Profilbild von Fernwehwelten

Fernwehwelten

Lesejury Star
offline

Fernwehwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fernwehwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Kleinere Schwächen, aber trotzdem genial!

Der Lotuskrieg 2
0

Kennt ihr Bücher, die euch nicht zu 100 % überzeugen, für die ihr aber trotzdem unbedingt eine Empfehlung aussprechen wollt? So eins ist „Kinslayer“ für mich. Ich habe meine Kritikpunkte, aber trotzdem ...

Kennt ihr Bücher, die euch nicht zu 100 % überzeugen, für die ihr aber trotzdem unbedingt eine Empfehlung aussprechen wollt? So eins ist „Kinslayer“ für mich. Ich habe meine Kritikpunkte, aber trotzdem muss ich sagen: HOLY MOLY, was eine Geschichte. Was für eine epische, erschreckende, grausame, faszinierende, beeindruckende, düstere Geschichte über ein Mädchen, das ein ganzes System ins Wanken bringt. Jay Kristoff hat es erneut geschafft, mir all die Geschehnisse sowie auch die Atmosphäre Shimas direkt unter die Haut gehen zu lassen. Detailliert, unnachgiebig und bildhaft beschreibt er die Brutalität einer Dynastie, die in sich geteilt ist. „Kinslayer“ ist eine Empfehlung für alle, die keine schwachen Nerven haben. Für alle, die leiden wollen. Für alle, die Fantasy fernab von Jubel, Trubel und Heiterkeit haben wollen. Die sich in etwas stürzen wollen, das einen mit Haut und Haaren verschlingt und einen dazu bringt, zu hassen, zu hoffen, zu weinen, zu jubeln [tbh: Gejubelt habe ich wenig, setze da aber stark auf Band drei]. „Kinslayer“ ist etwas für Leserinnen, die bereit sind, alles zu geben – genauso wie die Charaktere.
Alles zu geben, bedeutet aber auch, Geduld haben zu müssen. Denn ich muss zugeben, dass es mir einige Längen im Mittelteil erschwert haben, im Lesefluss zu bleiben. „Kinslayer“ wird aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben, was ich an sich immer klasse finde. Mich fasziniert es, wie unterschiedlichste Handlungsstränge heimlich, still und leise ineinandergreifen, um dann mit einem großen Knall zusammengeführt zu werden.
Doch obwohl Jay Kristoff das geschafft hat, haben mich die hier genutzten Perspektiven etwas überladen. So viele Blickwinkel, so viele Personen, die teilweise auch noch in den verschiedenen Sichtweisen unterschiedlich genannt werden. Einerseits war es eine wunderbare Schnitzeljagd, wenn man versucht, jedes Fünkchen Bedeutung mitzubekommen und zu verstehen, aber andererseits drohte es auch anstrengend zu werden.
Außerdem bergen mehrere Perspektiven immer das Risiko, dass man manche mehr, manche weniger mag und dann stellenweise unaufmerksamer liest, weil man sich nach seinen Lieblingsabschnitten sehnt. So auch hier. Hinzu kam, dass mir Yukikos & Buruus Kapitel viel zu kurz kamen. In diesem Buch habe ich sie wirklich nur selten erleben dürfen – und noch seltener zusammen, was mir das Herz gebrochen hat. Die Szenen, die sie aber gemeinsam hatten, waren genauso überzeugend wie in Band eins und ich hoffe sehr, dass wir in Band drei wieder mehr von den [eigentlichen] Hauptprotagonist
innen lesen dürfen.

Abschließend lässt sich sagen: 4 Sterne. Ein Buch, das vielleicht unter dem typischen „Zweiten-Band-Problem“ leidet. Doch meine Kritikpunkte können das Wesentliche nicht schmälern: Jay Kristoff ist ein unbarmherziges Genie und diese Reihe ist etwas Großes, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Süß für zwischendurch!

Fangirl 1
0

War mein erster Manga seit Ewigkeiten. Fand ihn
ganz süß für zwischendurch, mochte auch die
Zeichnungen, glaube aber, dass es für mich einfach
etwas zu oberflächlich blieb. Konnte mich nicht so
reinfallen ...

War mein erster Manga seit Ewigkeiten. Fand ihn
ganz süß für zwischendurch, mochte auch die
Zeichnungen, glaube aber, dass es für mich einfach
etwas zu oberflächlich blieb. Konnte mich nicht so
reinfallen lassen persönlich und die Geschichte nicht
so fühlen. Aber trotzdem war's ein netter Read!

Veröffentlicht am 09.04.2022

Wow - mein liebster Teil der Reihe bisher!

A History of Us − Nur drei kleine Worte
0

5 Sterne | Pluspunkte: Sympathische & nachvollziehbare Charaktere; toller Schreibstil; nicht zu viel „unnötiges“ Drama | Minuspunkte: Maximal, dass das Setting des Mittelaltermarkts zu kurz kam

Ich ärgere ...

5 Sterne | Pluspunkte: Sympathische & nachvollziehbare Charaktere; toller Schreibstil; nicht zu viel „unnötiges“ Drama | Minuspunkte: Maximal, dass das Setting des Mittelaltermarkts zu kurz kam

Ich ärgere mich gerade darüber, dass ich diese Rezension nicht direkt nach Beenden des Buchs geschrieben habe, denn ich habe das Gefühl, dass ich meine Gedanken zur Geschichte in dem Moment besser zum Ausdruck gebracht hätte als jetzt 🙇🏼‍♀️ Denn jetzt sitze ich hier, starre auf den weißen Hintergrund meines Word-Dokuments und starte den x-ten Anlauf, um ENDLICH die richtigen Worte dafür zu finden, wie wunderbar ich dieses Buch fand. Jen DeLuca hat es einfach geschafft, Romance zu schreiben, wie ich sie mir wirklich öfter wünschen würde. Ohne allzu viel unnötiges Drama, aber dafür mit umso mehr Herz und vor allem nachvollziehbaren Charakteren. 🥰

Wie sich manch einer von euch vielleicht erinnert, mochte ich schon den Auftakt der „A History of Us“-Reihe unheimlich gern. Band 2 war dann in meinen Augen zwar schwächer, aber noch immer süße Unterhaltung. Und dieser dritte Teil nun? Der hat sich einfach ohne zu fragen und gänzlich überraschend zu meinem neuen Favoriten entwickelt. „Nur Drei kleine Worte“ erzählt die Geschichte der vierzigjährigen April, welche eigentlich nur zum Schein mit dem zehn Jahre jüngeren Mitch anbändelt, und bringt dabei so viel Humor, Emotion und Ehrlichkeit mit sich, dass ich zwischendurch gar nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht. Für mich war April trotz (oder wegen) ihrer Eigenarten eine der besten Protagonistinnen seit langem. So nachvollziehbar, so ehrlich, so unperfekt und umso nahbarer. Ich weiß schon jetzt, dass ihre Geschichte eine ist, zu der ich nochmal zurückkehren werde. Vielleicht ist es sogar ein Buch, das ich auf Bookbeat permanent gedownloadet lasse, weil es zum Wohlfühlen ist, weil es süchtig macht, weil es Spaß gemacht hat.
Einziger, winziger Kritikpunkt: Der Mittelaltermarkt als Setting fiel ziemlich hinten weg. Für mich war das nicht schlimm, aber Leser*innen, die an der Reihe besonders aufgrund dieses Feelings interessiert sind, könnten diesbezüglich enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Gute Unterhaltung!

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
0

4 Sterne | Pluspunkte: Schnelllebig, flüssig und spannend | Minuspunkte: Hätte mir mehr Details gewünscht

Das Studium in Oxford sollte ein Neuanfang für Harper sein – erst recht, nachdem sie unerklärlicherweise ...

4 Sterne | Pluspunkte: Schnelllebig, flüssig und spannend | Minuspunkte: Hätte mir mehr Details gewünscht

Das Studium in Oxford sollte ein Neuanfang für Harper sein – erst recht, nachdem sie unerklärlicherweise die Einladung erhält, einer elitären Studentenverbindung beizutreten. Doch die Geister der Vergangenheit sind hartnäckig, bringen ausgerechnet Finley zurück in ihr Leben. Als dieser sie vor den Diamonds warnt, ist es aber schon zu spät: Sie befinden sich in einem machthungrigen Spiel, das moralische Grenzen ins Wanken bringt.

„Four Houses of Oxford“ hatte vieles, was mir gefallen hat: @annasavass‘ Schreibstil ist flüssig, emotional und spannend. Besonders die Protagonistin Harper war wirklich greifbar gestaltet – und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich ihre manchmal etwas griesgrämige Art genossen habe! Sie gibt dem Buch nochmal eine andere Würze, obwohl sie Harper nicht einzig und allein ausmacht. Im Gegenteil: In ihr steckt viel mehr und vor allem den Umgang mit dem Thema Freundschaft fand ich dahingehend gelungen!
Auch der Plot hat mich grundlegend überzeugt: Vier Studentenverbindungen, deren Mitglieder mit übernatürlichen Fähigkeiten gegeneinander antreten müssen? OH YES! Das Buch war einfach super Unterhaltung, das fesselt und neugierig macht. Nur fehlten mir dann und wann dann doch ein paar Details und etwas Tiefgang. Ich hatte das Gefühl, dass viele Dinge einfach „hingenommen“ und nur wenig hinterfragt wurde. Gerade in Bezug auf die Studentenverbindungen an sich und die Fähigkeiten fehlte mir der Antrieb der Figuren, mehr zu erfahren oder überhaupt zu verstehen, was gerade geschieht, wie sie hineingeraten sind. Ich hoffe aber, dass diese Facette der Geschichte vielleicht im zweiten Teil etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Charaktere sich dementsprechend stellenweise weniger treiben lassen.
Bis dahin kann ich „Four Houses of Oxford“ aber auf jeden Fall schon als spannende Unterhaltung, die einen durchaus mitreißt, empfehlen! 😍

Veröffentlicht am 09.04.2022

Leider nichts für mich

Love Challenge
0

Ach, Leute. Dieses Buch und ich, das war irgendwie nichts. Ich habe mich mit dem Grundplot schon schwer getan (verzweifelte Mutter sucht für ihren Sohn eine mögliche Frau und lässt sie schließlich aus ...

Ach, Leute. Dieses Buch und ich, das war irgendwie nichts. Ich habe mich mit dem Grundplot schon schwer getan (verzweifelte Mutter sucht für ihren Sohn eine mögliche Frau und lässt sie schließlich aus Vietnam in die USA einfliegen), dachte aber irgendwie, dass es trotzdem gut werden könnte. Dass Khai Autist ist hat diese Hoffnung bestärkt, denn das wecke den Eindruck, es könnte eine etwas tiefgreifendere Geschichte werden. Hier wird etwas thematisiert, das sonst häufig unter den Tisch fällt. Aber irgendwie war's dann gefühlt doch eher eine Begleiterscheinung und ich kam nicht umhin, mich immer wieder zu fragen, wie gut die einfließenden Punkte wohl recherchiert sind, zumal sie für mich teilweise etwas inkonsequent wirkten. Da ich selbst keine Erfahrung mit dem Thema habe, kann ich das aber nicht beurteilen. Deswegen hätten dieser Eindrücke dem Buch auch keinen Abbruch getan, wenn ich mit dem Rest wärmer geworden wäre - was aber nicht passierte.
Für mich scheiterte es unter anderem einfach am Schreibstil. Ich habe so oft dieselben Formulierungen oder Gedankengänge gelesen, dass ich irgendwann das Gefühl hatte, ich hätte sie auswendig gelernt. Noch dazu konnte ich diese Gedankengänge dann auch teilweise einfach nicht nachvollziehen - genauso wie einige Handlungen. Damit meine ich nicht solche, die ggf. dem Autismus zuzuschreiben sind, die fand ich mit diesem Wissen im Hinterkopf eigentlich immer durchaus verständlich. Viel mehr ging es mir um die Handlungen der Menschen um Khai herum, die doch ebenfalls darüber Bescheid wissen und die Einflüsse trotzdem größtenteils zu ignorieren scheinen oder kein Verständnis zeigen. Khais Bruder war da eine angenehme Ausnahme, aber selbst er kam gefühlt immer erst dann in die Pötte, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen war. Kann gut sein, dass es genau so sein sollte, aber für mich machte das den Großteil des Plots irgendwie anstrengend und die Charaktere unsympathisch, naiv oder nervig. Auch wurden für mich viele Dinge nicht gut genug aufgearbeitet, sondern eher "reingeschmissen", um sie dann irgendwann, wenn's gerade passte, nochmal schnell hervorzuholen - oder eben auch nicht.
Das Ende war für mich schlichtweg too much. Hat auch keine Gefühle geweckt, sondern eher ein "Puh, ehrlich?!" hervorgerufen. Also leider, leider für mich persönlich nicht das richtige Buch. Irgendwie dann doch wieder zu viel Drama, zu viele Klischees, zu schnell, zu oberflächlich.

Zusätzliche Anmerkung zum Hörbuch: Hätte es cool gefunden, wenn die Anmerkungen der Autorin (nicht die Danksagung) nach dem Epilog auch mit vertont worden wären. Dort gab es nochmal sehr interessante Hinweise in Bezug auf den Inhalt und die Entwicklung der Geschichte.