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Veröffentlicht am 01.11.2020

Wirklich das Ende der Menschlichkeit?

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
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Im Jugendbuch „The Loop“ geht es um Luke, der seit zwei Jahren in einem Hightech-Jugendgefängnis seine Strafe absitzen muss. Leider wird er nie entlassen, da auf ihn eine Exekution wartet. In seiner dunklen ...

Im Jugendbuch „The Loop“ geht es um Luke, der seit zwei Jahren in einem Hightech-Jugendgefängnis seine Strafe absitzen muss. Leider wird er nie entlassen, da auf ihn eine Exekution wartet. In seiner dunklen Zelle durchlebt Luke jeden Tag dasselbe. Ab und zu darf er mit anderen Häftlingen reden – sonst steht seine digitale Assistentin Happy ihm zur Verfügung. Jeden Tag muss er eine schmerzhafte Energie-Ernte ertragen, die ihm seine Kraft raubt. Er kann nicht mehr, diese Routine macht ihn fertig. Doch dann ändert sich alles. Die Wachen verschwinden, einzelne Insassen begehen Selbstmord. Kann er endlich ausbrechen? Doch Gerüchte drehen die Runde, dass ein tödliches Virus draußen sein Wesen treibt. Es verwandelt Menschen in Killermaschinen. Und plötzlich ist ungewiss, wo die größere Gefahr lauert…

Dieses Buch bringt sehr viel Positives mit sich. Wir lernen zu Beginn Luke kennen, der seine tägliche Routine im Loop durchleben muss. Luke ist ein sympathischer Charakter, den man schnell ins Herz schließen kann. Zugleich kann er einem nur leidtun. Als Träumer versucht er in seinem Leben weiterhin tapfer zu bleiben, auch wenn seine Exekution bald vollstreckt wird. Neben Luke lernen wir weitere Charaktere kennen, welche die Geschichte bereichern. Diese waren größtenteils sympathisch und haben einen soliden Eindruck beim mir hinterlassen. Schön fand ich, dass trotz Individualisten, irgendwann ein Team entsteht.
Die Geschichte an sich ist sehr spannend. Das „Loop“ wird detailliert beschrieben, wodurch man sich sehr gut das Hochsicherheitsgefängnis vorstellen kann. Nebenbei erfahren wir als Leser viel über die Welt. Kriege, Atombomben, Überwachung – alles Aspekte, welche die Welt des Buches charakterisieren. Dadurch entsteht ein gelungenes Gesamtpaket. Die Geschichte wies einen durchgängigen Spannungsbogen auf. Ich habe mit Luke gefiebert und die Geschichte interessiert verfolgt. An manchen Stellen habe ich an der Jugendfreigabe gezweifelt, da manche Stellen im Buch recht brutal sind und ich diese eher aus Thrillern kenne.

Insgesamt ist „The Loop“ ein gelungener dystopischer Roman, den ich gerne gelesen habe. Insbesondere durch das schöne Cover und den blauen Buchschnitt wird man herzlich eingeladen, sich in eine neue Welt zu stürzten. Es liegt einfach eine tolle Geschichte vor, bei der man einfach hofft, dass das Loop nicht einmal unsere Realität sein wird.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Wer ist der Mörder von Erica?

Das Gift deiner Lügen
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Im Psychothriller „Das Gift deiner Lügen“ begeben wir uns in das englische Villenviertel „Severn Oaks“. Dort fühlen sich die Menschen sehr sicher. Doch vor einem Jahr ereignete sich ein merkwürdiger Tod ...

Im Psychothriller „Das Gift deiner Lügen“ begeben wir uns in das englische Villenviertel „Severn Oaks“. Dort fühlen sich die Menschen sehr sicher. Doch vor einem Jahr ereignete sich ein merkwürdiger Tod von Erica Spencer. Sie war eine sehr beliebte Nachbarin, die bei einer Party von einem Baumhaus gestürzt ist und dabei umkam. Nach einem Jahr macht ein rätselhafter Podcast seine Runde. Im Podcast postet ein anonymer Sprecher neue Folgen, in dem er hinter die Fassade von Severn Oaks blickt und nach und nach dunkle Geheimnisse offenbart. Sein einziges Ziel: Er will den Mörder von Erica entlarven. Kurze Zeit später verschwindet die beste Freundin von Erica. Was geschieht in Serven Oaks?

Zu Beginn des Buches begegnen wir den Charakteren des kleinen Örtchens. Schnell wird dem Leser klar, dass man sich der reichen Oberschicht befindet und somit die Charaktere anhand dieses Status handeln. Deswegen fand ich die Charaktere recht eingebildet und dem Klischee entsprechend. So fiel es mir schwer, mit den ganzen Charakteren zurecht zu kommen. Es sind viele Charaktere, die Einfluss auf die Handlung haben, wodurch ich eine lange Zeit brauchte, damit ich die Zusammenhänge untereinander verstehe. Doch als die Geheimnisse nach den Podcastfolgen offenbart werden, hat man ein klares Bild über jeden differenzierten Charakter. Der Autorin ist es gelungen, jeden der Charaktere hinsichtlich des Mordes von Erica zu beschuldigen. Der Blick hinter die Fassade ist somit sehr gelungen. Dadurch hatte man ein großen Raum zum Miträtseln geboten. Die Handlung gewinnt zu Anfang des Buches an Spannung. Diese verfällt jedoch in Mitteteil, sodass sich dieser Teil recht langatmig gelesen hat. Das Ende konnte mich dann wieder überzeugen, da ich mit der Auflösung recht erstaunt war. Des Weiteren sehe ich den Begriff des Psychothrillers hier fehl am Platz. Von einem richtigen Psychothriller ist das Buch sehr weit weg. Mir würde der Begriff des Kriminalromans mit Gossipelementen besser gefallen.

Insgesamt kann ich zum Buch sagen, dass „Das Gift deiner Lügen“ ein mittelmäßiges Buch. Auch wenn die Autorin mich bezüglich der Aufdeckung der Geheimnisse der einzelnen Charaktere sowie des Rätsels um das Verschwinden von Erica überzeugen konnte, fand ich, dass sich die Spannung in Grenzen hielt. Natürlich ist der Autorin die Ausarbeitung der Charaktere gelungen. Nichtsdestotrotz tat ich mich in der Orientierung mit den Charakteren schwer.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Die fehlende Spannung und zwei gute Charaktere

Die dunklen Pfade der Magie
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Der Fantasyroman „Die dunklen Pfade der Magie“ handelt von Csorwe. Schon mit ihren jungen dreizehn Jahren steht die Protagonistin dieses Buches vor einer großen Entscheidung. Soll sie ihrer Bestimmung ...

Der Fantasyroman „Die dunklen Pfade der Magie“ handelt von Csorwe. Schon mit ihren jungen dreizehn Jahren steht die Protagonistin dieses Buches vor einer großen Entscheidung. Soll sie ihrer Bestimmung nachgehen und sich als erwählte Braut des Unaussprechlichen opfern? Oder soll sie das Angebot des Magiers Belthandros annehmen, der ihr weiteres Leben verspricht, indem sie ihren Gott verraten soll?

Csorwe entscheidet sich für das Leben. Nichtsdestotrotz erwarten das junge Mädchen viele neue Probleme. Auf eine Reise als Schwerthand von Bethandros begibt sie sich durch flammende Tore verschiedener Welten auf der Suche nach einem sehr besonderen Artefakt. Csorwe trifft auf brutale Gegner, indem ihr Können in Frage gestellt wird. Dennoch muss sie irgendwann begreifen: Die dunklen Pfade der Magie sind gewunden, und auf einigen wartet ein Schicksal, das viel schlimmer als der Tod ist.


Mit diesem Fantasyroman begibt man sich als Leser in eine neue Fantasywelt, die die Autorin in ihrem ersten Buch gut darstellt. Das Personenverzeichnis sowie die Erklärung der einzelnen Charaktere dienen als eine gute Stütze, um in das Buch einzusteigen. Csorwe als Protagonistin nimmt eine gute Rolle ein und erweckt schon zu Beginn Sympathien. Wir verfolgen als Leser ihr Leben an der Seite des Magiers Bethandros. Dabei lernen wir beide Charaktere über einen längeren handlungstechnischen Zeitverlauf kennen - d.h. Während Csorwe auf den ersten Seiten noch junge dreizehn Jahre ist, springen wir nach ein paar weiteren Kapitel in die Zukunft und lernen die Protagonistin im erwachsenden Alter kennen. Dadurch erhält man einen guten Überblick über die zwei wichtigsten Charaktere. Mit den restlichen Charakteren hatte ich teilweise zu kämpfen, da es über 20 sind, wodurch man leicht den Überblick verlieren kann.


Handlungstechnisch fand ich die Geschichte mittelmäßig. Trotz eines interessanten Einstiegs wurde wenig aus der Geschichte gemacht. Es kam an manchen Stellen ein bisschen Spannung auf, aber dabei ist es auch geblieben. Folglich hat sich das Buch trotz eines angenehmen Schreibstiles sehr mühsam gelesen, da ich empfand, dass viele Szenen sich irrelevant für den Rest der Handlung erweisen. Außerdem könnte das Worldbuilding an manchen Stellen erweitert werden, damit man noch tiefer in die Welt der Magie entfliehen kann.


Insgesamt kann ich sagen, dass der Fantasyroman „Die dunklen Pfade der Magie“ mich hinsichtlich der beiden Hauptcharakterzüge überzeugt hat, jedoch die Handlung Schwachstellen aufwies, und die Spannung kaum zu finden war.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Interessanter Täter

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Im Thriller „Rache auf ewig“ begeben wir uns auf die Jagd nach einem Killer, der Naturschänder umbringt. Das erste Opfer ist ein Mann, der im einem Gewächshaus festgehalten worden ist. Unter ihm wuchs ...

Im Thriller „Rache auf ewig“ begeben wir uns auf die Jagd nach einem Killer, der Naturschänder umbringt. Das erste Opfer ist ein Mann, der im einem Gewächshaus festgehalten worden ist. Unter ihm wuchs Bambus, der nach und nach immer größer wurde, bis sich die spitzen Sprossen ihn durchstochen und der Mann somit starb. Dies ist der dritte Fall von Profiler Jan Grall und Rabea Wyler. Als sie den Tatort betreten, fehlen ihnen die Worte. Doch bei einem Mord bleibt es nicht. Die beiden Protagonisten müssen den Mörder so schnell wie möglich ausfindig machen. Denn der Erlöser, wie er sich nennt, spielt ein brutales Spiel, welches erst zu Ende geht, wenn seine Rache vollkommen ist.


In diesem Thriller erweckt der Autor einen perfiden brutalen Serienkiller ins Leben, der keinen verschonen wird. Ich fand die Idee hinter dem „Erlöser“, wie er sich nennt, einfach genial. Das Motiv, die Vorgehensweise und seine Funktionsweise im Leben waren für mich neu und spannend zu verfolgen. Insbesondere seine Vorgehensweise und die Auswahl seiner Mordtechnik war außergewöhnlich. Hat mir super gut gefallen !


Mit den beiden Protagonisten stellt der Autor zwei unterschiedliche Charaktere in den Vordergrund , die sehr unterrichtlich sind. Der Profiler Jan hat mir gut gefallen, da er eine gute Menschenkenntnis aufweist - Er kann Menschen einfach gut durchschauen. Außerdem hat mir seine Ermittlungsweise mit seinen Hypothesen gefallen, da diese schlüssig und zielführend waren. Rabea hat mir als Charakter weniger gefallen, da sie einen recht aggressiven Eindruck macht. An manchen Stellen leidet sie meiner Meinung nach, an einer Psychose. Da es für mich der erste Thriller des Autors war und es zwei Vorbänder zu den Protagonisten gibt, wäre es für mich interessant herauszufinden, warum Rabea an manchen Stellen unlogisch handelt. Auch wenn der Fokus auf den zwei Charakteren liegt, hatten weitere Charaktere einen Einfluss auf die Ermittlungen. Diese unterstützten sie im ganze Maße ganz gut, teilweise jedoch zu viel, wodurch an manchen Stellen Jan und Rabea zu stark in den Hintergrund rückten. Handlungstechnisch fand ich die Geschichte gut und Spannung war zu 90% immer vorhanden. Das Ende mit dem Showdown rundet das Buch im ganzen gut ab.


Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich den Thriller jedem empfehlen kann, der einen außergewöhnlichen Serienkiller kennenlernen möchte. Die Story ist gut und es liegen gute Charaktere vor. Ich werde mir auf jeden Fall die Vorbänder anschaffen, damit ich die beiden Hauptcharaktere noch besser kennenlernen kann.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Sehr enttäuschender Thriller

Der Junge aus dem Wald
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Wilde wurde als kleiner Junge in einem Wald gefunden. Leider erinnert er sich an kein Detail und weiß auch nicht woher er kommt. Nach dreißig Jahren ist Wilde immer noch ein Außenseiter. Trotzdem hat er ...

Wilde wurde als kleiner Junge in einem Wald gefunden. Leider erinnert er sich an kein Detail und weiß auch nicht woher er kommt. Nach dreißig Jahren ist Wilde immer noch ein Außenseiter. Trotzdem hat er eine Privatdetektivkarriere angenommen, in der er brillante Fähigkeiten aufweist. Dazu benutzt Wilde außergewöhnliche Methoden. Eines Tages verschwindet Naomi Pine, eine Schulfreundin von Matthew, Staranwältins Hester Enkel. Matthew bittet Hester um Hilfe, Naomi zu finden, worauf Hester Wilde um Hilfe bittet. Auf den ersten Blick ähnelt die ganze Geschichte einem Highschooldrama. Doch aus dem Drama wird was viel Größeres – eine Welt der Politiker, der Mächtigen, die nicht nur Naomis Schicksal in der Hand haben.

Hierbei handelt es sich um meinen ersten Harlan Coben Thriller und ich war gespannt, was mich hier erwarten wird. Schon nach paar Seiten konnte mich Coben mit einem flüssigen und einfach zu lesenden Schreibstil fesseln. Was auf den ersten Blick einem Highschooldrama ähnelt, entwickelt sich in die Richtung eines politischen Thrillers. Und das hat mich enttäuscht. Ich habe einen komplett anderen Handlungsverlauf erwartet und auch wenn ich mich auf den anderen Verlauf des Plots eingestellt habe, konnte mich die Entwicklung der Geschichte in keiner Weise komplett überzeugen. Ab und zu gab es interessante Passagen, die jedoch im Bezug zum gesamten Werk nicht positiv zu bewerten sind. Am Anfang wurde eine große Spannung aufgebaut, die nach und nach zum Erliegen kam. Auch wenn Wilde und Hester eine gute Arbeit im Plot verrichten und sich anstrengen, die Lösung des Rätsels zu finden, wirkten sie mir recht distanziert zum Leser, sodass ich auch keine Sympathien zu ihnen entwickeln konnte. Außerdem wirkte mir Hester recht kindlich und unseriös, wodurch ich sie in keiner Weise ernst nehmen konnte. Vorteilhafter und spannender wäre es, wenn man mehr über Wildes Leben erfahren würde.

Im Gesamten bin ich enttäuscht. Ich habe hier eine spannende Geschichte erwartet, die jedoch nicht vorzufinden war. Überspitzte Charaktere, wenig Spannung und ein irreführender Klappentext sowie Titel. Dennoch würde ich seinem anderen Thriller „Suche mich nicht“ eine Chance geben und schauen, ob Coben mich doch überzeugen kann.

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