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Veröffentlicht am 20.10.2024

Fesselnder Auftakt der Reihe

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Knisternde New-Adult-Romantasy von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison")
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Das leuchtende Lila in Kombination mit den goldenen Verzierungen und der goldenen Schrift passt perfekt zur Geschichte.

Die Story hat mich ebenfalls ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Das leuchtende Lila in Kombination mit den goldenen Verzierungen und der goldenen Schrift passt perfekt zur Geschichte.

Die Story hat mich ebenfalls direkt gereizt: Harper Bell arbeitet seit dem Unfall ihrer jüngeren Schwester in der Goldschmiede ihrer Mutter. Sie liebt den Umgang mit Schmuckstücken und hat ein besonderes Gespür für die Materialien. Warum das so ist, erfährt sie, als eines Tages Archer Harrison in dem Geschäft auftaucht und ihr mitteilt, dass ihr Vater von einem der Ritter aus Artus’ Tafelrunde abstammt und seiner eigenen Familie ein wichtiges Erbstück entwendet hat. Außerdem erkennt sie, als sie einen antiken Ring berührt, dass sie offenbar die magischen Fähigkeiten ihrer Familie geerbt hat, als sie sich in einer Vision plötzlich Artus selbst gegenübersieht. Harper begleitet Archer also nach London, um mehr über ihre Familie, ihr Erbe und den rätselhaften Tod ihres Vaters herauszufinden, von dem sie immer annahm, dass er ihre Familie damals verlassen hat. Während sie noch versucht, ihre Gabe zu verstehen, scheint das Böse zurückgekehrt zu sein und nur eins kann es aufhalten: das legendäre Schwert Excalibur.

Ich fand die Idee des Buches, eine Weitererzählung der Artus-Sage unglaublich reizvoll und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, zum Glück erfüllt es meine Erwartungen zum ganz großen Teil. Das liegt auch an dem tollen Schreibstil von Anne Lück. Sie versteht es, ihre Geschichte ruhig zu erzählen, aber einen dennoch von der ersten Seite zu fesseln. Ich habe das Buch zwar immer in Etappen gelesen, aber es hat dennoch zumeist nur wenige Seiten gebraucht, bis es mich wieder in die Geschichte ziehen konnte.

Das liegt auch daran, dass ich die Charaktere wirklich gerne mag. Dabei habe ich vor allem Harper schnell ins Herz geschlossen. Zwar musste sie ihr Studium unterbrechen, um ihre Mutter nach dem Unfall ihrer Schwester zu unterstützen, aber mir gefiel, wie zufrieden sie damit trotz allem war, wie entspannt sie wirkt, wenn sie in der Goldschmiede arbeitet und wie gut ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Schwester ist. Sie hat dadurch, obwohl ihr Vater schon lange keine Rolle mehr in ihrem Leben spielt, ein recht unkompliziertes Leben bis Archer auftaucht. Deswegen habe ich auch nicht so ganz verstanden, warum sie ihm erstens doch recht schnell vertraut und zweitens nicht mit ihrer Familie spricht. Dass sie zu Beginn keine Wunden aufreißen will, bevor sie keine Antworten hat, was überhaupt mit ihrem Vater bzw. Ehemann passiert ist, ist noch nachvollziehbar, aber an einem gewissen Punkt hätte sie dies wirklich tun sollen. Zumal ihre Mutter nahezu keine Rolle spielt und es fast wirkt, als hätte sie ihre Familie während der ganzen Ereignisse vergessen. Es wäre da noch besser gewesen, würde sie zumindest hin und wieder mit ihnen telefonieren. Dennoch mag ich Harper, weil sie an ihren Werten festhält und sich nicht so schnell verbiegen lässt, selbst wenn sie so scheinbar nicht so richtig zu den Wächtern zu passen scheint. So leicht haben es mir Archer und Lark nicht gemacht. Ich wusste bei beiden nie so richtig, woran ich war und obwohl ich sie nach und nach fast schon widerwillig liebgewonnen habe, habe ich ihnen dennoch nicht vertraut. Das hat es mir ein bisschen schwer gemacht, sie zu mögen. Allerdings gefiel mir ausgesprochen gut, wie sehr sich die Frauen in dem Buch gegenseitig unterstützen und einander Erfolge gönnen. Vor allem Ada und Willow sind wirklich gute Freundinnen für Harper. Ada hätte durchaus Gründe, ihrer Cousine erstmal skeptisch gegenüber zu stehen, schließlich taucht sie recht plötzlich auf und hat dann auch noch die Kräfte, die eigentlich Ada hätte haben sollen, aber sie ist ab der ersten Minute für sie da und unterstützt sie in allem, was sie tut. Es war so schön, ein Buch zu lesen, wo es nicht die eifersüchtige Ex-Freundin gibt oder die neidische Kollegin, sondern die Frauen halten erst einmal zusammen und sind ehrlich zueinander.

Die Story fand ich ebenfalls gelungen. Sie beruht zwar lose auf der Artus-Sage, hat aber einen ganz eigenen Aspekt. Ich fand die Idee mit den magischen Fähigkeiten, die die Erben der Ritter der Tafelrunde haben, wirklich spannend. Genau deswegen hätte ich mir gewünscht, mehr darüber zu erfahren. Stattdessen kreist die ganze Geschichte vor allem um Harper, Archer und Lark und selbst von letzterem erfährt man erst sehr spät, über welche Fähigkeiten er verfügt. Zudem habe ich das ganze System mit den Erben nie so richtig verstanden, auch weil es Harper nie so richtig interessiert und Archer auch durchaus davon profitiert, wenn sie nicht alles weiß. Ich hätte mir aber gewünscht, dass es vielleicht von Ada irgendwann nochmal richtig erklärt worden wäre, weil dann auch der Plotttwist für mich viel schockierender gewesen wäre.

Alles in allem mochte ich das Buch richtig gerne und es hat es geschafft, mich auch durch den tollen Schreibstil komplett in die Geschichte zu ziehen. Diese wirkte manchmal ein bisschen unvollständig und als würden dem Leser nicht alle Informationen zur Verfügung stehen. Das kann sich aber im zweiten Teil auch noch ändern, den ich definitiv noch lesen möchte, schließlich will ich unbedingt wissen, ob Harper es schafft, das Böse aufzuhalten.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Emotionales Wohlfühlbuch mit tollem Setting

Was wir im Stillen fühlten
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Ich liebe die Gestaltung des Buches. Der dunkle Sternenhimmel, der sich über die Ränder des Buches bis auf die Seiten des Buches erstreckt, macht sich einfach hervorragend im Regal, selbst wenn dieser ...

Ich liebe die Gestaltung des Buches. Der dunkle Sternenhimmel, der sich über die Ränder des Buches bis auf die Seiten des Buches erstreckt, macht sich einfach hervorragend im Regal, selbst wenn dieser nicht so ganz zur Geschichte passt.

Diese ist aber dennoch sehr reizvoll: Yara Kingsley hat eine furchtbare Scheidung hinter sich und würde ihren Ex-Mann am liebsten nie wieder sehen. Doch dummerweise ist Cole der Polizeichef der Kleinstadt Honey Creek, in der Yara lebt und ihre Hundetagesstätte betreibt. Zudem macht er keinen Hehl daraus, dass er seine Frau zurückhaben will und taucht dauernd dort auf, wo Yara sich gerade aufhält. Da hat sie keine Energie dafür, sich auch noch mit dem abweisenden Sternekoch Alex abzugeben, der direkt gegenüber ihrer Arbeitsstelle ein neues Restaurant eröffnet hat. Doch fast schon Widerwillen kommen sich Alex und Yara doch näher und sie willigt ein, ihn zu einer Hochzeit zu begleiten, damit er seiner Ex-Freundin aus dem Weg gehen kann, während er zustimmt, ihren Freund vor Cole zu spielen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass zwischen ihnen mehr sein könnte und dass es ein Geheimnis gibt, das die beiden verbindet.

Ich liebe die Bücher von Brittainy Cherry, vergesse aber jedes Mal wie sehr, bis ich wieder in einem versinke. Sie hat eine so besondere Art zu schreiben, die jedes Mal wieder dafür sorgt, dass man komplett in die Geschichte eintaucht und dann das Buch innerhalb kürzester Zeit durchlesen kann. Diesmal hat es bei mir zwar ein bisschen länger gedauert, bis sie mich so richtig gefesselt hat, aber das liegt vor allem daran, dass dieses Mal auch Yaras Schwestern in dem kommenden Bände die Hauptrolle spielen werden und deswegen Honey Creek und seine Bewohner genauer beschrieben und vorgestellt werden mussten. Dies hat zu Beginn des Buches die Handlung ein wenig hinausgezögert, aber wenn man erst einmal an den Punkt gelangt ist, an dem man das Gefühl hat, die Stadt zu kennen, kann man kaum noch aufhören zu lesen.
Dabei ist diese Geschichte teilweise etwas leichter und weniger tiefgründig als ihre vorherigen Romane, das ist aber perfekt für diese Jahreszeit, zumal ich Honey Creek und seine Bewohner wirklich schon jetzt fest ins Herz geschlossen habe. Vor allem mag ich aber Yara und ihre Familie. Sie ist einfach ein guter Mensch, auch wenn ihr das immer wieder zum Verhängnis wird und einige Menschen das ausnutzen, glaubt sie immer an das Gute in den Menschen. Außer, ironischerweise, bei Alex, der zugegebenermaßen bei ihren ersten Begegnungen nicht besonders nett zu ihr oder seinen Mitmenschen ist. Allerdings sind seine Beweggründe durchaus nachvollziehbar, weil er eine wirklich harte Zeit durchmacht und Honey Creek ihn nicht gerade freundlich aufnimmt. Ich an seiner Stelle würde Menschen, die tatenlos zusehen, wie sein Restaurant mehrfach beschädigt wird, auch nicht gerade positiv gegenübertreten. Außerdem war sein Leben auch nicht immer ganz einfach und dass man da nicht auf alle Menschen offen zugehen kann und will, verstehe ich gut. Gerade deswegen mochte ich ihn in Kombination mit Yara so gerne. Während er dafür sorgt, dass sie sich nicht alles gefallen lässt, nur damit sie von allen geliebt wird, unterstützt sie ihn beim Umgang mit anderen Menschen und zeigt ihm, dass nicht alle etwas Böses wollen. Ich habe so gerne gelesen, wie sie es schaffen, sich einander zu öffnen und füreinander da zu sein, selbst wenn man den anderen an seinen absoluten Tiefpunkten erleben muss.

Die Story als solche war gar nicht so besonders ausgefallen, hatte aber dennoch immer wieder kleinere überraschende Wendungen und war gewohnt emotional-poetisch erzählt, dass mich das gar nicht gestört hat. Zumal das Setting einfach wunderbar zum Herbst passt und ich mich schon darauf freue, Honey Creek und seine Bewohner im nächsten Band wiedersehen zu dürfen. Vielleicht auch wegen der Jahreszeit hat mich die Kleinstadt ein bisschen an Stars Hollow erinnert und die Charaktere, die dort leben, sind zum Teil ebenso verschroben. Genau das macht das Buch aber so lesens- und liebenswert.

Alles in allem habe ich das Buch unglaublich gerne gelesen, auch wenn ich diesmal etwas länger gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden. Der Schreibstil und vor allem die hervorragend gestalteten Charaktere haben es aber dennoch sehr schnell geschafft, mich zu begeistern. Ich freue mich schon richtig auf Avery und Parkers Geschichte, weil man bei ihnen schon in diesem Teil gemerkt hat, wie viel Ungesagtes noch zwischen ihnen ist

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Cosy Geschichte, die gut zum Herbst passt

Spellshop
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Das Cover gefällt mir zwar gut, ich muss aber auch sagen, dass es keines wäre, das mir auf den ersten Blick aufgefallen wäre. Dabei passt es nahezu perfekt zu der Geschichte, ohne zu viel zu verraten. ...

Das Cover gefällt mir zwar gut, ich muss aber auch sagen, dass es keines wäre, das mir auf den ersten Blick aufgefallen wäre. Dabei passt es nahezu perfekt zu der Geschichte, ohne zu viel zu verraten. Der Eingang zu Kielas Cottage ist perfekt getroffen und fängt die eher verträumte, idyllische Stimmung wunderbar ein.

Dies beschreibt die Geschichte ebenfalls schon recht gut: Kielas ganze Welt sind Bücher, mit menschlichen Interaktionen hingegen hat sie so ihre Schwierigkeiten, deswegen arbeitet sie als Bibliothekarin in der größten Bibliothek in der Hauptstadt des Landes. Doch als Revolutionäre die Stadt angreifen und die Bibliothek plündern, muss sie fliehen. Zusammen mit dem sprechenden Spinnenkraut Caz und einigen geretteten Zauberbüchern macht sie sich auf den Weg zu der abgelegenen Insel Caltrey, auf der sie aufgewachsen ist. Dort, fernab von den Umstürzen in der Hauptstadt, richtet sie sich das alte Cottage ihrer Eltern wieder her und freundet sich nach und nach mit den Bewohnern des kleinen Dorfes an. Vor allem mit Larran, dem Seepferdzüchter, der direkt nebenan wohnt, schafft es immer wieder, sie aus ihrem Schneckenhaus zu holen. Doch das Leben auf der Insel ist hart: Ernten bleiben aus, es gibt nicht mehr genügend Fische und die Menschen ziehen weg. Zum Glück gibt es in den Büchern, die Kiela vor dem Feuer retten konnte, allerlei Zaubersprüche, die richtig angewendet, das Leben aller erleichtern kann. Es ist allerdings strengstens verboten, diese anzuwenden.

Der Schreibstil des Buches gefällt mir wirklich gut. Sarah Beth Durst hat eine wunderbar leichte, entspannte Art, ihre Geschichte zu erzählen, die zu der cosy Stimmung des Buches beiträgt. Bei einem Großteil des Buches gefällt mir das sehr gut und es passt auch perfekt zu der Art der Geschichte, aber bei spannenderen, dramatischeren Ereignissen wirkt es dann plötzlich fehl am Platz und sorgt dafür, dass die Spannung zumindest bei mir nicht richtig ankommt.

Die Story gefiel mir vor allem zu Beginn wirklich gut. Ich mochte die ruhige, entspannte Atmosphäre, die perfekt zu einem regnerischen Herbsttag passt, den man auf der Couch verbringt. Ich mochte die Schilderungen von Kielas Ankunft in Caltrey und wie sie nach und nach auf die Menschen um sich herum zugeht und neue Freunde findet. Allerdings hat es mich schon am Anfang irritiert, dass selbst die spannenden, sich nahezu überschlagenden Ereignisse her nüchtern geschildert werden. Sie wirken dadurch fast schon undramatisch und ich habe zu Beginn ein paar mal überlegt, ob Kiela mit ihrer Flucht vielleicht ein bisschen überreagiert hat. Erst wenn sie mehr über die Revolution und die damit verbundenen Geschehnisse nachdenkt, wird deutlich, was alles passiert ist. Es hat vermutlich auch viel damit zu tun, dass sie durch ihre Arbeit in der Bibliothek sehr isoliert von der Welt um sich herum ist und sich dadurch der Gefahr gar nicht richtig bewusst ist. Dennoch sorgte es bei mir ein bisschen dafür, dass die Geschichte, obwohl sie eigentlich durchaus spannende Elemente hatte, ein bisschen so vor sich hinplätscherte.

Das hätte mich nicht so sehr gestört, wenn die Charaktere für die notwendige Tiefe gehabt hätte, aber ich habe selbst bei Kiela sehr lange gebraucht, um sie erfassen zu können. Dabei mochte ich die durchaus. Ich fand es sehr nachvollziehbar, dass es ihr schwer fällt, mit Menschen zu interagieren, schließlich musste sie das durch ihre Arbeit in der Bibliothek auch nicht. Deswegen war es für sie dann auch immer wieder schwierig, dieses einsiedlerische Verhalten auf der Insel abzulegen und genau das sorgt immer wieder für lustige Situationen. Ich konnte ihre Überforderung in Bezug auf die Dorfbewohner sehr gut nachvollziehen und musste immer wieder lachen, wenn sie sich fragt, was zur Hölle sie da gerade zugesagt oder entschieden hat. Gleichzeitig fand ich es aber auch schön, wenn sie feststellt, dass ihr diese Menschen etwas bedeuten und dass sie dem Dorf unbedingt helfen will. Dennoch habe ich ihren Charakter nicht immer verstehen können, weil ich sie einerseits teilweise sehr naiv fand, sie dann aber auch immer wieder absolut rational und praktisch handeln kann. So kann sie ohne Probleme ein Segelboot bis nach Caltrey steuern, was ein ganzes Stück von der Hauptstadt entfernt sein muss, verzweifelt aber daran, einen Ofen anzuzünden, weil sie nicht auf die Idee kommt, dass der Schornstein zusitzen könnte. Ich konnte sie deswegen nicht so ganz greifen, weil ich nie wusste, was ihr liegt und was ihr schwerfallen könnte. Ähnlich ist es mit den anderen Personen. Auch diese mochte ich größtenteils und fand die Anlage der Charaktere auch durchaus spannend, aber ich hatte nie das Gefühl, sie richtig kennenzulernen.

Alles in allem hatte das Buch sehr viel Potenzial, vor allem weil der Schreibstil das wunderbar cosy Gefühl des Buches schön unterstreicht. Allerdings konnte mich die Story nie so komplett fesseln und obwohl ich die Charaktere mochte, konnte ich sie nie so richtig in mein Herz schließen.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Fesselnde Geschichte über Feminismus und Selbstbestimmung

A Study in Drowning
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Die Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Ich liebe die dunklen Blau- und Grüntöne, die nahezu perfekt zu dem Gefühl passen, unter Wasser zu sein. Der untergehende Körper inmitten von im Wasser ...

Die Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Ich liebe die dunklen Blau- und Grüntöne, die nahezu perfekt zu dem Gefühl passen, unter Wasser zu sein. Der untergehende Körper inmitten von im Wasser umherwirbelnden Papieren und Schreibmaschinen passt perfekt zum Inhalt und Gefühl des Buches.

Die Story hat mich ebenfalls direkt für sich eingenommen: Effy Sayre wünscht sich nichts mehr, als Literatur studieren zu können, um sich auch dort mit den Werken ihres Lieblingsautors Emrys Myrrdin auseinandersetzen zu können. Doch für Frauen ist der renommierte Studiengang in Llyr verboten, sodass sie sich mit der zweiten Wahl zufrieden geben muss und Architektur belegt. Dadurch erhält sie auch Zugang zu einem Projekt, bei dem sie das Haus des gerade erst verstorbenen Dichters renovieren darf und bewirbt sich dafür. Obwohl sie erst im ersten Semester ihres Studiums ist, wird sie von dem Sohn des Dichters eingeladen und macht sich voller Vorfreude auf in den rauen Süden von Llyr, wo die Menschen den Launen des Meeres ausgeliefert sind und noch immer an die alten Sagen glauben. Besonders die Erzählung des Elfenkönigs, die Effy schon seit ihrer Kindheit verfolgt, lässt sie hier nicht los. Doch während das Anwesen des Dichters zunehmend vom Meer verschluckt wird und Effy widerwillig mit dem Literaturstudenten Preston zusammenarbeiten muss, kommen sie zusammen einem dunklen Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben für immer verändern kann.

Der Schreibstil des Buches ist wirklich gelungen, weil er es schafft, die Gestaltung der Welt von Llyr einzufangen, aber einen dennoch komplett in die Geschichte zu ziehen. Ich musste mich dennoch zunächst ein bisschen an die Art des Erzählens gewöhnen, weil sie manchmal ein wenig altmodisch und poetisch wirkt. Das passt aber hervorragend zu Effys Geschichte, weil auch Llyr ein wenig so wirkt, wie ein Land, das in der Vergangenheit unserer Welt durchaus hätte existieren können.

Dies gefiel mir im Allgemeinen ausgesprochen gut. Ich hatte immer das Gefühl, einen historischen Roman zu lesen, der vielleicht am Anfang des 20.Jahrhunderts spielen könnte. Ich liebe historische Romane und die Atmosphäre dieses Buches fängt den Zeitgeist meiner Vorstellung nach perfekt ein. Natürlich gibt es auch immer wieder fantastische Elemente, aber selbst die waren so perfekt eingebettet, dass sie perfekt zur Story gepasst haben. Dennoch habe ich vor allem zu Beginn ein wenig gebraucht, um komplett in die Geschichte zu finden. Das liegt zum einen daran, dass man ein wenig hineingeworfen wird, weil über die Welt, in der sich Effy bewegt, den Krieg zwischen Llyr und Arganatien und selbst das Studium eher oberflächlich berichtet wird. Das hat mich zu Beginn doch etwas irritiert und dafür gesorgt, dass ich ein paar Probleme hatte, mich richtig orientieren zu können. Im Verlaufe des Buches wird das aber weniger und es wird deutlich, dass diese Umstände einfach keine Rolle spielen, weil die behandelten Themen das zentrale Element darstellen. Es geht um Feminismus und Gleichberechtigung, Missbrauch und Mental Health und diese Themen sind in der fantastischen Welt von Llyr ebenso von Bedeutung wie in der Realität. Dennoch fand ich, dass sich die Geschichte manchmal ein wenig hingezogen hat und es vor allem in der Mitte ein paar Längen gab. An diesen Stellen war es für mich manchmal ein wenig schwer, weiterzulesen, einfach weil der Sog nicht vorhanden war.

Die Charaktere habe ich ebenfalls eher langsam ins Herz geschlossen. Effy mochte ich zwar und ich habe mit ihr mitgelitten, weil sie es als einzige Frau in ihrem Studiengang definitiv nicht leicht hatte, aber es fiel mir trotzdem schwer, sie zu greifen, sie wirkte immer ein wenig distanziert und öffnet sich erst nach und nach. Ich konnte ihre Zurückhaltung dabei sogar nachempfinden, schließlich hat sie mehrere traumatische Erlebnisse hinter sich, die sie nie verarbeitet hat, aber es dauert dadurch sehr lange, bis man sie richtig kennenlernt. Bei Preston fiel mir das erstaunlicherweise sehr viel leichter, auch wenn er ebenfalls kein offenes Buch ist. Dennoch ist er immer ehrlich und unterstützt vor allem Effy, nachdem sie ihre Schwierigkeiten erst einmal überwunden haben, bei allem, ohne sie zu etwas zu drängen oder sie nicht ernstzunehmen. Damit stellt er einen perfekten Gegenpol zu den meisten anderen Männern in diesem Buch dar und ist zum Ende hin mein absoluter Lieblingscharakter geworden.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und vor allem den romantisch-poetischen Schreibstil geliebt. Ich kann verstehen, dass das Buch vielleicht nicht jeden anspricht, dafür ist der Schreibstil zu speziell, die Thematik zu subtil, gleichzeitig aber omnipräsent, sodass es manchmal auch wegen der distanzierten Charaktere schwer ist, dran zu bleiben. Für mich hat es sich aber gelohnt, dieses Buch zu lesen, weil viele Themen sich einfach auch perfekt auf die aktuelle Wirklichkeit anwenden lassen.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Ruhige Geschichte mit ein paar Längen

A Song to Drown Rivers
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Kombination aus den verschiedenen Blautönen und dem leuchtenden Gelb, das zusammen mit den dargestellten Umrissen einen guten Eindruck von ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Kombination aus den verschiedenen Blautönen und dem leuchtenden Gelb, das zusammen mit den dargestellten Umrissen einen guten Eindruck von der thematischen Einordnung der Geschichte gibt, ohne zu viel zu verraten.

Die Story ist ebenfalls vielversprechend: Xishis Schönheit ist über die Grenzen ihres Dorfes hinaus bekannt, sodass sie das Haus nur noch selten ohne einen Schleier verlässt, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch gerät sie eines Tages in Gefahr, als sie ein Mädchen vor einem aggressiven Mann beschützt. Scheinbar aus dem Nichts kommt ihr ein attraktiver Mann zur Hilfe, der sich als Fanli, der Berater des Königs von Yue entpuppt. Er hat den Auftrag Xishi in die Hauptstadt zu bringen, damit sie im Rahmen von Friedensverhandlungen den König von Wu heiraten wird. Doch das ist nicht alles, vielmehr soll das Mädchen zur Spionin ausgebildet werden, die den grausamen König der Wu letztlich töten soll. Trotz ihrer Unsicherheit ist Xishi fasziniert von den Möglichkeiten, die sich ihr bieten - und von Fanli. Während ihrer Ausbildung lernt sie ihre Gefühle zu verberge, zu verführen und zu lügen, doch vor allem kommt sie Fanli immer näher. Doch genau das wird für beide zur Gefahr, als Xishi immer höher in der Gunst des Königs von Wu steigt.

Ich habe in letzter Zeit viele Romane gelesen, in denen Geschichten aus dem chinesischen Kulturraum eine Rolle gespielt haben, sodass auch dieses Buch perfekt in die Reihe gepasst hat. Der Schreibstil ist dennoch gewöhnungsbedürftig, was vor allem daran liegt, dass er sehr ruhig, eher leise und zurückhaltend ist, sodass ich ein bisschen gebraucht habe, um mich davon fesseln zu lassen.

Auch dadurch hatte ich oft das Gefühl zwar den Plot komplett erfassen zu können, aber bei den Charakteren fiel mir das deutlich schwerer. Das liegt auch daran, dass sowohl Fanli als auch Xishi immer Angst haben müssen, ihre Maske abzulegen und ihre wahren Gefühle zuzulassen. Dabei mochte ich beide eigentlich sogar gerne. Xishi ist so viel mehr als ein hübsches Gesicht, auch wenn sie das selbst nicht immer erkennen kann. Ich mochte, wie hart sie daran arbeitet, eine Spionin zu werden, um sich für den Tod ihrer Schwester zu rächen und ihr Land von den feindlichen Wu zu befreien. Trotzdem bleibt sie dabei immer menschlich und geht nicht unnötig brutal vor. Fanli ist da schon deutlich abgebrühter, das muss er aber auch sein. Dennoch hatte ich immer so das Gefühl, sie nicht greifen zu können.

Dadurch zieht sich für mich auch die Geschichte an manchen Stellen für mich auch etwas. Die Geschichte ist nicht langweilig, aber durch die sehr ruhige Erzählweise und die zurückhaltenden Charaktere entwickelt sich alles sehr langsam, was dafür sorgt, dass mir der unbedingte Sog fehlt, die Geschichte unbedingt weiterlesen zu wollen.

Alles in allem mochte ich die Geschichte und die Charaktere durchaus gerne, aber durch die sehr ruhige Gesamtstimmung konnte sie mich nie so sehr fesseln, dass ich das Buch unbedingt durchlesen wollte.

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