es gibt einfach wenig Autor: innen, die es schaffen, mich so zu begeistern und dafür zu sorgen, dass man das Buch ohne Probleme in einem Zug durchzulesen.

Auch die Charaktere habe ich ab Seite eins in mein Herz geschlossen. Sadie ist zwar ein wenig speziell und hat (wie vermutlich jeder) so ihre Fehler, aber sie ist gleichzeitig aber auch ein unglaublich empathischer Mensch, der vor allem für Birdie immer da ist. Ich fand die Briefe der Kleinen unglaublich berührend und hätte auch tatsächlich noch ein, zwei mehr lesen können. Sebastian mochte ich unglaublich gerne und auch wenn er auf den ersten Blick, wie der typische eiskalte Geschäftsmann wirkt, ist er so überhaupt nicht. Vielmehr kümmert er sich aufopferungsvoll um seine Tochter und die Menschen, die ihm wichtig sind. Mein Highlight war aber natürlich Birdie und ihr Hund Marmaduke, die vor allem zusammen immer wieder die lustigsten Situationen heraufbeschwören, sodass ich immer wieder leise lachen musste.

Die Geschichte an sich fang wirklich vielversprechend und erfrischend anders, wenn auch nicht vollkommen innovativ. Ich mochte, dass sich selbst kleinere Missverständnisse verhältnismäßig schnell lösen, sodass sich die Beziehung nicht darauf aufbaut. Überhaupt ist die Entwicklung dieser zu Beginn des Buches sehr glaubwürdig und natürlich, das ändert sich aber im weiteren Verlauf leider ein wenig. Ab einer gewissen Stelle ging mir das alles dann doch eine Spur zu schnell, vor allem weil Sebastian sich davor auf keine Frau einlassen konnte und sich das mit Sadie ganz plötzlich ändert, vielleicht hätte man beiden einfach mehr Zeit geben können, um sich aneinander zu gewöhnen. Zudem gibt es ab einem gewissen Punkt zu viele Zufälle, die die Story an sich doch recht unglaubwürdig erscheinen lassen. Ich mag zwar, die Aussage, die das Buch dadurch macht, aber es ist mir einfach eine Spur zu unrealistisch.

Alles in allem ist auch dieses Buch wieder ein sehr gelungenes Werk von Vi Keeland und Penelope Ward, das vor allem durch den grandiosen Schreibstil und die liebevoll gestalteten Charaktere überzeugt, den Verlauf der Geschichte hat mich allerdings ab einem gewissen Punkt mehr ganz überzeugen können, sodass es nicht ganz an mein Lieblingsbuch Hate Notes heranreicht.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Nettes Buch für Zwischendurch

Mit dir leuchtet der Ozean
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Kombination von dem pastelligen Blau und dem hellen Orange, weil sie dafür sorgen, dass sofort das Urlaubsfeeling vermittelt, das das gesamte ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Kombination von dem pastelligen Blau und dem hellen Orange, weil sie dafür sorgen, dass sofort das Urlaubsfeeling vermittelt, das das gesamte Buch durchströmt.

Die Story klingt erstmal wirklich vielversprechend: Penny Fuchs wollte eigentlich mit ihrer besten Freundin den Sommer über in einem Urlaubsresort auf Fuerteventura arbeiten, doch weil sich Nathalie das Bein gebrochen hat, muss sie plötzlich alleine dorthin fahren, obwohl der Kontakt mit Menschen und die aufgesetzte Fröhlichkeit eigentlich so gar nicht Pennys Ding ist. Auf Fuerteventura angekommen, steht sie dann aber plötzlich vor Milo. Dem Jungen, den sie damals in einem Schrank geküsst hat und am dessen Lippen sie noch immer regelmäßig denken muss. Auch Milo hat Penny und ihren Kuss nie vergessen, änderte sich sein ganzes Leben in dieser einen Nacht. Doch jetzt ist er mit der fröhlichen, attraktiven Helena zusammen, die auch noch Pennys Zimmergenossin ist und das Mädchen von früher hält ihn für einen Kriminellen. Doch die beiden können das Knistern zwischen sich nicht ignorieren und es wird mit jeder Begegnung intensiver…

Ich mochte nicht nur das Cover, sondern fand auch das Setting auf den ersten Blick sehr gelungen für einen schönen Sommerroman, vollkommen überzeugen konnte mich das Buch aber leider nicht. Das liegt allerdings nicht an dem Schreibstil. Diesen fand ich zu Beginn zwar ungewöhnlich, aber keineswegs schlecht. Ich mochte, wie man durch die teilweise fast schon poetische Art des Schreibens in die Geschichte gezogen wird, während man gleichzeitig auch die Gedanken der Protagonisten nachvollziehen kann.
Während mir der Schreibstil wirklich ausgesprochen gut gefallen hat, konnten mich die Figuren und das Setting nicht vollständig überzeugen. Ich habe mich wirklich darauf gefreut, dass das Setting kein typischer amerikanischer Campus war, sondern dass die Geschichte auf Fuerteventura spielt, doch leider sieht man im Prinzip nichts von der Insel außer das Urlaubsressort. Natürlich hat Penny wenig Zeit außerhalb der Arbeit, aber ich hätte es schon gut gefunden, wenn man mehr als einen Ausflug miterleben könnte. Mir fehlte dadurch einfach ein bisschen das Gefühl für die Insel außerhalb der Anlage, was es mir etwas schwermachte das gesamte Feeling spüren zu können.

Mein größeres Problem mit dem Buch ist allerdings, dass mich die Figuren nicht so ganz abholen konnten. Ich mochte sowohl Penny als auch Milo wirklich gerne, aber sie haben mich emotional häufig nicht erreicht. Das liegt auch daran, dass man zu Beginn wenig über die Eckpunkte ihres Aufenthalts auf der Insel erfährt. Man weiß zwar, dass sie Psychologie studiert hat, aber erkannt hat, dass dies nicht das Richtige für sie ist und sie deswegen dort arbeitet, es wird aber nicht so richtig deutlich, wie lange sie auf der Insel bleiben will oder wie sie ihre Zeit danach geplant hat, was vollkommen okay ist, wenn sie wenigstens hin und wieder über die Zukunft nachdenken würde. Sie tut das aber nicht, sondern arbeitet den ganzen Tag und denkt ansonsten über Milo nach. Das war mir etwas zu wenig, zumindest wenn es auf das Ende der Saison zugeht, hätte sie sich meiner Meinung nach, mehr Gedanken darüber machen können. Auch, dass man nicht direkt dabei ist, als sie entdeckt, dass sie da Theaterspielen liebt, fand ich super schade, weil man so die Möglichkeit verpasst, Pennys Leidenschaften richtig mitzuerleben. Man hätte sie dadurch einfach besser verstehen und mit ihr mitfiebern können. So habe ich ihre und Milos Geschichte zwar mit Interesse verfolgt, aber ich habe nicht mitgefiebert, was schade war, weil das Buch einfach mehr Potenzial gehabt hätte, als ein nettes, sehr durchschnittliches Sommerbuch zu sein.

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