Profilbild von Feliz

Feliz

Lesejury Star
offline

Feliz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Feliz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2020

Unterhaltsame Geschichte mit kleineren Schwächen

It was always you
0

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet. Ich mag die Kombination aus goldener Schrift und blauem Hintergrund unglaublich gerne. Dabei ist das besondere Highlight die Schrift in Handlettering-Design, ...

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet. Ich mag die Kombination aus goldener Schrift und blauem Hintergrund unglaublich gerne. Dabei ist das besondere Highlight die Schrift in Handlettering-Design, die perfekt den Inhalt aufgreift und eine wunderbare Verbindung zu Ivy schafft. Auch die Handlettering-Seiten, die immer wieder in dem Buch auftauchen mag ich wirklich gerne, weil sie den Inhalt unterstützen ohne zu dominant sind.

Die Geschichte mochte ich ebenfalls wirklich gerne: Es ist vier Jahre her, seit Ivy das letzte Mal zuhause war, vier Jahre seit ihre Mutter gestorben ist und vier Jahre seit sie ihre Stiefbrüder das letzte Mal gesehen hat. Nun hat ihr Stiefvater sie aufgefordert zurückzukommen und widerwillig folgt sie diesem Befehl, obwohl er sie damals einfach ins Internat abgeschoben hat, weil sie sich immer wieder mit ihrem älteren Stiefbruder Asher gestritten hat. Dieser hat sich leider so gar nicht verändert und ist immer noch so gutaussehend und viel zu sehr von sich selbst überzeugt wie vor vier Jahren. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie gedacht hätte und als sie erfährt, warum sie damals gehen musste, droht ihre Welt, erneut aus den Fugen zu geraten…

Ich habe am Anfang eine ganze Zeit gebraucht, um in das Buch zu finden, auch wenn ich mir nicht so richtig erklären kann, warum das so war. Ich mochte den Schreibstil sehr gerne, er war von Anfang an leicht und locker, sodass man die Geschichte sehr gut in einem Zug durchlesen konnte, aber ich habe vor allem während der ersten Kapitel immer wieder abgesetzt und über die Geschichte nachgedacht. Ab einem gewissen Punkt war ich dann aber in der Story drin und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Das lag auch und vor allem daran, wie liebevoll die Charaktere gestaltet wurden. Ich mochte Ivy ab der ersten Seite und habe richtig mit ihr mitgefühlt. Ich konnte ihre Ängste so gut verstehen und auch ihre Zurückhaltung, damit sie bloß nicht wieder weggeschickt wird. Aber ich fand es auch gut, dass sie dennoch nicht alles einfach so hingenommen hat und alles mit sich hat machen lassen, sondern sowohl Asher als auch ihrem Stiefvater hin und wieder sehr klar ihre Meinung sagt, dass sie absolut kein zurückhaltendes Mäuschen ist. Ein Problem an Ivy ist vielleicht, dass man ihr Leben außerhalb der Insel nicht wirklich kennenlernt, dort studiert sie, arbeitet und lebt größtenteils unabhängig vom Geld ihres Stiefvaters. Das alles ändert sich, als sie auf die Insel zurückkehrt und man hat ein bisschen das Gefühl, dass sie in alte Verhaltensverweisen zurückfällt, die sie deutlich jünger und abhängiger erscheinen lassen. Bei Asher war ich mir am Anfang so überhaupt nicht sicher, was ich von ihm halten sollte. Er hat sich einfach total bescheuert verhalten, nur um eine Reaktion von Ivy zu erhalten oder sich von ihr abzulenken. Diese Verhaltensweise sind aber nicht immer (und manchmal auch so gar nicht) nachvollziehbar, hier hätte ich mir einfach ein bisschen mehr Erklärung oder noch besser die Schilderung aus Ashers Sicht gewünscht, weil ich ihn dann einfach besser hätte verstehen können. Ich war allerdings ein riesiger Fan der Nebencharaktere, sowohl Noah und Aubree, die man ja im nächsten Teil noch kennenlernen wird als auch Harper und Sam fand ich ziemlich unterhaltsam. Ich bin schon jetzt ein ziemlicher Fan von Noah, der sich zwar auch immer super dämlich verhält, aber eigentlich ein netter Kerl ist und auf dessen Geschichte ich mich schon mega freue.

Die Geschichte hatte aber auch mehrere kleine Schwächen, die dafür gesorgt haben, dass ich nicht ganz von ihr überzeugt war. Mir fehlten einfach Rückblicke in die Vergangenheit, weil die essentiell für den Verlauf der Geschichte wären, man bekommt aber immer nur ganz, ganz kleine Einblicke und man hat nie das Gefühl einen ganzen Überblick über die Geschichte zu erhalten. Vor allem die Verhältnisse innerhalb der Familie bleiben so irgendwie ein bisschen unklar und viele Fragen werden nur teilweise oder gar nicht beantwortet. Ich kann zwar verstehen, dass man auch für Noahs Geschichte noch etwas offenlassen will, aber es hat mich hier dann doch genervt. Ein für mich im Nachhinein irgendwie seltsamer Punkt ist der Altersunterschied zwischen Asher und Ivy. Zwar ist der Unterschied von sechs Jahren in der Gegenwart überhaupt kein Problem, allerdings war Ivy zwölf als sie sich kennengelernt haben und das wirft irgendwie einen seltsamen Blick auf ihre Beziehung, vor allem weil sie eben Stiefgeschwister sind.

Alles in allem hat mich das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten gut unterhalten und ich habe die Geschichte wirklich gerne gelesen, allerdings fiel mir vor allem nach dem Ende des Buches mehr und mehr auf, dass mich viele Kleinigkeiten dann doch gestört haben und mir das Ende definitiv ein wenig zu dramatisch und zu leicht gelöst wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Leider deutlich schwächer als der erste Teil

Hopelessly in Love (Weston-High-Reihe 2)
0

Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben

Das Cover gefällt mir deutlich besser als das vom ersten Teil, weil es viel edler und weniger kitschig aussieht als das des ersten Teils. ...

Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben

Das Cover gefällt mir deutlich besser als das vom ersten Teil, weil es viel edler und weniger kitschig aussieht als das des ersten Teils. Ich hätte ehrlich gesagt alle Cover der Reihe eher in diesem Stil gehalten, so sehen sie sich natürlich schon ähnlich, die Farben wirken aber vollkommen willkürlich gewählt und passen (zumindest für mich) so gar nicht zu einander.

Die Geschichte schließt genau dort an, wo der erste Band endet: Nachdem Carolin, Bens Ex-Freundin, halbnackt aus seinem Zimmer kommt, kann Sasha nur weglaufen, doch er schafft es, sie zu überzeugen, dass zwischen den beiden nichts gelaufen ist und sie vertraut ihm. Doch immer wieder kommen ihr Zweifel, ob er nicht doch wieder in alte Muster verfällt. Als dann ein schrecklicher Unfall passiert und sich Bens Leben von einem auf den anderen Tag radikal verändert, stehen die beiden erneut vor einer großen Herausforderung, die ihre Beziehung beenden könnte.

Ich habe den ersten Band jetzt nicht unbedingt geliebt, weil er mich zum einen viel zu sehr an die Save-Reihe erinnert hat und zum anderen die Story an sich nicht ganz rund war, es hat mich dennoch vor allem am Anfang durchaus unterhalten, sodass ich doch wissen wollte, wie es weitergeht. Leider hat mich der zweite so überhaupt nicht überzeugt. Auch der Schreibstil, der mir am ersten teil eigentlich recht gut gefallen hat, war hier irgendwie schwerfällig und so überhaupt nicht flüssig. Ich habe immer wieder einfach Seiten übersprungen, weil mir die Dialoge zu gestelzt, zu konstruiert wirkten und teilweise auch einfach langweilig waren.

Auch die Story an sich hat mich so gar nicht mehr gecatcht. Da ertappt Sasha Ben dabei, wie seine Ex halbnackt aus seinem Zimmer kommt, er rennt ihr nach und sie glaubt ihm direkt, dass nichts gelaufen ist. Ich meine, sie sind da noch gerade erst seit wenigen Wochen zusammen und hatte mehr als ein Problem und in der Öffentlichkeit tuen sie noch immer so, als würden sie sich nicht kennen, da würde ich nicht wissen, ob ich ihm direkt wieder vertrauen würde. Ich hätte es ehrlich gesagt besser gefunden, wenn Sasha sich die Sache zumindest mal ein bisschen durch den Kopf gehen lassen würde, einfach um sich sicher zu sein. Vor allem weil sie Ben im gesamten Buch eben nicht vertraut. Dauernd ist sie eifersüchtig und hasst jede Andeutung, dass er in seiner Vergangenheit mit verschiedenen Frauen zusammen war, obwohl sie immer wieder absolute Ehrlichkeit verlangt und Ben ihr nun wirklich keinen Grund gibt, ihm zu misstrauen. Er ist immer der perfekte Freund, ist aufmerksam, tut alles für Sasha und sie flippt immer wieder grundlos aus. Das hat mich wirklich extrem genervt. In der einen Minute ist sie noch glücklich, in der nächsten schreit sie Ben an und dann sagt sie wieder, wie sehr sie ihn liebt. Das passt für mich nicht so wirklich zu der Sasha, die man im ersten Teil kennengelernt hat.

Auch die Sichtweise von June finde ich irgendwie super unnötig, nicht weil ich sie nicht mag oder ihre Story an sich nicht interessant finde, aber ich finde das einfach inkonsequent. Entweder schreibt man halt eine Trilogie, in deren Mittelpunkt ein Paar steht und aus deren Sicht dann auch die Geschichte erzählt wird (was nicht heißt, dass nicht andere Geschichten durchaus eine Rolle spielen dürften) oder man erzählt im zweiten Band der Reihe dann die Geschichte eines anderen Paars aus dem Umfeld des ersten. Letztere Variante hätte ich in dem Fall tatsächlich sinnvoller gefunden, weil im zweiten Teil die Geschichte von Ben und Sasha nicht super viel Stoff bietet und man dann auch einfach die von June und Jess hätte erzählen können.

Ein Punkt, der mich ebenfalls mit Verlauf des Buches zunehmend gestört hat, ist, dass alle Familien total kaputt sind. Ja, Sasha hat ein super Verhältnis zu ihrer Mutter, sie wohnen aber nicht mehr zusammen, aber ansonsten sind alle Familien mehr oder weniger stark kaputt. Sogar Lucy, die ja immer nur indirekt eine Rolle spielt, hat eine schwierige Familiengeschichte, die ja auch nochmal eine Rolle spielen wird. Ich hätte mir einfach bei einer Familie gewünscht, dass die ihre Kinder so liebt und unterstützt wie sie sind.

Alles in allem hat mich das Buch leider so gar nicht überzeugt, weil Sasha mich einfach nur genervt hat und mir Ben fast schon leid tat, weil sie ihn immer wieder aus dem Nichts heraus angefahren hat. Zudem war mir das dauernde Auf und Ab ein bisschen zu viel und zu unglaubwürdig, das hätte man einfach kürzer fassen können. Ob ich den dritten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht so genau, weil ich aus irgendwelchen, mir selbst unverständlichen Gründen, doch wissen will, wie die Geschichte ausgeht und ob die Autorin es schafft, alle losen Fäden zusammenzuführen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

Wow, endlich mal wieder ein richtig gutes Buch von Paige Toon

Dein Platz in meinem Herzen
0

Das Cover finde ich ganz okay, es passt zu den anderen Büchern von Paige Toon, sieht aber zum Glück farblich dann doch mal ein bisschen anders aus, sodass man es nicht dauernd mir einem der anderen verwechselt. ...

Das Cover finde ich ganz okay, es passt zu den anderen Büchern von Paige Toon, sieht aber zum Glück farblich dann doch mal ein bisschen anders aus, sodass man es nicht dauernd mir einem der anderen verwechselt. Obwohl ich die farbliche Gestaltung des Buches durchaus mag, passt es nicht so richtig zum Inhalt des Buches.

Die Geschichte an sich ist auf jeden Fall sehr interessant: Bridget ist Reisejournalistin und liebt es von einem Ort zum anderen zu reisen, als sie dabei zufällig ihre Jugendliebe Elliot in Australien wiedertrifft, kommt den beiden eine Idee. Sie wirft ihm vor, noch ein Teil ihres Herzens zu besitzen und verlangt es zurück, daraus entwickelt sich die Idee für ein Buch, das sie zunächst in Blogform verfasst. Nach und nach sucht sie alle ihre Ex-Freunde auf, von denen sie die Stücke ihres Herzens zurückverlangt und schreibt darüber. Dadurch wird auch die Agentin der kürzlich verstorbenen Autorin Nicole Dupré auf sie aufmerksam. Nicole hat gerade erst einen Bestseller veröffentlicht, als sie an einem Aneurysma stirbt. Die Fans warten fieberhaft auf eine Fortsetzung und diesen soll Bridget schreiben. Also reist sie in Nicoles Heimat, nach Cornwall, um dort ihre Unterlagen zu sichten. Dort trifft sie auf den trauernden Witwer Charlie, der neben seiner Arbeit auch noch seine kleine Tochter April versorgen muss. Doch je mehr sie in Nikkis Arbeit eintaucht, desto schwerer fällt es ihr, es wieder zu verlassen…

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat er mich sofort an Verity von Colleen Hoover erinnert und ich hatte ziemliche Angst, dass das Buch dem dauernden Vergleich nicht standhalten konnte. Diese Befürchtungen haben sich zum Glück so gar nicht erfüllt. Ja, zu Beginn des Buches habe ich wirklich immer wieder verglichen und überlegt, was mir bei welchem Buch denn jetzt besser gefiel, aber schon allein die unterschiedlichen Genres haben dann letztlich dazu geführt, dass ich die Bücher unabhängig von einander sehen konnte und sie eben nur die gleiche Grundidee hatten.

Ich habe schon einige Bücher von Paige Toon gelesen und vor allem die ersten vier auch geliebt, doch die letzten Teile fand ich nicht mehr als okay und sie sind mir so gar nicht im Gedächtnis geblieben, sodass ich Angst hatte, dass mir auch dieses Buch nicht gefallen würde, ich wurde zum Glück aber eines Besseren belehrt, auch wenn ich den Schreibstil am Anfang ein wenig holprig fand. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das lag, an manchen Stellen stockte auf jeden Fall der Lesefluss ein wenig, das hat sich aber zum Glück schon nach wenigen Seiten gelegt und dann konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Am Anfang war ich mir noch nicht so richtig sicher, was ich von Bridget halten sollte, ich fand sie irgendwie zu sprunghaft und zu locker. Da ist sie seit Ewigkeiten von ihrem Freund getrennt und vermisst ihn gar nicht so wirklich, was sie aber nicht komisch findet. Dass sie aber größtenteils sehr selbstreflektiert und ehrlich zu sich und anderen ist, hat sie mir ab der Mitte des Buches unglaublich sympathisch gemacht. Sie ist für die Menschen, die ihr wichtig sind, immer da und unterstützt sie wo sie nur kann, sodass es zwar ein bisschen gebraucht hat, bis ich eine Beziehung zu ihr aufgebaut habe, dann habe ich aber so richtig mit ihr mitgefiebert und habe ihr gewünscht, dass sie ein Happy End bekommt. Charlie hingegen habe ich ab der ersten Sekunde geliebt. Ich fand seine Trauer um Nikki so herzzerreißend und aufrichtig, dass ich richtig mit ihm mitgelitten habe, obwohl seine Traurigkeit nicht so offensichtlich präsent war, sondern eher unterschwellig mitschwang. Ich fand die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden relativ glaubwürdig, weil sie sich langsam annähern und man beiden ihre Zweifel immer wieder deutlich anmerken kann. Ich habe nur kleine Kritikpunkt an dem Buch: Zum einen fand ich es ein bisschen schade, dass man Nicoles Tagebücher nicht zusammen mit Bridget lesen kann, sondern nur Zusammenfassungen erhält, auch wenn ich verstehen kann, warum man es so macht. Zum anderen ging es mir am Ende dann doch ein bisschen sehr schnell mit Charlie und Bridget. Da hätte ich mir noch ein bisschen Abstand gewünscht, bei dem sich beide über ihre Gefühle klar werden können.

Alles in allem habe ich mal wie der ein Buch von Paige Toon so richtig genossen und es an einem Tag durchgelesen, weil die Figuren so glaubwürdig und die Story trotz der anfänglichen Ähnlichkeit zu Verity spannend war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Leider das bisher schwächste Buch von Sarina Bowen

Never Let Me Down
1

Ich liebe, liebe, liebe das Cover des Buches. Ich finde die Harmonie der Farben untereinander unglaublich schön und zusammen mit der Gestaltung der Blätter finde ich es auch sehr passend für den Inhalt ...

Ich liebe, liebe, liebe das Cover des Buches. Ich finde die Harmonie der Farben untereinander unglaublich schön und zusammen mit der Gestaltung der Blätter finde ich es auch sehr passend für den Inhalt der Geschichte.

Die Geschichte an sich klingt erstmal gut: Rachel steht nach dem Tod ihrer Mutter alleine da und muss, weil sie noch nicht erwachsen ist, erst einmal ins Heim. Dann ringt sie sich dazu durch, endlich ihren leiblichen Vater zu kontaktieren: Freddy Ricks, einen der größten Rockstars der USA. Er bietet Rachel an, bei ihm zu wohnen, bis sie auf das Internat der Claiborne wechselt. Zögernd willigt sie ein und lässt ihren besten Freund Haze in ihrer Heimat Orlando zurück und zieht vorerst nach Kalifornien. Doch die Annäherung zu ihrem Vater, der mehr als 17 Jahre keine Rolle in ihrem Leben spielt, fällt ihr unglaublich schwer und als sie dann aufs Internat geht, erkennt sie, dass die Liebe zu ihrem Mitschüler Jake nur eine Chance hat, wenn sie zuerst die Probleme mit ihrem Vater löst…

Ich habe bereits alle Bücher der Ivy-Years-Reihe und die ersten Bände der True-North-Reihe von Sarina Bowen gelesen und jedes einzelne geliebt. Das lag auch an dem unglaublich gutem Schreibstil, der einen ab der ersten Seite abholt und selten wieder loslässt. Dieser gefiel mir auch in diesem Buch recht gut und man hätte die Kapitel in einem Zug durchlesen können, wenn die Geschichte einem den Spaß nicht ein wenig genommen hätte.

Damit will ich nicht sagen, dass die Geschichte an sich furchtbar war und ich mich durchquälen musste, aber ich bin von Sarina Bowen einfach mehr gewohnt, als mir das Buch geben konnte. Das lag vor allem daran, dass es einem die Charaktere auch entsprechend schwer gemacht haben. Sie reden einfach nie miteinander, weder redet Rachel mir ihrem Vater, noch mit Jake, noch mit Haze. Aber auch Freddy redet nicht mit seinen Eltern, mit Rachel oder anderen Personen in seinem Leben. Am Anfang fand ich diese Sprachlosigkeit noch nachvollziehbar. Rachel wird plötzlich mit Umständen konfrontiert, mit denen sie nicht umgehen kann. Sie verliert ihre Mutter und trifft dann auf ihren Vater, der nie physisch Teil ihres Lebens war, dessen Musik sie aber immer begleitet hat. Ich konnte gut verstehen, dass sie aus diesem Grund allen Konflikten aus dem Weg gehen will und deswegen lieber gar nichts oder nur Unwichtiges sagt, um bloß niemandem vor den Kopf zu stoßen. Im weiteren Verlauf der Story hat mich das aber irgendwann nur noch genervt, weil sich diese Sprachlosigkeit einfach wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zog und ich mir ab einem gewissen Punkt einfach gewünscht habe, dass Rachel einfach mal explodiert. Sie hätte irgendwann mal mit den Menschen in ihrem Leben reden müssen, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und so die Luft ein bisschen zu klären. Das allerdings passiert immer nur in minimalen Schritten und selbst dann bereut Rachel es immer direkt, sodass es zu keiner absoluten Aussprache kommt. Dadurch kann ich auch so gar keinen Zugang zu Rachel finden. Zu Beginn habe ich noch ein bisschen mit ihr mitgefühlt, aber dadurch dass sie auch dem Leser gegenüber verschlossen bleibt, kann man sich ihre Emotionen in etwa vorstellen, aber nie richtig mitleiden. Sie bleibt einem einfach zum großen Teil verschlossen und wirkt wie eine bloße Beobachterin in ihrer eigenen Geschichte.

Aber nicht nur sie, sondern auch alle Figuren bleiben in dem Buch extrem blass und sind vielmehr Namen, anstatt wirklich zu Charakteren zu werden. Zwar mag ich Jake als Rachels Freund durchaus, weil er der (zugegeben sehr attraktive) Nerd ist und nicht im Mittelpunkt des Campus-Geschehens stehen muss, was eine willkommene Abwechslung ist, aber man verliebt sich nicht zusammen mit Rachel in ihn, sondern er ist mir durch seine Briefe und Nachrichten deutlich näher als als reale Person. Das liegt vermutlich vor allem an den extremen Zeitsprüngen in dem Buch. Nach fast jedem Kapitel wird Zeit übersprungen, mal sind es nur ein paar Tage, mal mehrere Wochen. Aber egal wie viel Zeit wirklich vergeht, immer hat man das Gefühl, etwas Entscheidendes verpasst zu haben, vor allem in der Beziehung der Figuren untereinander. Am Anfang war das Tempo des Buches noch recht gemächlich, man lernt Rachel und erfährt mehr über ihre gegenwärtige Lebenssituation, doch spätestens als sie zu Frederick zieht, nimmt die Story ein rasendes Tempo an, dem man kaum noch folgen kann. Erst ist sie in Orlando, dann in Kalifornien und gefühlte zwei Kapitel später schon an der Claiborne. Dadurch lernt man auch immer nur Ausschnitte der Charaktere kennen und kann sich nicht zusammen mit Rachel mit ihnen anfreunden, erkennen, wer sie sind und sich in sie verlieben. Dies alles fällt als Leser weg, weil man immer nur kurze Ausschnitte in Rachels Leben mitbekommt, in denen die Beziehungen häufig schon aufgebaut sind. Man hat während des Lesens zunehmend das Gefühl, dass für ein Buch (das zudem nicht einmal besonders viele Seiten umfasst) viel zu viele Konflikte eingebaut werden wollten, die locker den Inhalt einer Trilogie hätten füllen können. So werden auch am Ende des Buches nicht alle Konflikte hinreichend geklärt und man bleibt ein wenig unbefriedigt zurück, weil man gerne bei einigen Problemen doch eine deutlichere (und teilweise auch überhaupt eine) Lösung gewünscht hätte.

Alles in allem ist der Schreibstil des Buches wieder einmal herausragend gut, sodass die Seiten nur so dahinfliegen, allerdings wirkt die Geschichte viel mehr wie ein nicht vollkommen ausgereifter Entwurf, der es nicht schafft, dass man mit den Figuren nicht so wirklich warm wird und der am Ende vieles unbeantwortet oder zumindest nur oberflächlich abgehandelt lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 01.06.2020

Leider so gar kein locker-leichtes Sommerbuch

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
1

Das Cover finde ich an sich eigentlich ganz süß, nicht besonders auffällig, aber für ein Sommerbuch wäre es ziemlich passend. Leider hat es so überhaupt nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Ja, ab ...

Das Cover finde ich an sich eigentlich ganz süß, nicht besonders auffällig, aber für ein Sommerbuch wäre es ziemlich passend. Leider hat es so überhaupt nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Ja, ab einem gewissen Punkt hält sich Sophie am Strand auf und lernt dort auch Nick kennen, aber der Strand und das Meer spielen absolut keine zentrale Rolle in der Geschichte, was sowohl das Cover als auch der Titel suggerieren.

Auch die Story an sich vermag mich so gar nicht zu überzeugen, auch wenn sie erst einmal vielversprechend klingt: Sophie träumt schon seit Jahren davon, einen mintfarbenen Foodtruck zu besitzen und endlich ihr Hobby zum Beruf zu machen, doch um ihren Vater glücklich zu machen, hat sie BWL studiert und arbeitet jetzt in einer Filmfirma am Empfang. Dass dies nicht ihr Traumjob, sondern vielmehr eine Übergangslösung ist, wissen sowohl Sophie als auch ihr Freund Tim, der als Anlagebanker ziemlich erfolgreich ist. Doch dann fällt plötzlich die Marketingchefin aus und Sophie ist die einzige, die die Präsentation halten kann. Also steht sie nun vollkommen spontan vor einem der größten deutschen Regisseure, um die Marketing-Ideen vorzustellen, die ihr selbst so gar nicht gefallen. Als sie das dann zugibt und ihm stattdessen ihre eigenen Ideen präsentieren, lässt er sie befördern und plötzlich findet sich Sophie am Set eines Filmes wieder, um dort an den Trailern für den Film zu arbeiten. Dort trifft sie dann auf einen Unbekannten am Strand, mit dem sie endlich einmal vollkommen offen reden kann und vergisst darüber auch, dass sie ja eigentlich schon vergeben ist…

Der Schreibstil ist leider nicht so locker-leicht, wie ich es erwartet habe, vielmehr musste ich immer wieder stocken und habe mich gefragt, warum mich der Satz gerade stört. Das hatte nichts damit zu tun, dass er vielleicht grammatikalisch falsch war, sondern häufig wirkten die Sätze vielmehr umständlich und manchmal so gestelzt, dass sie gar nicht zu der Geschichte passen wollten.

Ich habe eigentlich nicht viel, aber eine leichte-lockere Sommergeschichte erwartet, die mich für eine kurze Zeit unterhalten kann, wurde aber dennoch irgendwie enttäuscht. Schon der Start in die Geschichte hat mich die Augen verdrehen lassen, habe ich in letzter Zeit doch hunderttausende Bücher gelesen, die ähnlich gestartet sind. Der Tag startet unglaublich beschissen und wird nur schlimmer, je länger er dauert. Meistens können die Protagonisten nichts dafür, hier fand ich einfach nur dumm, dass Sophie viel zu spät losfährt und dann noch aufs Klo muss, obwohl sie weniger als eine halbe Stunde unterwegs ist, wenn du schon zu spät bist, geh im Büro aufs Klo, einfache Sache. Auch dass ihr Bauch dauernd auf die Ereignisse in ihrer Umwelt reagiert, fand ich einfach nur nervig und habe nicht so richtig verstanden, was denn bitte der Zweck davon sein sollte. Wollte die Autorin Sophie damit besonders einzigartig machen? Oder aufzeigen, dass man auch mit einem Reizdarm durchaus erfolgreich sein kann? Ich finde durchaus okay, zu sagen, dass sie damit zu kämpfen hat, aber dass gefühlt in jedem zweiten Satz ihr Bauch erwähnt wird und der dauernd komische Geräusche macht, war mir definitiv zu viel und hat zunehmend unglaublich genervt.

Dennoch habe ich gehofft, dass die Geschichte entspannter wird, wenn Sophie erstmal am Meer ist, weil ich einfach die ganze Zeit gedacht habe, dass dort die Geschichte hauptsächlich spielt. Das ist aber so gar nicht der Fall, erst nach der Hälfte kommt sie dann dort an und verbringt auch nur relativ wenig Zeit insgesamt dort. Das war für mich extrem frustrierend, weil ich mich wirklich auf ein Buch gefreut hatte, dass mich so ein bisschen in Sommerstimmung versetzt und meine Sehnsucht nach dem Meer stillt, aber das Meer wird ungefähr einmal erwähnt und dass sie Nick dort trifft, reicht mir einfach nicht. Vor allem weil dieser eigentlich überhaupt keine Rolle in der Geschichte spielt. Sie trifft erst nach der Hälfte des Buches auf ihn und verbringt dann einen Abend mit ihm und ist dann verliebt. Klar passiert das, aber man kann ihn gar nicht wirklich kennenlernen und zusammen mit Sophie von einem gemeinsamen Leben träumen. Das passiert auch bei allen anderen Figuren, keine lernt man so wirklich kennen, alle tauchen einmal kurz auf, sind total flippig, einzigartig und außergewöhnlich und tauchen dann für die nächsten hundert Seiten nicht mehr auf. Das ist natürlich übertrieben, aber man lernt die Figuren häufig nicht wirklich kennen und kann ihre Handlungen dann auch nicht wirklich verstehen. Vor allem Tims Darstellung hat mich hier genervt. Natürlich ist er nicht der ideale Freund, aber ich finde es nicht gerade fair, ihm alle Schuld zuzuschieben. Sowohl Sophie als auch er haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt und passen nun nicht mehr zusammen. Punkt. Doch man hat das Gefühl, dass er als Schuldiger hingestellt werden soll, obwohl es Sophie ist, die einen anderen küsst und durch ihre eigene Unsicherheit ihn auch immer wieder von sich stößt. Da hätte ich mir zumindest ein klärendes Gespräch gewünscht und nicht so etwas halbgares, das damit endet, dass Tim ins Wasser fällt und alle gratulieren, dass sie richtig gehandelt hat.

Alles in allem hat mir die Geschichte so gar nicht gefallen, weil mich weder die Figuren überzeugt haben noch sie mich in Sommerstimmung versetzt habe, was ich eigentlich von diesem Buch erwartet hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere