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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2024

Solider Auftakt

Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings
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Die Grundidee der Geschichte ist wirklich cool: Eine geheime Gesellschaft, mysteriöse Schmetterlingssymbole und allerhand Rätsel. Die Welt, die Brinkmann erschaffen hat, lädt dazu ein, immer tiefer einzutauchen. ...

Die Grundidee der Geschichte ist wirklich cool: Eine geheime Gesellschaft, mysteriöse Schmetterlingssymbole und allerhand Rätsel. Die Welt, die Brinkmann erschaffen hat, lädt dazu ein, immer tiefer einzutauchen. Die Protagonistin ist sympathisch und vielschichtig, was für mich ein weiterer Pluspunkt war.

Die Handlung startet stark, verliert jedoch im Mittelteil an Fahrt. Einige Szenen ziehen sich in die Länge, und es fehlt gelegentlich an Überraschungsmomenten. Manche Nebenfiguren wirken leider blass, obwohl sie das Potenzial gehabt hätten, für noch mehr Facetten in der Geschichte zu sorgen.

„Der Kuss des Schmetterlings“ ist ein solider Einstieg in die „Red Umbrella Society“, mir fehlte allerdings manchmal etwas Tempo und Tiefgang zugleich.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Habe etwas mehr erwartet

This Woven Kingdom
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THIS WOVEN KINGDOM ist ein Buch, auf das ich mich schon seit der Ankündigung wahnsinnig gefreut habe. Dschinns sind für mich endlich mal wieder ein neues Thema auf dem Markt gewesen, womit meine Neugierde ...

THIS WOVEN KINGDOM ist ein Buch, auf das ich mich schon seit der Ankündigung wahnsinnig gefreut habe. Dschinns sind für mich endlich mal wieder ein neues Thema auf dem Markt gewesen, womit meine Neugierde quasi sofort gesichert war. Darüber hinaus kannte ich von Tahereh Mafi zumindest schon Band 1 von SHATTER ME, welcher mir gerade aufgrund des besonderen Schreibstils in Erinnerung geblieben ist.

Leider konnte mich THIS WOVEN KINGDOM aber nicht zu 100 % überzeugen. Den Schreibstil mochte ich auch hier wieder, wenn auch auf einer viel „traditionelleren“ Weise als bei SHATTER ME, was ich aber aufgrund des anderen Plots auch erwartet habe. So oder so war der Schreibstil gut zu lesen, detailliert und lud zum Träumen ein. Obwohl ich mich am Anfang etwas sortieren musste, um wirklich Fuß in der Welt und der Geschichte fassen zu können, hatte ich schlussendlich das Gefühl, mich gut orientieren zu können und die Storyline auch gern sowie flüssig zu verfolgen.
Im Verlauf der Kapitel wird schnell deutlich, dass THIS WOVEN KINGDOM eher charakter- als plotfokussiert ist. Für mich häufig ein Pluspunkt: Ich mag es, wenn ich Zeit habe, die Protagonist:innen oder auch Nebencharaktere kennenzulernen und ihre Entwicklungen zu verfolgen. Meist gibt mir das mehr und lässt ein Buch auf mich persönlich runder sowie tiefgreifender wirken, als wenn Action auf Action folgt. Im Fall von THIS WOVEN KINGDOM ist dieser Einfluss aber ausgeblieben. Der Charakterfokus hat mir wesentlich weniger gegeben als sonst häufig – zum Teil erschienen mir die Ansätze und Gedanken recht repetitiv. Sie weckten in mir schlichtweg kein weitergehendes Interesse, sondern machten das Verfolgen der Geschichte für mich mit der Zeit ein wenig zäh. Nicht falsch verstehen: Ich war niemals konkret gelangweilt, aber es packte mich auch kein „Leserausch“, kein Moment, in dem ich das Gefühl hatte, ich „müsste“ weiterlesen. Dieses Gefühl hat mir unfassbar gefehlt. Ich glaube, mit etwas mehr Spannung oder Plot wäre das vielleicht anders gewesen.
Darüber hinaus konnte ich trotz des Charakterfokus die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem Protagonisten nicht greifen. Ich habe nicht nachvollziehen können, was die Anziehung zwischen ihnen ausmachte, habe sie selbst nicht gespürt und hätte mir da wesentlich mehr (Entwicklungs-)Momente oder Greifbarkeit gewünscht. Dass es so sein würde, hat mich unfassbar überrascht, da der Fokus schon so stark auf den Charakteren lag – aber eben größtenteils auf ihnen allein oder in ihrem kleinen Kosmos, nicht in Kombination miteinander.

Das Ende bracht dann tatsächlich nochmal Action mit sich und konnte mich bedingt überraschend. Ich muss zugeben, dass ich noch nicht sicher bin, ob ich die Reihe weiterlesen möchte. Vielleicht geht die Geschichte in Band 2 erst richtig los und überrascht mich mit etwas mehr Spannung, egal auf welcher Ebene. Ein Gefühl für die Welt sowie die verschiedenen Schichten und Problematiken habe ich auf jeden Fall schon bekommen und wäre dafür eine gute Grundlage. :)

Veröffentlicht am 09.12.2024

Wie viel ich gefühlt habe...

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
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ALLES NICHTS UND GANZ VIEL DAZWISCHEN lag schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB. Ich habe mich immer etwas davor gedrückt, aus Angst vor den Gefühlen, die „das persönlichste Buch“ von Ava Reed mit ...

ALLES NICHTS UND GANZ VIEL DAZWISCHEN lag schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB. Ich habe mich immer etwas davor gedrückt, aus Angst vor den Gefühlen, die „das persönlichste Buch“ von Ava Reed mit sich bringen würde. Aus DIE STILLE MEINER WORTE wusste ich bereits, wie tiefgreifend und emotional sie schreiben kann – und was soll ich sagen, ALLES NICHTS UND GANZ VIEL DAZWISCHEN hat das auch nochmal besonders deutlich gemacht.

Dieses Buch tut weh. Es tut weh, weil die Ängste und Gedanken von Leni so unfassbar greifbar gemacht werden. Weil man die Abwärtsspirale miterlebt, in der sie sich befindet. Die Dunkelheit, die sie zunehmend zu verschlucken droht, ist regelrecht spürbar. Ich habe bei diesem Buch so viel geweint, wie schon lange nicht mehr. Es ist eine langsam erzählte Geschichte, die vor allem von der Schwere getragen wird, die sie nicht sich bringt. Von dem Kampf gegen diese Schwere und die Rücksichtslosigkeit, Unberechenbarkeit eben jener. Der Plot hat mich ein wenig an den Film VINCENT WILL MEER erinnert. Auch abseits von den kleinen Parallelen waren die Entwicklungen für mich nicht unbedingt überraschend – was aber auch nicht schlimm war, denn Lenis und Mattis Geschichte brauchte wahrlich keine Überraschungen, um mich an sich zu fesseln. Ihre Geschichte war genauso wie Ava’s Worte: Sehr schmerzhaft, voller Wahrheiten, bitter und hoffnungsgebend zugleich.

Ich empfehle, die Triggerwarnungen ernstzunehmen! Passt auf euch und euer Umfeld auf! <3

Veröffentlicht am 09.12.2024

Falsche Erwartungen...

Long Live Evil
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Joa. Das war ... etwas. Nur leider nicht das, was ich mir erhofft hatte.

Was ich mir erhofft hatte

Das, was beworben wurde: Eine Villain-Story, und zwar eine verdammt Gute. Eine Story mit böser Protagonistin ...

Joa. Das war ... etwas. Nur leider nicht das, was ich mir erhofft hatte.

Was ich mir erhofft hatte

Das, was beworben wurde: Eine Villain-Story, und zwar eine verdammt Gute. Eine Story mit böser Protagonistin mit großen Plänen und wenig Reue. Allerhand badass Charaktere, die mir Gänsehaut bereiten. Ein Fantasy-Buch, das mich wie versprochen in meine villain era versetzt.

Was ich bekommen habe

Eine Story voller Sarkasmus, cringy Pop-Referenzen und mit einer Protagonistin, von der andauernd gesagt wird, wie böse sie sei, aber eigentlich nichts Böses tut. Ich dachte, das hier wird episch - aber für mich hat es sich leider eher albern angefühlt.
Die Handlung ist gleichzeitig nichtssagend und verwirrend, obwohl ich mich wirklich bemüht habe, habe ich immer wieder den Faden verloren. Dazu trug aber glaube ich auch die für mich etwas anstrengende Erzählart bei. Die Mischung aus dem Wissen Raes über das Buch, das sie gelesen hat, und der Geschichte, in die sie reingeraten ist, war für mich nicht so aufgearbeitet, dass ich mich wirklich mitgenommen fühlte. Es wurden viele coole Konzepte und Ideen aufgegriffen, auch einige moralische Dilemma angeschnitten, deren Bearbeitung so verflucht interessant hätten sein können. Aber leider wurden sie entweder nur halbherzig behandelt oder mit einem bemüht frechen und "coolen" Spruch abgetan. Keine Tiefe, kein interessanter Plot, nur eine weirde Erzählung voller für mich nicht funktionierender Witze, die dem Buch alles an möglicher Wucht und epischem Ausmaß genommen haben. Ich konnte das Buch einfach nicht ernst nehmen. Eigentlich konnte ich nicht einmal Rae als Protagonistin ernst nehmen.

Dieses Buch soll wohl eine Art Satire sein, doch für mich war es leider größtenteils Quälerei (ich bin selbst unfassbar sad, das so sagen zu müssen). Der Humor war einfach nicht meins und entsprach auch nicht dem, was ich gemäß Klappentext und Vermarktung erwartet habe. Klassischer Fall von: Abbrechen wäre besser gewesen.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Was erhofft man sich davon als Schullektüre?

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Katastrophe. Ich habe vorab gedacht, dass das Buch hart wird, dass ich bestimmt weinen muss. Nichts davon ist passiert. Mir wurde lediglich ziemlich übel - allerdings auch nicht aus den Gründen, die ich ...

Katastrophe. Ich habe vorab gedacht, dass das Buch hart wird, dass ich bestimmt weinen muss. Nichts davon ist passiert. Mir wurde lediglich ziemlich übel - allerdings auch nicht aus den Gründen, die ich vor dem Lesen vermutet hätte.

Ich fand das Buch unfassbar geschmacklos. Kann nicht verstehen, wie das in Schulen genutzt wird, um den Kindern/Jugendlichen die Nazi-Zeit näherzubringen, wenn es so historisch inakkurat ist. Und, was noch viel schlimmer ist, wenn es sich mehr auf eine deutsche Familie und die Trauer eines oder das Mitleid für einen deutschen Jungen fokussiert, als auf das, was damals wirklich schreckliches passiert ist.
Für mich eine riesige Enttäuschung, über die ich vermutlich ein ganzes Pamphlet verfassen könnte, aber am Ende hoffe ich einfach nur, dass das Buch nach und nach immer weniger in Schulen genutzt wird.