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Veröffentlicht am 15.08.2021

Ein düsteres Zukunftsszenario?

The Watchers - Wissen kann tödlich sein
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Nachdem ich am Anfang des Jahres John Marrs Thriller „Wenn Schweigen tötet“ gelesen habe, war ich positiv überrascht. Nun erschien diesen Monat Marrs neuer Roman „The Watchers“, in welchem er ein düsteres ...

Nachdem ich am Anfang des Jahres John Marrs Thriller „Wenn Schweigen tötet“ gelesen habe, war ich positiv überrascht. Nun erschien diesen Monat Marrs neuer Roman „The Watchers“, in welchem er ein düsteres Szenario unserer Erde zeichnet. In diesem Buch geht es um die digitale Welt – Computer, Hackerangriffe, Drohnen, welche die Welt dominieren. Aus diesem Grund möchte die britische Regierung die schlimmsten Staatsgeheimnisse offline, in einem genetischen Code umgewandelt in fünf zufällige Zivilisten implantieren. Im Gegenzug erhalten diese Zivilisten, auch Watchers genannt, ein neues Leben mit einer neuen Identität und finanzieller Freiheit. Jedoch gibt es die Bedingung, dass sie zueinander keinen Kontakt herstellen dürfen, da sonst eine politische Affäre offenbart werden kann. Doch jeder Wächter verfolgt ein eigenes Ziel und da entwickelt die Regierung eine Dynamik, wo eigentlich man hinterfragen sollte, wem man eigentlich noch vertrauen kann.

Schon bei meinem ersten Thriller vom Autor habe ich die durch den Autor entworfene Atmosphäre gelobt. Dies gelingt dem Autor in seinem Roman auch hervorragend. Besonders durch die Aktualität des Themas mit dem Einbezug der (im Roman vergangenen) Coronapandemie, dem Klimawandel sowie dem Voranschreiten der Digitalisierung zeichnet der Autor eine bedrohliche Stimmung, die eventuell ein düsteres Szenario unser Welt sein kann. Und dies ging mir beim Lesen sehr unter die Haut, weil dieses Szenario teilweise erschreckend ist.

Beim Erzählen der Handlung greift der Autor auf die Multiperspektivität. Wir verfolgen in diesem Buch die Story der unterschiedlichen Wächter. Auch wenn ich ein großer Fan von verschiedenen Perspektiven bin, da man als Leser somit ein umfangreiches Bild über den Plot erhält, fand ich die Gestaltung der Perspektiven in diesem Buch schwierig. Ich habe persönlich um die 200 Seiten gebraucht, damit ich erst einen übersichtlichen Überblick über die Figuren erhalte und somit auch die einzelnen Informationen der Figuren genauer zuordnen kann. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass dies mit meiner sich distanzierten Haltung zu den Figuren zusammenhängt. Auch wenn mich das Schicksal der Figuren erschüttert hat, konnte ich leider zu den Figuren keine Bindung aufbauen. Vielleicht fände ich es hier besser, wenn der Autor den Fokus lediglich auf zwei bis drei Figuren setzen würde, oder die Schwerpunkte beim Erzählen hinsichtlich des Redeanteils anders gewichten würde. Zu guter Letzt möchte ich auf die Spannung zu sprechen kommen. Eine gewisse Grundspannung ist von Anfang an vorhanden. Diese entwickelt sich linear zum Ende hin, da den Leser am Ende des Romans ein grandioses unvorhersehbares Ende erwartet.

Fazit: Durch die Aktualität des Themas, einer dazu düsteren Atmosphäre sowie einer gut entworfenen Spannung präsentiert uns John Marrs einen hochinteressanten Roman. Dennoch schwächelt das Buch hinsichtlich der Erzählperspektive sowie der Figurengestaltung. Da mich aber die Plotidee gut unterhalten hat, bewerte ich das Buch mit 3,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Ganz ok für zwischendurch!

Unbarmherziges Land
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Der neue Kriminalromanen "Unbarmherziges Land" vom Autor Offutt entführt den Leser in den Bundesstatt Kentucky. Doch die schönen Landschaften sind mehr Schein als Sein. Es gibt viele kriminelle Machenschaften ...

Der neue Kriminalromanen "Unbarmherziges Land" vom Autor Offutt entführt den Leser in den Bundesstatt Kentucky. Doch die schönen Landschaften sind mehr Schein als Sein. Es gibt viele kriminelle Machenschaften organisiert durch Familienclans, Misstrauen und wenig Vertrauen. Und natürlich gibt es irgendwann nicht geklärte Todesfälle und Entführungen. Diesmal hat es eine junge Frau erwischt, die brutal ermordet worden ist. Der erste weibliche Sheriff namens Linda Hardin soll gemeinsam mit ihrem Bruder Mike den Fall lösen. Ob dies gut geht und weitere Morde verhindert werden können?

Beim Durchlesen des Klappentextes dieses Kriminalromans bin ich stark davon ausgegangen, dass die Ermittlungen durch das Geschwisterpaar geführt werden. Leider fiel mir auf, dass obwohl Mike die Rolle als Protagonisten eingenommen hatte, befand sich Linda meines Erachtens zu sehr im Hintergrund. So konnte man Mike auf den guten 200 Seiten kurz und intensiv kennenlernen, Linda jedoch nur distanziert und oberflächlich.

Spannungstechnisch ist das Buch mittelmäßig gestaltet. Ich hatte mehr das Gefühl, dass die Darstellung des County's im Mittelpunkt statt, die wirklich dem Autor gelungen ist. Man merkt, dass er Stärken in der Entwicklung von Szenarien aufweist. Um zurück auf die Spannungsentwicklung zu kommen, kann man sagen, dass es wenig Spannung gibt. Die Handlung plätschert eher so vor sich hin. Zudem fand ich dieses Buch wirklich kurz. Als ich so richtig im Buch angekommen bin, war die Handlung auch schon wieder vorbei. Schade!
Zuletzt möchte ich auf den Schreibstil des Autors zu sprechen kommen. Offutt weist einen guten Schreibstil auf, da er sich flüssig lesen lässt. Zudem finde ich die kurze Kapitelgestaltung in diesem Kriminalroman gut, da dadurch das Erzähltempo erhöht wird.

Fazit: Auch wenn mich dieser Kriminalroman hinsichtlich der Spannungskurve wenig überzeugt hat, gefiel mir die entwickelte Atmosphäre des Autors. Zudem fand ich schade, dass Linda als Schwester von Mike im Hintergrund agiert hat und somit kein Spotlight erhalten hat. Folglich bewerte ich das Buch mit 2,5 Sternen, Tendenz nach oben!

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Ein sehr gelungener Auftakt in eine neue Reihe!

Isle of Darkness
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Plötzlich wird der Journalistin Kylee ein Sack über den Kopf gezogen und sie wird in einen Transporter gebracht. Sie wacht auf einer schottischen Insel im Nirgendwo auf. Doch sie ist nicht alleine. Ein ...

Plötzlich wird der Journalistin Kylee ein Sack über den Kopf gezogen und sie wird in einen Transporter gebracht. Sie wacht auf einer schottischen Insel im Nirgendwo auf. Doch sie ist nicht alleine. Ein düsterer Killer namens Brexen Ward ist auch vor Ort und er ist ihr Feind. Tagsüber fürchtet sie sich vor ihm und möchte entfliehen. Nachts treibt die Dunkelheit sie in seine Arme und sie fühlt sich zu Brexen hingezogen. Dabei weiß sie nicht, wie gut eigentlich Brexen sie wirklich kennt. Doch er steht vor einer großen Aufgabe, die er eigentlich schon erledigt haben sollte: Kylee zu töten. Wird er es durchziehen?
In einem wechselnden Erzählprinzip zwischen Brexen und Kylee stürzen wir uns auf eine schottische Insel im Nirgendwo. Dabei finde ich, dass es der Autorin enorm gut gelungen ist, die Insel mit einer sehr düsteren Atmosphäre zu versehen, sodass auch der Plot zum Buchtitel hervorragend passt.
Es treffen zwei Welten aufeinander, die auf dem ersten Blick enorm verschieden ist. Besonders bei Kylee empfand ich die Charakterentwicklung als sehr gelungen, da dieser erste Band Kylees Reise zu sich selbst detailliert wiederspiegelte. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass ich der Protagonistin sehr nah war. Ihre Ängste und ihre restlichen Emotionen konnte man gut an der eigenen Haut spüren. Zudem war Kelly sowie Brexen von ihrer Figurengestaltung sehr lebendig entworfen worden!
Außerdem lässt sich sagen, dass von der Spannung her, das Buch der Autorin auch gut gelungen ist. Unvorhersehbare Wendungen waren meiner Ansicht nach in den richtigen Momenten wiederzufinden, sodass ich das Buch mit viel Interesse gelesen habe. Und so wie ich es von Anfang an erwartet habe, wurde der erste Band mit einem miesen Cliffhanger beendet, wodurch ich auf den zweiten Band mit Neugier blicke. Zum Glück ist dieser heute erschienen!
Fazit: Ein rundum sehr gelungenes Buch aus dem Dark Romance Genre. Das Buch weist meiner Meinung nach eine schöne Tiefe auf sowie ist es vom Spannungsaufbau sowie der Charaktergestaltung hervorragend konzipiert. Für mich sind es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein toller Genremix!

Alles, was wir sind
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Im Roman „Alles was wir sind“ begeben wir uns in die jetzige russische Hauptstadt Moskau. Wir begegnen Olga, einer Geliebten von einem Mann namens Boris. Sie wird verhaftet, da der Staat verhindern möchte, ...

Im Roman „Alles was wir sind“ begeben wir uns in die jetzige russische Hauptstadt Moskau. Wir begegnen Olga, einer Geliebten von einem Mann namens Boris. Sie wird verhaftet, da der Staat verhindern möchte, dass Boris Roman „Doctor Shiwago“ publiziert wird. Parallel dazu will die amerikanische CIA mit einer besonderen Waffe namens „Doctor Shiwago“ den Widerstand in der Sowjetunion wecken. Dafür wird die junge Frau namens Irina angeworben und ausgebildet. Doch innerhalb kurzer Zeit erfährt sie ein böses Geheimnis. Es beginnt eine rasante Jagd nach einem Buch, welches alles auf der Welt verändern soll.
„Doctor Shiwago“ gehört schon zu den Klassikern der des 20 Jahrhunderts. In diesem Roman von der Autorin Prescott wird ein Augenmerk auf dieses Werk gelegt. Man erfährt sehr viel darüber, wie es überhaupt dazugekommen ist. Viel wichtiger jedoch sind die Frauen, die daran beteiligt waren. Dadurch erhält man als Leser eine vollkommend neue Perspektive auf die Historie. Dennoch finde ich, dass auch wenn für mich „Doctor Shiwago“ bekannt war, kann ich mir vorstellen, dass Leser*in mit keiner Kenntnis zum Werk, eventuell Schwierigkeiten haben werden, da die Hintergrundinformationen fehlen.
Zudem merkt man, dass die Autorin enorm viel recherchiert hat. Ihr gelingt es auf den guten 450 Seiten die damalige Zeit durch einen sehr bildhaften Schreibstil aufs kleinste Detail genau zu beschreiben. Für mich war es eine grandiose Zeitreise. Dabei wird die Geschichte aus vielen Perspektiven erzählt, welche meiner Ansicht nach, auch übersichtlich gestaltet worden sind. Man hatte immer klar im Blick, wo und was passiert. Schlussendlich kann ich noch sagen, dass dieser Roman eine gute Mischung aus verschiedenen Genres ist. Teilweise wird es spannend wie in einem Thriller oder Kriminalroman und kurz ein Kapitel später lässt uns die Autorin eine Liebesgeschichte am eigenen Leib fühlen.
Fazit: Rundum ein sehr interessanter sowie gut recherchierter Roman, der mir tolle Lesestunden beschert hat. Der Autorin ist es wirklich gelungen die damalige Zeit detailliert zu beschreiben.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Mal wieder ein gelungener Stand-Alone Thriller

Glaube mir
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Letztes Jahr habe ich die Autorin Alice Feeney anhand ihrer damaligen Neuerscheinung „Ich weiß wer du bist“ entdeckt. Nun hat sie einen weiteren Standalone-Thriller mit dem Titel „Glaube mir“ publiziert. ...

Letztes Jahr habe ich die Autorin Alice Feeney anhand ihrer damaligen Neuerscheinung „Ich weiß wer du bist“ entdeckt. Nun hat sie einen weiteren Standalone-Thriller mit dem Titel „Glaube mir“ publiziert. Ich war sehr gespannt, was mich erwarten wird.
In diesem Buch geht es um Anna und Jake. Anna hat endlich ihr Karrierenziel erreicht und wurde bei BBC als Moderatorin eingestellt. Dafür musste sie über Leichen gehen, sodass auch ihre Beziehung zu Jake zerbrochen ist. Als sie dann über einen Mord in Blackdown berichten muss, zögert sie, da sie in dieser Stadt aufgewachsen ist. Zudem kennt sie das Opfer. Anderseits hatte auch Jake nie daran geglaubt, dass er in Blackdown landen wird. Als er für einen Fall berufen wird, merkt er schnell, dass er auch das Opfer kennt - sogar sehr gut. Das Opfer war nämlich seine neue Geliebte. Wer steckt hinter dem Mord?
Dieser Thriller hat eine umfassende sowie vielschichtige Story zu bieten, die durch die Autorin spannend erzählt wird. Durch ein wechselndes Erzählprinzip zwischen Jake und Anna begibt man sich als Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche. Wir verfolgen die Geschichte der beiden Protagonisten, indem wir nach und nach tiefer in ihr Leben reinblicken. Dabei erhält man als Leser durch Rückblenden in die Vergangenheit wichtige Informationen, die man für das Lösen des Falls benötigt. Zudem kommt noch die Perspektive des Mörders/Mörderin dazu, die dem Buch die nötige Spannung gibt. Ehrlicherweise muss ich auch direkt sagen, dass mich das Ende positiv schockiert hat.
Apropos Spannung: Diese wird durch eine konstante bedrohliche Stimmung erzeugt sowie durch unvorhersehbare Wendungen, die man als Leser nicht antizipieren kann. Außerdem fand ich es gelungen, dass man zu den beiden Protagonisten so gesehen keine Bindung aufbauen konnte, da man ja von Anfang an nicht weiß, wer hinter dem Mord steckt. Dadurch steht man als Leser in einem direkten Konflikt mit den beiden Figuren, was mir persönlich richtig gut gefallen hat. So erhält man auch zu den beiden Figuren die nötigen Hintergrundinformationen, damit eine gewisse Tiefe hinsichtlich der Ausarbeitung vorliegt. Eine Sache hat mich jedoch ein bisschen gestört. Die vorhergenannten Zeitsprünge werden durch einen Absatz gekennzeichnet, wie auch normale Handlungswechsel. Besonders wenn man das Buch abends liest und jetzt nicht die beste Konzentration mit sich bringt, kann man leicht durcheinanderkommen. Hier würde ein Symbol, wie ich es in anderen Büchern wahrgenommen habe, vom Vorteil sein.
Fazit: Mit „Glaube mir“ verfasst Alice Feeney mal wieder einen hochinteressanten Thriller, bei welchem man als Leser selbst nicht so richtig weiß, wem man Glauben schenken kann. Das Buch ist zudem mit der nötigen Spannung und einem gelungenen Erzählprinzip versehen. So bewerte ich das Buch mit 4,5 Sternen, Tendenz nach unten.

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