THIS WOVEN KINGDOM ist ein Buch, auf das ich mich schon seit der Ankündigung wahnsinnig gefreut habe. Dschinns sind für mich endlich mal wieder ein neues Thema auf dem Markt gewesen, womit meine Neugierde quasi sofort gesichert war. Darüber hinaus kannte ich von Tahereh Mafi zumindest schon Band 1 von SHATTER ME, welcher mir gerade aufgrund des besonderen Schreibstils in Erinnerung geblieben ist.
Leider konnte mich THIS WOVEN KINGDOM aber nicht zu 100 % überzeugen. Den Schreibstil mochte ich auch hier wieder, wenn auch auf einer viel „traditionelleren“ Weise als bei SHATTER ME, was ich aber aufgrund des anderen Plots auch erwartet habe. So oder so war der Schreibstil gut zu lesen, detailliert und lud zum Träumen ein. Obwohl ich mich am Anfang etwas sortieren musste, um wirklich Fuß in der Welt und der Geschichte fassen zu können, hatte ich schlussendlich das Gefühl, mich gut orientieren zu können und die Storyline auch gern sowie flüssig zu verfolgen.
Im Verlauf der Kapitel wird schnell deutlich, dass THIS WOVEN KINGDOM eher charakter- als plotfokussiert ist. Für mich häufig ein Pluspunkt: Ich mag es, wenn ich Zeit habe, die Protagonist:innen oder auch Nebencharaktere kennenzulernen und ihre Entwicklungen zu verfolgen. Meist gibt mir das mehr und lässt ein Buch auf mich persönlich runder sowie tiefgreifender wirken, als wenn Action auf Action folgt. Im Fall von THIS WOVEN KINGDOM ist dieser Einfluss aber ausgeblieben. Der Charakterfokus hat mir wesentlich weniger gegeben als sonst häufig – zum Teil erschienen mir die Ansätze und Gedanken recht repetitiv. Sie weckten in mir schlichtweg kein weitergehendes Interesse, sondern machten das Verfolgen der Geschichte für mich mit der Zeit ein wenig zäh. Nicht falsch verstehen: Ich war niemals konkret gelangweilt, aber es packte mich auch kein „Leserausch“, kein Moment, in dem ich das Gefühl hatte, ich „müsste“ weiterlesen. Dieses Gefühl hat mir unfassbar gefehlt. Ich glaube, mit etwas mehr Spannung oder Plot wäre das vielleicht anders gewesen.
Darüber hinaus konnte ich trotz des Charakterfokus die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem Protagonisten nicht greifen. Ich habe nicht nachvollziehen können, was die Anziehung zwischen ihnen ausmachte, habe sie selbst nicht gespürt und hätte mir da wesentlich mehr (Entwicklungs-)Momente oder Greifbarkeit gewünscht. Dass es so sein würde, hat mich unfassbar überrascht, da der Fokus schon so stark auf den Charakteren lag – aber eben größtenteils auf ihnen allein oder in ihrem kleinen Kosmos, nicht in Kombination miteinander.
Das Ende bracht dann tatsächlich nochmal Action mit sich und konnte mich bedingt überraschend. Ich muss zugeben, dass ich noch nicht sicher bin, ob ich die Reihe weiterlesen möchte. Vielleicht geht die Geschichte in Band 2 erst richtig los und überrascht mich mit etwas mehr Spannung, egal auf welcher Ebene. Ein Gefühl für die Welt sowie die verschiedenen Schichten und Problematiken habe ich auf jeden Fall schon bekommen und wäre dafür eine gute Grundlage. :)