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Veröffentlicht am 01.04.2021

Gute Grundidee, die leider überhaupt nicht ausgearbeitet wird

The Second Princess. Vulkanherz
11

Das Cover ist wirklich schön gestaltet und sticht wirklich aus der Masse heraus. Allerdings fand ich, dass die Story und das Cover nicht wirklich zueinander passten. Es wäre vielleicht besser gewesen, ...

Das Cover ist wirklich schön gestaltet und sticht wirklich aus der Masse heraus. Allerdings fand ich, dass die Story und das Cover nicht wirklich zueinander passten. Es wäre vielleicht besser gewesen, aufgrund des Settings ein Cover zu nehmen, das an den Dschungel angelehnt ist oder eines, das nicht ganz so hart und nach einem Highfantasy-Roman aussieht, das ist dieses Buch nämlich definitiv nicht.

Die Story klingt erst einmal gut: Saphina Bell gehört der berühmten Bell-Dynastie an, die seit Jahrhunderten auf der Südseeinsel St. Lucien herrscht. Doch Saphina ist nur die dritte Tochter und hat somit viel mehr Freiheiten als ihre beiden älteren Schwestern Livia und Maylin. Doch alles ändert sich, als Maylin kurz vor der Krönung ihrer Schwester plötzlich zu Tode kommt. Saphina ist geschockt und trauert um ihre lebensfrohe Schwester, doch dann erfährt sie, dass ihre Schwester eine wichtige Rolle auf der Insel gespielt hätte. Sie hätte als zweite Königin die Insel beschützen müssen und so fällt diese Aufgabe nun Saphina zu. Plötzlich sieht sie sich mit Aufgaben konfrontiert, bei denen ihr ausgerechnet Dante helfen soll, der Ex-Freund ihrer verstorbenen Schwester…

Ich mochte die Idee der Geschichte und des Settings wirklich gerne, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil hingegen ist recht gut. Ich hatte keinerlei Probleme, in die Geschichte zu kommen und bin dann wirklich durch die Geschichte geflogen, obwohl es immer wieder Punkte gab, über die ich gestolpert bin.

Das Setting an sich hätte ich wirklich gut gefunden. Eine schöne Südseeinsel mit einem hochherrschaftlichen Schloss und einem fast schon undurchdringlichen Dschungel. Leider ging das Setting in der Geschichte aber vollkommen unter und wirkte fast austauschbar. Natürlich spielt das Schloss ebenso eine Rolle wie der Vulkan, aber ich hatte nie das Gefühl, ein Gefühl für de Umgebung zu bekommen. Das fand ich wirklich schade, weil man es an so vielen Stellen mehr in die Geschichte hätte einbringen können, das aber nicht wirklich genutzt hat. Ein Problem dabei ist zudem, dass das gesamte Setting zu Beginn fast schon mittelalterlich-fantastisch anmutet und dies dann durch Verweise auf moderne Musik und Technik komplett zerstört wird. Das hat mich immer etwas aus der Geschichte rausgebracht und leicht irritiert, weil die Story mit all ihren fantastischen Elementen so gar nicht in die moderne Welt passen will.

Bei den Charakteren war ich da am Anfang sehr viel optimistischer. Saphina wirkte wie der Ruhepool in ihrer Familie, diejenige, die immer einen Ausgleich zwischen ihren beiden Schwestern und ihrer Mutter findet. Ich mochte, wie eng ihre Beziehung zu ihrer älteren Schwester Maylin ist und wie wichtig es ihr ist, dass sich alle gut verstehen. Leider hat sich der anfänglich positive Eindruck recht schnell verflüchtigt. Zwar wurde Saphina nicht direkt unsympathisch, aber ich habe viele ihre Handlungen nicht verstanden. Sie handelt teilweise vollkommen irrational und wenn sie dann jemand darauf anspricht, wird sie sauer und schnippisch, besonders Dante gegenüber. Vor allem eine Entscheidung, auf die ich hier nicht weiter eingehen will, hat mich wirklich wütend gemacht und mir ein bisschen den Spaß an dem Buch verdorben. Sie handelt dort super egoistisch und denkt nur an andere, was aber im weiteren Verlauf der Geschichte in dem Kontext nicht wirklich Sinn ergibt. Leider hat die ganze Story im Allgemeinen ein paar kleine Logiklöcher, die zwar alle nicht wirklich schlimm wären, aber in der Fülle wirklich ärgerlich sind. Dante mochte ich durchaus gerne, aber so richtig schlau wurde ich aus ihm ebenfalls nicht. Mal ist er unglaublich einfühlsam und nett zu Saphina, dann wieder eiskalt und abweisend. Ich habe irgendwann nicht mehr so richtig durchgeblickt und die Erklärung für sein Verhalten war mir zu unglaubwürdig. Ich hatte einfach nach dem Lesen des Buches bei keiner der Figuren das Gefühl, sie wirklich zu kennen, weil sie teilweise sehr widersprüchlich beschrieben wurde oder schlicht keine wirklich Backgroundstory hatten.

Alles in allem gefiel mir die Idee des Buches und der Schreibstil wirklich gut. Ich habe das Buch wirklich in kürzester Zeit durchgelesen und fühlte mich dabei auch gut unterhalten, überzeugt hat mich das Buch aber leider gar nicht. Das Setting wurde ebenso wenig ausgearbeitet wie die gesamte Storyline und die Charaktere, sodass ich nach dem Lesen wirklich enttäuscht war, weil die Geschichte sehr viel mehr Potenzial gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Fantastische Geschichte mir hervorragendem Schreibstil

A Whisper of Stars
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Ich mag das Cover recht gerne, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung direkt ins Auge stechen würde, wenn ich nicht gerade danach suchen würde. Dennoch passt es wirklich hervorragend ...

Ich mag das Cover recht gerne, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung direkt ins Auge stechen würde, wenn ich nicht gerade danach suchen würde. Dennoch passt es wirklich hervorragend zum Inhalt des Buches.

Dieser klingt auf den ersten Blick vielversprechend: Olivia Crate und ihr bester Freund Finnley Lawin leben auf der Insel Hawaiki. Doch obwohl die Insel paradiesisch anmutet, kann sich Liv nichts Besseres vorstellen, als sie endlich zu verlassen. Denn dort regieren noch immer alten Traditionen und Götter, die dafür sorgen, dass Liv aber vor allem Finn Außenseiter sind. Während es bei ihm vor allem die helle Haut, die blonden Haare und seine Pigmentflecken sind, die ihn aus der Gesellschaft ausschließen, bricht Olivia immer wieder alle Regeln und versucht krampfhaft herauszufinden, was hinter den mysteriösen Ereignissen auf der Insel steckt. Als sich am höchsten Feiertag, dem Sternenfest, plötzlich mythische Kräfte offenbaren und ein Fremder den beiden enthüllt, dass sie ganz anders als die anderen Bewohner der Insel sind, ergibt sich plötzlich die Chance, die Insel zu verlassen, doch dadurch ändert sich für die Freunde alles und plötzlich steht nicht nur ihr Leben auf dem Spiel, sondern das Wohlbefinden der gesamten Welt…

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich dem Buch mehr als einen Blick geschenkt hätte, wenn es nicht Tami Fischer geschrieben hätte. Ich fand den Klappentext zwar nicht uninteressant, aber auch nicht so spannend, dass ich es unbedingt hätte lesen müssen. Ich mochte allerdings die Flechter-University-Reihe wirklich gerne und wollte dem Buch deswegen eine Chance geben, obwohl ich in letzter mehr mittelmäßige Fantasy-Romane gelesen habe, als welche, die mir gut gefallen habe. Dieses Buch hat mich allerdings äußerst positiv überrascht. Der Schreibstil gefiel mir ab der ersten Seite ausgesprochen gut und ich hatte dadurch keinerlei Probleme, in die Geschichte zu finden. Er macht es einem sehr einfach, durch die Seiten zu fliegen und die Story wirklich zu genießen.

Auch das Setting finde ich vor allem zu Beginn des Buches wirklich gut. Hawaiki wirkt auf den ersten Blick unglaublich idyllisch und wie das Paradies auf Erden, deswegen fand ich spannend, wie sehr die Insel für Liv und Finn ein solches Gefängnis zu sein scheint. Beide fühlen sich in der Gesellschaft als Außenseiter und werden nur am Rande akzeptiert, weil ihre Großeltern zu den Ältesten gehören, die ein hohes Ansehen genießen. Ich habe das Setting dennoch extrem genossen, weil es trotzdem so sehr nach Urlaub anfühlt, aber auch weil ich die Insel an sich so interessant fand. Zwar versuchen sie immer wieder moderne Aspekte in ihr Leben integrieren, die durch Schiffe angespült oder durch einige der Männer auf dem Festland ertauscht werden, aber diese funktionieren meistens nicht besonders lange. Diese Gestaltung konnte ich mir, vielleicht auch durch den besonders guten Schreibstil, hervorragend vorstellen und wollte unbedingt wissen, was hinter allem steckt. Die Erklärung, dass Hawaiki eine Zone eines Sternes ist und dass es Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt, die entweder von den vier mächtigen Kriegern abstammen oder Sternenstaub berührt haben, fand ich zugleich anders als auch gut umgesetzt. Ich fühlte mich an manchen Stellen ein wenig an Avatar – der Herr der Elemente erinnert, was ich aber nicht schlimm fand, schließlich ist die Idee mit der Kontrolle über die vier Elemente ja nichts Neues. Was mich vielleicht ein wenig gestört hat, ist wie leicht sich Liv und Finn in die neue Welt einfügen und wie wenig sie dort auffallen. Ich meine, klar sie kennen einiges aus Büchern und betonen auch immer, wie anders alles auf dem Festland ist, aber sie gehen einfach ohne Probleme feiern. Ich bin an manchen Tagen von den vielen, betrunkenen Menschen und der lauten Musik überfordert, aber die beiden fügen sich gefühlt ohne Probleme ein und haben ihren Spaß.

Das hat mich im Großen und Ganzen allerdings nicht gestört, weil ich die Geschichte allgemein, aber auch die Charaktere wirklich mochte. Liv ist unglaublich taff und selbstbewusst, dabei aber auch einfühlsam und manchmal impulsiv. Ich finde gut, wie sie mit den neuen Entwicklungen umgeht und sie aber nicht direkt und ohne große Nachfragen akzeptiert, sondern sie Jenkins gegenüber immer wieder Antworten fordert. Dadurch dass sie selbst immer wieder überlegen muss, was jetzt nochmal die neuesten Entwicklungen sind, war es auch für mich leichter, mit den ganzen fantastischen Einflüssen umzugehen und zu verstehen, was gerade passiert. Auch Finn mochte ich wirklich gerne und mir gefiel die Art der aufrichten Freundschaft zwischen den beiden. Sie halten immer zusammen, egal was passiert und können sich immer uneingeschränkt aufeinander verlassen. Jamie ist allerdings bis jetzt mein persönliches Highlight. Er wirkt erstmal stark und unnahbar, fast schon arrogant, aber es wird schnell deutlich, dass er eigentlich ganz anders ist und ich habe ihn ab den ersten Seiten in mein Herz geschlossen.

Alles in allem habe ich die Geschichte wirklich genossen, was ich so vor dem Lesen gar nicht erwartet hätte. Ich liebe das Setting auf Hawaiki, aber auch das auf dem Festland genauso wie die Charaktere, die mir ab den ersten Seiten nahe gekommen sind und auf deren weitere Geschichte ich schon unglaublich gespannt bin.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Atemberaubender Schreibstil, aber blasse Charaktere

Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben
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Das Cover des Buches ist wirklich gelungen und sticht dadurch unter anderen Büchern aus der Masse hervor. Ich liebe die Kombination aus Rosa, Lila und der goldenen Schrift. Das alles passt so wunderbar ...

Das Cover des Buches ist wirklich gelungen und sticht dadurch unter anderen Büchern aus der Masse hervor. Ich liebe die Kombination aus Rosa, Lila und der goldenen Schrift. Das alles passt so wunderbar zum Inhalt, wie es kaum anders möglich wäre.

Die Story an sich klang erst einmal gut: Olivia Green ist Flugbegleiterin, eigentlich wartet sie aber nur auf die Zusage von Oxford, um endlich Mathematik studieren zu können. Sich auf einen Mann einzulassen, ist das letzte, das sie will, vor allem wenn es sich dabei um Nicholas Saint James handelt. Nick, der sie mit seinen bunten Augen und seinem intensiven Blick vollkommen aus der Bahn wirft und der es immer wieder schafft, sie mit seiner Ehrlichkeit aus der Reserve zu locken. Nick, der seine Kunst aufgegeben hat, um Pilot zu werden, den sie schon seit der Schule kennt und der sie an die schlimmste Zeit in ihrem Leben erinnert. Doch sie lässt sich mehr und mehr auf ihn ein, bis genau diese Vergangenheit sie wieder einholt…

Nachdem ich gefühlt überall von diesem Buch gelesen und gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen. Dabei hat mich vor allem das Cover angesprochen, ich fand aber auch das Setting extrem interessant. Die Welt der Flugbegleiter:innen und der Pilot:innen wirkt immer ein wenig magisch und fast schon romantisch, sodass ich wirklich gespannt war, was das Buch für ein Bild zeichnet und war nach dem Lesen irgendwie enttäuscht. Vielleicht weil ich keine komplett andere Geschichte erwartet habe, vielleicht weil ich so meine Schwierigkeiten hatte, so richtig mit den Charakteren warm zu werden.

Das größte Problem und gleichzeitig der größte Pluspunkt ist dabei wahrscheinlich der Schreibstil, denn mit diesem lebt und stirbt die gesamte Geschichte. Wenn man diesen nicht mag oder sich nicht darauf einlässt, wird es schwierig, irgendeinen Zugang zu dem Buch zu finden. Ich bewundere die Art, wie Gabriella Santos de Lima schreibt, wie sie es schafft, Situationen, Gegebenheiten und Szenen zu beschreiben und dadurch aufleben zu lassen. Sie hat eine besondere Art, genau das in einer poetischen Art zu schildern, die einem wirklich im Gedächtnis bleibt, aber ich hatte trotz meiner Anerkennung große Probleme, mich vor allem zu Beginn des Buches in die Geschichte zu kommen. Ich habe zuletzt eher Bücher gelesen, die einen einfachen, leichten Stil hatten, der einen durch die Seiten fliegen lässt, ohne dass man lange an einem Satz hängen bleibt. Hier war das nicht möglich, weil man jeden Satz, jede Zeile und jedes Wort genau lesen muss, um bloß nichts zu verpassen. Das war auf die Dauer wirklich anstrengend und hat es mir schwer gemacht, überhaupt etwas außerhalb des Schreibstils wahrzunehmen, alles andere tritt dahinter zurück: Das Setting, die Figuren und die Handlung im Allgemeinem.

Leider sind all diese aber auch so blass, dass sie dem Schreibstil ohne Probleme den Vortritt lassen. Ich mag Olivia und Nick durchaus, aber ich glaube nicht, dass ich sie nach diesem Buch kenne. Es werden immer nur Szenen aus ihrem Leben geschildert, kleine Eindrücke, die zwar durchaus für die Gefühle der Protagonisten und deren Geschichte wichtig sind, aber keinerlei Hinweise auf die wirkliche Persönlichkeit der beiden liefern. Dabei fand ich die Grundidee so interessant. Ich mochte die Idee der Flugbegleiterin, die das eigentlich nur macht, um genug Geld zu verdienen, um dann endlich, endlich zum Mathematikstudium nach Oxford zu gehen und dem jungen Piloten, der nur fliegt, weil das von ihm erwartet wird, dessen Herz aber an der Kunst hängt, obwohl diese soviel von ihm verlangt. Ich hätte einfach so gerne mehr davon erfahren, wie sich das Fliegen anfühlt, wie die beiden das immer voneinander getrennt sein aushalten und wie das mit den Beziehungen zwischen Piloten und Flugbegleiterinnen wirklich ist, aber all das spielt keine Rolle. Vielmehr kreisen Olivia und Nick in ihren kleinen Szenen immer um sich und ihre Gefühle, die aktuellen und die vergangenen, doch so richtig in die Tiefe geht es dann letztlich doch nicht. Immer wenn man an wichtigen Punkten ankommt, die ihrer Beziehung eine neue Tiefe geben könnte, wird das nicht weiter erforscht, sondern irgendwie in der Schwebe gelassen. So ist das auch am Ende. Es wird wirklich lange auf ein Ziel hingearbeitet und dann bleibt es einfach mehr oder weniger offen. Natürlich ist es der Auftakt zu einer Reihe, aber es spielen ja nicht Nick und Olivia die Hauptrolle im zweiten Teil, sondern Lilah und Jonah, sodass ich mir ein bisschen mehr vom Ende erwartet habe, einen klareren Abschluss, der wichtige Punkte noch einmal aufwirft und dann auch klärt.

Alles in allem bin ich nach dem Lesen des Buches wirklich unsicher, was ich wirklich davon halten soll. Ich bewundere die Art und Weise, wie Gabriella Santos de Lima zu schreiben vermag, wie sie es schafft, Szenen und Augenblicke in einer schwärmerischen, melancholischen Art und Weise zu beschreiben, die es einem schwer macht, einfach durch die Seiten zu fliegen, die einem aber laut und deutlich im Gedächtnis bliebt. Das schaffen die Charaktere und die Story aber genau durch diesen starken Schreibstil nicht, weil sie von diesem irgendwie verschluckt werden und dadurch blass bleiben. Vielleicht wäre hier eine andere Genrezuweisung passend gewesen. Ich finde es ist trotz des Alters der Figuren weniger ein New Adult Roman als vielleicht eher anspruchsvollere Belletristik, schon allein weil einem der Schreibstil viel abverlangt, die Story aber eher szenisch und kunstvoll beschrieben wird.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Gelungenes Finale

Diamond Empire - Forbidden Royals
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Spoiler für alle, die die ersten beiden Teile nicht gelesen haben

Das Cover ist, genau wie die der ersten Teile, wirklich hervorragend gelungen. Ich mag auch hier die schlichte Eleganz, die es ausstrahlt ...

Spoiler für alle, die die ersten beiden Teile nicht gelesen haben

Das Cover ist, genau wie die der ersten Teile, wirklich hervorragend gelungen. Ich mag auch hier die schlichte Eleganz, die es ausstrahlt und die wirklich perfekt zu Emilia und ihrer Geschichte passt.

Auch die Story hat mich dieses mal deutlich mehr überzeugen können als im letzten Teil: Emilia Lancaster ist alles andere als ein normales Mädchen, vielmehr ist sie die jüngste Monarchin der Welt und, nach allem, was nach dem Tod ihres Vaters passiert ist, verdammt einsam. Sie vermisst den ihr vertrauten Pressesprecher Simms, ihre Stiefschwester Chloe und vor allem ihren Stiefbruder Carter schrecklich, weiß aber nicht, wie sie ihnen jemals verzeihen soll, dass sie sie gemeinsam mit ihrer Stiefmutter Octavia manipuliert haben. Gleichzeitig muss sie alle Aufgaben als neue Königin wahrnehmen und natürlich einen perfekten Ehemann finden, doch das gestaltet sich nicht so einfach, kann sie Carter doch nicht vergessen…

Ich war von dem ersten Teil wirklich begeistert und habe mich echt gefreut, die Reihe weiterlesen zu können, doch der zweite Teil hat meine Euphorie ein wenig zerstört, sodass ich bei diesem Buch entsprechend skeptisch war. Ich wollte dennoch schon wissen, wie die Geschichte ausgeht und ob Emilia und Carter eine Zukunft haben. Zum Glück hat mich dieses Buch wieder ab der ersten Seite abgeholt. Ich bin wieder einmal begeistert, wie genial Julie Johnson zu schreiben vermag. Es gibt zwar ein paar Autor*innen deren Schreibstil ich bewundere, aber es schaffen dennoch wenige, die es schaffen, eine solche Sogwirkung zu erschaffen und die einen schon fast dazu zwingt, das Buch nahezu atemlos in einem Zug durchzulesen.

Die Storyline hat es in diesem Buch deutlich besser geschafft, mich zu überzeugen als es noch im zweiten Band der Fall gewesen ist. Das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass dieser Teil deutlich mehr Seiten hat und sich die Story deswegen deutlich gemächlicher entwickeln kann als das vorher der Fall war. Vielleicht ist es auch so, dass ich einfach akzeptiert habe, dass die Geschichte nicht wirklich realistisch ablaufen wird und deswegen keine Maßstäbe angelegt habe, die das Buch nicht erfüllen konnte. Ich fand es tatsächlich ziemlich interessant, die Geschichte aus der Sicht der Königin zu lesen: Wie sie Entscheidungen trifft, aber auch wie schwer es ihr fällt, sich an die Aufgaben als Königin zu gewöhnen. Ich fand es spannend zu sehen, wie sehr Emilia an dieser Aufgabe gewachsen ist, sie ist von einem impulsiven, vielleicht manchmal verurteilenden Mädchen zu einer klugen, überlegten Frau geworden ohne, dass ich diese Entwicklung im Ansatz unglaubwürdig fand, sondern es war vielmehr eine logische Folge der Sachen, die sie bisher erlebt hat.

Die Beziehung zwischen Emilia und Carter (oder das Fehlen einer Beziehung) fand ich ebenso nachvollziehbar. Ich hatte das Gefühl bei jedem neuen Problem, bei jeder Trennung und bei jedem Wiedersehen den Schmerz der beiden zu spüren und habe mir gewünscht, dass sie es schaffen, das ganze irgendwie zu überwinden. Allerdings war es mir zwischendurch auch etwas zu viel Drama, zu viele Versuche sich zu trennen, um dann doch wieder zueinander zu finden und sich unter vielen drastischen Handlungen zu trennen. Ich hätte es vielleicht besser gefunden, wenn es nicht ein dauerndes Hin und Her gegeben hätte, sondern sie sich einfach voneinander ferngehalten hätten, auch wenn man wirklich in jedem Satz gemerkt hat, dass genau das ihnen nicht möglich ist.

Alles in allem gefiel mir der Abschluss der Reihe wirklich gut, ich habe jede Seite genossen und wirklich mit Emilia und Carter gelitten. Allerdings fand ich das Ende des Buch zu abrupt, fast schon zu erzwungen und für mich nicht wirklich zufriedenstellend nach all dem Drama, das die beiden zusammendurchmachen mussten.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Emotionale Liebesgeschichte mit wunderbarem Schreibstil

Feels like Love
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Das Cover des Buches gefällt mir überhaupt nicht. Weder die Farbkombination aus hellbraun und türkis noch die Knitteroptik des Hintergrundes oder die geschwungene Schrift kann mich überzeugen. Hätte ich ...

Das Cover des Buches gefällt mir überhaupt nicht. Weder die Farbkombination aus hellbraun und türkis noch die Knitteroptik des Hintergrundes oder die geschwungene Schrift kann mich überzeugen. Hätte ich nicht gewusst, wie gut die Autorin schreiben kann und dass sie hervorragende Geschichten erzählen kann, hätte ich dem Buch keinen zweiten Blick gegönnt, zu lieblos gestaltet wirkt das Cover insgesamt. Der Titel hingegen ist hervorragend gewählt und passt für mich perfekt zum Inhalt.

Die Story an sich klang ganz gut, wenn auch nicht besonders innovativ: Als Emilia Farber die Zusage für ein Teilstipendium in Medizin an der LMU in München bekommt hat, hätte sie niemals gedacht, dass das dazu führt, dass sie nach dem fünften Semester noch einmal die Uni wechseln müsste, um weiterstudieren zu können, doch genau das passiert. Nahezu Hals über Kopf zieht Mila vom Süden nach Berlin, wo auch ihr Bruder als Arzt arbeitet. Von der hektischen Betriebsamkeit und der Kälte der Hauptstadt ist sie heillos überfordert und es fällt ihr schwer, Anschluss zu finden bis sie in der Küche ihrer WG auf Leonardo Wagner trifft. Dieser will sich eigentlich mit seiner Ex-Freundin, Milas Mitbewohnerin Ivana, treffen, doch er ist von der Studentin direkt beeindruckt und sie verbringen mehr und mehr Zeit miteinander. Leo zeigt Mila sein Berlin und auch sein Modelable, das er zusammen mit Ivana und zwei anderen Freunden betreibt. Mit jedem Tag kommen die beiden sich näher, doch ein Schicksalsschlag überschattet ihre gemeinsame Zeit und bedroht ihre Liebe…

Der Schreibstil ist wirklich gut, aber etwas anderes habe ich wirklich nicht erwartet. Ich finde ihn nicht ganz so poetisch und rund wie in den anderen Werken, aber er ist dennoch wunderbar leicht und flüssig, sodass man wirklich durch die Seiten fliegt. Ich habe es dadurch wirklich genossen, das Buch zu lesen.

Auch die Charaktere machen es einem einfach, sie zu mögen. Sowohl Mila als auch Leo waren mir ab den ersten Seiten unglaublich sympathisch ohne dass ich sie irgendwie langweilig fand. Mila wirkt auf den ersten Blick erst einmal eher zurückhaltend, vielleicht sogar etwas reserviert, aber im Umgang mit Leo, seinen Freunden und ihrer Familie merkt man, wie einfühlsam sie ist und wie sehr sie für die Menschen kämpft, die ihr wichtig sind, selbst wenn das für sie schwierig ist. Ich habe diese Eigenschaften vor allem im Verlauf des Buches wirklich zu schätzen gelernt. Auch Leo ist ein echt toller Kerl. Ich mag, dass er immer ehrlich zu ihr ist, besonders was die Beziehung zu Ivana angeht. Normalerweise sind die Ex-Freundinnen entweder nicht mehr auf der Bildfläche oder fiese Mädels, die ihren Freund unbedingt zurückhaben wollen. Deswegen fand ich es durchaus interessant, wie es anders funktioniert. Zwar ist Ivana keineswegs eine nette, zuvorkommende Mitbewohnerin, die Mila ab der ersten Seite ins Herz schließt, sondern auf ihre Art durchaus manipulativ, aber man merkt, wie sehr beiden die Beziehung aber deren Ende beiden zusetzten. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die beiden einfach nicht zueinander passten, auch wenn sie einander vielleicht sogar wirklich geliebt haben. Ich fand einfach die Kombination der Charaktere und wie sie miteinander umgehen wirklich gelungen. Auch Jason und Alessa, Leos Freunde und Partner in seinem Label, waren super gelungen. Beide sind einfach tolle Freunde, egal wie gut oder schlecht es gerade läuft.

Für mich war auch das Setting wirklich gelungen. Ich mag die Young Adult Romane, die in Großbritannien und den USA spielen, aber ist dennoch auch mal ganz schön, wenn man einen Roman hat, der in einer bekannten Umgebung spielt. Man versteht das Feeling in Berlin einfach deutlich besser als in einer fiktiven, amerikanischen Stadt.

Mein größtes Problem mit dem Buch war, dass ab einem gewissen Zeitpunkt und ab einer gewissen Entwicklung, auf die ich hier nicht genauer eingehen will, alles dahinter zurückbleibt. Jason, Alessa und auch Ivana spielen dann eine sehr untergeordnete Rolle und ihre Geschichte wird nicht einmal am Rande weitererzählt. Zudem bleibt auch die charakterliche Entwicklung von Leo und Mila ein wenig auf der Strecke, was bei allem, was passiert, nachvollziehbar ist, mich aber dennoch irgendwie frustriert hat. Ich hoffe einfach, dass sich das im zweiten Teil der Reihe ein bisschen ändert, dass offene Fragen geklärt werden und man auch ein bisschen klarer sehen kann, wie Leo und Mila außerhalb ihrer Beziehung zueinander sind.

Alles in allem war das Buch ab einem gewissen Punkt unglaublich emotional und mitreißend, was ich so nicht erwartet habe. Ich mochte die Geschichte von Leo und Mila wirklich gerne, auch wenn sie vielleicht alles andere ein bisschen zu sehr in den Hintergrund drückt.

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