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Veröffentlicht am 07.05.2021

Durchaus spannende Story, aber definitiv kein Thriller

Girl A
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Das Cover mag ich im Großen und Ganzen sehr gerne, allerdings finde ich auch, dass es ein bisschen ein falsches Bild von dem Buch und seinem Inhalt vermittelt. Es wird zwar nirgends davon geredet, dass ...

Das Cover mag ich im Großen und Ganzen sehr gerne, allerdings finde ich auch, dass es ein bisschen ein falsches Bild von dem Buch und seinem Inhalt vermittelt. Es wird zwar nirgends davon geredet, dass dieses Buch ein Thriller ist, durch das Cover, aber auch durch den Klappentext wird der Eindruck vermittelt, dass es dennoch einer ist und man geht mit vollkommen falschen Voraussetzungen an dieses Buch.

Der Inhalt allerdings klang erstmal vielversprechend: Lex wurde als Girl A bekannt, das Mädchen, das aus dem Horrorhaus ihrer Eltern floh und dafür sorgte, dass ihre Mutter verhaftet wurde. Jahre später träumt sie noch immer von den Erlebnissen im Haus, obwohl sie längst eine erfolgreiche Anwältin ist und eigentlich das Gefühl hat, darüber hinweg zu sein. Doch dann stirbt ihre Mutter und Lex wird als Testamentsvollstreckerin eingesetzt, um die Verwendung ihres alten Hauses zu organisieren. Dazu muss sie mit all ihren Geschwistern in Kontakt treten, egal wann sie sie zuletzt gesehen. Dabei kommen immer wieder Erinnerungen an die Zeit im Horror-Haus hervor, mit denen jeder der Geschwister anders umgegangen ist, was zunehmend zu Konflikten führt.

Ich habe nach vorherigen Rezensionen und wie oben erwähnt auch dem Cover wirklich gedacht, dass es sich hierbei um einen Thriller handelt und dementsprechend etwas vollkommen anderes erwartet. Das Buch hat mich dennoch unterhalten und ich fand die Art, wie Lex‘ Geschichte erzählt wird, extrem spannend. Der Schreibstil und vor allem die Vermischung von Gegenwart und Vergangenheit ohne dies großartig anzuzeigen, fand ich zu Beginn wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich hätte es vermutlich etwas besser gefunden, wenn man deutlicher anzeigen würde, dass dies eine Art Flashback ist, vielleicht durch einen deutlicheren Absatz oder eine kursive Schreibweise. So aber habe ich vor allem zu Beginn immer einige Sätze gebraucht habe, um zu verstehen, wo ich mich gerade befinde. Das mag auch ein Stilmittel des Buches sein, das hat es mir aber manchmal auch schwer gemacht, zu verstehen, was gerade passiert.

In dem Buch geht es vor allem darum, wie die Kinder versuchen, nach dem Mysterium mit der Vergangenheit und der Gegenwart umzugehen. Jeder der Geschwister hat eine andere Art, die Geschehnisse zu überwinden und wie sie ihr Leben in der Gegenwart meistern. Ich fand das eigentlich recht spannend, einfach weil ich wissen wollte, wie sie alle es schaffen, ihre furchtbare Vergangenheit hinter sich zulassen. Allerdings fiel es mir unglaublich schwer, eine emotionale Bindung zu jedem einzelnen Charakter aufzubauen. Lex wirkt unterkühlt, fast schon emotionslos, Ethan berechnend, Delilah naiv, Gabriel fast schon erschreckend fügsam und Evie vollkommen unstet. Obwohl man Alexandra während des ganzen Buches begleitet und immer wieder Einblicke in die furchtbare Vergangenheit erhält, fiel es mir extrem schwer, mit ihr mitzufühlen. Es war nicht so, dass ich sie überhaupt nicht mochte, hatte vielmehr Probleme ihr überhaupt Emotionen entgegenzubringen. Das war auch mein Hauptproblem mit diesem Buch. Ich wollte schon gerne wissen, was genau in dem Haus passiert ist und ob es noch eine unvorhergesehene Wendung gibt, aber ich habe dabei nicht wirklich mit den Figuren mitgefiebert, sondern habe es vielmehr mit höflichem Interesse, hin und wieder auch mit großem Abscheu gelesen, vor allem wenn es um die Ereignisse im Haus ging.

Alles in allem waren meine Erwartungen an das Buch ganz anders, als das was die Geschichte letztlich geliefert hat. Dennoch hat mich das Buch durchaus unterhalten (wenn man das bei einem solchen Thema überhaupt sagen kann) und ich fand die Art, wie an dieses Thema herangegangen wurde, recht spannend. Leider konnte ich keinerlei emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen, sodass ich zu keinem Zeitpunkt so richtig mitfiebern konnte.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Der bisher schwächste Teil der Reihe

The Brooklyn Years - Wer wenn nicht wir
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Ich mag die Cover der Paperback Ausgaben der Bücher von Sarina Bowen wirklich gerne. Mir gefällt, wie sie einfach an eine Eisfläche angelehnt sind und je nach Band in verschiedenen Farben gestaltet sind. ...

Ich mag die Cover der Paperback Ausgaben der Bücher von Sarina Bowen wirklich gerne. Mir gefällt, wie sie einfach an eine Eisfläche angelehnt sind und je nach Band in verschiedenen Farben gestaltet sind. Allerdings mag ich die Cover der eBook Ausgaben so gar nicht. Ich finde es einfach unnötig noch einen halbnackten Mann dazu zupacken, aber das ist vermutlich Geschmackssache.

Die Story an sich klang auf den ersten Blick erst einmal vielversprechend: Zwei Jahre lang hat es Lauren Williams erfolgreich geschafft, Mike Beacon, dem extrem heißen Goalie der Brooklyn Bruisers, aus dem Weg zu gehen, doch dann muss sie Becca als Office Managerin vertreten und verbringt viel mehr Zeit mit dem Team als ihr lieb ist. Denn Mike lässt ihr Herz noch immer höherschlagen, doch Lauren kann nicht vergessen, dass er sie damals einfach ohne ein Wort verlassen hat und dass er alleinerziehender Vater einer 13-jährigen Tochter ist, macht die Sache nicht gerade einfacher. Doch dann kommen die beiden sich doch wieder näher und Mike verspricht ihr, ihren Herzenswunsch zu erfüllen, doch kann Lauren die Vergangenheit einfach so hinter sich lassen?

Ich habe mich schon richtig auf die Geschichte von Lauren und Mike gefreut, weil ich Lauren trotz ihrer kühlen Art auch in den anderen Bänden schon gerne mochte und unbedingt wissen wollte, was hinter der Geschichte der beiden steckt. Leider wurde ich ein bisschen enttäuscht, weil die Storyline für mich etwas unrund war. Der Schreibstil ist allerdings mal wieder hervorragend. Nahezu jedes Buch von Sarina Bowen kann ich an einem oder zwei Abenden locker durchlesen, einfach weil sie es schafft, dass man unbedingt weiterlesen will, auch wenn die Story an sich vielleicht nicht ganz so spannend ist.

Ich mochte vor allem Lauren wirklich gerne. Sie ist taff, selbstbewusst und sehr ehrgeizig, ohne dass sie dabei eiskalt oder abgebrüht ist, auch wenn sie in den ersten Bänden vielleicht ein bisschen so rüberkommt. Aber hier versteht man sofort, warum sie sich bewusst vom Team fernhält, obwohl sie eigentlich leidenschaftlicher Eishockeyfan ist. Man konnte ihren Schmerz Mike gegenüber fast körperlich spüren und ich konnte gut verstehen, wie schlimm es für sie sein muss, plötzlich wieder jeden Tag mit dem Team unterwegs zu sein und deren Spiele zu verfolgen. Vor allem durch die Rückblicke wird immer wieder deutlich, wie sehr die beiden sich geliebt haben und wie sicher die Beziehung zu sein schien, auch wenn sie immer wieder Angriffen von außen ausgesetzt waren. Schließlich war Mike damals noch verheiratet und vor allem die anderen Spielerfrauen haben ihr immer wieder das Leben schwer gemacht. Ich habe das ganze Buch über natürlich gehofft, dass sie die Vergangenheit abharken können, um glücklich zu werden. Die Art und Weise gefiel mir allerdings überhaupt nicht. Das liegt auch an Mike, den man ja auch schon in den anderen Büchern kennengelernt hat und den ich da sehr mochte. Zu Beginn des Buches hat sich dieser Eindruck auch noch bestätigt, er ist ein guter Vater und setzt sich für das ein, was ihm wichtig ist, doch dann entscheidet er, dass er jetzt Lauren zurückwill und ab da fand ich ihn zumindest anstrengend. Ich kann verstehen, warum er Lauren damals verlassen hat, aber nicht warum er ihr nicht die Wahrheit erzählt hat. Das hätte die Trennung keinesfalls einfacher gemacht, aber sie hätte zumindest eine Erklärung gehabt. Doch das hat mich nicht am meisten genervt, sondern, dass er sich in den Kopf setzt, dass er Lauren zurückhaben will und dann auch jede Möglichkeit nutzt, um ihr nahe zu sein, selbst wenn sie ihn immer wieder um Abstand bittet. Ich verstehe, dass sie einfach allgemein wenig Zeit zusammen haben, weil immer wieder ein Spiel ansteht oder Lauren für Nate arbeiten muss, aber ich hätte mir dennoch gewünscht, wenn er zwischendurch einen Schritt zurück gemacht hätte, einfach um ihr Raum zu geben. Auch dass er sich eine fixe Idee in den Kopf gesetzt hat und sie das letztlich ohne groß darüber nachzudenken, umsetzten, fand ich nicht gut. Mike entschuldigt sich einmal für sein Verhalten und gefühlt ist das dann nie wieder Thema. Es wäre für mich besser gewesen, wenn sie hin und wieder an ihm zweifelt und sich fragt, ob er sie nicht wieder verlassen wird, wenn es mit seiner Tochter Elsa schwierig wird, aber das wird nie wieder thematisiert, stattdessen tritt ein anderes Thema in den Vordergrund, was man auch etwas nach hinten hätte verschieben können.

Dennoch gefiel es mir zu den Brooklyn Bruisers zurückzukehren. Ich liebe einfach die Atmosphäre im Team und überhaupt die verschiedenen Charaktere der Bücher. Auch wenn sich das Buch natürlich vor allem um die Liebesgeschichte zwischen Lauren und Mike dreht, kommen die anderen Charaktere keinesfalls zu kurz, sondern sowohl Leo und Georgia als auch Ari und Patrick kommen immer wieder vor, sodass man zumindest immer wieder kleine Einblicke in deren Leben erhält. Ich mag in diesem Buch aber vor allem Elsa und Hans, weil sie dem Buch eine andere Perspektive geben und auch wenn sich Elsa Lauren gegenüber teilweise echt fies verhält, verstehe ich sie nur zu gut und war richtig froh als sich das langsam geändert hat.

Alles in allem ist das Buch durchaus unterhaltsam und der Schreibstil wie immer locker-leicht, sodass ich es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe, aber die Story an sich ist leider recht unrund. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die beiden mehr mit ihrem Schmerz auseinandersetzen müssen und ihnen das auch in ihrer Beziehung ein wenig nachhängt. So wurde das alles ein bisschen abgeharkt, um dann zum nächsten Thema übergehen zu können. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr auf den nächsten Teil, weil ich Becca und Nate über die Zeit wirklich in mein Herz geschlossen habe und mal gespannt bin, wie sich ihre Geschichte entwickelt.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Solides Buch der Autorinnen, das einige Schwächen hat

The Story of a Love Song
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Bei dem Cover des Buches bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits passt es wirklich hervorragend zum Titel und zum Inhalt, andererseits finde ich das Cover an sich nicht besonders spektakulär. Es ...

Bei dem Cover des Buches bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits passt es wirklich hervorragend zum Titel und zum Inhalt, andererseits finde ich das Cover an sich nicht besonders spektakulär. Es sieht einfach aus wie viele andere Rockstar-Bücher auch, es passt aber dennoch irgendwie zu den anderen Büchern der Autorinnen und der Buchrücken gefällt mir recht gut.

Die Story gefiel mir im Ganzen da schon deutlich besser: Als Luca die Wohnung ihres verstorbenen Vaters in Manhattan auflösen muss, fällt ihr ein Brief ihres alten Brieffreundes Griffin in die Hände, mit dem sie als Kind und Jugendliche jahrelang geschrieben hat bis sich ihr Leben schlagartig änderte. Seit einem Feuer, das ihrer besten Freundin und zahlreichen anderen Menschen das Leben kostete, hat Luca sich zurückgezogen und leidet unter verschiedenen Angststörungen. Dennoch gibt sie sich einen Ruck und antwortet Griffin, schon alleine um ihm zu erklären, warum sie damals den Kontakt abgebrochen hat. Ohne Probleme knüpfen sie dort an, wo sie als Teenager aufgehört haben und Luca will endlich ihre Ängste überwinden, um Griffin kennenzulernen, doch sie ahnt nicht, dass dieser mittlerweile einer der berühmtesten Rockstars der Welt ist…

Ich liebe die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward vor allem wegen des grandiosen Schreibstils. Dieser ist auch hier wieder mitreißend und sorgt dafür, dass man nur so durch die Seiten fliegt, ohne zwischendurch auch nur einmal aufzuschauen.

Bei den letzten Büchern war ich extrem davon beeindruckt, dass die Geschichten nicht mehr nur unterhaltsam waren, sondern auch eine große emotionale Tiefe besaßen und habe schon durch den Klappentext gehofft, dass es hier auch so wäre, leider konnte es mich nicht vollständig überzeugen. Mein größtes Problem war dabei, dass ich Lucas Ängste zwar theoretisch verstehen konnte, sie aber praktisch nicht fühlen konnte. Nie erlebt man eine Panikattacke oder einen Zusammenbruch mit, sodass ich ihre Ängste nicht immer so richtig verstehen konnte. Ich mochte Luca wirklich gerne, weil ich fand, dass sie trotz ihrer furchtbaren und nachvollziehbaren Ängste eine starke und selbstbewusste Frau war, zumindest innerhalb ihrer eigenen Grenzen, aber wenn sie mit Griffin zusammen ist, hat man fast das Gefühl, sie vergisst, dass sie Angst hat. Ich fand nicht immer nachvollziehbar, wann und wovor sie Panik bekommt, weil sie es einerseits nicht schafft, alleine in eine Tierhandlung zu gehen, andererseits aber keinerlei Probleme hat, mit Griffin essen zu gehen. Natürlich kann ich verstehen, dass sie sich einfach bei ihm sehr sicher fühlt und ihm vertraut, dass sie ihre Privatsphäre in dem Restaurant haben, aber dennoch ist das für sie eine vollkommen fremde Umgebung und das reicht unter bestimmten Umständen schon aus, ihre Ängste zu triggern und doch erlebt man das nie mit. Dadurch fand ich es manchmal schwierig zu verstehen, was genau in Luca vorgeht und wie groß ihre Ängste sind. Griffin mochte ich fast ebenso gerne wie Luca. Er steht ohne Wenn und Aber zu seiner Freundin, egal in welcher Situation und dabei ist ihm auch vollkommen egal, wie sich das auf seine Karriere auswirken könnte. Ich mochte seine bedingungslose Unterstützung und Liebe, egal bei welchen Rückschlägen. Allerdings war er mir dabei manchmal wirklich zu übergriffig und hat vieles einfach über ihren Kopf hinweg entschieden, obwohl er über ihre Ängste Bescheid weiß. Das hat mich immer wieder wirklich genervt, weil es zwar klar ist, dass Luca hin und wieder mal einen Schubs in die richtige Richtung braucht, aber ich hätte es besser gefunden, wenn er sie unterstützt hätte und nicht einfach etwas entschieden hätte, mit deren Folgen Luca dann leben musste.

Zudem waren mir die Nebencharaktere nicht ausformuliert genug. In den anderen Büchern der Autorinnen sind vor allem die Figuren abseits der Protagonisten häufig meine Highlights gewesen. Hier konzentriert sich die gesamte Story vor allem um Luca und Griffin ohne anderen Personen viel Spielraum zu bieten. Eine Ausnahme stellt natürlich der Doc dar, den ich zwar sehr verschroben, aber absolut liebenswert fand. Doch vor allem Griffins Bandkollegen hätten für mich eine größere Rolle spielen können, vielleicht sogar müssen, denn selbst wenn sie nicht direkt miteinander befreundet sind, verbringt er dennoch extrem viel Zeit mit ihnen und schon allein deswegen fand ich es seltsam, dass sie nahezu ausgeklammert wurden.

Alles in allem habe ich von diesem Buch vermutlich vor allem durch Hate Notes zu viel erwartet. Die Story klang nach viel mehr Emotionen als sie letztlich rüberbringen konnte, was ich extrem schade fand, weil das Potenzial durchaus da gewesen wäre, aber besonders durch die starke Fokussierung auf Luca und Griffin, aber auch dadurch, dass ihre Ängste mehr geschildert als wirklich dargestellt wurden, wurde dies leider nicht vollständig ausgenutzt. Dennoch hat mich das Buch mal wieder gut unterhalten und der Schreibstil der Autorinnen ist nahezu unnachahmlich.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Durchschnittliche Story, bei der die Emotionen leider nicht so ganz rüberkommen

The Right Kind of Wrong
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Das Cover sieht wirklich sehr schön aus, es wirkt edel und sticht aus der Masse heraus ohne zu kitschig zu wirken.

Bei der Geschichte bin ich mir da nicht ganz so sicher: Zoe lebt mit ihrer besten Freundin ...

Das Cover sieht wirklich sehr schön aus, es wirkt edel und sticht aus der Masse heraus ohne zu kitschig zu wirken.

Bei der Geschichte bin ich mir da nicht ganz so sicher: Zoe lebt mit ihrer besten Freundin Kate in einer Wohnung mitten in London und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt. Dementsprechend wenig ist sie erfreut, als Kate ihr mitteilt, dass ihr neuer Freund bei den beiden einziehen wird, bis er eine eigene Wohnung gefunden hat. Es wirkt sich auch nicht gerade positiv aus, dass Noah Zoe gerade erst die letzte signierte Ausgabe des neuen Stephen King Buches vor der Nase weggeschnappt hat. Doch nach einigen Problemen und Missverständnissen nähern sich die beiden an und werden sogar Freunde. Als Kate dann für einige Zeit zu ihren Eltern fährt, verändert sich die Situation plötzlich und Zoe muss erkennen, dass Noah vielleicht doch mehr als nur ein guter Kumpel ist…

Auch nachdem mehr als eine Woche vergangen ist, sei ich das letzte Kapitel gelesen habe, fällt es mir noch immer schwer, eine Bewertung des Buches abzugeben. Das liegt vor allem daran, dass mich der Schreibstil so gar nicht überzeugt hat. Ich kann noch nicht einmal wirklich sagen, woran es lag, aber ich habe immer wieder gestockt und überlegt, warum mir die Sätze komisch vorkamen. Der Schreibstil wirkt einfach in einem Großteil des Buches ungelenk und gestelzt, sodass es einem durchaus schwerfällt, das Buch in einem Zug durchzulesen. Was mich zudem gestört hat war, dass nicht das gesamte Buch aus der Sicht von Zoe erzählt wird. Das ist an sich kein Problem für mich, weil eine wechselnde Perspektive durchaus hilft, die Personen verstehen zu können, aber hier werden nur zwei kurze Kapitel aus Noahs Sicht erzählt. Sorry, aber entweder zieht man es durch die Geschichte nur aus einer Perspektive erzählt oder man muss versuchen, ein ausgewogenes Verhältnis zu finden und sich nicht plötzlich überlegen, ach das passt aber besser aus Noahs Sicht und baut das dann mal ein. Über diesen Punkt habe ich mich vermutlich am meisten geärgert.

Die Geschichte an sich gefällt mir da schon besser, auch wenn der Verlauf sehr, sehr absehbar war. Man wusste von Anfang an, dass Zoe sehr viel besser zu Noah passt als Kate, schon allein weil sie ähnliche Interesse haben und sich auch charakterlich sehr ähneln, während Kate ganz anders ist. Auch aus diesem Grund habe ich den Konflikt nur in der Theorie nachvollziehen können. Ja, man schnappt sich nicht den Freund der besten Freundin, aber Kate war als Person für mich so wenig greifbar, dass sie bei mir keine Emotionen wecken konnte und ich Zoe Noah einfach mehr gegönnt habe. Zwar betont Zoe immer wieder, wie wichtig ihr Kate ist und warum sie ihr so viel bedeutet, aber mich haben die Emotionen nicht erreicht, sondern diese dauernden Betonungen waren eher redundant. Es fehlten mir vielleicht einfach klare Erinnerungen an Zeitpunkte, an denen Kate für Zoe da war. Einzig, dass sie sich online kennengelernt haben, erfährt man ausführlicher, aber wie sie Zoe immer wieder gegen deren Eltern unterstützt oder ähnliches bleibt eine einfache Andeutung. Das ist auch der Knackpunkt an der Sache. Ich mochte Zoe und Noah durchaus und konnte deren Anziehung verstehen, aber Kate war mir relativ egal, sodass ich auch den Konflikt nicht so wirklich verstehen konnte. Auch das Ende und der ‚große Knall‘ waren mir zu harmlos, zu zahm und letztlich auch zu kitschig. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Drama und mehr Emotionen gewünscht.
Alles in allem klingt die Rezension deutlich negativer als ich das Buch beim Lesen empfunden habe. Ich mochte die Geschichte durchaus und habe sie durchaus gerne gelesen, allerdings hat mich der Schreibstil einfach nicht so richtig gepackt und dadurch konnten mir auch die Emotionen nicht so erreichen, wie sie es eigentlich sollten.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Unglaublich wichtiges Thema, das aber leider mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen hat

Not Your Type
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und war neben dem Thema der Hauptgrund, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich mag, wie wunderschön die Farben miteinander harmonieren und die gezeigte Silhouette ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und war neben dem Thema der Hauptgrund, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich mag, wie wunderschön die Farben miteinander harmonieren und die gezeigte Silhouette passt für mich perfekt zum Inhalt.

Die Story an sich klang erst einmal sehr vielversprechend: Marie steht auf Fynn und Fynn steht auf Marie. Das alles könnte so einfach sein, aber Fynn ist transsexuell und hat panische Angst, dass es jemand herausfinden könnte, deswegen versucht er sich von allen Menschen fernzuhalten, auch von Marie. Doch dann finden sich die beiden zusammen mit Maries besten Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder und plötzlich weiß Fynn gar nicht mehr, warum er überhaupt auf Abstand gehen soll, doch seine Ängste lassen ihn nicht los…

So einmal vorweg: Ich finde das Thema unglaublich wichtig und es ist zentral, dass Menschen aus der LGBTQIA* Community auch als Protagonisten in der Jugend- und Young Adult-Literatur sichtbar gemacht werden, deswegen habe ich mich auch wirklich auf dieses Buch gefreut, hatte aber leider ein paar Probleme damit. Was mich wirklich gestört hat, ist, dass der Deadname von Fynn schon im ersten Kapitel immer wieder genannt wird. Mir war lange auch nicht klar, wie verletzend dies für Transgender sein kann und es war hier einfach vollkommen unnötig. Man hätte seinen Geburtsnamen einfach weglassen können, er tut nichts für die Geschichte und spielt einfach keinerlei Rolle. Ebenso ein No-Go sind für mich die Harry Potter-Verweise in diesem Buch. Ich liebe die Harry Potter Bücher, aber leider ist Joanne K. Rowling in letzter Zeit eben auch damit aufgefallen, dass sie transphobe Äußerungen getätigt hat und deswegen finde ich, dass man Harry Potter Verweise hier einfach weglassen sollte. Es gab noch ein paar andere Punkte, die mich im Umgang mit dem Thema gestört haben, auf die will ich aber auch aufgrund von Spoiler nicht näher eingehen, dennoch fand ich einiges etwas unsensibel und selbst wenn man es so handhabt, wie es die Autorin getan hat, hätte man vielleicht ein abschließendes Kapitel dazu schreiben können, warum man das so getan hat, einfach, um deutlich zu machen, dass manche Themen eben aus den verschiedensten Gründe sensibel sind, auch um Menschen, die wenige Berührungspunkte damit haben, aufzuklären, auch wenn mir natürlich klar ist, dass das Buch fiktiv und kein Aufklärungsbuch ist.

Den Schreibstil an sich fand ich nicht schlecht, aber ich hatte dennoch so meine Probleme damit. Ich habe wirklich lange gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mich an die Art zu schreiben, zu gewöhnen. Als ich dann allerdings einen bestimmten Punkt dann erreicht hatte, bin ich förmlich durch die Geschichte geflogen und habe den Großteil der Geschichte an einem Tag durchgelesen.

Dennoch habe ich mich mit der Story im Allgemeinen recht schwergetan. Ich fand vieles super unlogisch und habe immer wieder den Kopf geschüttelt, weil ich die Charaktere manchmal wirklich anstrengend fand. Ich hatte vor allem zu Beginn der Geschichte das Gefühl, dass alle Figuren deutlich jünger sind als 21 Jahre. Ich hätte viele Verhaltensweisen sehr viel glaubwürdiger gefunden, wenn sie vielleicht 18 oder 19 Jahre alt gewesen wären und vielleicht gerade erst ihr Abitur gemacht hätten. Dan hätte ich vieles sehr viel besser nachvollziehen können, warum Marie aber auch Fynn sich manchmal wirklich dämlich und kindisch verhalten. Ich habe beispielsweise nicht verstanden, warum Fynn sich überhaupt zu dem Roadtrip mit vollkommen fremden Menschen einlässt, obwohl er versucht, Abstand zu halten und bloß niemandem zu nahe zu kommen, vor allem nicht vor der Operation. Dennoch lässt er sich von Joon einfach so belabern und kommt dann einfach so mit ihnen mit, ohne ein einziges Mal zu fragen, wer denn überhaupt noch alles dabei sein wird, denn zumindest das hätte ich an seiner Stelle möglichst schnell versucht, herauszufinden, auch um zu wissen, ob er sich in der Gegenwart dieser Menschen überhaupt sicher fühlen kann, aber nein weder fragt er nach, noch trifft er sich vorher noch einmal mit Joon und bespricht Einzelheiten der Reise. Das habe ich genauso wenig verstanden, warum er kein eigenes Zelt mitnimmt. Er hat schließlich panische Angst davor, dass jemand herausfinden könnte, dass er trans ist und dann sorgt er nicht einmal dafür, dass er zumindest die Möglichkeit eines Mindestmaßes an Privatsphäre hat. Das fand ich super unlogisch, weil er ansonsten nicht einmal seine Jacke auszieht aus Angst, dass erkannt werden könnte, dass sein Körper noch letzte weibliche Formen hat. Auch, dass Fynn und Marie dauernd schlechte Laune haben, weil sie jeder für sich ihre Probleme hatten, fand ich mit dem Verlauf des Buches echt anstrengend. Ich konnte beide durchaus verstehen, aber die Art und Weise, wie sie damit umgehen, war einfach nur super unreif und kindisch. Zumindest Marie kann mit ihren Freunden durchaus darüber sprechen, sie kennt sie schon seit Ewigkeiten und vertraut ihnen. Dennoch macht sie immer alles mit sich aus, verschwindet, ohne ihren Freunden was davon zu sagen oder redet den ganzen Tag nicht. Natürlich ist man nicht jeden Tag gut gelaunt, ich fand aber, dass es hier wirklich überhandgenommen hat, weil immer irgendwer schlecht gelaunt war und so ein bisschen die Stimmung gekillt hat.

Alles in allem ist es unglaublich wichtig, dass mehr queere Menschen auch in der Literatur sichtbar werden und genau das schafft dieses Buch. Es hat allerdings auch Schwachstellen, über die ich nicht einfach so hinwegschauen konnte, auch weil die Story an sich und die Charaktere mich nicht zu hundert Prozent überzeugen konnten.

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