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Veröffentlicht am 13.07.2020

Endlich wieder ein Buch von Kylie Scott, das ich wirklich genossen habe

Repeat This Love
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Das Cover mag ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Klar der Typ sieht nicht schlecht aus und kommt meiner Vorstellung von Ed schon recht nahe, aber es sticht einfach überhaupt nicht aus der Masse der Young ...

Das Cover mag ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Klar der Typ sieht nicht schlecht aus und kommt meiner Vorstellung von Ed schon recht nahe, aber es sticht einfach überhaupt nicht aus der Masse der Young Adult Romane heraus, sodass ich ihm vermutlich keinen zweiten Blick gegönnt hätte, wenn es nicht von Kylie Scott gewesen wäre.

Die Geschichte hat mich da schon mehr angesprochen: Clementine hat nach einem Überfall ihr Gedächtnis verloren und kann sich weder an ihre Schwester noch an ihre Lieblingsfarbe erinnern, sodass sie sich auf die Suche nach Hinweisen auf ihr altes Ich macht. Aufgrund ihres Tattoos stolpert sie in das Studio von Ed Larson, der sie unsanft wieder vor die Tür setzt. Es stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um ihren Ex-Freund handelt, den sie vor einem Monat verlassen hat. Keiner kann ihr so genau erklären, warum sie sich getrennt hat und auch Clementine fühlt sich trotz fehlender Erinnerungen zu Ed hingezogen. Als sich in ihrer Umgebung immer mehr Vorfälle häufen, ist es für sie wichtiger denn je, herauszufinden, wer sie in der Vergangenheit war und wer sie verletzten will…

Ich habe schon einige Bücher von Kylie Scott gelesen und die Rockstar-Reihe geliebt. Ihre letzten Bücher, vor allem Perfect Mistake, haben mich aber gar nicht überzeugt, sodass ich auch bei diesem Buch sehr skeptisch war. Ich wollte ihr aber noch einmal eine Chance geben, auch weil ihr Schreibstil mich trotz aller Abneigung gegen die Protagonisten immer wieder abgeholt hat. Zum Glück hat mich das Buch überhaupt nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht, sodass ich das Buch an einem Tag durchgelesen und nur zum Essen kurze Pausen eingelegt habe.

Auch die Story an sich gefiel mir besonders zu Beginn wirklich gut. Es beginnt nicht wie bei vielen anderen Büchern mit dem Aufwachen von Clementine, sondern mit ihrer erste Begegnung mit Ed, so steigt man direkt in die Geschichte ein und versucht zusammen mit Clem herauszufinden, wer sie ist. Das fand ich am Anfang auch extrem spannend, weil man nicht so wirklich wusste, wie sich die Geschichte sich entwickeln wird, ob der Überfall ein Zufall oder ein Mordanschlag war und vor allem, warum sie sich von Ed getrennt hat. Deswegen fand ich vor allem die erste Hälfte des Buches unglaublich spannend und habe mich mit jeder Seite mehr in Ed verliebt. Ich mochte, dass er sie eigentlich noch immer von Herzen liebt, konnte aber auch seinen Schmerz über die Trennung verstehen und habe deswegen vor allem mit ihm und weniger mit Clementine mitgefiebert. Bei ihr war ich mir nie so richtig sicher, was ich von ihr halten sollte, nicht, dass ich sie nicht mochte, aber ich war teilweise ebenso verwirrt über ihren Charakter wie sie selbst. Vielleicht war das Problem, dass man ihr altes Ich nie wirklich zu fassen bekam und deswegen auch deren Handlungen so gar nicht verstehen konnte. Das Problem ist, dass diese Handlungen ja noch immer ihr Leben bestimmen, sie aber mit dem aktuellen Ich nicht so richtig übereinstimmen. Das neue Ich von Clem fand ich allerdings sehr cool und ich musste immer wieder über ihren fehlenden Filter lachen.

Die zweite Hälfte des Buches, vielleicht auch nur das letzte Drittel, habe ich zwar auch noch in Rekordzeit gelesen, sie hat mich aber nicht mehr so sehr überzeugt. Ich wusste sehr früh, was bzw. wer hinter den Angriffen steckt oder hatte zumindest eine starke Vermutung, fand die Auflösung aber dennoch nicht so richtig schlüssig und habe auch nicht verstanden, warum Clementine manche Entscheidungen in der Vergangenheit so getroffen hat und warum sie bestimmte Sachen einfach geglaubt hat, ohne das endgültig zu klären. Das hat mich ein wenig unbefriedigend zurückgelassen, obwohl ich objektiv verstehen konnte, dass sie jetzt ein anderer Mensch ist.

Alles in allem mochte ich das Buch aber dennoch, vor allem im Vergleich zu den vorherigen Büchern, unglaublich gerne und habe es innerhalb eines Tages verschlungen, auch weil ich Ed ab der ersten Seite geliebt habe und vor allem für ihn ein Happy End wollte.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2020

Grandiose Liebesgeschichte mit Taschentuchpotenzial

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches, es passt wieder einmal hervorragend zu Brittainy C. Cherry, aber auch zum Inhalt. Sowohl der Titel als auch die Libelle sind kleine Anspielungen, die man erst ...

Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches, es passt wieder einmal hervorragend zu Brittainy C. Cherry, aber auch zum Inhalt. Sowohl der Titel als auch die Libelle sind kleine Anspielungen, die man erst im Laufe der Geschichte versteht und die man aus diesem Grund noch mehr zu schätzen weiß. Diese kleinen Details machen das Cover zu etwas ganz Besonderem.

Auch die Geschichte ist wieder einmal unglaublich gelungen: Eleanor Gable ist ein eher introvertiertes Mädchen, deswegen ist sie auch nicht gerade begeistert, als sie ihre Cousine Shay auf eine Party begleiten muss, vor allem nicht an einem Tag, an dem der neue Harry Potter herausgekommen ist. Kurzerhand liest sie auf der Party weiter, um endlich zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht, bis sie von Grayson unterbrochen wird. Ein bisschen gegen ihren Willen unterhalten sich die beiden und verstehen sich erstaunlich gut, sodass Ellie ihn nach einigem Zögern wieder trifft und sie sich näherkommen. Seine Freundschaft ist es auch, die Ellie in den Monaten der Krebserkrankung ihrer Mutter immer wieder aufrichtet, als sie jedoch nach Florida zieht wird ihr Kontakt spärlicher und bricht schließlich ab. Erst Jahre später treffen sie sich erneut und Ellie erkennt den freundlichen Jungen nicht mehr wieder, er ist nun ein kalter, unnahbarerer Mann, der nach einem schweren Unfall gebrochen scheint. Er stellt Ellie als Nanny für seine Kinder ein und auch wenn sie versucht die Gefühle von damals zu verdrängen, erkennt sie immer wieder den Jungen, den sie einmal geliebt hat…

Ich liebe die Bücher von Brittainy C. Cherry. Jedes einzelne von ihnen hat es geschafft, mich auf verschiedenste Art und Weise zu berühren. Aus diesem Grund freue ich mich immer riesig auf das nächste Buch, habe gleichzeitig aber auch immer ein wenig Angst davor, dass mich das neueste Buch nicht so packen kann wie das letzte. Diese Angst war hier aber gänzlich unbegründet. Ich war ab der ersten Minute emotional in der Geschichte und habe mit Ellie und Gray mitgelitten. Das liegt vor allem wieder einmal an dem wunderbar poetischen und dabei dennoch leichten Schreibstil, der zum einen dafür sorgt, dass man nur so durch das Buch fliegt, andererseits aber auch jede Szene emotional miterlebt.

Auch in die Charaktere habe ich mich ab der ersten Seite verliebt. Ellies eher ruhige, zurückhaltende, dabei aber nicht naive oder schüchterne Art war mir direkt sympathisch. Ich konnte mich mit ihr, so sehr wie schon lange mit keinem Protagonisten mehr identifizieren und habe deswegen auch umso mehr mit ihr mitgelitten. Besonders zu Beginn des Buches habe ich fast durchgehend geweint und musste immer wieder Pausen einlegen, um mich ein wenig zu beruhigen, nicht nur vor Trauer, sondern auch weil es so viele unglaublich schöne, berührende Momente gab, die ich bei vielen anderen Büchern zwar schön gefunden hätte, mir durch den wunderschönen Schreibstil hier aber wirklich nahe gegangen sind. Auch Greyson ist vor allem als Junge unglaublich toll. Ich finde den Begriff des Book Boyfriends eigentlich ein bisschen albern, aber bei Grey trifft er einfach perfekt. Ich habe mich mit jeder Seite, mit jedem Satz und mit jedem Wort mehr in ihn verliebt, weswegen es mir auch sehr schwerfiel, seine Veränderung zu akzeptieren und zu verstehen. Das ist vielleicht auch, für mich, der größte Kritikpunkt an dem Buch: Ellie hat sich als Erwachsene fast gar nicht verändert, sondern ist auch weiterhin ein einfühlsamer Bücherwurm, der gerne als Nanny arbeitet, Grey hingegen erkennt man kaum wieder. Er ist kalt, abweisend und für ihn steht nicht seine Familie, sondern seine Arbeit im Vordergrund. Wie er so geworden ist, wird für mich viel zu wenig erklärt, schließlich wollte er als Teenager nie wie sein Vater werden. Doch seine Eltern, die seine Kindheit und Jugend maßgeblich prägen, werden mir zu wenig erwähnt, ebenso wie seine Jahre ohne Eleanor verliefen. Ich hatte immer ein wenig das Gefühl, dass mir wesentliche Teile seines Lebens fehlen und ich ihn deswegen nicht so richtig verstehen konnte. Das hat mich allerdings erst im Nahhinein ein wenig irritiert, während des Lesens ist mir das nicht so richtig aufgefallen, sodass ich das zwar schade fand, aber ein bisschen hoffe, dass man durch Landon in den beiden folgenden Teilen noch ein bisschen was über diesen Teil seines Lebens zu erfahren.

Doch nicht nur die beiden Hauptcharaktere sind so wunderbar gestaltet, dass man sie einfach lieben muss, sondern auch alle Nebencharaktere. Egal ob Claire, Lorelai oder Karla, aber auch Landon und Shay sind hervorragend gestaltet und man hat das Gefühl sie schon seit Ewigkeiten zu kennen. Vor allem Greysons Kinder sind mir immer mehr ans Herz gewachsen, sodass ich wirklich gehofft habe, dass sie wieder glücklich werden können. Lorelais Energie und Karlas Schmerz haben mich ebenso berührt wie mein Herz immer wieder brechen lassen, sodass mich auch der zweite Teil des Buches emotional abgeholt hat wie der erste.

Alles in allem hat Brittainy C. Cherry es auch mit diesem Buch wieder einmal geschafft, mich emotional komplett fertigzumachen und abzuholen. Man verliebt sich mit jedem Wort mehr in die Charaktere und der poetische Schreibstil schafft es, mich jedes Mal zu begeistern. Ich freue mich schon unglaublich auf die beiden weiteren Teile der Reihe und darauf Shay und Landon näher kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Nette Geschichte, bei der es lange braucht, bis der Funke überspringt

Das kleine Hotel auf Island
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Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Mir gefallen vor allem die kräftigen Farben und noch mehr die kleinen Details, die auf Island verweisen. Besonders das für die Insel typische Puffin und der ...

Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Mir gefallen vor allem die kräftigen Farben und noch mehr die kleinen Details, die auf Island verweisen. Besonders das für die Insel typische Puffin und der Papageientaucher sind wunderbar gestalten, ohne dass das Cover dadurch zu überladen wirkt. Zudem passt das Cover so von der Gestaltung her zu den anderen Teilen ohne dass sie sich allzu sehr gleichen.

Die Geschichte an sich klang erst einmal auch recht interessant: Lucy Smarts Leben ist im Moment alles anderes als rosig. Sie hat ihren Job verloren, ihr Ex hat sie schamlos belogen und sie schläft seit Wochen auf der Couch ihrer besten Freundin. Da kommt ihr das Angebot in einer kleinen, eher heruntergekommenen Lodge in Island arbeiten und wohnen zu können, gerade recht. Die Arbeit ist allerdings nicht so einfach wie gedacht. Immer wieder muss Lucy mit allerlei Schwierigkeiten kämpfen, für die die Hotelmitarbeiter das einheimische Elfenvolk verantwortlich machen. Außerdem lässt der attraktive Schotte Alex ihr Herz höherschlagen, obwohl sie eigentlich keinem Mann mehr vertrauen wollte und auch Alex hat ein Geheimnis, das er Lucy auf keinen Fall anvertrauen kann.

Dieser Teil ist der 4. Teil der Romantic Escapes Reihe und obwohl ich die anderen Teile noch nicht gelesen habe, habe ich mich sehr darauf gefreut, gerade mit dem Band über Island zu beginnen. Den Schreibstil fand ich vor allem zu Beginn des Buches ein wenig sperrig und manchmal ein wenig holprig, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich am Schreibstil oder an der Übersetzung liegt. Für letzteres spricht zumindest, dass die Figuren sich bis zum Ende siezen, das hat mich ehrlich gesagt extrem genervt. Dass man sich an deutsche Gepflogenheiten anpasst, finde ich theoretisch okay, hier aber unglaublich unnötig. Die Charaktere sind nach kürzester Zeit enge Freunde und da siezt sich doch keiner mehr, auch nicht in Deutschland. Zudem befinden sie sich in Island und dort ist das auch eher unüblich, sodass man das einfach zum Anfang hin hätte auflösen können. Das ist natürlich nur eine Kleinigkeit, aber es steht stellvertretend dafür, dass auch viele Gespräche ein wenig gezwungen und unecht wirken. Nach einer Zeit habe ich mich an diesen Schreibstil gewöhnt und dann fiel es mir auch deutlich leichter, in das Buch einzutauchen.

Auch mit den Protagonisten des Buches habe ich mich am Anfang ein wenig schwergetan. Ich hatte zwar nichts gegen Lucy oder gegen Alex, fand ihre Handlungen aber nicht immer so wirklich nachvollziehbar. Beide haben gute Gründe, um sich voneinander fernzuhalten, tun es aber von Anfang gar nicht. Ich habe einfach den Funken zwischen den beiden nicht so richtig gespürt und konnte deswegen die Anziehung nicht wirklich verstehen. Ich hatte es ehrlich gesagt besser gefunden, wenn sie sich wirklich mal eine Zeit bewusst voneinander zurückgezogen hätten, vor allem Alex, weil ihm schließlich klar sein sollte, dass er Lucy echt verletzten könnte. Vielleicht fehlt mir hier auch ein bisschen der Zugang, weil ich die anderen Bücher nicht gelesen habe und Alex dementsprechend erst hier kennenlernen.

Aber es hat wirklich bis zu Mitte des Buches gebraucht bis ich so wirklich in der Geschichte angekommen war. Es waren so viele Menschen, die man erst einmal einsortieren musste und auch die Handlung an sich war nicht so spannend, dass man unbedingt wissen wollte, wie sie ausgeht. Auch Lucys Geheimnis war sehr vorhersehbar, sodass selbst das keinen Reiz für mich ausgemacht hat. Ich habe mich während des Lesens immer wieder geärgert, dass der Funke so gar nicht übergesprungen ist, weil ich das Buch unbedingt mögen wollte und mich eigentlich auf ein Urlaubsbuch gefreut hatte. Letztlich hat es mich dann doch gepackt und ab einem gewissen Punkt gefiel mir auch die Handlung besser, aber der Weg dahin war echt lang und bei jedem anderen Buch hätte ich vielleicht sogar aufgegeben und es zur Seite gelegt.

Alles in allem klingt das alles sehr negativ, aber ich mochte die Figuren des Buches durchaus, auch wenn ich nicht immer alles ganz logisch und nachvollziehbar fand und habe es ab der Mitte auch wirklich genossen, aber es dauerte mir einfach viel zu lange an diesen Punkt zu gelangen, als dass ich das Buch wirklich richtig finden könnte. Auch das Ende und der Umgang mit Lucys Geheimnis haben mir überhaupt nicht gefallen, aber da werde ich aus Spoilergründen nicht weiter eingehen, ich werde dennoch wahrscheinlich auch die anderen Bücher noch lesen wollen, schon um die Vorgeschichte von Alex kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Die Geschichte schafft es leider zu keiner Zeit, mich emotional zu packen

Jeden Tag ein neuer Himmel
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Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist vielleicht ein wenig kitschig, aber ich mag, wie sehr die Farben miteinander harmonieren und wie stimmig es insgesamt wirkt. Ich finde allerdings, dass es nicht ...

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist vielleicht ein wenig kitschig, aber ich mag, wie sehr die Farben miteinander harmonieren und wie stimmig es insgesamt wirkt. Ich finde allerdings, dass es nicht unbedingt zum Inhalt passt, dafür wirkt es zu positiv, zu fröhlich für die Stimmung, die in dem Buch herrscht, allerdings könnte der Titel nicht besser gewählt sein.

Die Geschichte klang erst einmal gut, schafft es aber nicht wirklich mich zu überzeugen: Charlotte Hill hat gerade erst ihre kleine Tochter Daisy verloren, die seit ihrer Geburt krank war und nun an den Folgen einer Operation gestorben ist. Jetzt beginnt sie ihre neue Stelle als Kinderkrankenschwester in einem Hospiz und kümmert sich um den sterbenskranken Hamish. Als sie eines Tages von ihrer Arbeit kommt, hört sie den Straßenmusiker Sam das Lied „Daisy“ singen und fühlt sich direkt an ihre Tochter erinnert. Als Sam ihre Tränen bemerkt, ist er vollkommen fasziniert von ihr und will sie unbedingt näher kennenlernen, doch Charlotte ist noch nicht bereit, sich auf neue Gefühle einzulassen. Doch der Musiker lässt sich nicht so schnell abschrecken, sondern will unbedingt wissen, was hinter ihrer Trauer steckt und mit seinem Charme kommt er ihr Schritt für Schritt näher, auch wenn die Umwelt ihnen immer wieder Steine in den Weg legt…

Ich war wirklich sehr gespannt auf die Geschichte, weil ich fand, dass sie großes emotionales Potenzial gehabt hätte, sie hat mich aber an keinem Punkt gepackt, weder emotional noch durch die Spannung. Der Schreibstil gefiel mir auch nicht wirklich, es war mir vor allem am Anfang zu holprig, teilweise auch zu umständlich und ich habe mich immer wieder erwischt, wie ich Sätze in meinem Kopf umgestellt habe, damit sie besser klingen. Das hat sich mit dem Verlauf des Buches ein wenig gegeben, vielleicht weil ich mich einfach an den Stil gewöhnt hatte und er mir ab einem gewissen Punkt nicht mehr so richtig aufgefallen ist.

Mein größtes Problem mit dem Buch war allerdings, dass es mich so gar nicht emotional berührt hat. Ich kann Charlottes Trauer theoretisch nachvollziehen, praktisch kommen diese Gefühle bei mir aber überhaupt nicht an. Man erlebt Daisy nie als Person, sondern immer nur in der Erzählung und auch dort bekommt man als Leser immer nur Bruchstücke vorgesetzt, sodass ich keine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Vielleicht wäre es besser gewesen, im Prolog zumindest eine kurze Szene aus ihrem gemeinsamen Leben zu schildern, damit man Daisy auch als Person kennenlernen kann.
Dadurch, dass Charlottes Charakter zu einem großen Teil aus der Trauer besteht, konnte ich auch mit ihr nicht so richtig warm werden. Es ist nicht so, dass ich nicht verstehen könnte, dass sie trauert, sie hat immerhin ihr Kind verloren, aber ich konnte einfach so gar keine Beziehung zu ihr aufbauen. Ähnlich ging es mir auch mit Sam, der für mich viel zu kindisch und naiv ist. Er will unbedingt als Musiker Karriere machen, verdient aber so wenig eigenes Geld, dass er bei seinem Bruder wohnt und im Prinzip auch nichts zum Unterhalt beitragen kann. Ich kann sogar verstehen, dass er seinen Traum leben will, aber ich habe immer das Gefühl, dass sein Bruder Sam komplett aushält. Ich hätte es absolut in Ordnung gefunden, wenn er sich dann einfach um den Haushalt kümmern würde, aber gefühlt tut er das nie, sondern auch das bleibt an seinem Bruder hängen. Ich mag eigentlich unkomplizierte, fröhliche Protagonisten, die keine Bad Boys, sondern einfach nette Jungs sind, aber Sam wirkt einfach, als wäre er höchstens 20 Jahre alt, vielleicht sogar jünger. Ich finde einfach die Charaktere wirken nicht so ganz rund, sondern bleiben irgendwie oberflächlich. Einzig Hamish ist für mich ein glaubhafter und spannender Charakter, der auch der einzige ist, der mir zum Schluss des Buches ein paar wenige emotionale Regungen entlocken konnte.

Alles in allem konnte mich das Buch emotional an keinem Zeitpunkt so richtig packen, sondern es plätschert für mich vor allem so vor sich hin, ohne dass es besondere Höhen oder Tiefen hatte. Ich hatte zwar nicht so besonders viel erwartet, aber leider haben mich weder die Protagonisten noch der Schreibstil besonders überzeugt hat, sodass ich am Ende dann doch irgendwie enttäuscht war, vor allem weil das Buch durchaus großes (emotionales) Potenzial gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Nette Geschichte für Zwischendurch, nicht mehr, nicht weniger

Lessons from a One-Night-Stand
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Das Cover finde ich ganz okay, es passt schon zum Inhalt, ist aber jetzt auch nichts Besonderes, weil es einfach so aussieht wie hundert andere Liebesromane auch, es gefällt mir allerdings deutlich besser ...

Das Cover finde ich ganz okay, es passt schon zum Inhalt, ist aber jetzt auch nichts Besonderes, weil es einfach so aussieht wie hundert andere Liebesromane auch, es gefällt mir allerdings deutlich besser als die Cover des englischsprachigen Teils, der wirklich eher nach Groschenroman als nach einem ‚normale‘ Liebesroman aussieht.

Die Geschichte gefällt mir da schon etwas besser: Holly Radcliffe ist gerade erst in die kleine Stadt Lake Starlight, Alaska gezogen, um dort die Schwangerschaftsvertretung für die Direktorin der örtlichen Highschool zu übernehmen und schon das Stadtgespräch. Nach einem One-Night-Stand mit dem Baseballcoach Austin Bailey erscheint ihr Bild auf der örtlichen Klatschwebsite. Auch ihre Hoffnung, ihn nie wiedersehen zu müssen, erfüllt sich natürlich nicht, schließlich ist sie seine Chefin. Das Prickeln, das zwischen ihnen herrscht, kann aber keiner von beiden ignorieren und obwohl beide nichts Langfristiges wollen, kommen sie sich näher…

Ich habe schon einige Bücher von Piper Rayne gelesen und wie auch bei den anderen Büchern gefällt mir der leichte, lockere Schreibstil auch in diesem Buch unglaublich gut. Bei der Saving-Chicago-Reihe war er mir teilweise ein wenig schwerfällig und mir fehlte ein bisschen der leichte Humor. Deswegen war ich mir am Anfang sehr unsicher, ob ich das Buch wirklich lesen wollte, bin aber froh, dass ich mich dafür entschieden habe, denn hier ist der Humor wieder pointiert und der Schreibstil so flüssig, dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Ich war am Anfang der Geschichte leicht verwirrt, dass man nicht direkt mit dem Kennenlernen und dem One-Night-Stand von Austin und Holly startet, sondern mit dem erneuten Aufeinandertreffen in der Schule. Das war zumindest mal eine andere Herangehensweise und man hat trotzdem ja sehr klar verstanden, was zuvor passiert ist, ich hätte es dennoch anders besser gefunden, weil es zu keinem von beidem so richtig zu passen scheint. Austin ist der älteste von neun Kindern und hat sich seit dem Tod seiner Eltern um seine jüngeren Geschwister gekümmert, während auch Holly nicht wie jemand wirkt, der sich mit jedem x-beliebigen Typen einlässt. Ich will das nicht verurteilen, mich hätte einfach nur interessiert, wie ihr Kennenlernen von statten gegangen ist, weil es später immer nur am Rande angesprochen wird. Ich mochte die beiden an sich durchaus ganz gerne. Austin ist einfach ein guter Typ, der sich um die Menschen kümmert, die er liebt und mal so gar kein Bad Boy, was mir gut gefällt. Zudem kann ich absolut verstehen, dass er nach dem Abschluss seiner jüngsten Schwestern erstmal aus Alaska weg und als Baseballcoach am College arbeiten will. Deswegen hat es mich unglaublich aufgeregt, dass die ganze Stadt ihm einrede will, dass man ihn unbedingt hier bräuchte. Dass es seinen Geschwistern schwerfällt, ihn gehen zu lassen, ist klar, aber alle anderen sollen ihn bitte selbst entscheiden lassen. Auch Holly mag ich durchaus, mit ihr werde ich aber nicht ganz so warm wie mit Austin, den ich ab der ersten Sekunde in mein Herz geschlossen habe. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass für ihn sehr früh klar ist, was genau er will, während sie sich erstmal mit der Stadt und den Umständen anfreunden muss, zumal der Job ja nicht der hauptsächliche Grund ist, warum sie nach Alaska gezogen ist.

Was mich an dem Buch ein bisschen gestört hat, ist, dass ich einfach finde, dass es zu viele Geschwistern sind. Ich meine, klar, es gibt solche Großfamilien, aber neun Kindern sind für ein nicht allzu umfangreiches Buch dann doch echt viel. Man kann den Autorinnen jetzt nicht vorwerfen, dass sie sie nicht so individuell zeichnen, dass man sie sich merken kann, aber es hätte einfach gereicht, wenn es insgesamt fünf oder sechs Kinder gewesen wären, dass würde man auch deutlich besser den Überblick behalten können. Ein weiterer Kritikpunkt, der mich deutlich mehr gestört hat, ist, dass mir zu viele Probleme in der Beziehung aufgeworfen werden, mir hätte gereicht, dass beiden klar ist, dass sie nicht auf Dauer in Alaska bleiben werden. Das reicht locker als größerer Konflikt, weil sie aus diesem Grund beide nichts Festes wollen, aber früh klar ist, dass beide eigentlich nicht der Typ für was Lockeres sind. Zudem mischen sich die Stadt und Austins Familie ja genug in die Beziehung ein, sodass ich diesen einen Konflikt, den ich aus Spoilergründen nicht nennen will, nicht gebraucht. Auch das Ende hat mich nicht vollkommen überzeugt, ich hätte mir das eine andere Lösung gewünscht und nicht die, die letztlich gefunden wurde.

Alles in allem mag ich das Buch, weil es einem perfekt die Zeit vertreibt, man die Figuren mag und nur so durch die Seiten fliegt, es ist mir aber an einigen Stellen zu sehr gewolltes Drama und eben nicht mehr als ein leichtes Buch für Zwischendurch. Dennoch würde ich die anderen Bände der Reihe vielleicht doch lesen, weil ich die Charaktere durchaus mochte und an einigen Geschichte auf jeden Fall interessiert wäre.

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