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Veröffentlicht am 02.10.2020

Schonungslos und brutal.

Rattenflut
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Kiras Hallstein dritter Fall steht an, obwohl sie von ihren Diensten beurlaubt worden ist. Sie macht sich zusammen mit einer Sonderheit des Europol auf den Weg, um eine Menschenhandelsgesellschaft namens ...

Kiras Hallstein dritter Fall steht an, obwohl sie von ihren Diensten beurlaubt worden ist. Sie macht sich zusammen mit einer Sonderheit des Europol auf den Weg, um eine Menschenhandelsgesellschaft namens „Die Bruderschaft“ zum Fall zu bringen. Die Bruderschaft ist verantwortlich für Versklavung, Entführung, Folter und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Dabei stoßt Kira und ihr Team auf eine Krebsklinik in Berlin, wobei sie vermutet, dass die Klinik zum Bund der Bruderschaft angehört. Mit großem Glück gelingt es ihr Kontakt zu einem Pfleger der Klinik aufzubauen. Doch bevor sie entscheidende Informationen über die Klinik vom Pfleger erfahren kann, wird der Pfleger bei einem Raubüberfall kaltblütig ermordet. Reiner Zufall oder Absicht?

Der Thriller „Rattenflut“ bildet den letzten Teil der Hallstein-Trilogie und ist meiner Meinung nach nichts für schwache Nerven. Mir war vorher bekannt, worum es in diesem Thriller geht, aber ich dachte mir, dass ich bisher jeden Psychothriller meistern konnte – dann warum nicht diesen?
Der Autor stützt sich bei seiner Handlung auf einem Skandal aus Großbritannien und lässt ihn in seinem Buch wiedererleben. Dabei geht es um einen Showmaster, der jahrelang Kinder und Jugendliche in Hospizen und Krankenhäusern missbraucht hat. Nur wird dieser Skandal auf Berlin mit neuen fiktiven Charakteren übertragen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei diesem Buch an meine Grenzen kam. Der Autor beschreibt einzelne Vorfälle vom Missbrauch bis zu Morden ohne Gnade, sodass ich an manchen Stellen schwer schlucken musste. Dazu kommen die verschiedenen Perspektiven, auch aus der Sicht des Täters, die das Szenario noch schrecklicher machen. Der Autor zeichnet insbesondere beim Täter einen brutalen, abstoßenden Charakter, den man einfach nur hassen kann. Hier hat man gesehen, wie zerstört eine Welt eines Menschen sein kann. Die Story an sich im Großen und Ganzen spannend. Dennoch fand ich viele Szenen im Buch irreführend und unpassend, wodurch man das Buch an manchen Stellen kürzen könnte. Dadurch würde man einen leichteren Lesefluss haben. Positiv hervorzuheben wären zum Schluss die Nebencharaktere, die eine tolle Rolle in diesem Thriller einnehmen.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass „Rattenflut“ ein schonungsloser und brutaler Thriller ist, der mich an meine Grenzen geführt hat. Es wäre sicher vorteilhaft, die beiden Vorbänder gelesen zu haben, um mehr über Kira Hallstein herauszufinden und um sie besser zu verstehen. Demnach wäre hier aufgrund des Themas eine klare Triggerwarnung auszusprechen

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Macht, Kartell und Schauspielerei.

Kein falscher Schritt
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Tommys Jump Schauspielkariere steht vor dem Abgrund. Teilweise denkt Tommy, dass er sich einen besseren Job suchen sollte, da er seine Frau Amanda und sein zukünftiges Kind versorgen muss. Wie aus dem ...

Tommys Jump Schauspielkariere steht vor dem Abgrund. Teilweise denkt Tommy, dass er sich einen besseren Job suchen sollte, da er seine Frau Amanda und sein zukünftiges Kind versorgen muss. Wie aus dem Nichts erhält Tommy ein Angebot von seinen alten Schulkameraden Danny, der jetzt beim FBI tätig ist. Er schlägt ihm vor, dass Tommy in ein Gefängnis eingeschleust wird, damit er Informationen von Mitchell Dupree, einen ehemaligen Banker erhält, der Geld für ein mexikanisches Drogenkartell gewaschen hat. Dabei soll Tommy Informationen über geheime Dokumente erlangen, die Mitchell irgendwo versteckt hält. Diese Dokumente können ein ganzes Kartell aufdecken. Tommy begibt sich ins Gefängnis und merkt, dass man niemanden trauen kann.

Als ich den Titel zum ersten Mal gesehen habe, erinnerte mich die Story sehr stark an „den Insassen“ von Sebastian Fitzek. Und rein handlungstechnisch ist der Thriller auch so aufgebaut. Wir lernen zu Beginn Tommy kennen. Er ist ein sehr optimistischer und sympathischer Mensch, den man schnell ins Herz schließen kann. Dennoch hat Geld für ihn eine hohe Position, was natürlich nachvollziehbar ist, wenn man in so einer Krise steckt wie er. Deswegen ist Geld auch der Hauptgrund warum er sich einschleust und nicht rational handelt. Aber hey – im Gefängnis gewann die Geschichte eine gute Spannung. Die Spannung wird insbesondere durch die Ich-Erzählform des Protagonisten verstärkt. Die Geschichte nimmt aber nicht nur im Gefängnis den Verlauf. Abseits des Gefängnisses verlaufen Handlungsstränge aus der dritten Sicht zum Kartellboss El Vio, Tommy Freundin Amanda und weiteren Nebencharakteren. Während der Geschichte werden einzelne Geheimnisse ans Licht gebracht, die die Spannung gut aufrechthalten. So fand ich den Verlauf der Handlung gut, da diese authentisch war. Dennoch erinnert mich die Handlung sehr stark an das genannte Buch, wodurch ich einen Stern abziehen muss.

Zusammengefasst ein Thriller mit einer bekannten Thematik, einem sehr sympathischen Charakter und durchgehender Spannung. Drogen, Macht, Spannung, Verrat – was will man mehr?

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Spielst du mit?

Raum der Angst
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Seit kurzer Zeit gehören Escape Rooms in vielen Ländern auf der Welt zu einer spannenden Freizeitbeschäftigung. Der Autor Marc Meller greift damit ein hoch interessantes Thema auf und lässt acht Teilnehmer ...

Seit kurzer Zeit gehören Escape Rooms in vielen Ländern auf der Welt zu einer spannenden Freizeitbeschäftigung. Der Autor Marc Meller greift damit ein hoch interessantes Thema auf und lässt acht Teilnehmer in sieben verschlossene Räume los, die ums Überleben kämpfen. Ein Killer ist dabei in Spiellaune. Er nennt sich Janus – nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Hannah ist auf dem Weg nach Hause. Zuhause merkt sie, dass sie nicht alleine ist. Plötzlich fallen ihr die Augen zu. Nach einiger Zeit erwacht sie in einem kahlen Raum. Dabei trifft sie auf sieben weitere Personen. Schnell merken die acht Teilnehmer, dass es sich hierbei um kein Freizeitvergnügen handelt, sondern um einen Überlebenskampf. Die Teilnehmer erwartet ein Spiel voller tödlicher Rätsel. Das Problem bei dem ganzen Spiel: Dieses Spiel erlaubt nur einen Sieger.

Einen Escaperoom-Thriller habe ich bisher noch nicht gelesen und war gespannt, was mich erwarten wird. Den Autor kenne ich unter einem anderen Namen und kann sagen, dass er mich damals schon mit der Komplexität von Thrillern überzeugen konnte. Nach paar Seiten war ich durch die Geschichte gefesselt. Die Entführung, das Aufeinandertreffen, die ersten Rätsel und vieles mehr sorgten direkt für eine wunderbare Spannung. Insbesondere nimmt die Geschichte Fahrt auf, als die Teilnehmer/Charaktere sich bewusstwerden, dass das Spiel wirklich über das Leben und Tod entscheidet. Mir haben die Gestaltung der Charaktere und deren Denkweisen sehr gefallen, da diese perfekt gewählt sind und jeder von denen einzigartig gestaltet ist. Parallel dazu, beginnen die Ermittlungen der Polizei über das Verschwinden der Charaktere. Dadurch erhält man einen detailreichen Überblick über die gesamte Geschichte. Auch wenn man im letzten Drittel die Auflösung erahnt und dadurch die Spannung ein bisschen nachlässt, war es trotzdem interessant den Verlauf der Handlung zu verfolgen. Das Finale konnte mich überzeugen und der nette Cliffhanger sorgt dafür, dass ich mich auf ein weiteres Buch freue.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Thriller mich mit einer durchgehenden Spannung, tollen Charakteren und guten Wendungen überzeugen könnte. Der Autor zeigt, dass er sich in ein neues Gebiet gewagt hat, und es perfekt gemeistert hat.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Hurrikan Leo

Das Manuskript
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Wie aus dem Nichts steuert der gewaltige Hurrikan Leo auf Camino Insel zu. Der Gouverneur reagiert richtig und lässt die Insel evakuieren. Der Buchhändler Bruce Cable, der den Protagonisten in diesem Buch ...

Wie aus dem Nichts steuert der gewaltige Hurrikan Leo auf Camino Insel zu. Der Gouverneur reagiert richtig und lässt die Insel evakuieren. Der Buchhändler Bruce Cable, der den Protagonisten in diesem Buch darstellt, bleibt trotz der hohen Gefahr auf der Insel. Beim Hurrikan kommen zehn Menschen ums Leben. Zu den Opfern gehört Nelson Kerr, ein berühmter Thrillerautor, der mit Bruce befreundet war. Nelson erlag seinen tödlichen Kopfverletzungen. Aber kann es sein, dass wirklich der Sturm hinter dem Tod von Nelson steckt? Bruce ist am Zweifeln, und spekuliert, dass die Figuren aus Nelsons Manuskript realer sind als erwartet. Bruce ermittelt und stößt auf Informationen, die grausamer als Nelson Vergangenheit sind.

Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut, da durch den Klappentext sich der Roman vom Autor Grisham vielversprechend und spannend anhört. Der Roman fängt sehr ruhig an, da sich der Hurrikan langsam aufbaut und man als Leser Bruce und Camino Island besser kennenlernen kann. Auch wenn wenig Spannung aufkamen, fand ich den Anfang sehr gelungen. Es wird eine beklemmende Atmosphäre durch die Angst vor dem Hurrikan vermittelt. Dann fegt Hurrikan Leo durch die Insel und lässt die Insel in Schutt und Asche zurück. Dies gefiel mir richtig. Grisham zeigt, dass er einen tollen Schreibstil aufweist, da er die Beschreibungen der Verwüstung sehr detailreich beschreibt, als ob man sich direkt vor Ort befindet. Irgendwann ab der Hälfte des Buches nimmt das Buch einen anderen Lauf. Bruce beginnt mit den Ermittlungen und man erfährt als Leser immer mehr. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Verlauf der Handlung in keiner Weise vorausahnen konnte. So hat mich die Auflösung recht überrascht. Dennoch fehlte mir die Spannung beim Lesen. Ich fühlte mich und konnte nur bei den Ermittlungen eine recht distanzierte Haltung zum Geschehen einnehmen, wodurch sich die Seiten recht zäh gelesen haben. Zu Bruce als Person konnte ich auch keine Bindung aufbauen. Schade. Aber ich denke, dass ich dem Buch eine zweite Chance gebe, wenn ich den Vorgänger „Das Original“ vorher lesen werde.

Insgesamt kann ich sagen, dass der Klappentext viel mehr verspricht, als die Geschichte hergibt. Dennoch überzeugte mich John Grisham sprachlich und in der zweiten Hälfte mit detailreichen Beschreibungen und toller Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Sollen wir einen geheimen Buchclub gründen?

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Der Protagonist und Clubbesitzer Braden Mack ist davon überzeugt, dass echte Männer keine Liebesromane lesen. Dennoch gehört Braden einem geheimen Buchclub an, in dem die Männer über Romances reden, um ...

Der Protagonist und Clubbesitzer Braden Mack ist davon überzeugt, dass echte Männer keine Liebesromane lesen. Dennoch gehört Braden einem geheimen Buchclub an, in dem die Männer über Romances reden, um die Frauenwelt besser zu verstehen, ihre Wünsche besser zu erfüllen und somit den perfekten Ehemann darzustellen. Liv, die sture Schwägerin von Gavin, stellt Braden vor einem großen Geheimnis. Sie verabscheut Liebesromane und sieht sie als Zeitverschwendung an. An einem Tag verliert Liv ihren Job. Dies ist die perfekte Gelegenheit für Mack. Er möchte Liv helfen und ihren Exchef Royce ruinieren, indem er seine sexuellen Belästigungen auffliegen lässt. Leichter gesagt als getan. Doch nebenbei verfolgt Braden das Ziel, Livs Herz zu erobern.

Den Vorband habe ich nicht gelesen, aber gewusst, dass es nicht nötig ist ihn zu kennen, da man die Geschichte unabhängig voneinander lesen kann. Ich bin gut ins Buch gestartet und ich fand die beiden Protagonisten Braden und Liv von Anfang an sehr sympathisch. Und dabei ist es durchgängig geblieben! Mack hat eine total humorvolle und offene Art und Weise, wie er mit Menschen umgeht. Natürlich stellt Liv charaktertechnisch das komplette Gegenteil dar. Sie ist eher sehr abweisend, stur und durch ihre Vergangenheit sehr stark beeinflusst. Aber nach und nach taucht Liv auf… Dadurch kann man sagen, dass ihre kontrastreichen Charaktereigenschaften sich gut ergänzen.
Schön aber kurz fand ich, dass man ein bisschen über den geheimen Männerbuchclub erfahren hat und die weiteren männlichen Charaktere kennenlernen durfte. Ich denke aber, dass man im ersten Band viel mehr über den Buchclub erfahren hat, wodurch ich den ersten Band auch mal lesen sollte um noch tiefgründigere Informationen herauszufinden. Aber ich kann sagen, dass Insbesondere „Der Russe“ für mich an manchen Stellen für Lachmomente sorgte. Schon lange habe ich in einem Buch nicht so viel gelacht. Der Konflikt mit Royce, Livs ehemaligen Chef, wurde gut aufgegriffen und nahm einen authentischen Handlungsverlauf auf.

Auch wenn ich in diesem Genre neu bin und wenig bis gar keine Bücher hieraus lese, fand ich den zweiten Band von „The Secret Book Club“ sehr humorvoll, sodass ich einfach gut unterhalten worden bin. Klare Leseempfehlung!

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