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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2021

Wissenschaft vs. Handlung

Die Gottesmaschine
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Der Thriller mit dem Titel „Die Gottesmaschine“ war schon ein Buch, auf welches ich mich in diesem Jahr gefreut habe. Ich war gespannt, inwiefern das „Gottesthema“ in diesem Buch aufgegriffen wird.
In ...

Der Thriller mit dem Titel „Die Gottesmaschine“ war schon ein Buch, auf welches ich mich in diesem Jahr gefreut habe. Ich war gespannt, inwiefern das „Gottesthema“ in diesem Buch aufgegriffen wird.
In diesem Thriller zieht es den römischen Weihbischof Lombardi in ein abgelegenes Kloster im Montblanc-Gebiet. In diesem Kloster haben Wissenschaftler die Aufgabe die Geheimnisse der Schöpfung herauszufinden. Vor Ort sollte eigentlich Lombardi einen Mönch-Bekannten namens Sebastien treffen. Als dieser aber brutal getötet im Computerraum aufgefunden wird, ist Lombardi außer Fassung. Gemeinsam mit der Physikerin Samira Amirpour wollen sie herausfinden, was wirklich mit Sebastien passiert ist und finden heraus, dass der Mönch eine brisante Entdeckung getätigt hat. Eine Entdeckung, die nicht an die Öffentlichkeit geraten soll…

Ich muss sagen, mir fehlt es schwer dieses Buch zu bewerten, da ich irgendwie den Thriller einerseits richtig stark finde aber anderseits auch an manchen Stellen mangelhaft.

Der Thriller fängt auf jeden Fall sehr stark an, da man als Leser direkt in die Handlung geworfen wird. Somit ist man direkt im Geschehen und kann mit viel Neugier den Einstieg in das Buch verfolgen. Dabei lässt sich sagen, dass der Autor einen grandiosen Anfang verfasst, da dieser total spannend ist und alle Aspekte aufweist, damit man gut in ein Buch einsteigen kann. Neben dem Handlungsverlauf findet man wissenschaftliche Passagen vor, die dem Buch die gewisse Tiefe geben. Dadurch kann man noch mehr den Sinn hinter der Plotidee sowie des Themas verstehen. So ist die Darstellung der wissenschaftlichen Ansätze dem Autor auch hervorragend gelungen. Ein sehr interessantes Thema!

Auf der anderen Seite habe ich beim Lesen gemerkt, dass durch den wissenschaftlichen Teil die Spannung der Handlung ein bisschen darunter leidet und die Hauptfigur, Lombardi, sehr blass beleuchtet wird. Ich habe nach dem Lesen das Gefühl, dass ich den Protagonisten fast kaum kennengelernt habe. Dies finde ich unheimlich schade, da der Autor mit Lombardi einen recht ungewöhnlichen Protagonisten entwirft, welchen man eigentlich selten in einem Thriller wahrnimmt. Zudem sind die anderen Figuren auch an keiner Stelle greifbar. So hätte ich mir auch im Plot und in besonders in den Hintergrundgedanken der Handlung sowie der Charaktere eine Tiefgründigkeit gewünscht. Des Weiteren hat mir der Verlauf der Handlung zum Schluss nicht gefallen, was wiederum nur eine subjektive Meinung ist.

Fazit: Hin und hergerissen. Das Buch präsentiert sich von einer hervorragenden wissenschaftlichen Seite sowie eines tollen Einstiegs. Anderseits weisen die Figuren keine Tiefe auf und die Handlung leidet extrem unter dem wissenschaftlichen Teil. Da mir aber der wissenschaftliche Teil gefallen hat, bewerte ich dieses Buch mit 2,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein spannender politischer Thriller

Die letzte Wahl
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Kurz vor der Bundestagswahl in diesem Jahr erscheint der Thriller „Die letzte Wahl“ von Eric Sander, welcher einen politischen Handlungskern aufweist. In diesem Buch geht es um Nicholas Moor, der mit seiner ...

Kurz vor der Bundestagswahl in diesem Jahr erscheint der Thriller „Die letzte Wahl“ von Eric Sander, welcher einen politischen Handlungskern aufweist. In diesem Buch geht es um Nicholas Moor, der mit seiner Tochter in einem abgelegenen Hotel Urlaub macht. Zusammen entscheiden sie sich mit ihrer neuen Drohne rumzufliegen. Zufälligerweise filmen sie dabei ein Geheimtreffen der rechtspopulistischen Volkspartei. Die Aufnahmen erweisen sich als sehr brisant, da diese detaillierte Umsturzpläne für die Zeit nach dem Wahlsieg zeigen. Die Drohne wird von den Sicherheitsleuten entdeckt und die Volkspartei mit ihrem Chef versucht alles zu tun, diese Aufnahmen zu löschen. Eine Jagd beginnt…

Bei politischen Thrillern habe ich größtenteils eine zwiespältige Meinung, da diese oft recht trocken sind. Bei diesem Thriller kann ich dies nicht behaupten. Dieses Buch ist actionreich, hat einen interessanten Schreibstil zu bieten und liest sich flüssig.

Erstmal etwas zu dem Erzählstil. Wie erwähnt ist dieser flüssig zu lesen, da auch der Autor ein rasantes Erzähltempo aufweist. Schlag auf Schlag passieren Ereignisse, die den Leser erschüttern können. Zudem verfolgt man die Handlung aus der Sicht von Nicholas sowie dem Chef der Volkspartei in Form des Schemas „Protagonist vs. Antagonist“. Dies hat mir gut gefallen, da man somit beide Seiten kennenlernen konnte. Dennoch fand ich die Länge der Kapitel zu lang. Dadurch zog sich die Handlung an manchen Stellen.
Die Charaktere sind sehr klischeehaft, was mich wiederum in diesem Buch nicht gestört hat. Schön fand ich, dass Nicholas auch von seiner privaten Seite beleuchtet worden ist, sodass man über ihn ein ausführlicheres Bild erhalten kann. Aber auch der Chef der Volkspartei erhält genügend Spielraum, um ihn auch kennenzulernen. Außerdem waren die Gedankengänge und Handlungszüge jeder Figur authentisch dargestellt worden.

Da der Thriller viele actionreiche Szenen aufweist und Situationen Schlag auf Schlag passieren, ist dieses Buch wirklich spannend. Aus diesem Grund habe ich dieses Buch auch an dem gestrigen Nachmittag komplett durchlesen können. Es hat mich wirklich gecatcht. Leider hat mir das Ende des Buches dann die Lesefreude komplett genommen, da dieser meines Erachtens einfach zu abrupt kam. Man hätte das Ende noch viel mehr detaillierter beschreiben können. Somit fehlt mir nach dem Lesen etwas.

Fazit: Politischer Thriller können spannend sein. „Die letzte Wahl“ konnte mich durch eine actionreiche Handlung sowie dem Erzählprinzip gut unterhalten. Ich würde das Buch gerne mit fünf Sternen bewerten, jedoch ziehe ich aufgrund des unbefriedigenden Endes einen Stern ab!

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Ein ruhiger vierter Fall

Das Nest
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Im vierten Fall für Anette Werner und Jeppe Korner geht es mal wieder in die tiefsten Abgründe des Menschen. Spurlos verschwindet in Kopenhagen ein 15-jähriger Junge. Auch wenn man am Anfang vermutet hat, ...

Im vierten Fall für Anette Werner und Jeppe Korner geht es mal wieder in die tiefsten Abgründe des Menschen. Spurlos verschwindet in Kopenhagen ein 15-jähriger Junge. Auch wenn man am Anfang vermutet hat, dass er von zu Hause abgehauen ist, deuten Indizien darauf hin, dass etwas viel Schlimmeres passiert ist. Daraufhin wird eine Leiche eines jungen Mannes auf einer Müllverbrennungsanlage gefunden. Werner und Korner stürzen sich in die Ermittlungen. Dabei stoßen die beiden Protagonisten auf tiefe Geheimnisse sowie befremdliche Familienverhältnisse.
Obwohl ich von der Werner und Korner Reihe den ersten Band nicht gelesen habe, konnte mich der zweite sowie dritte Band gut unterhalten. Jetzt war ich gespannt, was die Autorin in ihrem vierten Band zu diesem Ermittler-Duo entwirft.
Der Fall sowie der ganze Handlungsverlauf erweisen sich im Vergleich zu den Vorbändern als viel ruhiger. Meines Erachtens nach legt die Autorin den Schwerpunkt auf die Ermittlung, welche die beide Protagonisten durchführen. Wer also eher ein Fan von psychologischen Thrillern mit zahlreichen Actionmomente ist, wird eher bei diesem Buch enttäuscht werden. Dabei kann ich aber sagen, dass die Autorin die Ermittlungen total authentisch und lebhaft beschreibt. Dies hat mir somit sehr gut gefallen.
Spannungstechnisch fand ich das Buch mittelmäßig. Mir fehlten irgendwie die unvorhersehbaren Wendungen, die ich in den Vorbändern wahrgenommen habe. Dennoch ist der Handlungsverlauf interessant konzipiert. Zudem fand ich schön, dass man ein Wiedersehen mit älteren Figuren hatte sowie man sich irgendwie an der Seite von Werner sowie Korner vertraut gefühlt hat.
Fazit: Mit dem Spannungsroman „Das Nest“ schreibt die Autorin einen interessanten vierten Fall zu Werner und Korner. Auch wenn dieses Buch spannungstechnisch schwächer als die Vorgänger ist, war es schön die vertrauten Figuren wiederzusehen. Es ist eher ein ruhiger Krimi, in welchem der Fokus auf die Ermittlungsarbeit gelegt worden ist. Deswegen bewerte ich dieses Buch mit 3,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Ein gelungenes Debüt!

Gefangen im Netz der Spinne
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Dystopische Thriller? Dieses Sub-Genre habe ich bisher wenig gelesen, wodurch ich mich sehr auf dieses Debüt der Autorin Verena Kolb gefreut habe. In diesem Buch liegt ein düsteres Szenario in den Vereinigten ...

Dystopische Thriller? Dieses Sub-Genre habe ich bisher wenig gelesen, wodurch ich mich sehr auf dieses Debüt der Autorin Verena Kolb gefreut habe. In diesem Buch liegt ein düsteres Szenario in den Vereinigten Staaten von Amerika vor. Wie aus dem Nichts haben Naturkatastrophen das ganze USA in Schutt und Asche gelegt. Eine der Überlebenden ist Kate. Man meine, dass sie das schlimmste überstanden hat, jedoch eines Tages verschwindet ihre kleine Schwester Rose spurlos. Um ihre Schwester zu retten, muss sie von den Entführern Aufgaben lösen. Ein Höllentrip beginnt!
Durch einen sehr flüssigen sowie einfachen Schreibstil bin ich richtig gut in dieses Buch eingestiegen. Zudem fand ich den Anfang richtig gelungen, da die Autorin direkt einen actionreichen sowie nervenreichen Einstieg gestaltet. So war ich total früh im Buch drin und war gespannt, was mich in diesem Buch noch erwarten wird. Auf dem Weg mit Kate sowie weiteren Figuren begibt man sich als Leser auf eine nicht einfache Reise durch die USA.
Der Autorin gelingt es fast durchgängig die Spannung in diesem Thriller hochzuhalten. Teilweise hatte ich als Leser Momente, wo ich einfach nicht vorausahnen konnte, was mich gleich erwarten wird, sodass ich sehr oft überrascht worden bin. Zudem gelingt es der Autorin Handlungsweisen der Figuren sowie vieler anderer Menschen entsprechend der Umstände darzustellen. So nimmt die Autorin auch kein Blatt vor dem Mund und beschreibt brutale Szenen – also nichts für schwache Nerven. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass emotional, hart und spannend wird.
Die Figuren, besonders Kate und Leo haben mir von der Gestaltung her gut gefallen. Sie waren an vielen Stellen tiefgründig ausgearbeitet worden, sodass ich auf diese Gestaltung positiv zurückblicke. Das Worldbuilding fand ich auch gelungen. Vielleicht fände ich es noch ein bisschen besser, wenn an manchen Stellen noch die Welt ausführlicher beschrieben werden würde.
Fazit: Für mich präsentiert die Autorin ein starkes Debüt im Thriller-Genre. Dieses Buch war sehr erfrischend und von der Idee her anders, sodass ich auch sagen kann, dass ich mich auf kommende Werke der Autorin schon freue. Ich bewerte dieses Debüt mit soliden vier Sternen, Tendenz nach oben!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Stark, kommt aber an Band 1 nicht ran!

Narbenherz
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Ich muss schon sagen, dass mir der erste Band um Journalistin Kaldan, welcher im Januar dieses Jahres erschienen ist, richtig gefallen hat. Jetzt knapp sechs Monate später, freute ich mich auf das Wiedersehen ...

Ich muss schon sagen, dass mir der erste Band um Journalistin Kaldan, welcher im Januar dieses Jahres erschienen ist, richtig gefallen hat. Jetzt knapp sechs Monate später, freute ich mich auf das Wiedersehen im zweiten Band mit dem Titel „Narbenherz“.
In diesem Thriller steht Kaldan vor einer schwierigen persönlichen Entscheidung, welche sie in den nächsten Tagen fällen muss. Als wäre dies nicht schlimm genug, verschwindet ein zehnjähriger Junge spurlos. Kaldan begibt sich auf die Suche und trifft bei der Recherche auf ihren guten Freund und Kommissar Erik Schäfer, der auch in diesem Fall ermittelt. Beide merken, dass die ganzen Beweismittel in keiner Weise zusammenpassen. Ein nicht lösbarer Fall? Beide bleiben jedoch stark und begeben sich in die tiefsten Abgründe der Psyche.
Was mir schon im ersten Teil gefallen hat, ist die Verbindung von zwei Handlungssträngen, welche die Autorin im ersten Band exzellent umgesetzt hat. Einerseits verfolgt man als Leser die Ermittlungen und die Suche um das Verschwinden des zehnjährigen Jungen. Anderseits erfahren wir viel über das Privatleben der Journalistin Kaldan und verfolgen hier auch den familiären Konflikt der Protagonistin. Die Mischung macht es aus und das fand ich in diesem Buch mal wieder gelungen, da dadurch auch die Spannung nicht zum Erliegen kommt.
Wie man es auch vom ersten Band kennt, wies der zweite Band die nötige Tiefe bei den Figuren aber auch bei dem Fall auf. Zudem ist der Fall sehr schlüssig gelöst worden, sodass mir auch das Ende total gefallen hat. Was mir aber im Vergleich zum ersten Band negativ aufgefallen ist, ist das hier weniger Thriller-Elemente auftauchten, wie ich es im ersten Band vorgefunden habe. Der Fall ist eher ruhiger konstruiert, das heißt, dass man weniger Action-Momente vorliegen hat und zudem auch weniger schockierende Wendungen auftreten. Deswegen war es für mich eher ein spannender Kriminalroman als ein wirklicher Thriller!
Fazit: Für mich steht es fest: Band zwei kommt nicht an Band 1 ran. Dennoch präsentiert die Autorin mit dem zweiten Band ein interessantes Buch, dass mal wieder eine tolle Mischung aus zwei Handlungssträngen sowie tollen Charakteren hat. So empfehle ich Ihnen auch mit Band 1 anzufangen. Band 3 kann kommen!

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