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Veröffentlicht am 06.04.2021

Mittelmäßiger Kriminalroman

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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Nach einer Ewigkeit kehrt die Musikerin Luna zurück in ihre Heimat nach Doggerland. Auf einer Party verschwindet das Talent wie aus dem Nichts von der Tanzfläche. Wollte sie heimlich abhauen oder wurden ...

Nach einer Ewigkeit kehrt die Musikerin Luna zurück in ihre Heimat nach Doggerland. Auf einer Party verschwindet das Talent wie aus dem Nichts von der Tanzfläche. Wollte sie heimlich abhauen oder wurden sie von jemandem gekidnappt? Die zuständige Kommissarin für die Insel Karen Eiken Hornby soll die Ermittlungen übernehmen. Die einzige Bedingung dabei ist, dass sie das ohne die Öffentlichkeit macht. Doch dabei merkt sie, dass der Fall ihr näher steht als erwartet. Die Kommissarin verdächtigt nämlich ihren Freund Leo, dass dieser eine Affäre mit Luna hat. Kann es sein, dass er etwas mit dem Verschwinden von Luna zu tun hat?

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten sowie (wahrscheinlich) abschließenden Band der „Doggerland“ – Reihe der Autorin. Obwohl ich die Vorgänger nicht gelesen habe, bin ich ganz gut in das Buch eingestiegen. Auf den ersten Blick vermutet man als Leser, dass sich der Plot in diesem Buch hauptsächlich um das Verschwinden der Musikerin Luna handelt. Als Leser wird man jedoch getäuscht. Es entwickeln sich aus dem Buch viele Handlungsstränge, die jeweils parallel zu der Suche nach Luna verlaufen. Zu einen der Stränge gehört die Suche nach einem Übeltäter, der es auf junge Frauen abgesehen hat und diese vergewaltigt. Diesen fand ich sehr stark, da er viel spannender gestaltet worden ist, als das Verschwinden der Musikerin.
Wie erwähnt liegen demnach diesem Buch viele Erzählstränge vor, welche meiner Meinung nach ein unübersichtliches Bild des Gesamtwerkes beim Leser hinterlassen. Folglich gab es Momente beim Lesen, in denen ich ganz klar die Übersicht verloren habe.
In Kriminalromanen sowie Thrillern kommt es sehr oft vor, dass der Autor abseits des Arbeitsleben, das Privatleben der Protagonistin beleuchten. In diesem Fall finde ich, dass die Autorin es in diesem Buch an manchen Stellen übertrieben hat. Obwohl in diesem Buch eine tolle Spannung vorlag, litt diese unter den Einfluss der großen Thematisierung des Privatlebens der Protagonistin sehr.
An einzelnen Stellen merkt man, dass die Autorin ein Talent aufweist, um Orte sehr detailreich zu beschreiben. Ich gehe davon aus, dass es in den vorherigen beiden Teilen intensiver umgesetzt worden ist, aber hier fehlte es mir an der Beschreibung von „Doggerland“. Deswegen muss ich die vorherigen Bänder lesen und es nochmal mit diesem Buch versuchen.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Gesamtwerk unter einer zu ausführlichen Thematisierung des Privatlebens der Protagonistin sowie zu vielen Handlungssträngen leidet. Positiv zu bewerten wäre ein spezieller Handlungsstrang und eine sonst gute Spannung im Buch.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Potential nicht genutzt!

Wilderness – Nicht die Wildnis wird dich töten
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Olivia ist am Boden zerstört. Nachdem ihr Mann Will sie mit seiner Arbeitskollegin betrogen hat, hat sie Angst, dass ihre Ehe zerbrechen wird. Sie will die Beziehung zu Will retten und sie entscheidet ...

Olivia ist am Boden zerstört. Nachdem ihr Mann Will sie mit seiner Arbeitskollegin betrogen hat, hat sie Angst, dass ihre Ehe zerbrechen wird. Sie will die Beziehung zu Will retten und sie entscheidet sich dazu, mit Will einen Roadtrip durch die Nationalparks der USA zu absolvieren. Doch etwas verrät Olivia ihrem Mann nicht. Er hat auf der Reise drei Gelegenheiten ihr zu beweisen, dass er ihre Vergebung verdient. Und wenn er nicht schafft, die Ehe wiederzubeleben, warum sollte er dann auch noch leben? Denn abseits der tödlichen Gefahren in der Wildnis gibt es immer noch diejenigen, die nicht vergeben können und sich rächen wollen? Oder?

Aufgrund des Klappentextes versprach ich mir insgeheim ein weiteres Highlight für dieses Jahr. Leider muss ich sagen, dass ich nach dem Fertiglesen dieses Buches nicht davon sprechen kann.

Der Thriller beginnt recht rasant. Die Geschichte wird aus der Sicht von der Protagonistin Olivia geschildert. Parallel dazu finden einzelne Kapitel in der Vergangenheit statt, in denen man gut aber recht kurz über die nahe Vergangenheit von Olivia und Will erfährt. Olivia erweckte bei mir als Leser schnell einen recht negativen Eindruck, sodass ich mich mit ihr von Anfang an nicht anfreunden konnte.
Teilweise offenbarte sie eine recht psychisch-eingeschänkte, egoistische sowie unsympathische Seite, wodurch sie eher antagonistische Charaktereigenschaften aufwies. Ihre Gefühle bzw. ihre recht besitzergreifende Haltung wird recht blass gestellt. Hier fehlte mir die Tiefe, sodass ich zu ihr auch keine Bindung aufbauen konnte. Ich bin der Meinung, dass die Autorin sich in diesem Fall noch intensiver auf die Gefühle der Protagonistin konzentrieren sollte und noch mehr ihre Gründe für ihren gegenwärtigen geistichen Zustand thematisieren sollte. Dennoch fand ich die Darstellung der Beziehung zwischen Beiden gelungen. Die weiteren Figuren wie Jenna, Will werden recht distanziert zum Leser gezeichnet, sodass man zu diesen auch keine Beziehung aufbauen konnte. Folglich fehlte mir in diesem Buch eine Bezugsperson.

Von der Spannung her ähnelt das Buch eher einem langsamen bzw. leichten Thriller. Es lag eine gute Spannung, welche aber meines Erachtens nach, nie das höchste Niveau erreicht hat. Persönlich fehlten mir zudem die Twists und der Nervenkitzel. Aus diesem Grund lässt sich das Buch eher einem Beziehungsdrama zuordnen.
Auch wenn die Autorin einen guten und flüssigen Schreibstil hat, fehlte es mir an detaillierten Beschreibungen. Die Kulisse bietet ein enormes Potential für bildhafte und ausführliche Beschreibungen an, welches jedoch von der Autorin nicht genutzt wurden. Schade!

Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Plotidee hinter dem Thriller "Wilderness" nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Schwächen liegen in der Gestaltung und Darstellung der Gefühle der Protagonistin sowie der Beschreibung der diversen Handlungsorte vor. Stärken des Buches findet man im flüssigen Schreibstil der Autorin sowie der Zeichnung der Beziehung zwischen Will und Olivia.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Ordentlicher Polit-Thriller

Das Schöne, Wahre und Böse
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Im politischen Thriller „Das Schöne, Wahre und Böse“ geht es um zwei potentielle Kanzlerkandidaten, bei dem einer von den Beiden umkommt. Mitten im Geschehen befindet sich die Journalistin Constanze Behrenberg. ...

Im politischen Thriller „Das Schöne, Wahre und Böse“ geht es um zwei potentielle Kanzlerkandidaten, bei dem einer von den Beiden umkommt. Mitten im Geschehen befindet sich die Journalistin Constanze Behrenberg. Sie möchte die Machenschaften von Personen aufdecken und begibt sich immer tiefer in die Machtgeschäfte von korrupten Menschen. Je mehr Geheimnisse sie enthält, desto stärker wird sie selbst davon erfasst. Das Schlimmste an dem Ganzen ist jedoch, dass sie sich zwischen ihrer Karriere und ihrer Freundschaft zu Freia entscheiden muss. Denn Freia hat sich in einen der Kanzlerkandidaten verliebt. Ist Liebe stärker als Macht? Doch dann ist es schon zu spät, da sich die Beiden in Teufels Küche schon befinden.
Wenn ich nun hier meine Rezension schreibe, fällt es mir irgendwie schwer, überhaupt etwas zu diesem Buch zu schreiben. Aber wir versuchen es mal.
Das Buch an sich hat mir von der Idee her, ganz gut gefallen. Der vermeintliche Konflikt zwischen den Kanzler wird gut in Szene gesetzt. Parallel dazu, gelingt es dem Autor, die Protagonistin Constanze gut in die Handlung zu setzen. Ihr Entscheidungskonflikt zwischen Freundschaft und Karriere sorgt für eine gelungene Spannung. Man kann als Leser somit gut mitfiebern. Auch die Handlung aus der Sicht der zweiten Protagonistin hat mir gut gefallen, da dies eine zweite Sicht auf den Plot ermöglicht hat. Dennoch waren Beide für mich nicht greifbar. Ich konnte einfach keine Bindung zu den beiden Hauptfiguren aufbauen.
Positiv zu bewerten wäre der Schreibstil des Autors. Ihm gelingt es auf über 350 Seiten die recht düstere Geschichte mit viel Humor, Sarkasmus und Witz zu erzählen. Dies hat mir gut gefallen. Dennoch tat ich mich mit der Gestaltung der Kapitel schwer. Obwohl ich ein großer Fan von kurzen Kapiteln bin, waren mir teilweise in diesem Buch einzelne Kapitel doch zu kurz. Somit begab man sich als Leser in eine Szene, und kurz darauf war sie dann zu Ende. In diesem Fall ist dies meine persönliche Meinung, sodass ich mir vorstellen kann, dass andere Leser mit der Gestaltung keine Probleme aufweisen könnten.
Schlussendlich bleibt mir zu sagen, dass obwohl mir der Thriller vom Plot und vom Schreibstil her, gut gefallen hat, sehe ich in diesem Buch Schwächen in der Charakterdarstellung sowie dem Entwurf die Kapitel. Deswegen bewerte ich das Buch mit soliden 3 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Mittelmäßiger Auftaktband

Scholomance – Tödliche Lektion
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„Scholomance – Tödliche Lektion“ ist der Auftakt der Scholomance-Reihe. In diesem begeben wir uns zum ersten Mal in die außergewöhnliche Magierschule „Scholomance“, in der es keine Lehrkräfte, keine Ferien ...

„Scholomance – Tödliche Lektion“ ist der Auftakt der Scholomance-Reihe. In diesem begeben wir uns zum ersten Mal in die außergewöhnliche Magierschule „Scholomance“, in der es keine Lehrkräfte, keine Ferien gibt und tagtäglich jeder Schüler*in ums Überleben kämpfen muss. Als wäre es nicht schlimm genug, gibt es nur zwei Wege die Schule zu beenden: Die Abschlussprüfung oder den Tod. Auf der Reise durch Scholomance verfolgen wir Galadriel auch El genannt. Als hauptsächliche Alleingängerin weist sie eine besondere Gabe auf, mit der sie Monster mit einem Schlag eliminieren kann. Aber dies würde auch ihre Mitschüler treffen. Deswegen möchte sie auf ihre Gabe so gut wie möglich verzichten. Auf eine andere Art und Weise tickt ihr Mitschüler Orion, der seine Gabe immer einsetzt. Dann begeben wir uns mal auf die Reise nach Scholomance.

Der Einstieg in das Buch gelang mir recht holprig. Auch wenn es der Autorin gelingt direkt durch bildhafte Beschreibungen eine tolle Kulisse zu entwerfen, störte mich die Protagonistin Galadriel sehr. Obwohl ich die Idee einer Anti-Heldin als Protagonistin mag, störte mich ihre freche Art. Trotz ihres anderen Charakters hinter ihrer vermeintlichen Fassade fiel es mir doch schwer, sich mit ihr anzufreunden. Normalerweise bin ich ein Fan von Monologen. In diesem Fantasyroman nervten mich teilweise ihre langen Monologe oft, da diese in die Länge gezogen worden sind. Orion hingegen fand ich viel interessanter und sympathischer. Obwohl er viel oberflächlicher als El gezeichnet ist, mochte ich seine Art und seine Aktionen im Buch. In diesem Fall würde ich mir wünschen, mehr über ihn und seine Vergangenheit im zweiten Band herauszufinden.

Wie erwähnt, gelingt es der Autorin ein detailliertes Worldbuilding sowie ein interessantes Magiesystem bestehend aus guter und dunkler Magie zu entwerfen. Besonders die ausführlichen Beschreibungen der Scholomance sorgten bei mir für ein tolles Kopfkino. Aber dabei ist es auch geblieben. Die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, welche eigentlich durch die Beschreibungen z.B. der Räume und Gänge entstehen sollte, war nicht vorzufinden. Teilweise glaube ich, dass es mit Els sarkastischen Erzählweise aus der Ich-Perspektive zusammenhängt. Aus diesem Grund fehlte mir für ein gelungenes Gesamtbild des Settings, das gewisse Etwas.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass für mich der Auftaktband „Tödliche Lektion“ (Auflösung des Rätsels im Rahmen der Bloggeraktion) der Scholomance-Reihe trotz eines guten Worldbuildings, Schwächen in der Charaktergestaltung sowie der aufkommenden Atmosphäre aufweist. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass ich den zweiten Band lesen werde, da ich die Geschichte um Orion interessant finde. Eventuell werde ich mich mit El noch anfreunden. Oder doch nicht?

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Ein Familiendrama.

Wir bleiben noch
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Neben meinen ganzen Thrillern, welche ich teilweise schon „verschlinge“, lese ich in meiner freien Zeit hin und wieder einen entspannten Roman mit einer tiefgründigen Geschichte. So bin ich auf den Roman ...

Neben meinen ganzen Thrillern, welche ich teilweise schon „verschlinge“, lese ich in meiner freien Zeit hin und wieder einen entspannten Roman mit einer tiefgründigen Geschichte. So bin ich auf den Roman „Wir bleiben noch“ gestoßen. In diesem geht es um ein Familienporträt bestehend aus vier Generationen. Dabei wird die Familie von verschiedenen Blickwinkeln sowie unter dem Einfluss der Gesellschaft beleuchtet. So steht teils Victor Jarno im Vordergrund dieses Romans. Dieser hat zu spät gemerkt, dass Momente vergänglich sind und die Zeit rasant schnell vorbeigeht. Er ist Mitte vierzig, kinderlos und der letzte Sozialdemokrat seiner Familie. Dann taucht seine alte Cousine auf und aus den Beiden wird ein Paar. Die Familie scheint zu zerbrechen. Als wäre es nicht schlimm genug ziehen die Beiden noch in ein Haus, das eigentlich den Eltern vererbt werden sollte. Ein Familiendrama!

Gelungen an dem Buch finde ich, dass das Porträt der Familie bis auf das kleinste Detail ausführlich gezeichnet wird. Man lernt die einzelnen Mitglieder kennen und erfährt, inwiefern wer mit wem verstrickt ist. Schnell kommt beim Lesen ein sehr erniedrigendes Gefühl auf, da man merkt wie die einzelnen Zweige der Familien in ihren Ansichten unterschiedlich sind. Dadurch entsteht ein Konflikt, der im Buch was zu eskalieren droht. Trotz des Humors, der an vielen Stellen gut zur Geltung kam, war mir das Buch doch an manchen Passagen zu negativ, traurig und deprimierend. Zudem weist der Autor einen derartig flüssigen und lebhaften Schreibstil, dass man glaubt, als ob das Schicksal dem Leser persönlich widerfährt. Nach und nach entflieht man noch tiefer in die Vergangenheit der Familie und merkt, wie verletzt die Wurzeln dieser Familie sind. Trotz des flüssigen Schreibstils empfand ich aber die Geschichte recht langatmig und wenig vorankommend. Es passierte meines Erachtens wenig, sodass man auch irgendwie vom Buch her, nicht gecatcht wird.

Schlussendlich bleibt zu sagen: Wenn jemand auf der Suche nach einer langsamen Familiengeschichte mit viel Tiefgründigkeit und wenig Spannung ist, der wird mit Victor und dem Rest viel Freude erleben. Für mich war es weniger ein Highlight.

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