Profilbild von Feliz

Feliz

Lesejury Star
offline

Feliz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Feliz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2020

Mehr als nur Fisch

Uri Buri - meine Küche
0

Das Cover gefällt mir tatsächlich ausgesprochen gut, obwohl es nicht nach einem typischen Kochbuch aussieht. Aber Uri Bur sieht auf diesem Bild so sympathisch und mit sich im Reinen aus, dass man fast ...

Das Cover gefällt mir tatsächlich ausgesprochen gut, obwohl es nicht nach einem typischen Kochbuch aussieht. Aber Uri Bur sieht auf diesem Bild so sympathisch und mit sich im Reinen aus, dass man fast schon automatisch wissen will, was denn sein Geheimnis ist.

Das Kochbuch startet eher untypisch mit der Geschichte des Israelis und des Restaurants, welche mich tatsächlich ziemlich fasziniert hat, weil sie doch sehr ungewöhnlich ist. Man versteht durch seine Geschichte viel besser, warum er so ist, wie er ist und noch viel mehr, warum er so arbeitet, wie er das tut. Ich fand das wirklich spannend und hätte auch noch ein bisschen mehr darüber lesen wollen, wie die verschiedenen Kulturen in Akko zusammenleben und -arbeiten. Man hat dadurch das Gefühl, sowohl den Koch als auch seine Rezepte besser verstehen zu können, weil sein Essen eben mehr ist als eine bloße Ansammlung von Zutaten. Er serviert so beispielsweise nur Gerichte, die er selbst mag und richtet sich nicht nach Trends, sondern es geht ihm vielmehr um den Geschmack des Essens an sich.
Es gefiel mir auch ausgesprochen gut, dass es nach seiner persönlichen Geschichte erstmal ein gesamtes Kapitel darüber gibt, wie man guten und frischen Fisch erkennen kann. Besonders für mich als jemand, der sich wirklich nicht gut mit frischem Fisch auskennt, war das Kapitel sehr interessant und hat mir viele neue Einblicke gebracht. Ich fand auch gut, dass man zudem genauere Erklärungen zur Zubereitung von Fisch erhält, die mir aber teilweise ein bisschen langatmig vorkamen. Vielleicht macht es Sinn, wenn man wirklich aktiv eines der Rezepte ausprobiert und wissen möchte, wie man den Fisch am besten zubereiten kann.

Danach kommen dann auch endlich die Rezepte. Die Bilder dazu sind wirklich sehr ansprechend, sie sind tatsächlich eher schlicht, aber machen nicht weniger Appetit auf mehr. Ich finde perfekt, dass die Vorbereitungszeit nicht nur allgemein überschlagen wird, sondern es wird auch die Zubereitungszeit genauer angegeben wird. Mein größtes Problem bei den Rezepten ist, dass es nicht bei allen Rezepten leicht wird, alle Zutaten einfach zu besorgen, zumindest nicht im hiesigen Supermarkt. Dennoch freue ich mich schon das ein oder andere Rezept mal auszuprobieren und so ein bisschen Abwechslung in meinen Speiseplan zu bringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2020

Jugendbuch mit hervorragenden Ansätzen, aber einer wirklich schwierigen Protagonistin

What I Like About You
1

Ich bin mir bei dem Cover sehr unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits passt es durch seine Gestaltung perfekt zum Inhalt der Geschichte, andererseits erinnert mich das Cover extrem an Jugendbücher ...

Ich bin mir bei dem Cover sehr unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits passt es durch seine Gestaltung perfekt zum Inhalt der Geschichte, andererseits erinnert mich das Cover extrem an Jugendbücher von vor etwa 15 Jahren, sodass es für mich auf den ersten Blick ein bisschen altmodisch wirkt, wie ein Jugendbuch als den 90er oder frühen 2000er Jahren.

Die Geschichte gefiel mir auf den ersten Blick wirklich gut: Halle Levitt hat nicht besonders viele Freunde. Sie ist seit sie denken kann, nie länger an einem Ort geblieben, weil ihre Eltern als Dokumentarfilmregisseure immer auf der Suche nach einer neuen Geschichte waren. Als die beiden jetzt für eine längere Zeit nach Israel gehen, entscheiden sich Halle und ihr jüngerer Bruder Ollie dafür, bei ihrem Opa zu bleiben. Dieser hat sich nach dem Tod seiner Frau allerdings so sehr verändert, dass Halle und Ollie sich erst einmal neu eingewöhnen müssen. Und dann steht auch noch Nash Stevens vor Halle, ihr bester Freund, den sie noch nie gesehen hat. Sie bloggt nämlich unter dem Pseudonym Kels über ihre Lieblingsbücher und präsentiert dazu leckere Cupcakes. Dort hat sie auch Nash kennengelernt, mit dem sie seit Jahren schreibt und sich über Bücher, seine Comics und über den gemeinsamen Traum, zur NYU zu gehen, austauschen. Doch Halle kann ihm nicht sagen, wer sie wirklich ist, schließlich ist Kels viel cooler als Halle es jemals sein könnte, doch dann lernt sie Nash näherkennen und plötzlich wird alles noch schwieriger…

Der Schreibstil ist für mich das Highlight des Buches. Er ist wirklich unglaublich leicht, flüssig und sorgt dafür, dass man ab dem ersten Wort so in die Geschichte gezogen wird, dass es schwierig wird, wieder aus ihr herauszufinden. Ich fand es unglaublich, wie Melissa Kanter es schafft, dass man jedem Wort, jedem Satz so interessiert folgt, als würde man ein neues Buch seiner Lieblingsreihe lesen. Dazu trägt auch bei, dass es immer wieder Abschnitte und Kapitel gibt, die in Chatform oder in Tweets geschrieben sind. Diese lockern die gesamte Geschichte auf angenehme Art und Weise auf und passen sich perfekt in die Geschichte ein. Besser wäre es lediglich gewesen, wenn auch Halles/Kels Beiträge auf Instagram auch als Fotos zu sehen gewesen wären, weil es mir immer wieder sehr schwerfiel, mir die Darstellung von Covern in Cupcake extrem schwerfiel. Ich hätte nicht jeden Post als Darstellung benötigt, aber zumindest ein oder zwei zentrale, hätten den Aufbau des Buches wirklich perfekt gemacht.

Leider kann die Geschichte nicht wirklich mit dem hervorragenden Schreibstil mithalten. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Halle als Hauptperson nicht so richtig warm geworden bin. Am Anfang des Buches fand ich sie irgendwie noch ziemlich cool und mochte, wie selbstbewusst und mutig sie entschieden hat, ein Jahr ohne ihre Eltern bei ihrem Großvater zu leben, damit sie sich auf die Vorbereitung zum College und ihren Blog konzentrieren kann. Ich war wirklich beeindruckt, wie erwachsen und überlegt sie diese Sache anging. Aber der erste Eindruck hat leider eher getäuscht, denn Halle ist alles andere als gelassen und selbstbewusst. Natürlich kann man das von einem Teenager auch nicht immer verlangen, aber kaum dass Halle in der Realität auf ihren Onlinefreund Nash trifft, verhält sie sich wirklich furchtbar. Anstatt ihm die Wahrheit zu sagen und zu erklären, dass sie seine beste Freundin Kels ist, stößt sie ihn immer wieder weg, obwohl sie sich mit seinen Freunden anfreundet. Ich konnte das am Anfang sogar noch verstehen, sie hat einfach das Gefühl, nicht mit der coolen Kels mithalten zu können. Aber spätestens als sie Nash dann näher kennenlernt, kann ich nicht mehr verstehen, dass sie ihn die ganze Zeit belügt. Leider ist aber die ganze Geschichte um diese Lüge und die Schwierigkeiten, die Halle dadurch hat, aufgebaut. Ich mag es einfach nicht besonders, wenn eine der Protagonisten immer unehrlich ist und wenn das noch den Hauptteil der Handlung darstellt, ist es für mich ein bisschen schwierig, mich wirklich auf die Story einzulassen. Es gibt durchaus Lügen bei Charakteren, die ich nachvollziehen und akzeptieren kann, aber ab einem gewissen Punkt hatte Halle diesen Punkt für mich überschritten und ich war einfach nur noch genervt von ihr. Das lag auch daran, dass ihre Motive und vor allem Handlungen, auf die ich nicht weiter eingehen will, nicht mehr nachvollziehen konnte und wollte.

Auch die anderen Charaktere haben das Buch leider nicht so wirklich retten können. Zwar sind sowohl Gramps als auch Ollie hervorragend ausgearbeitet und man fiebert mit beiden auf eine gewisse Art und Weise mit, aber vor allem Nash bleibt daneben sehr, sehr blass. Dass man ihn am Anfang noch nicht so gut kennt, beziehungsweise vor allem die Seite an ihm kennt, die auch Kels im Internet kennengelernt hat. Aber spätestens als sich Halle und Nash auch im realen Leben näherkommen, müsste man ihn als wirkliche Personen wahrnehmen können, aber obwohl er zumindest ein wenig Profil gewinnt, wird nicht er zu einem richtigen Charakter mit Eigenschaften und Fehlern. Dabei ist vor allem ein Problem, dass Halle sich mit Nash nie über die gleichen Themen unterhalten kann, über die er sich mit Kels unterhalten würde und so ein wesentlicher Teil in seinem Leben nicht sichtbar ist. Das hat mich mit der Zeit immer mehr geärgert, weil ich ihn eigentlich mochte, ihn aber nicht vollständig greifen konnte. Auch seine Freunde von ‚Le Crew‘ waren zwar echt interessant, aber auch von ihnen bekommt man, dadurch dass Halle immer sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist, nur einen sehr oberflächlichen Eindruck. Sie alle sind interessante Charaktere und ich mag vor allem Sawyer unglaublich gerne, aber sie bekommen nicht das Profil, das ihnen zusteht.

Ich war mit Verlauf des Buches wirklich gefrustet, weil das Buch immer wieder so tolle, spannende und vor allem wichtige Themen anspricht, sie aber teilweise innerhalb kürzester Zeit abhandelt. Ich fand es extrem spannend, wie wichtig das Judentum in der Familie der Levitts ist und dass man durch das Buch darin wichtige Einblicke erhält. Ich habe ehrlich gesagt schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem Religion so positiv konnotiert war, wie in diesem. Ich bin nicht unbedingt ein Fan der Institution der Kirche bzw. deren Entsprechungen in anderen Religionen, dennoch ist es eine willkommene Abwechslung, dass sie hier eine positive, heimische Atmosphäre ausstrahlt. Auch andere Diversität, wie beispielsweise Ollies Sexualität, wird wunderbar und unaufgeregt in die Geschichte eingebaut, was eine willkommene Abwechslung zu anderen Büchern ist. Dafür werden andere Sachen, wie Trauerarbeit, psychische Probleme und auch die Gefahren des Internets innerhalb weniger Seiten abgehandelt und als erledigt markiert, was den Thematiken einfach nicht angemessen erscheint. Vielleicht hätte man sich hier auf weniger Themen beschränken sollen, die dann aber intensiv ausgearbeitet werden konnten.

Alles in allem hatte das Buch super viel Potenzial und hätte ein Highlight für mich werden können, aber leider wurde ich mit Halle als Protagonistin nicht wirklich warm und konnte ihre Motivik einfach ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nachvollziehen. Das fand ich unglaublich schade, auch weil ich die anderen Figuren nicht wirklich gut ausgearbeitet wurden und mir so eine Bezugsperson gefehlt hat. Zudem hat mich das Ende unglaublich enttäuscht, weil ich mir eine rundere Lösung auf beiden Seiten gewünscht hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.10.2020

Riesiges Sci-Fi Universum, das leider nicht mit Leben gefüllt werden kann

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
0

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es sticht in jeder Masse von Büchern heraus und zieht jede Aufmerksamkeit auf sich. Es passt zudem hervorragend zum Inhalt des Buches.

Die Story an sich fand ich ...

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es sticht in jeder Masse von Büchern heraus und zieht jede Aufmerksamkeit auf sich. Es passt zudem hervorragend zum Inhalt des Buches.

Die Story an sich fand ich erstmal recht spannend: Kira Navárez arbeitet zusammen mit ihrem Freund Alan als Xenobiologin auf einem kleinen Planeten, wo sie die Umwelt erforschen und die Möglichkeiten ausloten, inwiefern es möglich ist, hier Menschen anzusiedeln. Ihre Mission ist fast zu Ende und Kira und Alan schmieden schon gemeinsame Zukunftspläne, um nicht wieder auf verschiedene Missionen geschickt zu werden. Deswegen bricht Kira noch zu einer letzten Aufgabe auf, um kleinere Ungenauigkeiten in ihren Daten zu überprüfen, doch dieser Auftrag läuft alles andere als geplant und ein Alien-Parasit besetzt die Biologin und tötet Teile der Crew. Noch während Kira versucht, herauszufinden, was es mit der sogenannten Soft Blade auf sich hat, greifen plötzlich unbekannte Raumschiffe, die Menschheit an und das Leben aller scheint in Gefahr.

Mir fällt es unglaublich schwer, etwas über das Buch zu sagen, auch weil ich irgendwie etwas komplett Anderes erwartet habe. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich die Eragon-Reihe wirklich geliebt habe und vielleicht trotz des Settings ein Fantasy-Roman erwartet habe, keinen aus dem Bereich Science-Fiction. Natürlich hätte man das erwarten können, wenn das Setting hauptsächlich der Weltraum und fremde Planeten sind, aber ich war dennoch irgendwie überrascht. Ich lese eigentlich alle Genres und habe selten das Gefühl, dass ein bestimmtes Genre so gar nichts für mich ist, hier war das leider vollkommen anders. Ich hatte sehr häufig das Gefühl, inmitten der ganzen biologischen, physischen und raktenwissenschaftlichen Fachbegriffen oder vermeintlichen Fachbegriffen ein bisschen verloren gegangen bin. Eigentlich braucht man nicht jede Einzelheit genau zu verstehen, sondern muss es einfach als gegeben ansehen, aber genau das fiel mir so schwer und ist vermutlich auch der Grund, warum ich sonst eher keine Sci-Fi Bücher lese oder Serien gucke. Ich konnte nicht einfach akzeptieren, dass irgendwas auf der Erde passiert ist (was genau erfährt man erst sehr spät) und die Menschen deswegen vor allem auf fremden Planeten oder Monden oder Sternen leben, dass es vollkommen egal ist, wie all die Innovationen genau funktionieren und dass es nicht erklärt wird, wie genau die Menschheit nun organisiert ist. Viele dieser Sachen werden mit der Zeit durchaus angesprochen und zumindest kurz thematisiert, aber davor konnte ich mich einfach nicht wirklich mit den Leerstellen abfinden und hatte immer das Gefühl im luftleeren Raum zwischen den Planeten hängenzubleiben. Da helfen leider auch die wunderschön gestalteten Sternenkarten nicht, weil man ohne Recherche überhaupt nicht so richtig verstehen kann, wie man sie zu lesen hat und auch das Glossar am Ende des Buches ersetzt für mich keine Erklärung im Buch.

Der Schreibstil an sich hat durchaus immer wieder Elemente und Sequenzen, an denen man erkennen kann, wie gut dieser ist und ich auch nachvollziehen könnte, wenn man das Buch vor allem aufgrund dessen liebt, aber für mich geht dieser gute Stil leider zu oft hinter der Handlung verloren und macht es mir wirklich schwer, ihn zu genießen.
Mein Problem mit der Handlung war, dass vor allem am Anfang der Geschichte viel zu schnell viel zu viel passiert. Innerhalb von hundert Seiten trifft man auf Kira, feiert mit ihr ihre Abschiedsparty, erlebt den Antrag von Alan mit, sind dabei, als sie von der Soft Blade angegriffen wird, sie dann ihre Freunde tötet und schließlich vom Militär medizinisch untersucht wird. Das alles passiert so schnell und so abrupt, dass ich teilweise Seiten noch einmal lesen musste, um verstehen zu können, was da gerade genau passiert. Zudem hatte ich einfach unglaublich große Probleme, Kira wirklich als Person erfassen zu können und eine emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen. Dadurch, dass sie als Protagonistin aber auch man selbst als Leser keine Zeit hat, mal eine Minute innezuhalten und die Handlung Review passieren zu lassen, lernt man sie auch nicht wirklich als Person kennen, die sie ist, sondern immer nur in Ausnahmesituationen. Wenn sie dann endlich mal zur Ruhe kommt und sich ein bisschen mehr mit sich selbst und mit der Soft Blade auseinandersetzt, war sie mir nicht unbedingt unsympathisch, aber ich konnte einfach überhaupt keine Nähe zu ihr entwickeln. Auch ihre Trauer und ihre Unbeherrschtheit verstehe ich häufig nur theoretisch, aber nicht emotional. Man lernt Alan dafür am Anfang einfach zu kurz kennen, als dass man mit Kira zusammen trauern könnte.
Die Crew der Wallfisch hingegen mochte ich ziemlich gerne und diese haben es auch sehr viel eher in mein Herz geschafft als Kira. Sie schaffen es zu eigenständigen, individuellen Personen zu werden anstatt lediglich bloß Namen oder Stereotypen zu bleiben. Diese Stereotypen erfüllen allerdings leider die Aliens. Nachdem Kira auf die Soft Blade getroffen ist und nach und nach erkennt, dass es sich irgendwie um eine Alienform handelt, war ich sehr gespannt, auf andere außerirdische Lebensformen und wurde tief enttäuscht, weil sie einfach jedes Vorurteil erfüllen. Sie sind schleimig, haben viele Tentakeln und kommunizieren nur über unverständliche Worte und sie werden Jellys genannt. Mal im Ernst bei diesem Namen war es bei mir dann irgendwie vorbei. Ich hatte einfach das Gefühl, dass Paolini zumindest bei den Außerirdischen kein Risiko eingehen wollte und deswegen lieber bei etwas blieb, das einem als Idee zumindest bekannt ist.

Alles in allem habe ich das Buch leider echt nach der Hälfte abgebrochen und das ist echt untypisch für mich. Normalerweise ziehe ich vor allem Rezensionsexemplare durch, um dann auch ein vollständiges Bild vorstellen zu können, aber hier fühlte sich jedes Kapitel, jede Seite, jedes Wort nicht nach Spaß und Entspannung an, sondern nach Arbeit, ich musste mich immer wieder extrem dazu zwingen, weiterzulesen ohne dass jemals der Punkt kam, an dem es mich ansatzweise gepackt hätte. Ich finde das noch immer schade, weil die Idee vielleicht als Film oder Serie funktioniert hätte, als Buch bleibt sie aber zu oberflächlich, zu unausgegoren und zu unemotional.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2020

Schönes, übersichtliches Kochbuch

Sila's Orientküche
0

Das Cover mag ich recht gerne, auch wenn es natürlich ein wenig klischeehaft ist. Dennoch mag ich die leichten, orientalische Elemente, weil man dadurch direkt weiß (auch ohne den Titel zu lesen), in welche ...

Das Cover mag ich recht gerne, auch wenn es natürlich ein wenig klischeehaft ist. Dennoch mag ich die leichten, orientalische Elemente, weil man dadurch direkt weiß (auch ohne den Titel zu lesen), in welche Richtung die Gerichte gehen. Auch dass Sila Sahin darauf abgebildet ist, finde ich sehr passend, weil man so das Gefühl hat, dass man so direkt von ihr angesprochen wird.

Auch der gesamte Aufbau des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Die einzelnen Rezepte sind in die Kategorien Rezepte meiner Mutter, Working Mum, Kochen für den Liebsten, Love-Dinner, Healthy Week, Süße Sünden, Für die große Tafel sowie Frühstück eingeteilt, sodass man sehr einfach entscheiden kann, was genau man braucht und findet es dann ohne Probleme. Dabei gefiel mir nicht nur die klare Einteilung, sondern auch, dass es recht ungewöhnliche Kategorien sind, die einem dann auch wieder neue Ansätze und vor allem neue Rezepte geben. Auch die sehr übersichtlichen Zutatenlisten und ‚Arbeitsanweisungen‘ tragen dazu bei, dass das Kochbuch sehr angenehm zu lesen ist und man richtig Lust hat, eines der Rezepte sofort auszuprobieren. Allerdings hätte ich mir bei einigen Rezepten gewünscht, dass man neben der vegetarischen Variante auch das Originalrezept zu bekommen, weil ich eher wenig Ahnung von türkischer und orientalischer Küche habe und mich auch sehr über die ursprünglichen Rezepte gefreut hatte.

Bei den kleinen Bemerkungen von Sila Sahin bin ich sehr zwiegespalten, ob ich sie mochte oder sie mir zu viel waren. Manche, vor allem die am Anfang, fand ich recht unterhaltsam und sogar spannend, weil sie einen guten Eindruck von ihrem Leben und den Einflüssen ihres kulturellen Umfelds auf ihre Rezepte gegeben haben. Manche, vor allem die, die ihren Mann betreffen, sind mir manchmal zu viel und auch zu redundant. Es wird immer wieder wiederholt, dass er ja kein Fleisch ist und ich finde es auch wirklich gut, dass es so viele vegetarische Gerichte gibt, aber ich muss trotzdem nicht nach jedem erklärt bekommen, warum sie dieses jetzt auch wieder ohne Fleisch zubereitet.

Alles in allem gefällt mir das Kochbuch vor allem wegen seiner Übersichtlichkeit wirklich gut und ich freue mich schon das ein oder andere Gericht wirklich auszuprobieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2020

Das Buch versucht vieles, kann aber das Wenigste wirklich gut umsetzen

Töchter der Freiheit
0

Ich mag das Cover wirklich gerne, weil es heraussticht und gleichzeitig auch perfekt zum Inhalt passt, es spiegelt hervorragend den Einsatz der Frauen für die Freiheit wider.

Die Geschichte schafft es ...

Ich mag das Cover wirklich gerne, weil es heraussticht und gleichzeitig auch perfekt zum Inhalt passt, es spiegelt hervorragend den Einsatz der Frauen für die Freiheit wider.

Die Geschichte schafft es leider nicht, mich so wirklich zu überzeugen: Im Königreich Avendúr herrscht die Königin Obsidia mit eiserner Hand und jeder, der sich ihr entgegestellt, läuft Gefahr verhaftet oder sogar getötet zu werden. So auch die Magistra Loreba Elgyn, die in ihrer letzten Vorlesung eine der verbotenen Schriften des Königreiches behandeln will, verhaftet und zum Tode verurteilt wird. Ihre Schülerin Elodea wird ins Asyl zu der Gräfin Isobel geschickt, welche dem Wunsch der Frauen nach Freiheit nicht unbedingt ablehnend gegenübersteht. Auch der Kirchenvorsitzende Avian zweifelt langsam an dem Vorgehen der Königin, während seine Schwester bereits einen Widerstand plant. Als Loreba dann kurz vor ihrer Hinrichtung von berittenen Männern gerettet wird, scheint es wieder Hoffnung zu geben, aber die Königin wird mit jedem Tag unberechenbarer und plant etwas, das das ganze Königreich zerstören könnte…

Ich war vor allem durch das Cover aber auch durch den Klappentext unglaublich gespannt auf das Buch und hatte schon viel Positives darüber gehört, wurde aber leider enttäuscht. Der Schreibstil ist jetzt nicht wirklich schlecht, aber als wirklich gut kann ich ihn leider auch nicht bezeichnen, dafür ist er für mich teilweise viel zu umständlich. Man bekommt selten eine unmittelbare Schilderung des Geschehens, sondern es wird vielmehr ausschweifend und altmodisch berichtet, sodass ich häufig Sätze nochmal lesen musste, weil ich nach der Hälfte vergessen hatte, was genau passiert ist.

Dazu trugen leider auch die Namen bei. Ich habe normalerweise kein Problem damit, mir Namen zu merken, auch nicht wenn es sich um welche aus Fantasy-Romanen handeln, aber hier musste ich immer wieder zurückblättern und herauszufinden, wer jetzt nochmal wer war. Das liegt auch daran, dass es eben so unglaublich viele Personen in dem Buch gibt, die auch alle eine eigene Perspektive und Sichtweise erhalten. Ich kann die Gründe für die unterschiedlichen Perspektiven und finde diese auch durchaus wichtig, weil dadurch eben beide Seiten der ‚Regierung‘ zu Wort kommen: Herrschende und Rebellen, Professorinnen und Kirchenfürste, Königin und Dienerin, all diese Menschen haben etwas zu sagen und spiele eine wichtige Rolle im komplexen Geflecht dieser Welt, aber ich hätte mir trotzdem vielleicht ein Personenverzeichnis gewünscht, dann hätte man zumindest zwischendurch mal nachschauen können, wer denn jetzt nochmal wer ist und welche Rolle er oder sie spielt. Die porträtierten Charaktere an sich fand ich durchaus spannend und mochte auch die meisten, bis auf wenige Ausnahmen vielleicht, aber es waren einfach zu viele, als dass man wirklich mit ihnen hätte mitfiebern können. Es wäre vielleicht besser gewesen, nur einigen wenigen eine Stimme zu geben, diese dadurch aber besser zu hören gewesen wäre.

Auch die Story an sich hat mich leider nicht so wirklich überzeugt. Die Ideen an sich sind wirklich gut und ich mag, wie geschickt immer wieder aktuelle Themen eingebaut werden, aber ich habe nie so wirklich in die Welt finden können. Sie ist jetzt nicht so außergewöhnlich, sondern stark an eine mittelalterliche Welt angelehnt, aber die verschiedenen Institutionen und Titel der Personen werden erst sehr spät oder gar nicht erklärt, sodass ich immer das Gefühl hatte, ein wenig in der Luft zu hängen. So war es auch nach der ersten Hälfte des Buches, die mir noch recht gut gefiel. Ab einem gewissen Punkt fand ich die Handlungen teilweise nicht mehr nachvollziehbar und Handlungsstränge unverständlich. Mir fehlten aber auch Karten der Länder, weil ich mir das Land bzw. die Länder zu keinem Zeitpunkt wirklich vorstellen konnte.

Alles in allem wollte das Buch viel, es wollte alle möglichen Themen, wie Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung, gewaltlosen Widerstand, etc. ansprechen und gleichzeitig auch möglichst vielen Protagonisten eine Stimme geben. Leider war das zu viel für ein Buch, sodass es ein wenig ungeordnet, überladen und dann wieder wirklich langweilig wurde. Ich bin echt enttäuscht, weil ich so viel mehr erwartet hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere