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Veröffentlicht am 24.03.2024

Tolle Idee, aber etwas hektische Erzählweise

Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt
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Das Cover finde ich in Ordnung. Nic, Alex und PJ sind gut getroffen und man erkennt sofort, wer wer sein soll, allerdings wirkt es ein bisschen plakativ und ich bin mir fast sicher, dass ich in einer Buchhandlung ...

Das Cover finde ich in Ordnung. Nic, Alex und PJ sind gut getroffen und man erkennt sofort, wer wer sein soll, allerdings wirkt es ein bisschen plakativ und ich bin mir fast sicher, dass ich in einer Buchhandlung nicht dazu gegriffen hätte, wenn ich die Autorin nicht gekannt hätte.

Die Story hat mich dennoch gereizt: Nichole Blake lebt mit ihrem Vater in einer Kleinstadt im Süden der USA. Das wäre soweit nichts Besonderes, wenn Nic nicht ebenso wie ihr Vater eine Ungewöhnliche wäre, der als Manifestor fantastische Dinge bewirken kann. Während sie ungeduldig darauf wartet, dass ihr Vater sie endlich bei der Verwendung der Gabe unterrichtet, passieren plötzlich Dinge, die Nic von ihrem Vater trennen und sie muss selbst herausfinden, was sie kann. Zusammen mit ihrem besten Freund PJ und Alex muss sie alles tun, um ihren Vater zu retten und trifft dabei auf allerlei ungewöhnliche Gestalten.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, weil ich die Bücher von Angie Thomas immer sehr gelungen finde und das auch bei diesem gehofft hatte, so ganz konnte es mich aber leider nicht überzeugen. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil, dieser ist wirklich gut und hat mich direkt in die Geschichte gezogen.

Die Idee der Story gefiel mir auch richtig gut. Ich mochte, dass die Gabe Schwarzen Menschen geschenkt wurde, damit sie sich selbst aus der Sklaverei befreien konnten und es gefiel mir, wie immer wieder wichtige Ereignisse der Schwarzen Geschichte eine Rolle gespielt haben, die einem dadurch näher gebracht wurden. Auch Nic habe ich super schnell in mein Herz geschlossen. Ich mochte, wie sie sich für sich selbst einsetzt, aber auch wie freundlich sie zu anderen Ungewöhnlichen ist, die von vielen Manifestoren eher abschätzig behandelt werden. Gleichzeitig fand ich aber auch gut, dass sie nicht zu erwachsen wirkt, sondern durch ihre Emotionalität und ihre manchmal sehr impulsiven Handlungen dann doch wieder einfach wie 12. PJ fand ich ebenfalls ziemlich unterhaltsam, er war der Ruhepool, den Nic oft benötigt und sorgt dafür, dass die Kinder hin und wieder auch mal nachdenken, bevor sie handeln.

Mein größtes Problem an der Geschichte war, dass alles unglaublich schnell geht und man kaum Zeit hat, zu verdauen, was man gerade gelesen hat. Dadurch hatte ich immer das Gefühl, nicht genau verstehen zu können, was gerade passiert und wie genau die Welt funktioniert in der Nic und ihre Freunde leben. Mit jeder Seite, die ich gelesen habe, wurden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet, sodass ich immer frustrierter wurde, je mehr ich von dem Buch gelesen habe. Ich kenne auch andere Bücher, bei denen auch wenigen Seiten sehr viel passiert, aber ich habe mich selten dabei so abgehetzt gefühlt, wie bei diesem. Das liegt vermutlich daran, dass Nics komplette Welt auf den Kopf gestellt wird, sie aber keine Antworten auf ihre Fragen bekommt, weil selbst Alex, der in der Welt aufgewachsen hat, plötzlich keine mehr hat, weil er nicht genau versteht, was passiert. Ich hätte es besser gefunden, wenn man erst einmal eine Erklärung bekommen hätte, die man hätte glauben können, selbst wenn es eine Lüge gewesen wäre, weil man dann eine gewisse Orientierung gehabt hätte, die mir hier einfach fehlt. Zum Ende hin wurde das ein bisschen besser, aber es täuscht auch nicht darüber hinweg, wie viel auf den wenigen Seiten passiert und ich denke, es wäre einfach besser gewesen, die Handlung langsamer aufzubauen, um die Leser besser mitnehmen zu können.

Alles in allem gefiel mir die Idee des Buches richtig gut und ich mochte auch die Charaktere, aber die Story entwickelt sich für einfach viel zu schnell, sodass ich kaum hinterherkam und manchmal gar nicht richtig verstehen konnte, was jetzt genau passiert.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Roman über die Poetik des Herzschmerzes

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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Das deutsche Cover gefällt mir tatsächlich bei diesem Buch deutlich besser als das des Originals. Das mag vielleicht ein bisschen daran liegen, dass man sich an der Aussage von Ali Hazelwood inspirieren ...

Das deutsche Cover gefällt mir tatsächlich bei diesem Buch deutlich besser als das des Originals. Das mag vielleicht ein bisschen daran liegen, dass man sich an der Aussage von Ali Hazelwood inspirieren lassen hat und die Farbgebung ein bisschen Taylor Swifts Speak Now-Era angepasst hat, was mir persönlich gut gefällt. Ich mag, dass das Cover es dadurch nahezu perfekt schafft, die Stimmung des Buches einzufangen und Riley darzustellen.

Die Story klang ebenfalls vielversprechend: Die Songwriterin Riley Wyn hat es geschafft, sie ist mit ihrem neuen Album über das Ende ihrer Beziehungen unglaublich erfolgreich, ihre Lieder sind in den Charts und ihre Tour ist ausverkauft. Doch dann brüstet sich ihr Ex-Mann, ein bekannter Schauspieler, damit, ihren erfolgreichsten Hit inspiriert zu haben, obwohl ihre Beziehung alles andere als gut war. Riley entscheidet sich, ihre Collegefreund Max aufzusuchen, der die wahre Inspiration zu Until you war und sie verlassen hat, um seine Familie bei der Führung ihres Altenheims zu führen und die Musik hinter sich zu lassen. Doch wegen finanzieller Schwierigkeiten wollen seine Eltern es nun verkaufen und Max erklärt sich bereit, dass Riley ihn als den Mann hinter dem Song vorstellt, solange er mit auf Tour kommen kann und dort Piano spielen kann. Während der Tour verbringen sie mehr Zeit miteinander und erkennen, wie viel sie auch außerhalb der Musik gemeinsam haben, aber Riley wird mit jedem Auftritt bekannter und Max will einfach nur das Familienunternehmen retten.

Ich war ehrlich gesagt skeptisch, was ich von dem Buch halten sollte, weil es ein bisschen so wirkte, als würde auf den Hype um Taylor Swift aufgesprungen, doch je mehr ich gelesen habe, desto deutlicher wurde, inwiefern die Geschichte von ihr inspiriert wurde. Gleichzeitig ist es aber sehr deutlich, dass es direkt um Taylor Swift geht, sondern Riley eine ganz eigene Person ist, die ihre eigenen Weg geht. Dadurch habe ich das Buch trotz einiger Schwächen durchaus genossen. Der Schreibstil trägt auch einiges dazu bei. Ich mochte, wie poetisch er besonders die Musik beschreibt- und wie immer wieder die Songtexte verwendet werden, um Situationen zu beschreiben und Gefühle auszudrücken, was dafür gesorgt hat, dass dem gesamte Buch einen poetischen Touch gegeben wurde.

Die Charaktere haben mich ebenfalls sehr gereizt. Ich mochte Max ab der ersten Minute und fand es spannend, dass er es wirklich geliebt hat, in dem Altenheim seiner Familie zu arbeiten, auch wenn ihm das irgendwie keiner so richtig geglaubt hat. Außerdem fand ich gut, dass er ein eher ruhiger Typ war, der oft erst einmal überlegt hat, bevor er etwas sagt, der aber dennoch recht selbstsicher ist und nicht alles hinterfragt, auch wenn er nicht immer richtig handelt. Mit Riley hatte ich tatsächlich mehr Probleme. Ich mochte, dass sie alles für ihren Traum gibt, immer und jederzeit, egal, was sie dafür tun muss. Vielleicht war das aber auch manchmal mein Problem mit ihr. Sie wirkt oft so wenig kompromissbereiter und bedingungslos. Ich kann verstehen, woher dieses Verhalten kommt, zumal ihr Ex wirklich kein guter Typ ist, aber ich hatte das Gefühl, dass sie manchen Menschen gegenüber hätte nachgiebiger sein können. Ich verstehe vollkommen, dass sie nicht so weit gekommen wäre, wenn sie nicht ihr Ding durchziehen würde, aber mich hat genervt, dass sie manchmal so widersprüchlich gehandelt hat und sich dafür gerühmt hat, immer ehrlich zu sein, aber das besonders in Bezug auf ihre eigenen Gefühle nicht immer war.

Alles in allem mochte ich vor allem die Art und Weise, wie das Buch erzählt wurde, weil die Poetik des Songscheibens wirklich gut eingefangen wurde. Die Dynamik zwischen Riley und Max mochte ich aber nicht immer, weil ich sie zwar als Charaktere durchaus ins Herz geschlossen habe, sie aber zusammen nicht immer gut harmoniert haben und das mit der Zeit wirklich ein bisschen anstrengend wurde.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Leider nicht überzeugend

Die Hexen von Cleftwater
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Das Cover des Buches mag ich richtig gerne. Mir gefällt das schlichte dunkelblaue Cover mit der einzelnen Diestel, was zusammen mit der goldenen Schrift unglaublich edel wirkt und das Buch zu etwas Besonderem ...

Das Cover des Buches mag ich richtig gerne. Mir gefällt das schlichte dunkelblaue Cover mit der einzelnen Diestel, was zusammen mit der goldenen Schrift unglaublich edel wirkt und das Buch zu etwas Besonderem macht.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Die stumme Martha Hallybread lebt 1645 in Cleftwater. Sie lebt als ehemalige Amme mittlerweile als Dienerin auf dem Anwesen ihres Dienstherren und ist auch als Hebamme und Heilerin erste Ansprechpartnerin für die Menschen im Dorf bei allerlei Beschwerden. Das gilt auch für ihre Nachbarn, die Martha bei der Geburt ihres Kindes unterstützt, doch das Kind stirbt und ihre Helferin Prissy wird plötzlich verdächtigt, eine Hexe zu sein. Der einflussreiche Hexenjäger Silas Makepeace beauftragt ausgerechnet Martha, ihn bei der Suche nach weiteren Hexen in dem kleinen Ort zu unterstützen. Doch diese hat ein Geheimnis, dass ihr ihr Leben kosten könnte, schließlich hat sie von ihrer Mutter eine Lehmpuppe geerbt, die ihr scheinbar immer wieder aus schwierigen Situationen zu helfen scheint.

Ich war wirklich gespannt auf das Buch, weil ich sowohl das Setting im 17. Jahrhundert als auch die Protagonistin spannend fand, aber leider konnte es mich zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Das liegt auch am Schreibstil. Der ist zwar nicht schlecht, aber schafft es nicht, mich wirklich in die Geschichte zu ziehen. Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, dass die Szenen fast wahllos aufeinanderfolgen, weil sie scheinbar nicht wirklich was miteinander zu tun haben.

Das beeinflusst auch die Story, die mir aber noch weniger gefällt als die Art, wie das Buch geschrieben ist. Ich habe einen historischen Roman über die Hexenverfolgung in England erwartet und ich weiß, dass ich bei sowas sehr hohe Ansprüche habe, aber ich habe bis zum Schluss nicht richtig verstanden, was das Buch sein wollte. Für mich persönlich war es weder ein historischer Roman noch ein literarischer, sondern es wirkte oft so, als wäre Martha mit recht modernen Überzeugungen ins 17. Jahrhundert versetzt worden, während das Umfeld sehr stereotypisch für diese Zeit dargestellt wird. Das macht das ganze in meinen Augen einfach sehr unglaubwürdig. Natürlich ist es gut, dass Martha die Hexenjagd nicht unterstützt, aber sie wirkt den anderen immer überlegen, obwohl sie eine nicht besonders hochgebildete Haushälterin ist, die Glück hatte, dass sie bei ihrer Familie untergekommen ist. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass sie aufgrund ihrer Erfahrungen als Hebamme und Heilerin weiß, dass manche Dinge einfach passieren, dass Kinder an Krankheiten sterben, dass Vieh krank werden kann oder dass die Ernte aufgrund von Unwetter verdirbt, aber sie erklärt vieles aus einer viel zu modernen Perspektive zu der es mehr braucht, als einen gesunden Menschenverstand. Außerdem habe ich nicht verstanden, wie Martha mit ihrer Umwelt kommuniziert. Sie ist zwar nicht komplett stumm, spricht aber sehr selten aufgrund der Wucherungen in ihrem Hals (oder dem Wurm, wie sie ihn nennt) und dennoch scheinen alle zu verstehen, was sie sagen will. Dabei verstehe ich sogar, dass ihr Schützling Kit, den sie kennt, seit er ein Baby ist, sie verstehen kann, selbst bei den Menschen in dem kleinen Dorf kann ich mir das noch vorstellen, schließlich lebt sie schon ewig dort, aber Menschen von außerhalb, wie der Hexenjäger scheinen damit auch kein Problem zu haben. Das mag bei alltäglichen Gesten auch kein Problem sein, aber sie führt teilweise komplette Gespräche mit ihr fremden Leute ohne dass es auch nur einmal Verständigungsschwierigkeiten gibt. Das war für mich einfach komplett unrealistisch, zumal so gut wie nie ausgeführt wurde, wie genau sie sich verständigen. Selbst die Verständigung mit Kit fand ich ein bisschen zu einfach, weil sie angeblich nur ein bisschen lesen kann, aber mit ihm in einer Mischung aus Gesten und Buchstaben kommuniziert. Bei den anderen Charakteren hatte ich ebenfalls so meine Probleme, sie bleiben lediglich Statisten in der Geschichte und ich wusste nie, wer wer ist, weil sie keine richtige Hintergrundgeschichte bekommen haben.

Alles in allem hatte ich während des gesamten Buchs das Gefühl, dass das Buch eine Parabel auf aktuelle Ereignisse sein sollte und ich es einfach nicht verstanden habe. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich viel lieber einen wirklichen historischen Roman gelesen hätte, mit einer sympathischen Protagonistin und nachvollziehbaren Handlungssträngen, aber das alles fehlte mir hier, sodass ich mich fast schon ein bisschen durch das Buch quälen musste und am Ende absolut enttäuscht war

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Sympathische Charaktere, aber leider keine überzeugende Story

In Case We Trust
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag, dass es recht schlicht ist, dabei durch den dunklen Hintergrund und den Stempel extrem gut zum Setting in einer Anwaltskanzlei passt.

Die ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag, dass es recht schlicht ist, dabei durch den dunklen Hintergrund und den Stempel extrem gut zum Setting in einer Anwaltskanzlei passt.

Die Story gefiel mir ebenfalls auf den ersten Blick gut: Gracie Hoffmann hat gerade ihr Jurastudium an der Harvard Law mit Auszeichnung abgeschlossen und beginnt nun in der bekannten Anwaltskanzlei Gold, Bright & Partners, wo sie sich zusammen mit sechs anderen Anfängern beweisen muss. Dazu werden sie in Teams eingeteilt und Gracie muss ausgerechnet mit Ira zusammenarbeiten, mit dem sie schon am ersten Tag aneinander- gerät. Trotz aller Unterschiede kommen sich die beiden bei der gemeinsamen Recherchearbeit zu ihrem ersten Fall schnell näher, doch niemand und vor allem nicht Ira sollen dahinter kommen, dass Gracies Vater der Inhaber der gegnerischen Anwaltskanzlei ist und sie auf keinen Fall für ihn arbeiten will.

Die Geschichte hat mich vor allem wegen ihres Settings gereizt, weil ich zwar schon Bücher gelesen habe, wo die Protagonist:innen Jura studieren, aber eher selten welche, die als Anwält:innen arbeiten. Deswegen habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, komplett überzeugen konnte es mich aber leider nicht. Das liegt auch ein bisschen am Schreibstil. Dieser ist zwar auf keinen Fall schlecht, aber manchmal ein bisschen schleppend. Im Laufe des Buches wurde es ein bisschen besser, aber komplett fesseln konnte mich das Buch leider bis zum Ende nicht.

Dabei mochte ich die Charaktere wirklich gerne. Gracie ist ein guter Mensch, aber sie zweifelt an allem und jedem, vor allem aber an sich selbst. Dabei hat sie vieles, was sie zu einer guten Anwältin machen kann, sie glaubt aber zu keinem Zeitpunkt wirklich daran und verliert sich immer schnell in ihrem Gedankenkarussell, das dafür sorgt, dass sie manchmal nicht auf ihr Gefühl hört. Ich kann ihre Gedanken wirklich gut verstehen, aber mit der Zeit war mir das ein bisschen zu viel, weil es sich so oft wiederholt und sie nicht so richtig weiterkommt, sich aber auch keine Hilfe sucht. Ira mochte ich auch wirklich gerne und bei ihm habe ich zumindest mehr Entwicklung gesehen als bei Gracie. Er versucht Dinge zu ändern, die ihn stören, aber bleibt sich dabei treu und steht für die DInge ein, die ihm wichtig sind.

Mein größtes Problem bei dem Buch ist vermutlich die Story an sich. Ich hatte mich richtig gefreut, einen spannenden Fall zusammen mit den beiden lösen zu können, aber leider erfüllt sich meine Erwartung nicht so richtig. Zwar war der Fall wirklich vielversprechend, weil eine große Kosmetikfirma verdächtigt wird, Tierversuche bei ihren Produkten durchzuführen, obwohl sie gegenteiliges angeben, aber ich hatte nicht das Gefühl, wirklich dabei zu sein. Zu Beginn erlebt man noch Das Wälzen der Akten, das Treffen mit Tierschützern und auch strategische Besprechungen mit, aber das wird gefühlt immer weniger und vor allem die Verhandlungen bekommt man nur aus Erzählungen mit und kann sie nicht selbst erleben. Das fand ich extrem schade, weil es bei beiden Protagonisten eine wichtigen Stellenwert einnimmt, im Buch aber für mich deutlich zu kurz kommt. Auch deswegen fand ich es manchmal einfach zu langatmig, normalerweise liebe ich es, wenn sie Beziehungen langsam entwickeln, aber hier passiert manchmal seitenweise gar nichts, außer dass Gracie sich in ihren Zweifeln verliert. Das war mir oft wahrscheinlich auch deswegen nicht genug, weil ich mehr erwartet habe.

Alles in allem ist das Buch auf keinen Fall schlecht und ich mochte die Charaktere wirklich gerne, allerdings ist es mir auch zu langatmig und ich hätte mir mehr Szenen im Gerichtssaal gewünscht, auch wenn klar ist, dass Anfänger noch keine eigenen Fälle behandeln, aber selbst als Zuschauer hätten direkte Schilderungen dem Buch gut getan.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Emotionale Geschichte mit tollen Charakteren

Stars In Your Eyes
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Bei dem Cover bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits mag ich die Gestaltung mit dem dunkelblauen Hintergrund und den goldenen Elementen, weil es so perfekt zum Titel passt, andererseits passen ...

Bei dem Cover bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits mag ich die Gestaltung mit dem dunkelblauen Hintergrund und den goldenen Elementen, weil es so perfekt zum Titel passt, andererseits passen die dargestellten Charaktere nicht so wirklich zu meiner Vorstellung von den Protagonisten, sodass mich das eher gestört hat.

Die Story fand ich aber dennoch sehr vielversprechend: Matthew Cole ist ein aufstrebender Schauspieler und nach mehreren erfolgreichen Nebenrollen endlich seine erste Hauptrolle in einem Film. Doch seine Vorfreude wird dadurch getrübt, dass ausgerechnet Logan Grey als sein Love Interest gecastet wird und der berüchtigte Bad Boy in einem Interview Matties Fähigkeiten als Schauspieler in Frage stellt. Prompt vermasselt er seine erste Leseprobe, was Logan nur in seiner Meinung zu bestärken scheint. Doch dann wird ein Video geleakt, das den Erfolg des ganzen Films in Gefahr bringt, es sei denn Mattie und Logan können der ganzen Welt erfolgreich vormachen, dass sie ein Paar sind und er sich wirklich geändert hat. Doch je mehr Zeit sie notgedrungen miteinander verbringen, desto mehr verschwimmen die Grenzen und als Mattie dann auch noch einen Blick hinter Logans eiskalte Fassade erhaschen kann, ist klar, dass er in Gefahr schwebt, wirklich Gefühle für ihn zu entwickeln.

Die Geschichte klang auf den ersten Blick nach einem klassischen Fake-Dating-Trope, bloß dass diesmal ein queeres Paar im Mittelpunkt steht. Ich wollte es dennoch unbedingt lesen, weil ich Kacen Callenders Art zu schreiben liebe. Das ist zum Glück auch bei diesem Buch wieder der Fall. Es ist durch die Blogposts, Kommentare und Berichte zwischen den Erzählungen aus der Sicht von Mattie und Grey nicht so poetisch und tiefsinnig wie sonst, schafft es aber mich durch die eindringliche Erzählweise dennoch sehr zu fesseln.

Zu Beginn habe ich ein bisschen gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden, weil ich nicht so genau wusste, ob ich Grey wirklich mögen würde. Er war wirklich ohne Grund super gemein zu Mattie, der einfach viel zu nett für diese Welt ist. Es wurde aber sehr schnell klar, wie kaputt ihn die Welt, in der er aufgewachsen ist, gemacht hat und dass er nicht so schlimm ist, wie er sich präsentiert. Außerdem mochte ich immer mehr, dass Mattie zwar ein absolut guter Mensch ist, sich aber nicht alles gefallen lässt, auch wenn es zunächst so wirkt. Er ist zu Beginn schlicht überfordert und schaut erst einmal, wie sich Dinge entwickeln, versteht sich aber eigentlich gut mit Menschen und kann vor allem schnell erkennen, wie sie sind, sodass er auch einen Zugang zu Logan findet. Dieser hat mir, je mehr er über seine Vergangenheit, aber auch über seine Gegenwart enthüllt, das Herz gebrochen. Er wirkt so unglaublich alleine, dass es fast schon wehtat und niemand schaut genauer hin oder bleibt lange genug, um das zu erkennen. Er tut natürlich auch alles, um Menschen, die ihm in irgendeiner Weise nahekommen, wieder wegzustoßen, aber ich fand es dennoch unglaublich herzzerreißend, dass die wenigsten genauer hinschauen, um zu erkennen, wie sehr dieser Junge immer wieder verletzt wurde und was hinter seinem Verhalten steckt. Ich mochte auch deswegen, dass Mattie genau das tut. Er erkennt, dass vieles in seinem Verhalten vor allem eine Maske, eine weitere Rolle ist, um niemandem zu zeigen, wer er wirklich ist und dass er eine gute Mischung findet aus für Grey da sein und ihm seinen Raum zu lassen. Dennoch muss er ihn nicht retten, sondern unterstützt ihn dabei, ehrlich zu sich selbst und zu anderen zu sein. Dabei mochte ich gerne, dass immer wieder viel über Consent und Reflektion gesprochen wird, was ich im Kontext des Buches wirklich wichtig fand.

Auch das Setting gefiel mir ausgesprochen gut, auch wenn es mich immer mal wieder verwirrt hat. Ich musste immer wieder überlegen, welche Rolle jetzt Mattie nochmal in seinem aktuellen Film spielt und welche er in der Vergangenheit gespielt hat. Auch während des Drehs werden Mattie und Grey immer wieder mit ihren Rollennamen angesprochen, was mich immer wieder verwirrt hat. Es war sehr deutlich, dass es auch bei den Protagonisten dafür gesorgt hat, dass sie sich nie so ganz sicher waren, ob sie gerade ihre eigenen Emotionen empfinden oder sie die mit ihrer Rolle vermischen. Ich habe durchaus verstanden, dass genau das das Ziel war, mich hat es aber vor allem zu Beginn extrem verwirrt und eher dafür gesorgt, dass ich ein bisschen schleppend in die Geschichte gekommen bin.

Alles in allem hat mir das Buch nach einigen Anfangsschwierigkeiten wirklich gut gefallen. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass es so emotionale und herzzerreißend werden würde, aber es hat mich unglaublich gefesselt und die Protagonisten sind mir wirklich ans Herz gewachsen, dass ich wirklich gewünscht habe, dass sie zum Ende glücklich werden können, zumindest in einem gewissen Rahmen.

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