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Veröffentlicht am 14.08.2019

Solider Krimi mit einigen Schwächen

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Das Cover finde ich ganz okay, es passt recht gut zu den anderen Bänden, ohne dass sie genau gleich aussehen und auch zum Setting des Romans, es kann mich dennoch nicht vollends überzeugen, weil es für ...

Das Cover finde ich ganz okay, es passt recht gut zu den anderen Bänden, ohne dass sie genau gleich aussehen und auch zum Setting des Romans, es kann mich dennoch nicht vollends überzeugen, weil es für mich ein wenig zu klischeehaft wirkt.

Auch die Geschichte ist nicht komplett überzeugend: Der Journalist Jan Römer muss sich nach seiner letzten Story erst einmal erholen und zieht sich aus diesem Grund in den Thüringer Wald zurück. Dort stolpert ihm an einem Tag eine blutüberströmte Frau in die Arme, die ihm von diversen Morden in einem nahegelegenen Teil des Waldes erreignet haben. Dieser wird auch Wald der Wölfe genannt, weil allen Opfern das Brandzeichen eines Wolfes in die Stirn gebrannt wurde. Wider Willen ist die Neugier Jans geweckt, er ruft seine Kollegin Mütze an und stellt selbst vor Ort Nachforschungen an Als dann in seine Hütte eingebrochen und sein Auto zerstört werden, wird der Fall plötzlich persönlich und niemand scheint mehr sicher…
Ich habe vor diesem Buch noch keinen anderen Teil aus der Reihe gelesen, aber schon einiges davon gehört, deswegen habe ich mich trotzdem dazu entschieden, den Teil zu lesen, ohne die Reihe von Anfang zu beginnen, was ich sonst eigentlich immer tue. An den Schreibstil musste ich mich erst einmal gewöhnen, weil ich in letzter Zeit zum großen Teil Jugendbücher oder Young Adult Romane gelesen habe und dort der Schreibstil sehr stark meiner Alltagssprache entspricht, hier wirkt es alles ein wenig gestelzter, umständlicher, was mich am Anfang ziemlich irritiert hat. Nach ein paar Kapiteln hatte ich mich dann aber daran gewöhnt und ab diesem Punkt konnte ich das Buch dann auch in einem Zug lesen.
Die Geschichte fand ich zu Beginn ziemlich spannend, weil durch Rückblicke immer wieder klar wird, wie weit in die Vergangenheit die Morde zurückreichen und inwiefern die deutsche Geschichte, insbesondere die deutsch-deutsche noch immer eine Rolle in der Gegenwart spielen. Das Ende allerdings ist für mich in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht glaubwürdig, zumal nicht alle Aspekte aufgeklärt werden, sondern es schien, als müsste nun ein Ende gefunden werden und es dürfte die 368 Seiten nicht um eine mehr überschreiten. Das hat mir ehrlich gesagt, das ganze Buch versaut, weil ich nichts weniger mag, als wenn ein Krimi nicht glaubwürdig aufgeklärt wird.
Auch bei den Personen bin ich nicht so vollkommen überzeugt. Am besten hat mir ehrlich gesagt Lara gefallen, weil sie viel frischen Wind in die Geschichte bringt und nicht das ist, was man am Anfang denkt. Sie wirkt zunächst wie das Anhängsel von Arslan, ein dummes Blondchen ohne viel Profil, doch sie hat einen scharfen Verstand und bringt die teilweise ein bisschen komische Gruppendynamik in positive Unruhe. Die anderen Personen finde ich ein wenig zu klischeehaft: Arslan ist der hirnlose Boxer, der lieber zuschlägt, als zu reden, Mütze, die zwar intelligente, aber hoffnungslos verliebte Kollegin und Jan, der ein bisschen geheimnisvolle Reporter mit einem hohen Gerechtigkeitsempfinden. Hier zeigt sich vermutlich tatsächlich das Problem, das ich die Personen noch nicht aus den anderen Büchern kenne und somit auch noch nicht ins Herz geschlossen habe. Es ist klar, dass sie hier nicht mehr so genau eingeführt werden, weil man sie ja eigentlich schon kennen sollte, aber ich kann dadurch nicht wirklich mit ihnen mitfiebern und betrachte sie wirklich nur als Beobachterin ohne ihnen irgendwelche Emotionen ihnen gegenüber zu empfinden.

Alles in allem ist das Buch relativ angenehm zu lesen, wenn man sich erst einmal an den Schreibstil gewöhnt hat, leider ist das Buch für mich zu oberflächlich und besonders der Fall wird nicht überzeugend aufgeklärt, sodass man ein wenig enttäuscht zurückbleibt.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Schöne Idee, die leider ebenso wie die Charaktere nicht richtig ausgearbeitet wird

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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Das Cover mag ich recht gerne, ich hatte aber ehrlich gesagt gehofft, dass es mehr glitzert. Man hätte sowohl bei der Marmor-Optik als auch bei der Verzierung rund um den Titel ein paar glänzende Elemente ...

Das Cover mag ich recht gerne, ich hatte aber ehrlich gesagt gehofft, dass es mehr glitzert. Man hätte sowohl bei der Marmor-Optik als auch bei der Verzierung rund um den Titel ein paar glänzende Elemente einfügen können, das hätte dem ganzen Buch noch das gewisse Extra gegeben.

Die Geschichte an sich beginnt sehr vielversprechend: Brooklyn zieht zusammen mit ihrem Hund Ghost nach Bedford, um über den Tod ihres Freundes Thomas hinwegzukommen. Nachdem dieser bei einem schrecklichen Unfall ums Leben gekommen ist, kann sie es in ihrer Heimatstadt Manchester nicht mehr aushalten. In ihrem neuen Leben nimmt sie einen Job in einem Café an und zieht in eine möblierte Wohnung, die einen Fehler hat: Eine Verbindungstür zur Nachbarwohnung. Doch nachdem die Vermieterin versichert hat, dass es keinen Schlüssel mehr gibt und ihr Nachbar alles auf keinen Fall in ihre Wohnung kommen kann, nimmt Brooke die Wohnung. Womit sie nicht gerechnet hat, ist dass die Wände ihrer Wohnung so dünn sind, dass sie auch ohne Tür jeden Satz, jedes Wort, jedes Geräusch ihres Nachbarn. Bewusst bittet Brooke Chase, dass sie sich nicht treffen sollen, da sie merkt, wie sehr seine Wort und seine Musik etwas in ihr berühren. Doch je mehr sie ihn kennenlernt, desto schwerer wird es, die Vereinbarung aufrecht zu erhalten, doch Chase hat ein Geheimnis, das alles zerstören kann.
Die Idee der Story fand ich richtig gut, dass zwei Menschen sich mehr durch Gespräche und Interaktion kennenlernen ohne, dass sie einander sehen oder wissen, wie sie aussehen. Das Problem der Geschichte ist auch weniger die Idee als deren Umsetzung. Ich hab mich schon zu Beginn darüber gewundert, wie dünn das Buch ist, es hat tatsächlich nur ein bisschen mehr als 250 Seiten, was für ein Buch dieser Gattung schon eher ungewöhnlich ist, hab aber gehofft, dass die Geschichte trotzdem genug Platz zur Entfaltung hat. Dies ist leider nicht der Fall. Am Anfang entwickelt sich die Geschichte noch recht langsam, man erfährt, wie Brooke Ghost bekommen hat und wie ihre letzte Begegnung zwischen ihr und ihrem Freund war. Dann zieht sie ein Jahr später in ihre neue Wohnung und lernt Chase kennen. Ab da entwickelt sich mir die Geschichte viel zu schnell. Ich hätte gerne noch mehr Gespräche zwischen den beiden gehabt, ohne dass sie sich sehen, noch mehr Bücher, die vorgelesen werden und noch mehr Musik, die gespielt wird, so lernt Chase Brooke kennen, trennt sich quasi direkt von seiner Freundin, die er eh nie geliebt hat und nur mit ihr zusammen war, weil sie ihm in einer schwierigen Zeit geholfen hat und geht dann zu Brooke in die Wohnung. Das ging mir einfach zu schnell. Es ist ja gar kein Problem, dass sie nach dem Tod ihres Geliebten sich wieder verliebt, aber erst ist sie am Boden zerstört und heult jede Zeit zweimal und nach gefühlt einer Woche ist sie direkt in Chase verliebt. Das geht mir einfach viel zu schnell, ich fand gerade die Gespräche durch die Wand und dass er ihr aus ihren Lieblingsbüchern vorliest, super schön und hätte mir das einfach ein bisschen ausführlicher gewünscht. So wird das abgehandelt, damit sie zu ihren Problemen kommen können. Auch das war leider viel zu vorhersehbar, weil es Dutzende von Andeutungen gab, die man viel zu leicht deuten kann. Dadurch geht so ein bisschen die Emotionalität für mich flöten, diese hätte man bei diesem Thema wunderbar aufbauen können, doch dadurch dass man das Gefühl hat, dass Brooke immer nur weint, aber die anderen Gefühle der Personen nicht weiter vertieft werden, kommt das Gefühl für die Personen nicht so richtig auf. Auch die anderen Personen, die durchaus Potenzial gehabt hätten, bleiben sehr, sehr oberflächlich und bloße Namen anstatt zu Personen zu werden.

Alles in allem mag ich den Schreibstil und die Idee des Buches sehr gerne, leider ist das Buch zu kurz, um die Geschichte so richtig auszuarbeiten und die Emotionen sowie die Figuren blieben bei der Geschichte auf der Strecke. Ich habe das Buch zwar in einem Zug durchgelesen, es wird mir aber vermutlich eher wegen des schönen Covers als wegen seiner Geschichte im Kopf bleiben.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Solide Liebesgeschichte mit starken Charakteren

HOLD
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Die Cover der Bücher von Helena Hunting sind mir schon seit einer ganzen Zeit immer wieder ins Auge gesprungen, weil sie in ihrer Schlichtheit dennoch auffallen und dadurch im Gedächtnis bleiben. Ich habe ...

Die Cover der Bücher von Helena Hunting sind mir schon seit einer ganzen Zeit immer wieder ins Auge gesprungen, weil sie in ihrer Schlichtheit dennoch auffallen und dadurch im Gedächtnis bleiben. Ich habe es bis jetzt aber noch keines der anderen Bücher geschafft zu lesen und hatte aus diesem Grund auch keine großen Erwartungen daran, ich war über die Geschichte und besonders über die Charaktere aber positiv überrascht.

Als Rian im Supermarkt die Sonderangebote vergleicht und versucht, das beste/günstigste Müsli zu finden, kann sie nicht umhin den unglaublich heißen Anzugträger zu bemerke, der sie unverhohlen anzustarren scheint. Doch leider will der Typ nicht mit ihr flirten, sondern beschuldigt sie, sein Auto angefahren zu haben, bevor ihre Zwillingsschwester Marley sie aus dem Laden ziehen kann. Diese ist auch für den Schaden verantwortlich und hat sich dann einfach aus dem Staub gemacht. Aus schlechtem Gewissen und Gerechtigkeitssinn trifft sie sich mit Pierce, um ihre Schulden zu begleichen, doch das Prickeln zwischen den beiden ist so intensiv, dass selbst Rian es nicht ignorieren kann. Doch diese ungleiche Beziehung kann keine Zukunft habe, kann sie ihm ihr Geheimnis doch niemals anvertrauen oder?
Zugegeben die Geschichte ist nicht unglaublich innovativ oder eine Neuerfindung einer romantischen Liebesgeschichte, aber dennoch mochte ich die Geschichte ab der ersten Seite richtig gerne, das liegt vor allem dem wunderbar leichten und flüssigen Schreibstil, der einen dazu bringt, nur so durch das Buch zu fliegen. Ein besonderes Highlight neben dem Schreibstil sind für mich die Charaktere: Rian ist eine starke Frau, die genau weiß, was sie im Leben erreichen will und bereit ist, dafür auch auf vieles zu verzichten. Besonders mit Hinblick auf ihre Vergangenheit macht sie das für mich unglaublich sympathisch und glaubwürdig. Sie ist nicht wie viele Protagonistinnen in anderen Young Adult Romanen, die sich sobald ein Kerl auftaucht, diesen alles für sie regeln lassen, sodass sie scheinbar nicht mehr lebensfähig sind. Rian hingegen macht die Nähe zu Pierce zunächst eher Angst und will ihre Unabhängigkeit auf keinen Fall aufgeben, auch nicht ein bisschen. Das war manchmal ein bisschen anstrengend, weil sie nach jedem Schritt in Richtung Beziehung wieder einen zurück macht. Man kann sie aber mit ihrer Hintergrundgeschichte durchaus verstehen, schließlich hat sie ja gelernt, dass sie sich auf keinen anderen als ihre Schwester als sich selbst verlassen kann. Pierce hat aber mit ihrem Verhalten fast die ganze Zeit Geduld, nimmt es aber nicht einfach so hin, sondern fordert sie immer wieder auf, zu überlegen, ob ihre Beziehung es nicht wert sei, sich darauf einzulassen und ihm zu vertrauen. Ich mochte ihn unglaublich gerne und obwohl man zu Beginn denken könnte, dass er nicht mehr als ein arrogantes Arschloch ist, das nur möglichst viele Frauen aufreißen und seinen Spaß haben will, dieser Eindruck relativiert sich aber schon nach den ersten Seiten. Er hat einen blöden Fehler in der Firma seines Vaters gemacht, der ihn nicht loslässt und wegen dem er notgedrungen eine Auszeit nimmt. Obwohl der Job ihn nicht gerade mit Leidenschaft erfüllt, versucht er noch immer seinen Fehler wieder gutzumachen. Was mir auch gut gefiel, ist, dass er mit seinem Anwaltsjob nicht wirklich zufrieden ist, sondern viel lieber als eine Art Handwerker arbeiten würde, das ist mal eine erfrischende Abwechslung zu den ganzen CEOs, Anwälten und Firmenchefs, die gerne die Hauptrollen in den Büchern spielen.

Alles in allem ist die Liebesgeschichte nicht unglaublich innovativ, das Zusammenspiel und besonders die Neckereien zwischen Rian und Pierce machen es aber dennoch zu etwas Besonderem. Obwohl Pierce sehr genau weiß, was er will, sind beide gleichberechtigt und haben eine starke Anziehungskraft, die während der ganzen Geschichte spürbar ist, sodass man die Geschichte trotz des typischen Ablaufs sehr leicht lesen kann.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Enttäuschendes Buch mit unsympathischen Charakteren

Perfect Mistake
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Das Cover finde ich ganz okay, es ist aber auch nichts Besonderes, weil es aussieht wie viele andere Young Adult Bücher auch. Das Titelbild passt allerdings gut zum Inhalt des Buches, weil man sich die ...

Das Cover finde ich ganz okay, es ist aber auch nichts Besonderes, weil es aussieht wie viele andere Young Adult Bücher auch. Das Titelbild passt allerdings gut zum Inhalt des Buches, weil man sich die Personen so durchaus vorstellen kann.

Die Story ist leider nicht wirklich besser: Adele kehrt nach sieben Jahren in die Heimatstadt ihre Vaters, weil dieser erneut heiratet. Dort angekommen, stellt sie fest, dass sie bei Pete übernachten soll. Pete war damals der Grund, warum sie nie zurückgekommen ist. Damals als Achtzehnjährige war sie unsterblich in den 12 Jahre ältere Mann verliebt und ließ sich dazu hinreißen einen Versuch zu starten, ihn zu verführen, der allerdings gründlich misslang. Als sie ihm nun wieder gegenübersteht, ist das Prickeln noch immer da und hat sich über die Jahre nur noch gesteigert, doch eine Beziehung scheint unmöglich oder?

Ich habe mich eigentlich wirklich auf das neue Buch von Kylie Scott gefreut, obwohl ich von Trust nicht so richtig überzeugt war, habe ich die Rockstar-Reihe wirklich heiß und innig geliebt und hatte hier gehofft, dass es wieder ein richtig gutes Buch von ihr werden würde, doch da habe ich mich leider getäuscht. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und leicht zu lesen, sodass die Seiten wirklich nur so dahinfliegen, doch das war es leider das Positivste an dem Buch.

Die Geschichte begann durchaus interessant, weil man die Spannung zwischen Pete und Adele schon ab ihrer ersten Begegnung spüren kann und ich gespannt war, was zwischen den beiden vorgefallen ist, leider wird diese Spannung ziemlich schnell zerstört. Man erfährt schon auf den ersten Seiten, dass Adele an ihrem 18. Geburtstag die grandiose Idee hatte, Pete verführen zu wollen, indem sie ihm ihre Brüste zeigt, blöderweise kommt ihr Vater hinzu, der seinem Mitarbeiter die Nase bricht und sich unglaublich aufregt. Doch Adele klärt die Sache schnell auf und ihr Vater beruhigt sich schnell wieder. Das wars, das ist die ganze Geschichte, die hinter dem ablehnende Verhalten Petes steckt. Okay klar, ihr Verhalten war nicht richtig, weil sie Pete damit natürlich in Schwierigkeiten bringt, aber sie ist zu dieser Zeit noch ein hoffnungslos verliebter Teenager und viel wichtiger ist, dass sie die Sache direkt aufklärt. Damit kann ich beim besten Willen nicht verstehen, wie Pete nach sieben Jahren noch immer so unglaublich sauer sein kann, dass er sich wie ein bockiges Kind verhält,.Mein Gott, der Mann ist über 40 und soll sich doch bitte auch einmal so verhalten. Ich hätte die ganze Geschichte viel besser verstehen können, wenn Adele die ganze Sache nicht aufgeklärt hätte und Pete somit den Beschuldigungen weiterhin ausgesetzt worden sei. Dann könnte ich seinen Zorn ihr gegenüber verstehen und sein ganzes Verhalten, ja auch Adeles Flucht würden dann viel mehr Sinn ergeben und ich könnte die Personen besser verstehen. So fällt es mir unglaublich schwer, irgendeiner Person Sympathien gegenüber aufzubringen. Adele fand ich zu Beginn noch recht okay, weil sie durchaus eine angenehme Art von Humor hat, die sie auch gegenüber Pete zum Ausdruck bringt, doch je näher sie ihm wiederkommt, desto unsympathischer wurde sie mir. Immer lässt sie sich von ihm bevormunden und gibt ihm gegenüber nach, was dann nicht mehr zu der starken Frau passt, als die sie präsentiert wird. Es ist ja sogar verständlich, dass Adele Pete noch immer liebt und unbedingt will, dass es diesmal funktioniert, aber dass sie ihm jedes Verhalten durchgehen lässt, hat mich mit dem Verlauf des Buches unglaublich genervt. Mit Pete wurde ich von Anfang an nicht warm, er verhält sich meiner Meinung nach viel zu kindisch und albern, was dazu führt, dass ich ihn zu keiner Zeit heiß oder zumindest okay fand, sondern einfach nur nervig und unsympathisch. Was leider besonders zum Ende ihn noch schlimmer wurde. Auch Adeles Vater und ihre Stiefmutter schaffen es nicht, mich zu überzeugen, beide verhalten sich Adele gegenüber unglaublich übergriffig und mischen sich bei jeder Gelegenheit in ihr Leben ein. Sie tut allerdings nicht wirklich was dagegen, sondern nimmt es einfach so hin, wenn ihr Vater bestimmt, dass sie in seinem Betrieb arbeiten könne und wenn Shanti Pete zum Essen einlädt, damit die beiden ihre Probleme klären können, obwohl er sie gerade extrem schlecht behandelt hat.
Für mich ist das größte Problem an dem gesamten Buch, das ich keine Person so wirklich mag, Adele hatte dazu durchaus das Potenzial, sie lässt sich aber zu schnell von Pete beeinflussen, der selbst ist ein kompletter Idiot, der sich immer nur von seiner Angst leiten lässt, anstatt darüber zu reden und die Nebencharaktere haben zu wenig Profil, als dass man sie wirklich mögen kann. Ich bin am Ende wirklich enttäuscht, weil ein guter Schreibstil absolut nicht ausreicht für ein gutes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.07.2019

Überraschend gut

My Perfect Ruin
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Ich finde das Cover okay. Man weiß direkt, dass es sich bei dem Buch um eine Rockstar-Geschichte handelt. Durch den dunklen Hintergrund wirkt es vielleicht ein bisschen geheimnisvoll, aber es vermag mich ...

Ich finde das Cover okay. Man weiß direkt, dass es sich bei dem Buch um eine Rockstar-Geschichte handelt. Durch den dunklen Hintergrund wirkt es vielleicht ein bisschen geheimnisvoll, aber es vermag mich dennoch nicht so richtig zu überzeugen. Dafür ist es einfach auffällig genug.

Die Geschichte an sich mochte ich aber sehr gerne: Nach der Trennung von seiner Frau Heidi sieht er seine Söhne Seger und Dylan nur noch sehr selten. Aus diesem Grund will er sie mit auf seine zweimonatige US-Tour nehmen. Doch seine Ex-Frau besteht darauf, dass sie die Kinder nur zu ihm lässt, wenn er auch das Kindermädchen Iris mit auf Tour nimmt. Diese soll ihn genau beobachten und jedes Vergehen, das zum Verlust des Sorgerechts führen könnte, ihrer Chefin melden. Dabei hat sie aber nicht bedacht, dass der mürrische Rockstar auch eine andere Seite haben könnte, eine Seite, die sie mehr berührt, als sie es für möglich gehalten hätten.
Ich habe, wenn ich ehrlich bin, nicht besonders viel von der Geschichte erwartet, als eine nette Unterhaltung für zwischendurch, die mich aber nicht besonders packen wird. Sie hat mir aber dann doch deutlich besser gefallen, was zum einen an dem sehr flüssigen Schreibstil liegt, der dafür sorgt, dass man mühelos ein Kapitel nach dem anderen verschlingen kann, ohne zu bemerken, wie viel Zeit vergeht, zum anderen an den Figuren, die ich mit jeden Satz mehr ins Herz geschlossen habe. Sowohl hinter Iris als auch hinter Eli steckt mehr als man auf den ersten Blick ahnt. Er wirkt zu Beginn wie der typische Arschloch-Rockstar, der seine Zeit damit verbringt auf der Bühne zu stehen, zu trinken und Frauen aufzureißen. Auch wenn Iris ihm dies schon zu Beginn nicht wirklich abkauft, ist schon sehr deutlich, dass seine Ex-Frau dieses Bild gerne von ihm hätte und aus diesem Grund auch anderen gegenüber zeichnet, es aber nicht wirklich zutrifft. Er ist ein netter Kerl, der zwar für seine Musik lebt und deswegen auch gerne auf der Bühne steht, sich aber dennoch aufopferungsvoll um seine beiden Söhne kümmert. Genau diese Art hat es geschafft, mich von ihm zu überzeugen. Er tut alles für die Kinder und redet trotz guter Gründe nicht schlecht über Heidi, sondern versucht, den Kindern gegenüber Neutralität zu wahren. Ich habe ihn wirklich schon auf den ersten Seiten ins Herz geschlossen und spätestens nachdem er Iris über den wirklichen Verlauf seiner Ehe aufgeklärt hat, hat er es wirklich erobert. Das geht natürlich auch Iris so, die ich zwar mochte, deren Charakter mich aber nicht so sehr überzeugt hat. Zunächst war sie Eli gegenüber ziemlich selbstbewusst und wusste sich durchaus gegen ihn zur Wehr zu setzen, doch je mehr sie ihn mag, desto zurückhaltender wurde sie. Ich fand diese Art der Entwicklung besonders mit ihrem Background nicht unbedingt glaubwürdig, auch wenn es mich jetzt im Nachhinein deutlich mehr stört als während des Lesens. Ich mochte ihre forsche, freche Art ihm gegenüber viel, viel lieber, weil sie sich so anders verhalten hat, als die typischen Groupies. Als sie dann aber feststellt, dass es sich bei Eli um einen guten Kerl handelt und ihre Arbeitgeberin sie zumindest in manchen Punkten belogen hat, schmilzt sie plötzlich dahin und ihre selbstbewusste Art schwindet. Auch das Ende ging mir schließlich ein wenig zu schnell und zu abrupt, auch wenn ich hier nicht spoilern will, war es vermutlich das, was mich an einem recht guten Buch am meisten gestört hat.