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Veröffentlicht am 12.01.2021

Im Visier des Jägers.

No Mercy - Diese Fahrt überlebst du nicht
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Wenn eine Fahrt zum Albtraum wird… James und Elle sind in ihrem vollgepackten Auto auf dem Weg in ein neues Leben. Dabei fahren sie durch die Mojave-Wüste in den Vereinigten Staaten von Amerika. Leider ...

Wenn eine Fahrt zum Albtraum wird… James und Elle sind in ihrem vollgepackten Auto auf dem Weg in ein neues Leben. Dabei fahren sie durch die Mojave-Wüste in den Vereinigten Staaten von Amerika. Leider hindert ein Steinschlag auf ihrer geplanten Strecke den normalen Weg zu fahren. Aus diesem Grund muss das Paar auf eine Seitenstraße ausweichen. Nach paar Kilometern bleibt ihr Wagen stehen. Sie befinden sich im Nirgendwo, mit wenig Proviant und keinem Empfang. Doch in diesem „Nirgendwo“ wird das Paar von einem Scharfschützen beobachtet. Er hat sie im Visier. Nichts steht dem Scharfschützen im Weg. Warum sollte er heute denn nicht ein paar Zielübungen auf Menschen machen?
Die Story in diesem Thriller verläuft in weniger als 12 Stunden ab, wodurch schon am Anfang eine hohe Intensität in der Spannung vorliegt. Langatmige Szenen lassen sich an keiner Stelle wiederfinden, sodass ich nach paar Seiten in meinen Gedanken in der Mojave-Wüste war. Ich stellte mir Fragen: Wer ist der Schütze? Warum hat er das Paar ausgewählt? Viele Fragen, keine Antworten.
Im Buch wechseln sich die Perspektiven ab. Man erfährt viel über den Scharfschützen und springt im nächsten Kapitel zu dem Paar, welches sich nur eine Meile vom Jäger befindet. Schlag auf Schlag kam es zu nicht erwartenden Momenten und Twists, die dafür sorgten, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. James als einer der Protagonisten hat mir richtig gut gefallen. Er ist ein „Kämpfertyp“ und versucht in einer derartig heiklen Szene einen kühlen Kopf zu bewahren. Elle ist eher das Gegenteil von ihm. Sie erweist sich eher zurückhaltend, bedingt durch ihre Vergangenheit, jedoch auch an manchen Stellen kämpferisch. Durch die Rückblenden erhalten wir als Leser einen tiefgründigen Blick auf das Paar, wodurch man sehen konnte, dass das Paar leichtere Krisen auch überstanden hat. Nun stehen sie in diesem Buch wieder vor einer Herausforderung - einer tödlichen Herausforderung. Werden sie überleben?
Außerdem fand ich schön, dass das Buch in sich geschlossen war. Es bleibt durchgängig bei einer übersichtlichen Personenanzahl und alle Fragen, die während dem Lesen aufgekommen waren, wurden zum Schluss beantwortet. Mich störte in diesem Thriller nur das Ende. Das Ende war für mich schon seit dem letzten Drittel sehr absehbar und es ähnelte einem realitätsfernen Actionfilm. Deswegen tat ich mich auch mit der Bewertung schwer.
Insgesamt kann ich sagen, dass mich dieser Thriller hinsichtlich des Plots und des Aufbauprinzips: Jäger vs. Gejagte, sehr gut gefallen hat. Die Geschichte ist, unabhängig vom Schluss, richtig gut durchdacht und spannend. Des Weiteren bereichern die charakterstarken Figuren die Geschichte sehr. Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Wer bist du fremde Frau?

Leichenblume
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Heloise Kaldan, eine Journalistin aus Kopenhagen erhält eines Tages einen Brief von einer gesuchten Mörderin. Im Brief stehen Dinge über Heloise, die eigentlich niemand weiß. Heloise dreht durch und stellt ...

Heloise Kaldan, eine Journalistin aus Kopenhagen erhält eines Tages einen Brief von einer gesuchten Mörderin. Im Brief stehen Dinge über Heloise, die eigentlich niemand weiß. Heloise dreht durch und stellt aus diesem Grund eigene Recherchen an. Was möchte diese mysteriöse Frau von ihr, die vor einem Jahr den Sohn eines wichtigen Mannes in Kopenhagen umgebracht hat? Parallel dazu, erhält auch der Kommissar Erik Schäfer Hinweise und Informationen über die Mörderin. Alle Hinweise haben was Gleiches in sich. Alle Spuren führen zu Heloise. Ist das Leben der Journalistin in Gefahr? Und kann Heloise mit Erik zusammenarbeiten? Der erste Fall beginnt.
Nach meinem Trip im letzten Jahr nach Kopenhagen hatte ich sehr viel Lust diesen Thriller zu lesen. Der Thriller beginnt seit der ersten Seite rasant. Der alte Mord durch die mysteriöse Frau wird aufgekurbelt. Dann springen wir zu Heloise und lernen sie kennen. Heloise ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich als sehr zielstrebig und konsequent erweist. Ihre Kariere steht vor dem Abgrund. Nachdem sie den Brief erhält, scheint ihre Karriere jedoch wieder nach oben zu gehen. Als Leser fiebert man mit, als die Briefe ankommen. Teilweise schreibt die Mörderin in verschlüsselten Sätzen, die für den Leser zu Beginn des Buches noch nicht in einen Kontext zuzuordnen sind. Dadurch stellte ich recht früh viele Hypothesen auf, die jedoch nicht der Auflösung entsprachen.
Als Leser tappt man sehr lange im Dunkel, da man einzelne Kontexte erst im letzten Drittel des Buches erfährt. Und dies ist der Grund, warum mich das Buch gefesselt hat. Ich wollte mehr über die Mörderin und ihre Beweggründe erfahren. Manche Kapitel werden sogar aus ihrer Perspektive geschildert, wodurch man Einblicke in ihre Welt bekommt. Hier wird aber nicht zu viel verraten.
Der Ermittler Erik nimmt parallel zu Heloise auch eine wichtige Rolle ein, da dieser die Ermittlungen zu diesem Fall aufnimmt. So muss ich sagen, dass Erik im Vergleich zu Heloise in keiner Weise sympathisch wirkte. Er zeigte an manchen Stellen eine arrogante Art, die mir normalerweise nicht gefallen hätte. Dennoch muss ich sagen, dass dies in den Plot passte. Somit liegt ein sehr kontrastreiches Duo vor.
Der Fall an sich war sehr spannend und die Auflösung fand ich grandios. Aus diesem Grund freue ich mich sehr auf den zweiten Band, der in diesem Sommer erscheint.
Meiner Meinung nach hat das Buch viel zu bieten. Ein verschachtelter Fall, ein gut gewähltes Duo und ein interessanter Handlungsort.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Der Kontrast zwischen Kälte und Wärme

Totenwinter
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Im Kriminalroman „Totenwinter“ spielt der Plot im eiskalten und schneebedeckten Schweden. Die Redakteurin Tuva Moodyson kommt an der Lakritzfabrik einer bekannten Familie an. Plötzlich wird sie Zeugin ...

Im Kriminalroman „Totenwinter“ spielt der Plot im eiskalten und schneebedeckten Schweden. Die Redakteurin Tuva Moodyson kommt an der Lakritzfabrik einer bekannten Familie an. Plötzlich wird sie Zeugin eines vermeintlichen Selbstmordes. Der Besitzer der Fabrik stürzt sich von einem Turm in den Tod. Die Beerdigung wird schnell arrangiert. Tuva ahnt, dass die Familie des Fabrikanten vor irgendetwas große Angst hat. Aber vor was oder wem? Nach kurzer Zeit wird eine zweite Leiche auf dem Fabrikgelände gefunden. Ein heftiger Schneesturm erreicht das Dorf und Tuva versucht alles, den Täter zu enttarnen. Dabei ist sie sich dessen nicht bewusst, dass dieser sie schon lange sie im Visier hat.

Passend zur Jahreszeit sowie dem Schneefall der letzten Tage, ließ ich mit viel Freude diesen Kriminalroman. Dem Autor gelingt es schon am Anfang durch ausführliche Beschreibungen, das trostlose, einsame und vom schneebedeckte Dorf in Nordschweden darzustellen. Insbesondere durch das Verhalten der düsteren Charaktere sowie ihren tristen Emotionen spürt man die Kälte, die aus dem Kriminalroman hervor geht. Deswegen kann man sagen, dass der Autor einen guten Schreibstil aufweist. Doch in dieser Kälte gibt einen Funken Wärme. An der Seite der Protagonistin namens Tuva ermitteln wir in einem sehr perfiden und verschachtelten Fall. Tuva als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie strahlt Wärme aus und entwickelt sich zur einzigen sympathischen Figur in diesem Kriminalroman.

Durch die Ich-Perspektive befindet sich man sehr nah an der Protagonistin, sodass man ihre Gedankengänge detailliert verfolgen kann. Dies empfand ich als gut gelungen. Auch wenn der Autor sie ausführlich beschreibt, fehlte mir die Tiefe. Ich würde zum Beispiel gerne mehr ihre Vergangenheit und Einzelheiten zum ersten Fall kennenlernen, um zu erfahren, warum sie genau zu diesem Menschen geworden ist, der sie gegenwärtig ist.

Im Buch entwickeln sich viele Handlungs- bzw. Ermittlungsstränge, die gut zu überblicken sind. Leider fiel mir auf, dass dass einzelne Stränge ins Leere liefen. Aus diesem Grund war ich zum Schluss teils frustriert deswegen.

Insgesamt kann ich sagen, dass der Kriminalroman „Totenwinter“ trotz einigen Schwächen spannend zu lesen war. Ich finde, dass dem Autor sehr gut gelungen ist, den Kontrast zwischen der kalten Atmosphäre und der warmen Protagonistin gut darzustellen. Wer mehr über Tuva als Figur erfahren möchte, sollte vorher den ersten Band lesen. Dies werde ich auch tuen wollen!

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Aufgebaut auf Lügen

Das System
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Kurz vor Weihnachten, um genau zu sein am 6. Dezember 1993, wird eine stadtbekannte Dealerin namens Scrappy direkt vor dem Haus ihrer Mutter erschossen. Ein Junkie namens Augie wird zum Zeugen dieser grausamen ...

Kurz vor Weihnachten, um genau zu sein am 6. Dezember 1993, wird eine stadtbekannte Dealerin namens Scrappy direkt vor dem Haus ihrer Mutter erschossen. Ein Junkie namens Augie wird zum Zeugen dieser grausamen Tat. Da Augie recht arm ist, entscheidet er sich dazu, die Drogen und die Tatwaffe zu klauen. Kurz darauf wird Augie verhaftet und sagt aus, dass der Mord von zwei Mitgliedern einer Gang - Wizard und Dreamer - begangen worden ist. Bei einer Hausdurchsuchung findet man die Tatwaffe bei Dreamer und Wizard und die beiden Gangmitglieder wandern ins Gefängnis.
Das Problem: Wizard und Dreamer wissen, dass ihnen jemand die Tat angehangen hat. Deswegen soll Dreamers bester Freund Little herausfinden, wer für das alles verantwortlich ist.

Freunde der weltbekannten Serie „Prison Break“ werden bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen. Dennoch geht es hierbei nicht um einen geplanten Gefängnisausbruch, sondern um ein System in der Gesellschaft, in denen einzelne Mitglieder die Fäden ziehen und Vorteile aus aufgestellten Lügen ziehen.

Interessant finde ich in diesem Buch die zahlreichen Perspektiven. Bevor ich mit dem Lesen angefangen habe, ging ich davon aus, dass wir den Plot hauptsächlich aus der Perspektive von Dreamer und Wizard verfolgen. Dem ist aber nicht so. Die Handlung wird aus über sechs Figurperspektiven erzählt. Dabei nimmt jede Figur eine essentielle Rolle in diesem Plot ein. Wir begegnen den Gangmitgliedern, Junkies, Ermittlern, Richtern (...). Vor jedem Kapitel wurde vermerkt, welche Perspektive nun vorliegt, sodass man beim Lesen immer einen guten und übersichtlichen Überblick über die Handlung hatte. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die einzelnen Figuren detailliert und individuell darzustellen. So konnte man auch in den Handlungsorten gut springen, da die unterschiedlichen Figuren sich nicht an demselben Ort befinden. Besonders die Szenen im Gefängnis von Los Angeles haben mir gut gefallen.

Als Leser habe ich gemerkt, dass man schnell sich für eine Seite entscheidet, da zu Beginn des Buches schon offenbart wird, wer hinter der ganzen Sache steckt. Dies beeinflusst die Spannung in keiner Weise negativ. Ich habe mit Little, Dreamer und Wizard total mitgefiebert, da ich wollte, dass der Verursacher zur Rechenschaft gezogen wird.

Allgemein empfand ich beim Lesen, dass das Buch eher einem Kriminalroman mit keinem direkten Ermittler ähnelt. Für einen Thriller fehlten mir viele Elemente, die einen Thriller ausmachen. Dennoch herrscht im Buch eine düstere Stimmung, die beim Lesen gut zur Geltung kommt. Mir störte es nur im Buch, dass man keinen tiefgründigeren Einblick in „Das System“ erhält.

Insgesamt kann ich sagen, dass mir „Das System“ gut gefallen hat. Es liegt ein gutes Tempo im Buch vor, wodurch man durch die Seiten schnell durchfliegen kann. Ryan Gattis beweist, dass er sehr lebhafte, starke und authentische Figuren zum Leben erwecken kann. Ein großes Kompliment an den Autor.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Die Suche nach einem Mädchen

Dark
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Können Menschen mit verschiedenen Lebensläufen zusammenarbeiten? Eine Diebin, eine Mörderin, eine Gangsterin und eine Ermittlerin müssen sich zusammenschließen, um ein vermisstes Mädchen zu finden. Wir ...

Können Menschen mit verschiedenen Lebensläufen zusammenarbeiten? Eine Diebin, eine Mörderin, eine Gangsterin und eine Ermittlerin müssen sich zusammenschließen, um ein vermisstes Mädchen zu finden. Wir entfliehen nach Amerika, genauer gesagt, nach Los Angeles. Die Tochter namens Dayly der Diebin Sneak ist spurlos verschwunden. Aus diesem Grund bittet Sneak ihre ehemalige Zellengenossin Blair um Hilfe. Da die beiden Frauen wissen, dass sie die Suche nach Dayly alleine nicht hinbekommen, wenden sich die Frauen an die Polizistin Jessica Sanchez. Da die Spur die drei Frauen tief ins „Gangstermilieu“ führt, stößt die Gangsterin Ada dazu. Denn es geht hierbei um sehr viel Geld und tief in der Todeszelle eines Gefängnisses zieht ein Mörder namens Fishback die Fäden.

Zu Beginn des Buches dachte ich mir, dass ich mit den zahlreichen Perspektiven nicht klarkomme. Dies ist zum Glück nicht aufgetreten, da man die Handlung lediglich aus der Sicht von Blair und der Polizistin/Ermittlerin Jessica verfolgt. Folglich kann man zu diesen beiden Charakteren, auch wenn erst recht spät im Buch, eine gute Bindung aufbauen, während man zu Ada und Sneak eher distanziert ist. Gelungen empfinde ich in diesem Thriller, dass die Protagonisten keine klassischen 0815 Helden sind. Die Charaktere weisen keine sympathischen Charakterzüge auf – sie sind einfach authentisch und originell. Dies sorgte beim Lesen für viel Abwechslung.
Es liegt im Buch eine gute Spannung vor, die im Großen und Ganzen bis zum Schluss des Thrillers vorzufinden wäre. Die Spannung wird durch die nicht erwartenden Wendungen, geheimer Briefe bzw. Handlungszüge einzelner Charaktere verstärkt. An einzelnen Stellen fand ich jedoch die Handlung zu weit hergeholt. Ich konnte mir einzelne Szenen nicht vorstellen, da diese meines Erachtens nach sehr realitätsfern waren. Aber vielleicht ist es ja, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika ein anderes Leben herrscht.

Insgesamt kann ich sagen, dass mich „Dark“ ganz gut unterhalten hat. Die Autorin Candice Fox überzeugt mit einer originellen Konturierung der Figuren sowie einem fast durchgängigen Spannungsbogen.

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