Profilbild von FiktiveWelten

FiktiveWelten

Lesejury Profi
offline

FiktiveWelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FiktiveWelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

Kennen wir die, die wir lieben?

Good as Gone
0

Vor nunmehr acht Jahren wird die damals dreizehnjährige Julie aus ihrem Kinderzimmer entführt. Die zehnjährige Jane sieht den Fremden und das Messer, mit dem er ihre Schwester bedroht. Sie versteckt sich ...

Vor nunmehr acht Jahren wird die damals dreizehnjährige Julie aus ihrem Kinderzimmer entführt. Die zehnjährige Jane sieht den Fremden und das Messer, mit dem er ihre Schwester bedroht. Sie versteckt sich im Wandschrank und gibt erst geschätzte drei Stunden später durch panische Schreie Alarm. Zu spät für die Eltern Anna Davalos und Tom Whitaker, um einzugreifen. Die polizeiliche Ermittlung kann nichts beschicken. Julie bleibt vermisst und das Leben geht weiter. Jane studiert inzwischen an der University of Washington in Seattle und kommt nur selten heim. Bei einem ersten gemeinsamen Familienessen seit Ewigkeiten, steht auch sie wieder vor der Tür: Julie, einundzwanzig Jahre, zur Frau gereift! Die Freude über ihre Rückkehr ist riesig, währt allerdings nicht lang …

Der Klappentext von GOOD AS GONE erinnert zunächst einmal an FALSCHE SCHWESTERN von CAT CLARKE, welches mir ausnehmend gut gefallen hat. Umso gespannter war ich nun auf die Umsetzung des Themas durch AMY GENTRY. Entsprechend des Untertitels, EIN MÄDCHEN VERSCHWINDET. EINE FREMDE KEHRT ZURÜCK., taucht auch in ihrer Erzählung ein zuvor entführtes Mädchen nach Jahren wieder auf und auch hier begleiten Unstimmigkeiten das weitere Geschehen.

Die Autorin startet ihr Romandebüt recht stark. Der Prolog spiegelt die Nacht des Verbrechens wider und sorgt für Spannung. Die folgenden sechzehn Kapitel aus der Perspektive der Mutter in erster Person Singular wechseln sich mit Einschüben, mit unterschiedlichen Namen versehen, in dritter Person Singular ab. Der Blickwinkel von Anna Davalos ist von Erinnerungen geprägt. Gedanken an das Leben ohne Julie, an Alkohol, Verdrängung und Einsamkeit belegen, wie diese Zeit aus ihrer Sicht war. Gleichzeitig schreitet die Geschichte in der Gegenwart voran und schwenkt von Freude über Zweifel zu Fakten, die sich nicht leugnen lassen. Parallel hierzu läuft die Zeit in besagten Einschüben rückwärts. Erlebnisse und Erfahrungen der jungen Frau zeichnen einen rauen Lebensweg, bestimmt von dem täglichen Kampf ums Überleben. Zwei Handlungsstränge, die den Leser auf weiten Strecken ebenfalls zweifeln lassen, schlussendlich aber ein gemeinsames Bild ergeben und zur Auflösung der alles bestimmenden Frage führen: Ist es wirklich Julie?

Der Lösungsweg mit den verschiedenen Perspektiven hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung ist über die Seiten vielmehr einer Familientragödie gewichen, was mich allerdings nicht gestört hat. Lediglich die Emotionalität hätte etwas lebendiger und damit authentischer erfasst werden können. Die Charaktere wirken doch etwas zu distanziert, unaufgeregt, teils nahezu unbeteiligt. Die Entwicklung rund um den Bösewicht ist etwas kurz gekommen und hat zudem recht skurril geendet. Damit bin ich nicht ganz so glücklich. Dennoch hat mich Julie als fragwürdige Figur schlussendlich mit ihrer wahren Identität überrascht.

GOOD AS GONE – EIN MÄDCHEN VERSCHWINDET. EINE FREMDE KEHRT ZURÜCK. erscheint als hochwertiges Paperback bei C. Bertelsmann. Das Covermotiv ist recht minimalistisch, setzt dafür umso wirkungsvoller auf Kontraste. Die Silhouette eines Mädchens im Schein des Lichts passt sogar zur Geschichte. Papier, Satz und Druck sind einwandfrei.

Fazit:

AMY GENTRY erzählt eine vertrackte Familientragödie, die zeitweise spannend ist und auf jeden Fall unterhält. An Emotionen und Auflösung ließe sich arbeiten, nichtsdestotrotz ist GOOD AS GONE als Romandebüt durchaus gelungen. Bleibt die Frage: Kennen wir die, die wir lieben?

Veröffentlicht am 05.05.2017

Gleich und gleich gesellt sich gern

Be my Girl
0

Zwei Menschen, augenscheinlich füreinander geschaffen: Ellie und Rob! Beide haben kaum noch zu hoffen gewagt, jemals den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Es war auch mehr oder weniger ein Zufall, ...

Zwei Menschen, augenscheinlich füreinander geschaffen: Ellie und Rob! Beide haben kaum noch zu hoffen gewagt, jemals den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Es war auch mehr oder weniger ein Zufall, oder vielmehr eine Arbeitskollegin, die sie zueinander führte. Man könnte fast sagen, es war Liebe auf den ersten Blick. Die beiderseitige Anziehung, unverkennbar. Das Gefühl von Verbundenheit, nahezu magisch. Rob ist klug, gutaussehend, erfolgreich und mit einer romantischen Ader gesegnet. Ellie ist eine selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will. Die Turteltauben haben unglaublich viele Gemeinsamkeiten, wahren allerdings auch dunkle Geheimnisse voreinander. Ihre Hochzeit sollte der schönste Tag in beider Leben werden, doch die Vergangenheit holt sie schlussendlich ein …

In guten, wie in schlechten Zeiten - bis der Tod sie scheide? Bei diesem Paar tragen die traditionellen Worte einen mehrfachen Sinn. Tote gibt es in diesem Buch einige und auch sonst passiert so allerhand. Vierundsiebzig Kapitel, überschrieben mit Heute, Damals sowie abschließend mit Dann, erzählen die Geschichte zweier Menschen, die sich im Grunde ein ganz normales Leben wünschen und doch nicht aus ihrer sprichwörtlichen Haut können. Beide Charaktere hatten enorme Startschwierigkeiten. Eleanor Larrabee stand in ihrer Kindheit stets im Schatten der großen Schwester. Selbst nachdem diese an Leukämie starb, änderte sich daran nichts. Ihre Mühen und Errungenschaften blieben unsichtbar. Auch Jahre später erzählt ihre Mutter, die Schwester sei stets ihr Lieblingskind gewesen. Traurig, wenngleich es Ellie zu innerer Stärke verhalf. Das Schicksal meinte es dennoch nicht gut mit ihr. Sie trägt schwere Last auf ihren Schultern, ihre Seele ist angeschlagen. Rob traf es ungleich schlimmer. Aufgewachsen in einer ganz und gar nicht intakten Familie, in der Gewalt den Ton angab, geriet er unweigerlich auf die schiefe Bahn. Blut befleckt seine Hände. Für Ellie wollte er sein Dasein von Grund auf ändern. Doch wird ihm das gelingen?
BE MY GIRL ist kein einfach zu bewertendes Buch. Das Debüt von NINA SADOWSKY ist gespickt mit spannenden Elementen, Rückblicken in die Vergangenheit beider Hauptfiguren und einer komplizierten Liebesgeschichte zwischen ihnen. Die Kapitel sind relativ kurz und springen von einer Sequenz zur nächsten. Verschiedene Handlungsstränge aus unterschiedlichen Zeiten laufen schließlich ineinander, bis das gesamte Geschehen mit einer kleinen Überraschung in der Gegenwart endet. An sich müsste der Lesefluss enormes Tempo aufnehmen, tut er aber nicht. Doch woran liegt es? Es ist nicht die Verwirrung, die durch den Wechsel der Schauplätze entsteht. Die hält sich in Grenzen. Es ist auch nicht der durchaus gelungene Kontrast zwischen pittoresker Umgebung und grausamen Taten. Mangelt es an Emotionen? Alles in allem gestaltet sich die Lektüre sehr neutral, was für mich recht seltsam ist. Es muss wohl teils auch der Schreibstil gewesen sein. Auf jeden Fall war da eine gewisse Distanz, die mich davon abgehalten hat, mitzufiebern oder gar Bestürzung oder Leid zu empfinden. Kurz und gut: Es fehlte der Kick, das gewisse Etwas. Der Roman hat mich schlicht und ergreifend kalt gelassen.

Optisch macht BE MY GIRL durchaus was her. Leuchtende Spotlack-Elemente, Blut am Brautschleier und perfekt in Szene gesetzte Innenklappen. Vor allem Letztere wecken Neugier. Die Klappenbroschur aus dem Penguin Verlag liegt noch dazu gut in der Hand.

Fazit:

Etwas mehr hatte ich mir von BE MY GIRL schon versprochen. Die psychologischen Elemente kamen leider zu kurz und bei der Lektüre gelang es mir nicht, eine seltsame Distanz zu den Ereignissen zu überwinden. Idee und Umsetzung via kurzer Kapitel und Zeitsprünge sind gut. Nur die Geschichte mit Leben zu füllen, ist NINA SADOWSKY nicht ganz geglückt.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Die ewige Zeit – Faszinosum seit Menschengedenken

Forever 21
0

Ava hat schon viele Fehler in ihrem jungen Leben gemacht. Sie ist gerade mal 21 Jahre alt aber ein regelrechter Unsympath, arrogant und oberflächlich. Die schlimmste Verfehlung jedoch ändert ihr Dasein ...

Ava hat schon viele Fehler in ihrem jungen Leben gemacht. Sie ist gerade mal 21 Jahre alt aber ein regelrechter Unsympath, arrogant und oberflächlich. Die schlimmste Verfehlung jedoch ändert ihr Dasein von Grund auf. Große Schuld lastet auf ihren Schultern. Eine entsprechende Strafe ist unumgänglich. Es ist nun ihre stete Aufgabe, die Zukunft unglücklich Liebender in die Hand zu nehmen. Dabei reist sie als Seelenwanderin rastlos von Körper zu Körper, ganz gleich welchen Geschlechts, in welchem Land und zu welcher Zeit. Der erste Sprung ins Jahr 1986 trifft sie gänzlich unvorbereitet. Weitere Zeitreisen nach Birmingham in 2015, nach Buxtehude in 1907, nach London in 2016 und schließlich nach Versailles kurz vor der Französischen Revolution in 1789 machen Ava jedoch nicht weniger Angst. Die erste Orientierung fällt ihr jedes Mal schwer. Die betroffenen Personen ihrer Mission zu finden, ist da schon einfacher. Allerdings machen es die Umstände hin und wieder fast unmöglich, dass die Seelenverwandten überhaupt glücklich zueinanderfinden können. Sobald aber die selbstlose Tat im Dienste der Liebe erfolgt ist, katapultiert das Schicksal Ava in einen neuen Körper …

LILLY CROW ist nicht zu verwechseln mit Lili St. Crow, allerdings durchaus mit HEIKE EVA SCHMIDT, der Autorin von beispielsweise PURPURMOND, ebenfalls einem Zeitreiseroman für Jugendliche, oder VERONIKA MAY, einem weiteren Pseudonym.

Die Grundidee von FOREVER 21: ZWISCHEN UNS DIE ZEIT scheint wirklich vielversprechend. Der Schreibstil ist flott und recht einfach gehalten. Es handelt sich schließlich auch um ein Buch für junge Erwachsene ab 14 Jahren. Die Umsetzung als Roman birgt allerdings so seine Tücken. Nach einem spannenden Prolog begleitet der Leser vor allem Hauptfigur Ava durch Zeit und Raum. Ungewöhnliche Situationen verlangen nach ungewöhnlichen Maßnahmen. Wer sich nun interessante Einblicke in vergangene Epochen erhofft, wird dennoch enttäuscht. Die kleinen Episoden in fremden Körpern sind schneller vorüber, als einem lieb ist. Darunter leidet vor allem das Einfühlungsvermögen in die jeweiligen Charaktere, ihre Geschichte und den Schauplatz an sich. Hier wird leider eine Menge Potenzial verschenkt. Darüber hinaus haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen, die zusätzlich verwirren, dem Lektorat aber durchaus hätten auffallen sollen.

Neben Avas Wiedergutmachung in Form von, an Märchen angelehnte, Stippvisiten in aller Herren Länder, zieht sich ein weiterer Handlungsstrang durch mehrere Kapitel: Kyran Lockhart wird ebenso wie Ava von Gespenstern der Vergangenheit heimgesucht. Man merkt schnell, dass die beiden nicht nur die Magie des Augenblicks miteinander verbindet. Was genau dahinter steckt, bleibt trotz aller Vorahnungen der Fortsetzung überlassen. Kyran ist Mathematikstudent für den vor allem Fakten und Formeln der Wissenschaft zählen. Aus gegebenem Anlass hat er jedoch auch ein Faible für die vierte Dimension. Zu gern würde er den Tod seiner Schwester Emily ungeschehen machen. Würde er Ava Glauben schenken, wenn sie ihm von ihrem Fluch erzählte? Oder ist es vielmehr eine besondere Gabe?

FOREVER 21 erscheint als Hardcover im One Verlag. Es war mal wieder das Cover, das mir zuerst ins Auge fiel. So sanfte und harmonisch aufeinander abgestimmte Pastelltöne. Sie vermitteln eine gewisse Leichtigkeit, deuten auf eine schöne, beschwingte Lektüre hin. Tatsächlich ist auch von Freude und Sehnsucht, allerdings auch von Verzweiflung und Wut die Rede. Trotz aller Verbitterung im Text, gefällt mir das Motiv dennoch gut. Schließlich wissen wir auch noch nicht, zu welchem – hoffentlich glücklichen – Ende LILLY CROW uns führt.

Fazit:

FOREVER 21: ZWISCHEN UNS DIE ZEIT basiert auf einer tollen Idee, die allerdings etwas ungünstig umgesetzt wurde. LILLY CROW rauscht in einer Mordsgeschwindigkeit durch Zeit und Raum, dass dem Leser schwindelig wird. Etliche Episoden hätten es verdient, etwas ausführlicher behandelt zu werden. Nichtsdestotrotz macht der Cliffhanger zum Abschluss des Auftaktbandes neugierig auf mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lebendigkeit
  • Lesespass
  • Spannung
Veröffentlicht am 11.03.2017

Heimat ist, wo man sich zu Hause fühlt

Happy living
0

Heimat ist, wo man sich zu Hause fühlt. Im Allgemeinen ist dies in den eigenen vier Wänden, ganz gleich ob Wohnung oder Haus. Dort verbringt man bestenfalls viele Jahre seines Lebens. Ein Ort mit Persönlichkeit ...

Heimat ist, wo man sich zu Hause fühlt. Im Allgemeinen ist dies in den eigenen vier Wänden, ganz gleich ob Wohnung oder Haus. Dort verbringt man bestenfalls viele Jahre seines Lebens. Ein Ort mit Persönlichkeit und ganz eigenem Stil. Wie für die meisten Bereiche des Alltags, gibt es auch für Einrichtungsfragen die passenden Antworten. MARIA SPASSOV hat mich schon mit LIEBE PRO M² - DAS NEUE WOHNBUCH MIT HERZ überzeugt. Ein Titel voller Tipps und Tricks, Motivation und Inspiration. Natürlich wollte ich mir das Folgebuch HAPPY LIVING – DIE BESTEN ZUTATEN FÜR MEHR WOHNGLÜCK nicht entgehen lassen!

Dem strukturierten Inhaltsverzeichnis mit ersten Beispielfotos folgen persönliche Worte der Autorin zu Sinn und Zweck von HAPPY LIVING. MARIA SPASSOV hebt die Bedeutung der Bedürfnisse jedes Einzelnen hervor. Einrichten soll Spaß machen, der Seele guttun und das Herz berühren. So mein persönliches Fazit aus ihrem Vorwort. Sieben Zutaten als Grundlage, diverse Hometours als Mittelpunkt und abschließend Nützliches zeigen wie man seine private Wohlfühloase kreiert. Die Basics für die schönste Art zu wohnen sind schnell zusammengefasst: Farbe, Dekoration, Gemütlichkeit, Kombination, Luftigkeit, Nachhaltigkeit und der Zauber der Natur.
Mit Farben beeinflussen wir beispielsweise die Größenwirkung der Räume, mit Lieblingsstücken geben wir ihnen eine persönliche Note, Gemütlichkeit spricht für sich, die Zusammenstellung von unterschiedlichen Stilen schafft Individualität, Leichtigkeit und Frische erhellen die Stimmung und fördern Luft zum Atmen, Achtsamkeit ist auch in Sachen Einrichtung die Prämisse unserer Zeit und Pflanzen bringen schließlich lebendiges Flair in jeden Raum. Übersichtliche und zudem leicht verständliche Texte werden durch zahlreiche Abbildungen und Zitate ergänzt. Zum Ende jedes Kapitels kommen kreative Menschen zu Wort.
Die bereits angesprochenen Hometours öffnen Tür und Tor und zeigen wie es geht. Neun wahrgewordene, individuelle Wohnträume in Wort und Bild vermitteln Inspiration und Atmosphäre. Die eigene Ideenfabrik läuft beim Anblick verschiedener Styles und Vorlieben geradezu auf Hochtouren. Hier finden sich auch zahlreiche Flohmarktschätze und DIY-Möglichkeiten, denn Wohlfühlen muss nicht teuer sein.
Im umfangreichen Anhang stellt MARIA SPASSOV noch einmal Nützliches fürs Wohnglück zusammen. Sie verrät ihre Lieblingsshops sowie -flohmärkte. Letztere leider allesamt zu weit weg für mich. Mit Bildnachweisen, Kontaktdaten und Danksagung der Autorin schließt das Werk.

HAPPY LIVING – DIE BESTEN ZUTATEN FÜR MEHR WOHNGLÜCK erscheint als hochwertiges Hardcover bei DVA Architektur. Das Buch ist rundum modern und voller Esprit.

Fazit: HAPPY LIVING – DIE BESTEN ZUTATEN FÜR MEHR WOHNGLÜCK ist für mich eine überaus gelungene Ergänzung zu LIEBE PRO M² - DAS NEUE WOHNBUCH MIT HERZ. In beiden Büchern vermittelt MARIA SPASSOV wie spielend einfach und gar nicht mal kostenintensiv das optimale Wohnerlebnis sein kann. Viele schöne Ideen sowie Tipps und Tricks zur Umsetzung in den eigenen vier Wänden. Toll!

Veröffentlicht am 11.03.2017

Erster Einblick in nahezu unbegrenzte Möglichkeiten

Digitale Fotografie
0

Fotografie – Zeichnen mit Licht: Auch für Laien eine wunderbare Möglichkeit, ohne viel Aufhebens kreativ zu sein. Darüber hinaus macht es die Fotografie spielend einfach, Erinnerungen fest- und besondere ...

Fotografie – Zeichnen mit Licht: Auch für Laien eine wunderbare Möglichkeit, ohne viel Aufhebens kreativ zu sein. Darüber hinaus macht es die Fotografie spielend einfach, Erinnerungen fest- und besondere Momente lebendig zu halten. Menschen und Tiere, Landschaften und Gebäude, Licht und Schatten, ach im Grunde lässt sich alles irgendwie einfangen. Mit digitaler Fotografie werden Lust und Laune kaum noch Grenzen gesetzt. Wer allerdings an Filmspulen, klassische Motivwahl via Sucher („Guckloch“) und Chemikalien in der Dunkelkammer denkt, wird die analoge Fotografie vielleicht dann und wann vermissen. Auch ich habe mich eingangs schwergetan, auf das digitale Pferd umzusatteln. Irgendwann war der Knoten geplatzt und die Vorzüge der neuen Technologie erkannt. Intuitive Bedienung, learning by doing, einfach drauf los. Was nichts wird, wird gelöscht. Leichter geht es nicht! Irgendwann ist aber auch der Punkt erreicht, da möchte man mehr als nur Schnappschüsse auf gut Glück. Wohl dem, der nun auf ein Einführungswerk wie DIGITALE FOTOGRAFIE – FÜR EINSTEIGER von MICHAEL HENNEMANN zurückgreifen kann. Der freischaffende Reisefotograf und Autor zeigt Schritt für Schritt wie auch Hobby- und Gelegenheitsfotografen nahezu perfekte Fotos erzielen. Das Buch ist grundsätzlich in sieben Kapitel unterteilt, die verschiedene Bereiche zusammenfassen. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis ebnet anhand aussagekräftiger Überschriften den Weg durch sämtliche relevante Themen zum Einstieg in die Materie. Im Vorwort erklärt MICHAEL HENNEMANN zunächst sein Anliegen, sich auf Fotopraxis und Bildergebnisse konzentrieren zu wollen. Auch Fotoneulinge brauchen also keine Angst vor allzu ausschweifender, komplexer Theorien und Techniken zu haben. Das Herzstück des Ratgebers umfasst:

• Fotografieren statt knipsen: der Weg zu guten Bildern
z. B. Grundlagen zur Motiv- und Formatwahl, Perspektive, Farben und Kontraste

• Eindrucksvolle Landschafts- und Naturaufnahmen
z. B. Sonnenuntergänge, Berg- und Küstenlandschaften

• Reisefotografie: unterwegs mit der Kamera
z. B. Planen, Ausrüsten, Entdecken

• Fotografieren bei wenig Licht und in der Dunkelheit
z. B. Nachtaufnahmen, Feuerwerk und kreative Effekte

• Familie und Freunde als Fotomotiv
z. B. Kinder, Hochzeiten und Porträts

• Künstliche Sonne: der richtige Umgang mit dem Blitz
Grundlagen, interne und externe Blitzmöglichkeiten

• Noch mehr Fototipps für weitere Aufnahmesituationen
Gegenlicht, Tiere, Sport

Ein großer Vorteil hierbei ist die Möglichkeit, wahllos von einer Thematik zur anderen wechseln zu können, ohne das Buch tatsächlich erst Seite für Seite durcharbeiten zu müssen. Ausgewählte Workshops sollen in erster Linie Spaß und Motivation fördern. Unvermeidbares Hintergrundwissen wird in speziell markierten Infoboxen dargestellt. Auf einen Blick-Angaben enthalten darüber hinaus Kameraeinstellungen und sonstige Praxistipps. Überschaubare Textbeiträge werden durch nummerierte Schritt für Schritt Anleitungen und Abbildungen ergänzt. Alles kurz und bündig auf den Punkt gebracht und für jedermann verständlich. Gut geeignet, um direkt die eigene Kamera zur Hand zu nehmen, nachzuahmen und am eigenen Beispiel zu erkennen was passiert. Übung macht schließlich den Meister! Im Anhang erklärt ein Glossar gängige Begriffe sowie Abkürzungen der Fotografie und ein Stichwortverzeichnis ermöglicht den direkten Zugriff auf entsprechende Seiten im Buch. Beides ist alphabetisch sortiert.

DIGITALE FOTOGRAFIE – FÜR EINSTEIGER erscheint als handliches Arbeitsbuch im Bassermann Verlag. Der Umschlag des Paperbacks ist hochglänzend und zudem abwischbar. Wer will, kann es also getrost auf seinen Fototouren mitnehmen. Sowohl das Cover als auch die Innenseiten enthalten sehr viele Beispielfotos in größtenteils leuchtenden, bunten Farben. Sie zeigen einerseits wie richtige Fotografie geht, andererseits liefern sie Anregungen für eigene Fotoprojekte. Farbliche Markierungen der sieben Kapitel sind auch von außen ersichtlich und erleichtern den Umgang mit dem Buch.

Fazit: DIGITALE FOTOGRAFIE – FÜR EINSTEIGER ist der ideale Begleiter für Umsteiger und Neulinge, um jederzeit Grundlagen, Tipps und Tricks für sein Hobby griffbereit zu halten. MICHAEL HENNEMANN präsentiert verständlich und nachvollziehbar die Ansätze der wichtigsten Themenbereiche in Wort und Bild. Gut gerüstet fällt es nicht schwer, Theorie und Praxis für eigene Fotokünste einzusetzen.