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Veröffentlicht am 27.04.2021

Mehr Lesestress als Lesefreude

Girl A
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Im neuen Roman „Girl A“ geht es um Alexandra, welche nach dem Tod ihrer Mutter zur Vollstreckerin des Testaments wird. Neben dem wenigen Geld, welches sie erhält, bekommt sie das alte Familienhaus vererbt. ...

Im neuen Roman „Girl A“ geht es um Alexandra, welche nach dem Tod ihrer Mutter zur Vollstreckerin des Testaments wird. Neben dem wenigen Geld, welches sie erhält, bekommt sie das alte Familienhaus vererbt. Doch an dieses Haus hat Alexandra keinen guten Erinnerungen. Anstatt einer friedlichen Kindheit, widerfuhr Alexandra und ihren Geschwistern Gewalt und Brutalität. So macht sich Alexandra auf wen zu Weg zu ihren ganzen Geschwistern, um die Information zu überbringen. Eine Reise in die Vergangenheit der Familie beginnt.
Bevor ich auf einzelne Details eingehe, muss ich sagen, dass ich eigentlich einen komplett anderen Plot im Buch erwartet habe. Dies fand ich am Anfang nicht total schlimm, da ich mich auf eine andere Geschichte einlassen konnte.
Wie erwähnt, beginnt die Geschichte nach dem Tod von Alexandras Mutter. Dadurch, dass Alexandra sich auf den Weg macht, um alle Geschwister zu benachrichtigen, so verfolgen wir als Leser eine Reise zu jedem Mitglied der Familie. Dementsprechend sind die Kapitel so gestaltet. Aus diesem Grund kommt es vor, dass einzelne Kapitel ab und zu mal, über 50 Seiten aufweisen, wodurch sich die Handlung extrem zieht. Auch wenn die Erzählungen über das „Horrorhaus“ natürlich erschreckend und grausam sind, fand ich, dass diese mit einer enormen Monotonität erzählt worden sind. Hier finde ich, dass man zumindest die Kapitel kürzen könnte. Außerdem springt man innerhalb der Kapitel in der Zeit. Rückblenden tauchen auf, die lediglich durch einfache Absätze gekennzeichnet sind. Folglich fehlte mir eine eindeutige Struktur in diesem Buch. Ich kam sehr oft durcheinander und das Lesen war total anstrengend. Außerdem war das Buch, bedingt durch den Schreibstil, schwierig zu Lesen.
Die Handlung war somit von der Spannung her auch recht schwach. Hier legt aber die Autorin den Schwerpunkt auf die Psyche der einzelnen Geschwister. Diese erweist sich jedoch meiner Meinung nach, viel zu oberflächig. Schade!
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich vom Buch enttäuscht bin. Es fehlt in diesem Buch die Spannung, eine Struktur sowie eine tiefgründige Ausarbeitung der Psyche der Figuren. Für mich war es eher ein Lesestress als eine Lesefreude. Schade! PS. Der Klappentext verwirrt eher als, dass er eine Hilfe darstellt.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Familiendrama, Verrat und Intrigen

Die Stieftochter
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Es ist Herbst. Es stürmt. In der Notzentrale geht ein Anruf ein. Rebecca Gretzky ist in der Leitung und meldet einen Notfall. Als die Polizei ankommt, finden sie Rebecca total verwirrt auf. Ihr Mann liegt ...

Es ist Herbst. Es stürmt. In der Notzentrale geht ein Anruf ein. Rebecca Gretzky ist in der Leitung und meldet einen Notfall. Als die Polizei ankommt, finden sie Rebecca total verwirrt auf. Ihr Mann liegt tot in der Villa. Rebecca wird trotzdem des Mordes beschuldigt und landet im Gefängnis. Jahre später geschieht wieder ein Verbrechen in der Villa. Diesmal ist Rebecca das Opfer. Warum ist sie in die Villa zurückgekehrt? Und wer hat diese Tat begangen? Die Tochter von Rebecca namens Tess fängt in der Vergangenheit an zu graben. Dabei stößt sie auf ein Netz voller Intrigen und Lügen.

Der Thriller „Die Stieftochter“ war der Thriller im April, auf welchen ich sehnsüchtig gewartet habe.
Besonders das düstere Cover hat mich inspiriert! Der Thriller ist für mich im Allgemeinen eine gute Mischung aus Familiendrama, Psychospielchen sowie Ermittlungsarbeit. Dabei dominiert aber eindeutig der Familienaspekt, wodurch man sagen kann, dass eventuell „Hardcore-Thriller-Fans“ an manchen Stellen enttäuscht werden können. Man merkt, dass je weiter man liest, desto mehr ist die Geschichte auf Verrat und Intrigen aufgebaut. Und das war spannend! Mich hat es total gefesselt, da man nie wusste, was wirklich wahr und was falsch ist. Keiner Person konnte ich so richtig trauen und das fand ich toll! Auch die Protagonistin fand ich in ihrer Gestaltung nicht all zu transparent. Obwohl man ihr ganz nah ist, da man ihre Ängste und Sorgen total mitverfolgen konnte, fand ich sie in einzelnen Situationen recht komisch. Sie handelte einfach dann unlogisch. Die zweite Perspektive, die einer kriminellen Bande, passte zu diesem Buch sehr gut, da man auch erst zum Schluss des Thrillers größtenteils den Zusammenhang erfahren hat. Jedoch muss ich sagen, dass am Ende einzelne Wissenslücken entstanden sind. In diesem Fall bietet aber das Buch viel Platz zur individuellen Interpretation.
Vom Spannungsverlauf her ist auffällig, dass das Buch in der Mitte spannungstechnisch einbricht, sich aber dann zum Ende hin, enorm steigert. Besonders im Finale verspürte ich die Thrillerelemente, die mir in der Mitte des Buches so wahnsinnig gefehlt haben. Vom Schreibstil her ist das Buch ganz gut. Recht kurze Kapitel lassen sich im Buch verorten, aber mir fehlte es total, dass ich bei diesem Buch nicht in so einen Leseflow gekommen bin.

Fazit: Trotz einigen Schwächen garantiert der Thriller „Die Stieftochter“ viele spannende Lesestunden. Leser*in, welche gerne Thriller mit einem Hauch an Familiendrama sowie Spionage bevorzugen, werden bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Die Beziehung eines Menschen zu einem Objekt

Der Revolver
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In einer gewöhnlichen Nacht findet der Protagonist namens Nishikawa dieses Romans in den Straßen von Tokio eine Leiche. Neben der Leiche befindet sich ein Revolver. Handelt es sich hierbei um einen Selbstmord? ...

In einer gewöhnlichen Nacht findet der Protagonist namens Nishikawa dieses Romans in den Straßen von Tokio eine Leiche. Neben der Leiche befindet sich ein Revolver. Handelt es sich hierbei um einen Selbstmord? Nishikawa entscheidet sich dazu die Waffe mitzunehmen. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt er eine Obsession. Sein ganzes Leben, seine Entscheidungen und seine Gedanken kreisen um diese Waffe. Er ist nervös, und weiß nicht was er mit der Waffe anstellen soll. Die vier Kugeln, die sich in der Trommel befinden, findet er kurios. Irgendwann ist es nicht mehr genug, die Waffe zu besitzen. Er muss sie abfeuern.
Nach dem Lesen des Buches habe ich erst gemerkt, dass es sich bei diesem Roman, um mein erstes Buch eines asiatischen Autors handelt! Spannend! Das knapp 200-seitige Buch konnte ich sehr schnell durchlesen. Besonders durch den fleißigen Schreibstil des Autors konnte ich durch die Seiten fliegen.
Auch wenn der Roman auf den ersten Blick total unspektakulär anfängt, entfacht der Autor innerhalb kurzer Zeit ein Feuerwerk. Wir verfolgen die Story um Nishikawa und merken immer mehr, wie stark sich der Protagonist dieses Buches in die Waffe verguckt. Dabei gelingt es dem Autor besonders den inneren Zustand, also die Psyche von Nishikawa, hervorragend zu beleuchten. Hier wird besonders die Macht in Bezug auf eine Waffe gut aufgegriffen. Für mich persönlich ist dies ein hochaktuelles Thema, das zurzeit auch in den Medien präsent erscheint. Aus diesem Grund fragt man sich als Leser, inwiefern Nishikawa schon diese böse Seite lang aufgewiesen hat. So wird der mentale Kampf des Protagonisten durchgängig zum Thema. Man merkt einfach, wie der Protagonist sich zu unlogischen bzw. nicht sozialen Handlungen verleitet, welche ein normaler Mensch eigentlich nicht tätigen würde. Nichtsdestotrotz fehlte mir in diesem Roman so ein Highlight, welches dem Buch einen positiven Schub verleiten würde.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Autor mit diesem Werk ein hochinteressantes Buch entwirft, indem die Beziehung zwischen einem Studenten und seiner Waffe intensiv thematisiert wird. Für mich war es mal eine Abwechslung, da es wirklich ein Noir-Roman ist, welchen man eigentlich nicht täglich liest.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Verschenktes Potential

Die Hexenjägerin - Der Zirkel der Nacht
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Im Buch „Die Hexenjägerin“ geht es, wie man es aus dem Titel entnehmen kann, um eine Hexenjägerin namens Robin. Auf YouTube ist sie innerhalb kurzer Zeit zu einem Star geworden, da sie auf dieser Plattform ...

Im Buch „Die Hexenjägerin“ geht es, wie man es aus dem Titel entnehmen kann, um eine Hexenjägerin namens Robin. Auf YouTube ist sie innerhalb kurzer Zeit zu einem Star geworden, da sie auf dieser Plattform Video hochlädt, in denen sie wirklich Hexen jagt. Mit ihrem kleinen Lieferwagen bewegt sich Robin quer durch Amerika, um die Hexenzirkel auszulöschen, welche verantwortlich für den Tod ihrer Mutter sind. Als sie dann kurz vor ihrem Ziel ist, merkt sie, dass eigentlich die Gefahr von jemanden anderen ausgeht. Der dämonische Red Lord wird ihr zur Bedrohung. Ein spannendes Abenteuer beginnt.

In dieses Buch bin richtig gut eingestiegen. Ich fand, dass es der Autorin vorbildlich gelungen ist, den Leserin direkt in eine actionreiche Handlung einzuführen. Deswegen fand ich, dass auch schon seit Anfang des Buches eine gute Spannung vorlag. Zudem konnte ich gut durch die Seiten kommen, da der Schreibstil der Autorin total flüssig ist. Das Buch hat sich wirklich gut gelesen.

Aber dabei ist es auch sonst geblieben. Ich finde, dass in diesem Buch – bedingt durch einen interessanten Klappentext, ein enormes Potential steckt, welches aber nicht komplett ausgeschöpft worden ist. Ich habe mir von der Geschichte eine actionreiche Jagd nach Hexen versprochen mit vielen Gruselelementen. Das lag aber nicht vor. Im Buch dominierten hauptsächlich lange Monologe sowie Dialoge, die sich teilweise mit anderen Sachen beschäftigt haben, als mit der Haupthandlung. Außerdem hat sich besonders die Handlung in der Mitte des Buches total gezogen. Teilweise stand für mich die Handlung an einem Punkt, an dem sie sich über 40 Seiten nicht bewegt hat. Außerdem wird die Geschichte neben Robins Perspektive aus zwei weiteren Perspektiven erzählt. Hier habe ich aber erst am Ende des Buches einen wahren Zusammenhang erkannt, wodurch für mich das Buch eindeutig aus drei unabhängigen Handlungssträngen bestand. Mir fehlte wirklich der Zusammenhang.

Zu den Figuren kann ich sagen, dass ich mit diesen leider nicht warm wurde. In Robins Darstellung fehlt mir eindeutig die Tiefe. Auf den über 440 Seiten hat man über sie nämlich viel zu wenig erfahren. Schade! Weitere Figuren machen auch einen blassen Eindruck.
Zum Schluss kommt noch einmal Spannung auf, jedoch war das Ende für mich nicht gut. Ich hätte ein viel größeres Feuerwerk im Finale des ersten Bandes erwartet. Ergänzend kann man noch sagen, dass das Buch einen Cliffhanger aufweist, wodurch man eigentlich den zweiten Band lesen sollte. Leider aber weiß ich noch nicht, ob ich die Geschichte von Robin weiterverfolgen möchte. Da muss ich mir noch Gedanken zu machen.

Fazit: Vom Roman „Die Hexenjägerin“ habe ich viel mehr erwartet als das Buch zu bieten hat. Obwohl ein guter Schreibstil vorliegt und die Autorin den Leser
in am Anfang des Buches hervorragend an die Hand nimmt, ist die Handlung recht monoton und Spannung ist leider wenig vorzufinden.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Auf der Suche nach der wahren Wahrheit

Die Farbe des Vergessens
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Das Kind von der Protagonistin dieses Buches namens Juli verschwindet spurlos bei einer traumatischen Geburt. 18 Jahre danach liegt vor Juli auf ihrem Seziertisch eine Frau, die fast genau wie Juli aussieht. ...

Das Kind von der Protagonistin dieses Buches namens Juli verschwindet spurlos bei einer traumatischen Geburt. 18 Jahre danach liegt vor Juli auf ihrem Seziertisch eine Frau, die fast genau wie Juli aussieht. Wieso musste diese Frau sterben? Und handelt es sich hierbei wirklich um die Tochter von Juli? Juli kann die ganze Situation nicht fassen. Sie entscheidet sich dazu ihr Leben komplett umzustrukturieren, indem sie eine Reise nach der Wahrheit einschlägt. Je tiefer sie in ihrer Vergangenheit gräbt, desto mysteriöser wird es. Und dann gelingt sie an einen Punkt, an dem ihre Welt wahrscheinlich zerbrechen wird.

Aufgrund eines interessanten Klappentextes habe ich mich dazu entschieden, diesen Spannungsroman zu lesen. In das Buch mich problemlos eingestiegen, da man direkt in eine spannende Handlung einsteigt. Mit Juli und weiteren Figuren wie Ömer konnte ich mich direkt anfreunden. Der Autorin gelingt es somit einen gelungenen Anfang zu entwerfen, da sie den Leser*in mit den wichtigsten Informationen zu Beginn versorgt, damit man einen groben Überblick über alles erhält. Zu den Figuren kann man sagen, dass Juli als Protagonistin gut gewählt worden ist, und für dieses Buch ausreichend hinsichtlich der Tiefe entworfen worden ist. Besonders gelungen empfinde ich Ömer, da er das gewisse Etwas dem Buch verleiht.

Das Buch ist in Tage aufgeteilt. Als Leser begibt man sich durch die chronologische Abfolge der Tage. Das Konzept gefiel mir sehr gut, da man somit das Gefühl hat, dass man wenig von der Handlung verpasst. Dennoch tat ich mich mit einzelnen Zeitrückblicken schwierig. Man sprang in der Zeit zwischen der Zeit der Haupthandlung (18 Jahre nach der Geburt) und der Zeit zwei Jahre sowie drei Jahre „danach“. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass es vorkam, dass ich besonders bei den Rückblicken in die Vergangenheit wichtige Szenen durcheinandergeworfen habe. Hier fehlte mir teilweise die Struktur.

Nichtsdestotrotz hat es sich gelohnt am Ball dran zu bleiben. Das letzte Drittel des Buches ist somit auch das stärkste Drittel dieses Romans. Da zieht die Autorin das Tempo nochmal an und es liegt ein spannendes Finale vor, auf welches ich positiv zurückblicke.

Fazit: Mit dem Roman „Die Farbe des Vergessens“ entwirft die Autorin ein recht spannendes Buch mit einem größtenteils interessanten Thema. Auch wenn ich mich mit dem Erzählstil schwertat, weist dieses Buch Stärken in der Charakterdarstellung sowie im Finale des Plots auf.

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