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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Nur zwei Sterne - leider...

Zeitenzauber - Die goldene Brücke
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Zwei Sterne gibt es von mir für den zweiten Teil von "Zeitenzauber"... Warum? Lest selbst.

Das Cover - der erste Eindruck, also auch der erste Punkt, auf den ich eingehen möchte. Kurzum: Das Cover gefällt ...

Zwei Sterne gibt es von mir für den zweiten Teil von "Zeitenzauber"... Warum? Lest selbst.

Das Cover - der erste Eindruck, also auch der erste Punkt, auf den ich eingehen möchte. Kurzum: Das Cover gefällt mir gut. Es löst in mir vielleicht nicht das Bedürfnis aus, es frontal ins Bücherregal zu stellen oder es einfach zum Anschauen zwischendurch aus dem Regal zu ziehen, aber es ist dem Stil vom ersten Band der Reihe treu geblieben und verzichtet trotzdem nicht auf das Einbinden von neuen Details, die Hinweise auf die aktuelle Geschichte geben. Es ist in meinen Augen also an sich kein beeindruckender Überflieger, aber schlichtweg recht nett anzusehen. Wäre mir "Die goldene Brücke" unbekannterweise in einer Buchhandlung begegnet, hätte das Buch definitiv meine Aufmerksamkeit erlangt. Ergo: Mission erfüllt.
Kommen wir nun zu dem, worum es abseits aller Oberflächlichkeiten, von denen man sich als ehrlicher Bücherwurm eben doch nicht lossprechen kann, eigentlich geht: Zu der Geschichte an sich. Und da hapert es auch schon. Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Denn für mich gab es ein riesiges Manko bei der Story: Irgendwie hat sie sich nicht nennenswert von der aus dem ersten Teil unterschieden. Klar, neue Stadt, neues Jahr. Soweit, so gut. Aber der Rest? Für mich fühlte es sich an, als hätte man "Die magische Gondel" einfach nach Paris verlegt und passend dazu die Namen abgeändert. Ich möchte ungerne spoilern, aber falls einer von euch dieses Buch auch schon gelesen hat, kann meine Kritik an diesem Punkt vielleicht verstehen. Ich meine, gewissermaßen hat man sogar die Romanze nochmal neu erlebt. Das führt mich auch direkt zu einem weiteren Minuspunkt, von dem ich echt gehofft hatte, ich könne ihn im zweiten Teil der Reihe ausmerzen. Leider fehlte es mir immer noch an Charakterstärke und -tiefe. Man lernte sämtliche Personen, sogar die Protagonisten, nur sehr oberflächlich kennen und hatte nicht das Gefühl, sie wirklich verstehen zu können. Selbst jetzt, nach zwei Bänden, kann ich nicht wirklich sagen, was Anna ausmacht. Sie ist scheinbar hübsch und... tollpatschig. Das war's. Besser kann ich dieses Mädchen auch jetzt noch nicht einschätzen. Geschweige denn die anderen Personen - selbst solche, die ebenfalls schon aus dem ersten Teil bekannt waren.
Diese oberflächliche Darstellung der Charaktere hat auch im ersten Teil schon dazu geführt, dass die Beziehung zwischen Anna und Sebastiano für mich gefühlt zu kurz kam. Irgendwie gab es nichts, was sie wirklich verband. Sie waren nur... irgendwie plötzlich zusammen. Und leider hat sich auch dieser Faktor im zweiten Teil nicht verbessert, weil es die Chance dafür auch einfach nicht gab (Aaaah, wenn ich könnte, würde ich gerne noch mehr sagen, aber dann kämen wir definitiv in den verhassten roten Spoilerbereich!).
Ich denke schon, dass ich die Reihe beenden werde. Einfach, weil es nur noch ein Band ist, den ich ohnehin bereits hier habe, und weil ich neugierig auf die Spin-Off-Trilogie bin. An sich schreibt Eva Völler auch wirklich nicht schlecht. Sie nimmt einen mit in ein anderes Land und in eine andere Zeit und bringt diese Punkte sehr treffend rüber - nur hat die Geschichte schlichtweg nichts, was mich wirklich gefesselt hat. Es hat sich mehr nach einem 'Abarbeiten' angefühlt. Leider bin ich mir auch nicht sicher, ob sich das im dritten Band nochmal ändern wird.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Ein Traum.

Nach dem Sommer
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Herrje, ich frage mich wirklich, warum ich so lange gewartet habe. Satte fünf Sternchen kriegt dieser wunderbare Auftakt.
Wisst ihr, viele Bücher aus dem Fantasy-Genre handeln im Grunde vom Gleichen. Die ...

Herrje, ich frage mich wirklich, warum ich so lange gewartet habe. Satte fünf Sternchen kriegt dieser wunderbare Auftakt.
Wisst ihr, viele Bücher aus dem Fantasy-Genre handeln im Grunde vom Gleichen. Die wenigen Geschichten zu finden, die sich abheben, ist wirklich nicht leicht. Für mich ist das hier aber definitiv der Fall.
Seit Jahren beobachtet Grace den Wolf mit den gelben Augen, der in den Wintermonaten mit seinem Rudel in dem Wald lebt, der an ihren Garten grenzt. Es besteht eine Verbindung, die Grace selbst nicht gänzlich versteht, so selbstverständlich und doch unerklärlich. Als sie schließlich begreift, dass das Wolfsrudel in den Sommermonaten nicht einfach weiterzieht, sondern sich ein Teil der Tiere für diese Zeit in Menschen verwandelt, dauert es nicht mehr lang, bis sie ihrem Wolf in anderer Gestalt gegenübersteht – und sie sich gänzlich von der mystischen Verbindung einnehmen lässt, die viel zu lange unterdrückt wurde. Doch dieser Sommer ist der letzte, den Sam in Menschengestalt verbringen wird. Die nächste Verwandlung zum Wolf wird endgültig sein.
Maggie Stiefvater hat mit diesem Buch eine zauberhafte Geschichte erschaffen. Man möchte das Buch nicht wieder aus der Hand legen, auch wenn man gleichzeitig das Ende scheut. Nur leider ist jenes genauso unvermeidlich wie der Beginn des Winters. Vielleicht wurde mir sogar etwas kalt, als ich das Buch schließlich zugeklappt habe, weil ich nicht dazu bereit war, Mercy Falls zu verlassen. Oft genug frage ich mich, warum viele Geschichten als Mehrteiler ausgeschlachtet werden... Hier aber fühlt es sich richtig an. Es gibt da noch so vieles, das ungeklärt ist. So vieles, das man erfahren möchte. Und so viele Dinge, die man gemeinsam mit den Charakteren erleben möchte. Ich freue mich unfassbar auf den 2. Teil, der schon bald in mein Regal einziehen wird. Dieses Buch ist nicht laut, nicht von Kämpfen und großen Schlachten beladen, wie so viele andere. Dieses Buch ist leise, sanft und gefühlvoll – und damit auf seine eigene Weise umso spannender, fesselnder und berührender.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Mein erster Thriller!

Grenznebel
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„Grenznebel“ von Senta Herrmann. Ihr Debütroman. Mein erster Thriller.

Verschiedenfarbige Augen sorgen dafür, dass die Brüder Noah und Gabriel in einem Elternhaus aufwachsen, das man so niemandem wünschen ...

„Grenznebel“ von Senta Herrmann. Ihr Debütroman. Mein erster Thriller.

Verschiedenfarbige Augen sorgen dafür, dass die Brüder Noah und Gabriel in einem Elternhaus aufwachsen, das man so niemandem wünschen würde. Sie erleben eine Kindheit mit wenig Liebe und umso mehr Gewalt. Allein Gabriels Angst um seinen jüngeren Bruder ist es zu verdanken, dass sie dem Grauen entkommen. Einige Zeit später werden die Geschwister von dem Ehepaar Castell adoptiert, unter deren Fittichen das Leben der beiden endlich geregelte Bahnen zu nehmen scheint. Bis... Ja, bis das Leben beschließt, dass die beiden in ihren jungen Jahren noch nicht genug gelitten haben.
Zehn Jahre später wird Noah aus einer psychiatrischen Klinik entlassen. Nicht nur er, sondern auch Gabriel, dessen beste Freundin Helena und sein Adoptivbruder Alex haben mit der neuen Situation zu kämpfen. Erst Recht, als sich herausstellt, wie grausam das Schicksal wirklich sein kann.

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, lief mir direkt ein kurzer Schauer über den Rücken (Vergesst nicht, ich habe ein zart besaitetes Herz, das sich normalerweise auf Fantasy-Bücher stürzt, bei denen das Happy End zumindest in gewisser Weise vorprogrammiert ist). „Grenznebel“ hingegen überzeugt als Thriller bereits mit einem düsteren, teils verschwommenen Bild, das eigentlich nur eine Frage an seinen Betrachter aussendet: „Na, Kleines, traust du dich?“ Kurzum: Ich habe mich getraut. Und ich habe es nicht bereut. Denn was mir bei diesem Buch extrem gut gefallen hat, ist die Entwicklung der einzelnen Charaktere. Ich bin weder Psychologin noch Psychiaterin, doch mir erschienenen die Wandlungen der Personen extrem realistisch. Während die beiden leiblichen Brüder in ihrer Kindheit versuchten, den Leiden des Lebens durch ein überdurchschnittlich erwachsenes Verhalten immer einen Schritt voraus zu sein, werden sie in späteren Jahren von den Defiziten ihrer sozialen Entwicklung eingeholt. Auch begeisterte mich die Tiefe, die Senta Herrmann ihren Charakteren verpasst hat. Das Gefühl, die verschiedenen Personen kennenzulernen, wurde durch den Einbau von Sprüngen zwischen der Vergangenheit und Gegenwart sowie zwischen unterschiedlichen Erzählperspektiven unterstützt. Was ich allerdings schade finde, ist, dass ich trotz meinem Verständnis für die Charaktere keine richtige Beziehung zu ihnen aufgebaut habe. Als ich das Buch im Anschluss an den Epilog zugeklappt habe, hatte ich nicht das Gefühl, meine neuen Bekanntschaften zu vermissen – was vielleicht aber auch daran lag, dass ich mich beim Lesen nie zu weit auf eine Person einlassen wollte. Man weiß ja nie, wer sich bei einem Thriller vielleicht doch noch als schwarzes Schaf entpuppt! Ich habe meine Sympathien also schon beim Lesen lieber mit Vorsicht genossen.

Neben den Charakteren nun noch ein kurzes Feedback zum Schreibstil von Senta Herrmann, der wohl gerade bei einer Erstveröffentlichung ein größeres Augenmerk verdient. Mir persönlich ist aufgefallen, dass das Buch trotz seiner düsteren Geschichte amüsante Passagen aufweist, die es mir ermöglicht haben, weiterhin ohne Nachtlicht zu schlafen. Obwohl die Spannung permanent aufrecht erhalten wurde, fühlte ich mich davon nicht erdrückt. Was mich zwischendurch aber aus dem Konzept gebracht hat, war der Einsatz von vielen unterschiedlichen Anreden (z.B.: Der Ältere, der Blonde, der Sprössling). Ich kann mir vorstellen, dass es als Autorin nicht gerade einfach ist, in einer Szene mit drei gleichgeschlechtlichen Personen immer klar abzugrenzen, wer gemeint ist. Nur musste ich speziell am Anfang des Buches oftmals innehalten, um zu überlegen, wer mit der jeweiligen Beschreibung gemeint ist, was mich dann jedes Mal aus dem Lesefluss gerissen hat.

So oder so hat mich das aber nicht davon abgehalten, während des Lesens permanent mitzurätseln. Ich habe mich ein wenig wie bei „Hänsel und Gretel“ gefühlt. Senta Herrmann hat neue Informationen in der Geschichte wie Brotkrumen im Wald gestreut, wodurch die Spannung allzeit aufrechterhalten wurde und meine Neugierde immer geweckt blieb. Tatsächlich war ich zwischendurch auch auf dem richtigen Dampfer – nur um von dem Ende dann nochmal auf dem gänzlich falschen Fuß erwischt zu werden (Ich meine... WAS?! Holla die Waldfee!). Speziell dieses überraschende und wirklich alles in Frage stellende Ende bringt einen dazu, nach dem Wegstellen des Buchs nicht direkt weiterzuziehen... Sondern nachzudenken, zu grübeln, vielleicht sogar doch nochmal zum Regal zu gehen, um einige Passagen erneut zu lesen – um auch wirklich zu verstehen, was das jetzt bedeutet. Dementsprechend hat Senta Herrmann in meinen Augen einen Thriller verfasst, der als starker Debütroman mit einem Gruselfaktor zu beschreiben ist, dem sich auch Thriller-Neulinge hingeben können, ohne aber für erfahrene Thriller-Leser langweilig zu sein.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Was. Eine. Geniale. Geschichte.

ASH PRINCESS
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Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass der kalovaxianische Kaiser mit seinen Truppen in Astrea einmarschiert ist und das Land an sich gerissen hat. Zehn Jahre, die Thora von einer Thronanwärterin zu ...

Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass der kalovaxianische Kaiser mit seinen Truppen in Astrea einmarschiert ist und das Land an sich gerissen hat. Zehn Jahre, die Thora von einer Thronanwärterin zu einer Siegestrophäe und einem Spottsymbol gemacht haben – von Theodosia zur Ascheprinzessin.
Doch schließlich erweckt eine neue, grausame Tat des Kaisers ihren vor Angst gelähmten Geist – und öffnet ihre Augen für die Wahrheit. Sie kann nicht darauf warten, gerettet zu werden. Zumindest nicht nur. Sie muss den Kampf für Astrea selbst austragen... Als Feuerkönigin aus dem Leben der Ascheprinzessin hervorgehen, stark und strahlend wie ein Phönix.

Ich habe verhältnismäßig lang für dieses Buch gebraucht, schlappe zwei Wochen, was aber absolut nicht an der Geschichte gelegen hat. Ganz im Gegenteil. Mein Leben war in den letzten vierzehn Tagen ziemlich stressig und dass ich überhaupt die Muße hatte, mich in den wenigen ruhigen Minuten hinzusetzen und zu lesen, anstatt einfach nur vor dem Fernseher zu hängen, zeigt, wie sehr mich „Ash Princess“ gefangen genommen hat. Dementsprechend gibt es von mir auch satte fünf Sternchen!
Kommen wir zu dem, was mich so überzeugt hat. Angefangen mit dem offensichtlichen: Dem Cover. OH MEIN GOTT! Ehrlich. Wie SCHÖN ist es? Das Buch kommt jetzt erst mal wieder frontal in mein Regal, alles andere wäre Verschwendung.
Das wunderbare Cover wurde dann von der eigentlichen Geschichte aber tatsächlich noch in den Schatten gestellt, auch wenn ich das anfangs nicht für möglich hielt, da es für mich Liebe auf den ersten Blick war. Doch die Welt zwischen diesen Seiten ist so allumfassend aufgebaut, dass man sich selbst darin verliert. Man merkt, wie viele Gedanken sich Laura Sebastian gemacht hat. Von ausgefallenen Namen (kleines Manko war die Tatsache, dass ich die Silben dazu am Anfang manchmal doppelt sortieren musste), über Religionen, Traditionen und Feiertagen bis hin zu Wiegenliedern. Außerdem kratzt man nicht nur an der Oberfläche von den Charakteren, sondern lernt sie wirklich kennen und verstehen. Die Entwicklung, die von der Protagonistin an den Tag gelegt wird, ist atemberaubend – vor allem, weil es dabei so realistisch bleibt. Man merkt den Kampf, den sie mit sich selbst führt. Im Gegensatz zu anderen Filmen und Büchern erfolgt der Wendepunkt von der Ascheprinzessin zur angehenden Königin nicht wie das Umlegen eines Schalters, was es viel interessanter macht und den Leser zum Mitfühlen bewegt. Es gab Stellen, an denen ich das Buch weglegen musste, um mich erst mal sammeln und auf das vorbereiten zu können, was wohl im Anschluss folgen würde. Ich will hier auch ehrlich gesagt nicht viel mehr berichten, weil dieses Buch eine Erfahrung ist, die jeder selbst machen sollte. Fantasy-Herzen, aufgepasst: Suchtgefahr!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Hm, nicht ganz mein Fall

Bluttinte
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Es gab eine Zeit, in der Horrorautor Markus Krüger als „Meister des Makaberen“ gefeiert wurde – doch diese Zeit scheint längst vorbei zu sein. Mittlerweile quält er sich förmlich durch seine Werke, versucht ...

Es gab eine Zeit, in der Horrorautor Markus Krüger als „Meister des Makaberen“ gefeiert wurde – doch diese Zeit scheint längst vorbei zu sein. Mittlerweile quält er sich förmlich durch seine Werke, versucht krampfhaft eine Geschichte fertigzustellen, die ihn selbst nicht begeistert. Dass seine Bücher keinen Gewinn mehr einspielen, sticht selbstverständlich auch dem zugehörigen Verleger ins Auge... Im Laufe der Geschichte sogar buchstäblicher, als man es vielleicht beim ersten Lesen dieser Formulierung denken würde. Doch Markus Krüger wittert eine letzte Chance, der Misere seiner fehlenden Kreativität zu entkommen, als eines Tages plötzlich ein Unbekannter in sein Leben tritt. Ihm wird eine Reise voller Inspiration für sein aktuelles Werk angeboten. Wie wortwörtlich dieses Angebot gemeint ist und welche Orte Markus Krüger auf dieser Reise betreten wird, hätte wohl niemand zu Anfang gedacht.

Ich muss zugeben, dass es mir zunächst sehr schwer fiel, in das Buch hereinzukommen. Hagen Thiele nutzt als Autor eine anspruchsvolle und verschachtelte Ausdrucksweise, die es dem Leser nicht ermöglicht, locker-flockig über die Seiten zu fliegen, wie man es ansonsten vielleicht gerne nach einem anstrengenden Tag erlebt. Allerdings glaube ich inzwischen, dass diese Art des Schreibens schlichtweg als allumfassendes Stilmittel gedacht ist, denn zu dem Charakter von Hauptfigur Markus Krüger, aus dessen Feder die Geschichte stammen soll, passt es durchaus. Mir hat es allerdings etwas an Varianz gefehlt, wenn andere Personen gesprochen haben.
Weiterhin hat es dann knapp 100 Seiten gedauert, bis sich für mich der Eindruck entwickelte, wirklich im Buch 'angekommen' zu sein. Bei mir setzte dieses Gefühl erst ein, als die eigentliche Reise losging. Eine Reise an einen Ort, so erschreckend, verwirrend und komplex zugleich, dass ich zwischendurch wirklich innegehalten habe und überlegt habe, wie krass es wäre, wenn die Vorstellung der Wahrheit entspräche (eine bessere Beschreibung als 'krass' fällt mir an dieser Stelle tatsächlich nicht ein, Schande über mich). Allein von dem Konstrukt der Welt, die Hagen Thiele geschaffen hat, war ich gewissermaßen angetan. Auch wenn ich selbst definitiv nicht gern an Markus Krügers Stelle gewesen wäre, uff. So viel sei gesagt, da bleibe ich lieber außerhalb der Seiten und beobachtete im Schutz der der Nachttischlampe. Ist aber wohl auch kein Wunder, bei einem Buch aus dem Bereich Horror-Fantasy.
Abschließend gebe ich dem Buch hiermit drei funkelnde Sternchen. Auch nach den ersten hundert Seiten habe ich mich während des Lesens leider immer wieder dabei erwischt, wie meine Gedanken abgedriftet sind und somit von der Geschichte wohl nicht direkt gefesselt wurden, was ich nach wie vor sehr schade finde. Zudem wurde ich bis zum Ende mit dem Protagonisten nicht gänzlich warm – was aber ja streng genommen auch gar nicht sein muss. Vermutlich ist das eher eine persönliche Einstellungssache meinerseits.
Was mir gut gefallen hat, wie bereits erwähnt, war das Konstrukt der Welt, die Hagen Thiele geschaffen hat, und vor allem die Verbindung von dieser mit der unseren. Zudem finde ich das Cover wirklich gelungen, obwohl ich für gewöhnlich eher ein Fan von farbenfrohen Versionen bin – hier passt die Gestaltung aber schlichtweg wie die Faust aufs Auge.