Profilbild von Fernwehwelten

Fernwehwelten

Lesejury Star
offline

Fernwehwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fernwehwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Theoretisch genau mein Fall..

Zeitenzauber - Die magische Gondel
0

Schwierig, schwierig, schwierig. Fangen wir mit den Tatsachen an:

Im ersten Teil von "Zeitenzauber" lernen wir zunächst die Protagonistin Anna kennen, die ihre Sommerferien in Venedig verbringt. Für ...

Schwierig, schwierig, schwierig. Fangen wir mit den Tatsachen an:

Im ersten Teil von "Zeitenzauber" lernen wir zunächst die Protagonistin Anna kennen, die ihre Sommerferien in Venedig verbringt. Für die geschichtlichen Aspekte, die ihre motivierten Eltern in die Reise einbringen wollen, interessiert sie sich nicht. Facebook, Musik und die Liebesprobleme ihrer Freundin sind wesentlich spannender. Ihre Prioritäten so gesetzt zu haben, bereut Anna jedoch ziemlich, als sie durch einen verrückten Zufall (Ha, wer glaubt schon an Zufälle?!) eine spontane Zeitreise antritt und sich schließlich im Venedig des Jahres 1499 wiederfindet. Dass das Leben damals ganz anders abgelaufen ist, zeigt sich schnell - ist allerdings nichts gegen die Tatsache, wie verwinkelt das Leben als Zeitreisender ist, wenn man sich um Machtspielchen und Liebessorgen kümmern muss...
Vor einigen Jahren habe ich von Kerstin Gier die Edelstein-Trilogie gelesen, die mir unfassbar gut gefallen hat. Zugegeben waren meine Erwartungen dementsprechend auch recht hoch, als ich mich mit diesem Buch nun erneut an das Thema Zeitreisen gewagt habe. Leider konnten meine Hoffnungen nicht gänzlich erfüllt werden: Eine Konkurrenz zur Edelstein-Trilogie war dieses Buch rein qualitativ gesehen in meinen Augen nicht. Meiner Meinung nach fehlte es den Charakteren an Tiefgang, man erfährt keine Geschichten, die als Antrieb für die unterschiedlichen Ziele gelten, und lernt ohnehin jede einzelne Person eher oberflächlich kennen. Auch der romantische Teil des Buchs erscheint mir irgendwie unausgereift, sodass die Beziehungen schließlich eher wie Schulhofschwärmereien wirken. Ich frage mich jetzt noch, wo genau die Gefühle jeweils herkamen, denn viel mehr als ein paar geschwungene Degen, kleine Witze und Äußerlichkeiten kamen eigentlich nicht zum Vorschein. Ich hoffe wirklich, dass sich das in den Folgebänden noch ändert.
Weiterhin ging mir persönlich dann und wann der Spannungsbogen flöten. Eva Völler nimmt den Leser wirklich mit in das Venedig aus dem Jahr 1499, erklärt viel und versucht die Vergangenheit so verständlich wie nötig zu machen, aber leider machte genau das das Buch an manchen Stellen langatmig und es passiert über viele Seiten kaum etwas, außer der morgendliche Besuch des Abtritts und das Beklagen darüber, dass weder Deo noch richtiges Shampoo existieren.
ABER (!) nach all den Dingen, die ich nun bemängelt habe und die das Buch in meiner Wertung eben auch zwei Sterne gekostet haben, kommen wir jetzt zum positiven: Zeitenzauber mag nicht mit der Edelstein-Trilogie konkurrieren können, ist aber trotzdem ein Buch, das man ohne Frage locker nebenher auf der Couch lesen kann. Als entspannter Zeitvertreib ist es wirklich klasse, erst Recht wenn man vielleicht ein Herz für Italien hat. Ich war selbst erst im Sommer des letzten Jahres in Venedig und musste dann und wann tatsächlich schmunzeln, weil Eva Völlers Beschreibungen ein kleiner Weckruf meiner Urlaubserinnerungen waren. Außerdem, sind wir mal ehrlich, die Idee des "Translators", der neumodische Worte automatisch in die der damaligen Zeit verwandelt, ist schon echt cool. War auch mal ein neuer Aspekt beim Thema Zeitreisen.
Ich kann eigentlich zum Abschluss nur sagen: Wer ein Buch sucht, das ohne viel Grübelei und auch gut zur Entspannung nach einem ereignisreichen Tag gelesen werden kann, wenn der Kopf schon etwas müde ist, der wird mit Zeitenzauber sicherlich seine Freude haben. Ich kann die Fakten natürlich nicht überprüfen, aber man bekommt eine wirklich klare und unbeschönigte Vorstellung vom damaligen Venedig, gepaart mit ein paar politischen Machtkämpfen und einer Prise Romantik. Vielleicht haben wir ja Glück und im nächsten Teil legt nicht nur die Story an Tempo sondern auch die Charaktere an Tiefgang zu.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Dieses Buch birgt eine unglaubliche Geschichte

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
0

"Was hoffst du, zwischen diesen Zeilen zu finden?"
Eine Frage, wie sie Mr. Penumbra stellen würde, und die ich jetzt gerne übernehme. Dabei kann ich gar nicht mal sagen, was genau ich mir erhofft habe, ...

"Was hoffst du, zwischen diesen Zeilen zu finden?"
Eine Frage, wie sie Mr. Penumbra stellen würde, und die ich jetzt gerne übernehme. Dabei kann ich gar nicht mal sagen, was genau ich mir erhofft habe, als ich das Buch mit diesem außergewöhnlich langen Titel aufgeschlagen habe. Ich schätze, dass es etwas magisches war. Nicht Harry-Potter-Zauberstab-Magisch, obwohl ich die letzte bin, die dagegen etwas hat, sondern etwas märchenhaft-magisches.
Woher diese Erwartungen gekommen sind? Keine Ahnung. Der Buchrücken verrät nicht viel über die Geschichte, erwähnt lediglich einen gescheiterten Webdesigner, der in einer Buchhandlung seinen nächsten Job findet und sich schließlich daran macht, zusammen mit seinen Freunden das Geheimnis rund um diesen verwunschenen Ort zu lüften. Trotzdem hatte ich direkt den Eindruck, dass mich zwischen diesen Zeilen etwas, ja, eben magisches erwarten wird. Vielleicht war es der Name "Penumbra", der mich zu dem Gedanken verleitet hat. Lasst ihn euch auf der Zunge zergehen und sprecht danach ein großes Kompliment an Robin Sloan aus, so wie ich es an dieser Stelle tun möchte. Wie könnte eine Geschichte, die den außergewöhnlichen und verwunschenen Namen "Penumbra" in sich trägt, nicht selbst mindestens genauso außergewöhnlich und verwunschen sein?
Und diese Erwartung hat der Roman definitiv nicht enttäuscht.
"Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra" ist für mich ein unvergleichliches Buch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas ähnliches gelesen oder auch nur davon gehört zu haben. Es verbindet digital und analog auf mystische, verrückte, wahnsinnige, mitreißende und auch lustige Weise. Hinzu kommt ein Schreibstil, der für diese Geschichte besser kaum sein könnte. Dieses Buch braucht keine Kämpfe oder emotionalen Achterbahnfahrten, um spannend zu sein und zu bleiben - es hat eine ganz andere, eigene Macht, die den Leser permanent fesselt. Sicherlich spielen dabei auch die vielen sympathischen, realistischen Charaktere eine Rolle. Allen Voran der Protagonist Clay, dessen Gedanken- und Gefühlswelt Robin Sloan so geschickt in seinen Schreibstil einarbeitet, dass man wirklich glaubt, die gesamte Geschichte über im Kopf des ehemaligen Webdesigners zu stecken. Ein verflucht amüsanter Blickwinkel übrigens. Ich glaube, ich werde Clay tatsächlich vermissen. Er entspricht nicht den Hauptcharakteren, die man in Büchern sonst so oft vorfindet, sondern hat etwas ganz Anderes an sich - wie der gesamte Roman.
Ich glaube, meine Faszination kann man nur verstehen, wenn man dieses Buch selbst gelesen hat. Viel über den Inhalt verraten möchte ich auch gar nicht... Diese Schritte sollte jeder einzelne selber gehen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Ein gelungener Auftakt!

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
0

Da will man nach dem Aufwachen im Bett eigentlich nur ein paar Zeilen lesen, aber dann schwupps... Plötzlich ist es 13:30 Uhr, das Buch ist aus und die eigene Welt ist zerstört, weil man den zweiten Teil ...

Da will man nach dem Aufwachen im Bett eigentlich nur ein paar Zeilen lesen, aber dann schwupps... Plötzlich ist es 13:30 Uhr, das Buch ist aus und die eigene Welt ist zerstört, weil man den zweiten Teil nicht zuhause hat und NATÜRLICH Sonntag ist.

War. Ja. Klar.

Diese kurzen Sätze gerade müssten schon deutlich machen, was die 4 Sternchen ebenfalls übermitteln: "Liebe mich nicht" hat es mir wirklich angetan. Die griechische Mythologie hat bei mir ohnehin einen Stein im Brett und da ich mich in der letzten Zeit mal wieder nach einer etwas klassischeren Romantasy-Geschichte gesehnt habe, bot sich "Götterfunke" schlichtweg an. Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, dass dieses Buch SO großes Suchtpotential besitzt und mich dermaßen fesselt. Klar, am Anfang brauchte die Geschichte etwas, um in Schwung zu kommen, aber das ist ja vollkommen normal. Ich bin ohnehin eine Leserin, die zunächst etwas Zeit benötigt, um sich in die neue Erzählung einzufinden und mit den Charakteren warmzuwerden, das war hier nicht anders. Sobald diese Anfangsphase aber überwunden war, wollte ich gar nicht mehr zwischen den Zeilen auftauchen.
Bei "Götterfunke" ist es so, dass Jess als Hauptprotagonistin zu Beginn keine Ahnung von der magischen Welt hat und nicht nur zufällig sondern auch unfreiwillig in das Ganze hinein gerät. Das liest man ja öfter. Was ich aber klasse fand, war die Art und Weise, wie Jess damit umgegangen ist. Es war nicht wie so oft bei solchen Büchern, dass die zunächst unerfahrene Protagonistin auf Seite 50 bereits alles als normal erachtet, was um sie herum passiert. Jess braucht wirklich lange, um zu akzeptieren, was sich ihr da offenbart - wodurch die Geschichte gleich etwas realistischeres bekommt und Jess ganz von selbst sympathischer wird. Ohnehin punktet sie durch ihren Witz dadurch, dass sie eben NICHT perfekt ist. Was mich hin und wieder gestört hat, war ihre Naivität. Ihre Ich-zerschmelze-in-deinen-Armen-wie-Eis-in-der-Sonne-Seite. Allerdings war das für sie ja nicht selbstverständlich, sondern ihr ist es auch aufgestoßen - was das ganze wiederum verständlicher machte. Ach, das kann man so schwer erklären. Wer dieses Buch nicht selbst gelesen hat, weiß vermutlich nicht, was ich meine. So oder so ist diese Geschichte eine Achterbahn der Gefühle, wobei eine Emotion bei mir deutlich überwogen hat: Verzweiflung. WARUM muss das Leben so UNFAIR sein?! Es hätte alles so schön sein können. Aber naja... Hätte, hätte, Fahrradkette. Mal schauen, was im zweiten Band passiert. Und im dritten. Herrje, ich habe diesen Monat eigentlich schon zu viel Geld für Bücher ausgegeben, aber bei den beiden wird es nicht anders gehen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen.

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
0

Halten wir fest:
Vorgestern habe ich den ersten Teil von Götterfunke beendet.
Gestern habe ich mir den zweiten und dritten Teil bestellt, gegen all meine Prinzipien, weil ich diesen Monat eigentlich schon ...

Halten wir fest:
Vorgestern habe ich den ersten Teil von Götterfunke beendet.
Gestern habe ich mir den zweiten und dritten Teil bestellt, gegen all meine Prinzipien, weil ich diesen Monat eigentlich schon genug Geld für Bücher ausgegeben habe.
Und heute... Tja, heute... Heute habe ich gelesen. Ich habe den gesamten gottverdammten zweiten Teil an einem Tag gelesen. Verschlungen trifft es wohl eher. Unfassbar. Ich frage mich wirklich, wann ich so etwas zuletzt hatte. Ob ich das überhaupt jemals schon so stark hatte.
Mir gefiel "Hasse mich nicht" sogar noch besser als "Liebe mich nicht". Man kannte die Charaktere schon und musste sich nicht neu in die Welt einfinden, sondern konnte sich direkt in die Mitte bekannter Gestalten fallenlassen. Natürlich gab es auch ein paar neue Gesichter, aber wenn einem das Drumherum nicht fremd ist, kommt man mit denen auch schneller zurecht.
Diese Geschichte hat mich einfach gefesselt und nicht mehr losgelassen. Sie war spannend, witzig und nervenaufreibend. Ich habe mich gänzlich darin verloren, habe mit den Charakteren gelitten und gelacht und bin einfach nur unendlich froh, dass ich gestern klug genug war, mir den dritten Band auch noch direkt mitzubestellen. Wäre ja noch schöner, wenn ich jetzt wieder hätte warten müssen...

Veröffentlicht am 04.06.2019

Das perfekte Finale

GötterFunke 3. Verlasse mich nicht
0

Jetzt habe ich den dritten Teil von Götterfunke beendet und bin dementsprechend gezwungen, die Welt rund um Jess, Cayden, Apoll, Athene, Leah, Josh, Kalchas, Zeus, Hera und-und-und hinter mir zu lassen. ...

Jetzt habe ich den dritten Teil von Götterfunke beendet und bin dementsprechend gezwungen, die Welt rund um Jess, Cayden, Apoll, Athene, Leah, Josh, Kalchas, Zeus, Hera und-und-und hinter mir zu lassen. Ein paar Tränen habe ich am Ende nicht aufhalten können. Dieses ständige Auf und Ab in den Büchern hat mich einige Nerven gekostet. Man entwickelt einfach Sympathien für die Charaktere und zittert mit ihnen bei jeder Sorge und jeder Gefahr. Wie soll man da nicht wahnsinnig werden?

Noch ein paar andere Kleinigkeiten als Anhaltspunkte für die fünf Sterne:
Das Verhalten der Charaktere ist von Band 1 bis Band 3 stimmig. Es passt zusammen, wie sie sich verhalten und man hat das Gefühl, sie dadurch wirklich kennenzulernen. Auch weil ihre Vergangenheiten näher beleuchtet und die Bilder zu ihren Persönlichkeiten dadurch noch farbenfroher gestaltet werden. Und abseits der Charaktere sowie des Liebesdramas ist da noch der Konflikt zwischen der guten und der bösen Seite - wobei sich mein Harmoniebedürfnis und meine Spannungssucht permanent darum gestritten haben, was in diesem Buch doch bitte überwiegen soll. Im Prinzip war es aber nachher gut ausbalanciert, sodass weder die eine, noch die andere Seite zu kurz kam.
Diese Geschichte ist einfach eine spannende, fesselnde Achterbahnfahrt in einer Welt, die es zu kennen lohnt und die es einem leicht gestaltet, sie zu lieben. Ich hätte absolut nichts dagegen, einfach noch ein paar weitere Kapitel zu lesen, in denen die altbekannten Gesichter einfach glücklich und in ihrem normalen Leben auftreten. So als Sahnehäubchen.