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Veröffentlicht am 19.05.2021

Emotionale Thematik, die leider nicht ideal umgesetzt wird

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Das Cover ist von der Farbwahl her wirklich gelungen. Ich mag den Farbverlauf der Schrift von hellem Pink zu dunklem Lila und die bunten Blumen rund um den Titel, aber ich hätte es vielleicht besser gefunden, ...

Das Cover ist von der Farbwahl her wirklich gelungen. Ich mag den Farbverlauf der Schrift von hellem Pink zu dunklem Lila und die bunten Blumen rund um den Titel, aber ich hätte es vielleicht besser gefunden, wenn das Cover mehr vom Inhalt preisgegeben hätte. Zudem ist es für den teilweise wirklich tiefgründigen Inhalt meiner Meinung vielleicht eine Spur zu kitschig gestaltet.

Den Inhalt fand ich erstmal recht vielversprechend: Kate war ein fröhlicher, offener Mensch, der auf alle Menschen zuging, bis ein traumatisches Ereignis vollkommen aus der Bahn wirft. Sie zieht sich von allem zurück, vertraut nur noch ihrer besten Freundin Zoe und bricht sogar ihr Studium ab. Einzig den Traum von einem eigenen Café verfolgt sie weiterhin verbissen, bis sie die perfekte Immobilie findet. Das einzige Problem dabei ist Aidan. Seine Tante ist die Vermieterin des Ladens und begeistert, dass Kate dort ein Café einrichten will und so das Erbe ihres verstorbenen Mannes weiterführt, doch Aidan will unbedingt eine Buchhandlung daraus machen, sodass die beiden zu einem Kompromiss gezwungen werden und fortan zusammenarbeiten müssen. Während sie sich zu Beginn noch leidenschaftlich verabscheuen, kommen sie sich mit der Zeit immer näher und ausgerechnet Aidan ist es, bei dem Kate auch mal Schwäche zulassen kann. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los und sie muss sich ihren Dämonen stellen, selbst wenn sie das erneut verletzten könnte…

Ich kannte Kate schon aus Jennifer Brights Debütroman The Right Kind of Wrong und war da kein so großer Fan von ihr, vielleicht auch weil es mir einfach extrem schwerfiel, zu den Nebencharakteren eine Beziehung aufbauen zu können. Ich wollte der Autorin aber noch einmal eine Chance geben, auch weil ich wissen wollte, wie es Zoe und Noah so ergangen ist, so richtig überzeugen konnte mich aber auch dieses Buch nicht. Zunächst einmal finde ich es sehr irritierend, dass nicht deutlich gemacht wird, dass es durchaus eine Vorgeschichte zu diesem Buch gibt. Klar, man muss Zoe und Noahs Geschichte nicht unbedingt kennen, um diese Geschichte lesen zu können, ich fand es aber deutlich einfacher, weil man die Dynamiken so deutlich besser verstehen konnte. Es wäre deswegen vielleicht nicht verkehrt, einen kurzen Hinweis darauf zu geben, dass es quasi einen ersten Teil gibt, selbst eigentlich dieses Buch der erste Teil der Reihe ist.

Der Schreibstil war leider auch in diesem Buch nicht so richtig mein Fall. Ich kann das noch nicht einmal genauer definieren, aber ich habe wirklich lange gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu finden. Ich habe immer wieder gestockt und musste mich wieder vom Neuen auf das Buch konzentrieren, was es für mich extrem anstrengend gemacht hat, dieses Buch zu lesen und ich muss ehrlich zugeben, dass ich es vielleicht sogar abgebrochen hätte, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre. Nach etwas einem Drittel hatte ich mich dann aber zumindest soweit daran gewöhnt, dass ich den Rest letztlich doch recht zügig lesen konnte.

Die Grundlagen der Story fand ich wirklich gut und mochte die Idee eines gemeinsamen Ladens von Aidan und Kate extrem gerne. Die Szenen, die dort spielten waren für mich zumeist auch die schönsten, weil man die Atmosphäre des Cosy Corner förmlich durch die Seiten spüren konnte. Dennoch konnte mich die Umsetzung auch hier nicht vollkommen überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass einiges an Potenzial verschenkt wurde. Ich fand es super schade, dass man das erste Kennenlernen zwischen Aidan und Kate nicht miterleben kann, weil das nicht unwichtig für die Geschichte als solche ist. So aber hassen die beiden sich einfach die ganze Zeit und auch wenn ich durchaus verstehen kann, warum die beiden ihre Schwierigkeiten mit dem Arrangement haben, ist mir der Grad ihrer Abneigung unverständlich. Da hätte die Schilderung des ersten Kennenlernens geholfen, weil man so ganz einfach erklären könnte, dass Aidan sich einfach wie ein vollkommener Idiot verhält und sauer ist, dass seine Tante, nicht ihm den Laden seines geliebten Onkels zur Verfügung stellt, so aber habe ich lange nicht verstehen können, warum die beiden sich so furchtbar finden. Auch im weiteren Verlauf werden immer wieder Themenstränge angesprochen, die aber dann recht schnell im Sande verlaufen oder kurz abgehandelt werden. Das gilt zum Glück nicht für Kates traumatisches Erlebnis, das immer wieder eine riesige Rolle in ihrem Leben spielt. Ihre Geschichte ist manchmal schwer zu ertragen und ich fand den Umgang damit immer wieder sehr emotional, sodass ich in diesen Momenten immer sehr mit Kate mitgelitten habe. Der Liebesgeschichte zwischen ihr und Aidan fehlte allerdings diese Emotionalität, weil es mir da manchmal eine Spur zu schnell ging und ich vor allem bei ihr den Umschwang der Gefühle nicht so ganz nachvollziehen konnte. Zumal war vieles der Geschichte sehr vorhersehbar und manchmal schon fast zu klischeehaft in dem Ablauf der Handlung.

Alles in allem wird in diesem Buch ein sehr emotionales und schmerzhaftes Thema in den Vordergrund gerückt, deren Verarbeitung mich persönlich auch überzeugt hat. Das hat die restliche Geschichte aber leider nicht vollständig und durch den vor allem zu Beginn recht gewöhnungsbedürftigen Schreibstil habe ich sehr lange gebraucht, um in das Buch zu finden. Den zweiten (bzw. eigentlich dritten) Teil der Reihe werde ich wahrscheinlich nicht lesen, obwohl ich mich das Cosy Corner als Handlungsort durchaus verliebt habe.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Leider eher schwacher Krimi

Nordwestzorn
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Das Cover des Buches gefällt mir durchaus. Zum einen passt es wirklich hervorragend zum ersten Teil der Reihe und zum anderen mag ich, wie perfekt die Farbwahl zur Stimmung des Romans passt. Der fast schon ...

Das Cover des Buches gefällt mir durchaus. Zum einen passt es wirklich hervorragend zum ersten Teil der Reihe und zum anderen mag ich, wie perfekt die Farbwahl zur Stimmung des Romans passt. Der fast schon rote Himmel über dem düster wirkenden Wattenmeer drückt sehr gut aus, wie bedrückend die Stimmung während des gesamten Buches aus.

Die Geschichte klingt auf den ersten Blick vielversprechend: Mehr als 15 Jahre ist es her, dass der 9-jährige Florian Berger aus dem Jugendwohnheim verschwand, in dem er auf Klassenfahrt war. Fast ebenso lange liegt der Prozess zurück, in dem der Leiter dieses Heimes aufgrund von mangelnden Beweisen freigesprochen wurde. Nach der Neugründung einer Stelle, die sich um aktuelle und vergangene Vermisstenstelle kümmert, rollt Anna Wagner zusammen mit dem Diensstellenleiter in St.-Peter-Ording Hendrik Norberg und dem jungen Nils Schaeffler wieder auf, um Florians Vater endlich Gewissheit verschaffen zu können. Als der damalige Hauptverdächtige aus dem Ausland an die Nordsee zurückkehrt und kurze Zeit später spurlos verschwindet, müssen die Kommissare schnell handeln, um Schlimmeres zu verhindern, doch sie erhalten Gegenwind aus den eigenen Reihen, die die Ermittlungen erschweren…

Ich war zwar nicht so richtig vom ersten Teil überzeugt, wollte der Reihe aber nochmal eine Chance geben, weil ich die Figuren schon im ersten Teil gerne mochte und mich auch der Fall als solcher interessiert hat. Leider konnte mich auch dieses Buch nicht so richtig überzeugen. Eines der Probleme ist dabei vermutlich, dass ich so gar nicht mit dem Schreibstil warmwerden kann. Es gibt Bücher, bei denen ich mich zwar zu Beginn noch über die Art zu Schreiben wundere, mich aber nach kurzer Zeit daran gewöhne und es mich dann nicht mehr stört. Das ist hier nicht ganz so. Zwar habe ich das Buch auch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, aber ich habe immer wieder kurz gestockt. Vor allem die Dialoge wirken auf mich sehr gestellt und künstlich. Ich erwarte nicht, dass das ganze Buch in einer Umgangssprache geschrieben wird, sondern kann mich durchaus an schönen Formulierungen erfreuen, aber hier wirken die Dialoge einfach nur umständlich und kein bisschen natürlich, was mich mehr und mehr gestört hat.

Auch der Fall, den ich von der Anlage her wirklich spannend gefunden hätte, kommt für mich viel zu kurz. Es werden ein paar Leute befragt, dann passiert etwas und dann wird der Fall gelöst. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn es im Großteil eines Krimis um solide Ermittlungsarbeit geht. Einige meiner liebsten Krimis verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, Menschen zu befragen, die vielleicht im vorherigen Fall nicht befragt wurden oder damit Fotos auszugraben, die neue Erkenntnisse zeigen könnten, vielleicht auch Videobänder auszuwerten, die es bestimmt auch an einigen Läden in St.-Peter-Ording gab, als Florian verschwand. Zwar werden einige Menschen befragt, aber dadurch erhalten Anna und Hendrik im Prinzip keine neuen Erkenntnisse, sondern erst dadurch, dass der damalige Verdächtige plötzlich verschwindet und einer der anderen Beteiligten plötzlich durchdreht. Wenn es richtig gemacht wird, können solche Entwicklungen durchaus zur Spannung beitragen, hier wurde aber kaum ermittelt und dann entwickelt es sich plötzlich rasant. Für mich standen die privaten Probleme der Ermittler zu sehr im Vordergrund. Ich mag sowohl Hendrik als auch Anna und Nils wirklich gerne und finde die Kombination der verschiedenen Charaktere sehr gelungen, aber ich finde dennoch nicht, dass deren Privatleben einen größeren Platz einnehmen sollten als der Fall als solcher. Schließlich lese ich Krimis vor allem wegen der Ermittlungen nicht weil mich das persönliche Drama der Kommissare so sehr interessiert. Dazu kommt auch, dass ich sowohl die Auflösung von Florians Verschwinden als auch die einiger der privaten Entwicklungen nicht glaubwürdig fand. Ich habe das Buch vor allem durchgelesen, weil ich wissen wollte, was denn nun genau passiert ist und war dann echt enttäuscht, weil ich es alles nicht so richtig stimmig fand.

Alles in allem habe ich das Buch zwar recht schnell durchgelesen und mochte die Charaktere ebenso gerne wie im ersten Teil, aber überzeugen konnte mich leider auch der zweite Fall von Anna Wagner und Hendrik Norberg nicht. Der Schreibstil wirkt manchmal unnatürlich und holprig, die Nebencharaktere werden nicht so richtig ausgearbeitet und für mich kam der Fall viel zu kurz und wurde zum Ende nicht zufriedenstellend gelöst. Ich weiß noch nicht, ob ich einen möglichen dritten Teil lesen wollen würde, weil es einfach Krimis gibt, die mir besser gefallen.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Sehr vorhersehbares, oberflächliches Buch

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es ist tendenziell eher schlicht in Creme und Gold gehalten, wirkt durch die glitzernden Elemente wirklich edel und passt perfekt zur Golden Campus Academy.

Leider ...

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es ist tendenziell eher schlicht in Creme und Gold gehalten, wirkt durch die glitzernden Elemente wirklich edel und passt perfekt zur Golden Campus Academy.

Leider konnte mich die Story an sich nicht wirklich überzeugen, obwohl sie durchaus Potenzial gehabt hätte: May Russell hatte bisher alles andere als ein leichtes Leben und will sich genau aus dem Grund auch als mündig erklären lassen, um nie wieder von ihrer unzuverlässigen Mutter abhängig zu sein. Doch dazu braucht sie unbedingt einen Job, der ihr genug Geld einbringt, um ihr Leben alleine meistern zu können. Da kommt ihr das Angebot von Felix James gerade recht, sich als Nanny um seine kleine Schwester zu kümmern. Auch wenn May eher genervt vom Verhalten des arroganten Felix ist, nimmt sie sein Angebot an, auch weil sie erkennt, dass die verstörte Elfjährige unbedingt jemanden braucht, der ihr nach dem Unfalltod der Eltern zuhört und für sie da ist. Während sie mehr und mehr Zeit mit Sophie verbringt, desto mehr lernt sie auch Felix kennen und erkennt, dass er nicht nur der kaltherzige Bad Boy ist, sondern auch ein fürsorglicher Bruder und Freund. Mit jedem Tag kommen sie sich näher, doch May kann es nicht riskieren, jemanden in ihr Herz zu lassen oder?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich von dem Buch erwartet habe, ich mochte das Cover wirklich gerne und habe gehofft, dass die Story durch die Themen eine gewisse emotionale Tiefe hätte, aber leider war das so nicht der Fall. Der Schreibstil war für mich am Anfang ein wenig ungewohnt, ja fast holprig, sodass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden. Nach einigen Kapiteln allerdings hat mich das nicht mehr so richtig gestört und ich habe das Buch auch recht zügig durchgelesen. Es hat mich während des Lesens auch durchaus unterhalten, obwohl ich mich immer wieder über Verschiedenes geärgert habe.

Zunächst einmal möchte ich den Namen der Reihe kritisieren, weil er ein komplett falsches Bild vom Inhalt des Buches vermittelt. Durch den Namen Golden Campus wird der Eindruck vermittelt, dass sich die Handlung vor allem auf die Schule bezieht, das ist aber bei diesem ersten Teil der Reihe überhaupt nicht der Fall. Natürlich finden Teile der Handlung in der Schule statt, aber sie spielt eigentlich keinerlei Rolle für die Story und ist ein vollkommen austauschbarer Handlungsort. Das fand ich extrem schade, weil ich es einfach glaubwürdiger gefunden hätte, wenn sich May und Felix in der Schule kennengelernt hätten, aber er bemerkt sie dort nicht einmal, auch wenn er später immer wieder davon redet, wie unglaublich hübsch und eindrucksvoll sie ist. Das fand ich super unrealistisch, weil die Schule an sich einfach nicht so groß ist, da kennt man sich einfach, wenn man im gleichen Jahrgang ist, selbst wenn man gar nichts miteinander zu tun hat. Ich habe auch nicht verstanden, warum May überhaupt auf die Schule geht. Natürlich hat ihre Großmutter das Schulgeld bezahlt und May wohnt auch auf der Insel, aber die Rektorin will sie dort überhaupt nicht und für eine solch hochangesehene Schule gibt es doch bestimmt eine lange Warteliste, sodass ich es schon seltsam fand, dass May einfach so dort angenommen wird, selbst wenn ihre Noten wirklich gut sind.

Selbst wenn mich all diese Kleinigkeiten nicht gestört hätten, konnten mich die Charaktere an sich auch nicht wirklich überzeugen. Die Anlage von Felix und May ist recht typisch für eine Young Adult Roman, sie ist das schüchterne, aber unglaublich hübsche Mädchen und er der Bad Boy, der alle Mädels flachlegt, weil er mit dem Schmerz, den er erlitten hat, nicht umgehen kann. Alles nichts Neues, es gibt aber dennoch Arten, wie daraus trotzdem eine tolle Geschichte entstehen kann, doch hier bleibt sie leider genauso flach wie die Charaktere an sich. Das liegt vielleicht auch daran, dass man weder May noch Felix wirklich kennenlernt. Ich verstehe auch viele ihrer Handlungen nicht. Da will Felix auf keinen Fall das Sorgerecht für seine Schwester verlieren und dann betrinkt er sich dauernd und spricht gefühlt nie mit Sophie. Ich kann verstehen, dass die Situation für alle drei sehr schwierig ist, weil sie ihre Eltern unglaublich vermissen und es für Felix und Noah sehr hart ist, sich plötzlich um ein Kind zu kümmern, während sie versuchen, ihr Leben weiterzuleben, dennoch kümmert sich keiner von den Zwillingen wirklich um sie, sondern sie ist dauernd auf sich selbst gestellt. Hier wäre es super sinnvoll gewesen, eine verlässliche Haushälterin einzubauen. Zum einen um einen irgendeinen verlässlichen Erwachsenen in dem Buch zu haben, zum anderen damit die James-Geschwister jemanden zur Unterstützung haben, der ihnen hilft den Alltag zu meistern. Ich finde auch sehr problematisch, dass dieser Alltag weder bei Felix noch bei May eine wirkliche Rolle spielt, sondern vor allem ihre gemeinsamen Unternehmungen werden in den Fokus gerückt, was vielleicht für die Story Sinn ergibt, aber man dadurch keine Möglichkeit hat, ihre Schwierigkeiten im alltäglichen Leben mitzubekommen.
Dadurch lernt man auch die Nebencharaktere nicht kennen, dabei sind eigentlich nicht schlecht angelegt. Ich mochte eigentlich, dass Felix‘ Freunde May nicht von vorneherein abgelehnt haben, sondern zwar vorsichtig waren, aber sie recht schnell in ihre Runde aufgenommen haben, vor allem als sie gemerkt haben, wie gut sie Felix tut. Sie spielten ansonsten aber fast keine Rolle. Weder Felix‘ angeblich beste Freundin Ivy noch sein Zwillingsbruder Noah sprechen auch nur einmal mit ihm über seine Beziehung zu May, das fand ich einfach bescheuert, weil sie teilweise sogar alle zusammen im Urlaub waren, man aber nicht das Gefühl hatte, dass seine Freunde wirklich anwesend seien, sondern sich die Handlung lediglich um May und Felix und deren ‚Beziehung‘ drehte. Außerdem wird immer wieder betont, wie ähnlich sich Felix und Noah äußerlich sind, sodass nicht einmal deren Freunde sie auf den ersten Blick unterscheiden könnten, May verwechselt sie aber nicht einmal. Nicht, dass ich dieses Zwillinge-tauschen-Plätze-und-verarschen-das-Mädchen gut gefunden, eher im Gegenteil, aber dann kann man zumindest einmal kurz erwähnen, dass es für sein Problem ist sie zu unterscheiden, warum auch immer.

Alles in allem hat mich das Buch während des Lesens durchaus unterhalten, allerdings war die Handlung nicht besonders innovativ. Das hätte ich gar nicht so schlimm gefunden, wenn nicht ein Großteil der Handlung wirklich unlogisch und wenig durchdacht gewirkt hätte. Es hätte mir häufig sogar gereicht, wenn nur Kleinigkeiten anders gewesen wären, aber diese läppern sich durch das Buch einfach, sodass ich mich am Ende ein wenig geärgert habe. Ich werde den zweiten Teil sehr wahrscheinlich nicht lesen, dafür reizt mich die Idee der Story einfach nicht genug.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Durchaus spannende Story, aber definitiv kein Thriller

Girl A
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Das Cover mag ich im Großen und Ganzen sehr gerne, allerdings finde ich auch, dass es ein bisschen ein falsches Bild von dem Buch und seinem Inhalt vermittelt. Es wird zwar nirgends davon geredet, dass ...

Das Cover mag ich im Großen und Ganzen sehr gerne, allerdings finde ich auch, dass es ein bisschen ein falsches Bild von dem Buch und seinem Inhalt vermittelt. Es wird zwar nirgends davon geredet, dass dieses Buch ein Thriller ist, durch das Cover, aber auch durch den Klappentext wird der Eindruck vermittelt, dass es dennoch einer ist und man geht mit vollkommen falschen Voraussetzungen an dieses Buch.

Der Inhalt allerdings klang erstmal vielversprechend: Lex wurde als Girl A bekannt, das Mädchen, das aus dem Horrorhaus ihrer Eltern floh und dafür sorgte, dass ihre Mutter verhaftet wurde. Jahre später träumt sie noch immer von den Erlebnissen im Haus, obwohl sie längst eine erfolgreiche Anwältin ist und eigentlich das Gefühl hat, darüber hinweg zu sein. Doch dann stirbt ihre Mutter und Lex wird als Testamentsvollstreckerin eingesetzt, um die Verwendung ihres alten Hauses zu organisieren. Dazu muss sie mit all ihren Geschwistern in Kontakt treten, egal wann sie sie zuletzt gesehen. Dabei kommen immer wieder Erinnerungen an die Zeit im Horror-Haus hervor, mit denen jeder der Geschwister anders umgegangen ist, was zunehmend zu Konflikten führt.

Ich habe nach vorherigen Rezensionen und wie oben erwähnt auch dem Cover wirklich gedacht, dass es sich hierbei um einen Thriller handelt und dementsprechend etwas vollkommen anderes erwartet. Das Buch hat mich dennoch unterhalten und ich fand die Art, wie Lex‘ Geschichte erzählt wird, extrem spannend. Der Schreibstil und vor allem die Vermischung von Gegenwart und Vergangenheit ohne dies großartig anzuzeigen, fand ich zu Beginn wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich hätte es vermutlich etwas besser gefunden, wenn man deutlicher anzeigen würde, dass dies eine Art Flashback ist, vielleicht durch einen deutlicheren Absatz oder eine kursive Schreibweise. So aber habe ich vor allem zu Beginn immer einige Sätze gebraucht habe, um zu verstehen, wo ich mich gerade befinde. Das mag auch ein Stilmittel des Buches sein, das hat es mir aber manchmal auch schwer gemacht, zu verstehen, was gerade passiert.

In dem Buch geht es vor allem darum, wie die Kinder versuchen, nach dem Mysterium mit der Vergangenheit und der Gegenwart umzugehen. Jeder der Geschwister hat eine andere Art, die Geschehnisse zu überwinden und wie sie ihr Leben in der Gegenwart meistern. Ich fand das eigentlich recht spannend, einfach weil ich wissen wollte, wie sie alle es schaffen, ihre furchtbare Vergangenheit hinter sich zulassen. Allerdings fiel es mir unglaublich schwer, eine emotionale Bindung zu jedem einzelnen Charakter aufzubauen. Lex wirkt unterkühlt, fast schon emotionslos, Ethan berechnend, Delilah naiv, Gabriel fast schon erschreckend fügsam und Evie vollkommen unstet. Obwohl man Alexandra während des ganzen Buches begleitet und immer wieder Einblicke in die furchtbare Vergangenheit erhält, fiel es mir extrem schwer, mit ihr mitzufühlen. Es war nicht so, dass ich sie überhaupt nicht mochte, hatte vielmehr Probleme ihr überhaupt Emotionen entgegenzubringen. Das war auch mein Hauptproblem mit diesem Buch. Ich wollte schon gerne wissen, was genau in dem Haus passiert ist und ob es noch eine unvorhergesehene Wendung gibt, aber ich habe dabei nicht wirklich mit den Figuren mitgefiebert, sondern habe es vielmehr mit höflichem Interesse, hin und wieder auch mit großem Abscheu gelesen, vor allem wenn es um die Ereignisse im Haus ging.

Alles in allem waren meine Erwartungen an das Buch ganz anders, als das was die Geschichte letztlich geliefert hat. Dennoch hat mich das Buch durchaus unterhalten (wenn man das bei einem solchen Thema überhaupt sagen kann) und ich fand die Art, wie an dieses Thema herangegangen wurde, recht spannend. Leider konnte ich keinerlei emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen, sodass ich zu keinem Zeitpunkt so richtig mitfiebern konnte.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Wieder einmal ein gutes Buch von Sarah Lark

Die Tierärztin - Große Träume
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Bei dem Cover bin eher skeptisch, weil ich es so klischeehaft finde. Zwar finde, dass die abgebildete Person durchaus Nellie sein könnte, aber das Buch wirkt dadurch wie ein kitschiger historischer Roman ...

Bei dem Cover bin eher skeptisch, weil ich es so klischeehaft finde. Zwar finde, dass die abgebildete Person durchaus Nellie sein könnte, aber das Buch wirkt dadurch wie ein kitschiger historischer Roman und die Bücher von Sarah Lark sind einfach viel mehr als das. Vielleicht würde es mir hier besser gefallen, wenn man wieder nur eine Landschaftsdarstellung gewählt hätte.

Die Story an sich gefällt mir erstmal recht gut: Nellie hat nur einen Wunsch: Tierärztin zu werden, doch in Belgien dürfen Frauen nicht Tiermedizin studieren, sodass sie nur eine Möglichkeit hat. Sie heiratet ihren besten Freund Philipp de Groot, um später mit ihm die Praxis seines Vaters zu übernehmen. Schon während seiner Ausbildung findet Nellie immer wieder Möglichkeiten, sich den Stoff anzueignen, den er lernen muss. Doch Philipps Herz gehört der Musik und er nimmt Nellie das Versprechen ab, dass sie ihn freigibt, sollte sich für ihn die Möglichkeit ergeben, seinen Traum zu leben. Als dann der erste Weltkrieg über das kleine Land hereinbricht, wird Nellie in die Wirren hineingezogen, darf aber immerhin hin und wieder die Tiere der deutschen Besetzer behandeln. Doch dann erhält Philipp die Chance, als Musiker zu arbeiten und Nellie entschließt sich ins weit entfernte Berlin zu gehen, um dort endlich als Tierärztin arbeiten zu können und vielleicht den deutschen Soldaten wieder zu finden, in den sie sich verliebt hat…

Das letzte Buch von Sarah Lark konnte mich leider so gar nicht überzeugen und aus diesem Grund war ich auch hier sehr skeptisch, zum Glück hat mich dieses Buch wieder vollkommen abgeholt und ich wusste wieder, warum ich ihre Bücher so unglaublich gerne lese. Der Schreibstil ist wieder einmal grandios und man wird ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und kann sich nur schwer wieder daraus lösen. Diese unglaubliche Sogwirkung sorgt auch dafür, dass ich die mehr als 500 Seiten in wenigen Tagen gelesen habe, einfach weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Dazu tragen auch vor allem die weiblichen Charaktere des Buches bei. Nellie ist von Anfang an sehr selbstbewusst und weiß ganz genau, was sie will. Ich fand sehr bewundernswert, wie zielstrebig sie es anging, als Tierärztin arbeiten zu können und wie egal ihr die Ablehnung der Menschen in ihrer Umwelt waren. Sie war dabei aber nie eiskalt oder hartherzig, selbst wenn ich manchmal fand, dass sie mehr hätte auf Philipp eingehen können, auch wenn sie ihn häufig nicht verstehen konnte. Mein Lieblingscharakter war allerdings im größten Teil der Story Maria von Prednitz. Ich finde es super spannend, wie eine Figur, die auf dem autistischen Spektrum ist, in der Vergangenheit in der Gesellschaft zurecht kam und mir gefällt, wie Maria es meistert. Natürlich ist es für ihre Umwelt schwer, nachvollziehen zu können, warum sie so handelt, wie sie es tut, aber mir gefiel, wie sie trotz aller Widerstände ihren Weg geht und Nellie damit sehr ähnlich ist, selbst wenn sie sich in anderer Hinsicht vollkommen unterscheiden. Zudem ist Maria dadurch mal eine vollkommene andere Protagonistin und ich habe es wirklich geliebt, ihre Geschichte zu lesen.

Ein bisschen anders geht es mir mit den männlichen Protagonisten. Zwar liebe ich Bernhard, schon allein weil er so viel Geduld mit Maria hat und sie in jeder Situation unterstützt, ohne etwas dafür von ihr zu fordern. Allerdings bin ich so gar kein Fan von Philipp oder Walter. Phipps fand ich zu Beginn eigentlich noch recht sympathisch, er ist immer für Nellie da und unterstützt sie bei ihrem Studium, auch wenn er das von sich aus nicht unbedingt machen würde, sondern es immer eher Nellies Organisation zu verdanken ist. Dennoch gefiel mir, dass er sich nicht in seinem Ego gekränkt fühlt, dass sie die deutlich bessere Tierärztin ist, sondern ihn das eigentlich sogar freut, weil er dann nicht so viel in die Richtung tun muss. Als sie ihn allerdings später wiedertrifft, fand ich ihn super übergriffig und vereinnahmend. Er wirkte so gar nicht mehr wie der Junge, den Nellie einmal kannte und das fand ich irgendwie sehr schade. Auch Walter wurde mir mit zunehmendem Verlauf der Geschichte immer unsympathischer. Im Krieg und vor allem als Marias älterer Bruder mochte ich ihn wirklich gerne. Seine Schwester ist ihm immer unglaublich wichtig und mir gefiel sein Einsatz für die verschiedenen Tiere während des Einsatzes in Belgien. Als er nach dem Krieg dann aber nicht mehr das machen kann, was er will, hat er mich unglaublich damit genervt, dass er sich nicht einfach mal in verschiedenes einarbeitet, sondern im Prinzip noch immer versucht, an seinem Lebensstil festzuhalten, obwohl dieser nicht länger möglich ist. Das hat mich so genervt, dass ich immer wieder gehofft habe, dass Nellie sich einfach von allen Männern trennt, weil sie sehr gut auch alleine klarkommt.

Die Story an sich ist, wenn man schon ein paar Bücher von Sarah Lark gelesen hat, sehr vorhersehbar. Mich hat das aber nicht wirklich gestört, weil ich keine super innovative Story erwarte, wenn ich mich für dieses Buch entscheide, sondern dass ich unterhalten werde, mir die geschichtlichen Untergründe nähergebracht werden und ich die Charaktere mag. All dies bietet dieses Buch mit kleineren Abstrichen und ich habe sehr genossen, es zu lesen.

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