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Veröffentlicht am 18.11.2021

Privatleben wichtiger als Spannung

Teufelsnetz
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Den im letzten Jahr erschienenen Thriller von Seeck „Hexenjäger“ habe ich irgendwie total verpasst. Dennoch bin ich nun auf „Teufelsnetz“ aufmerksam geworden und ich freute mich auf einen Thriller, welcher ...

Den im letzten Jahr erschienenen Thriller von Seeck „Hexenjäger“ habe ich irgendwie total verpasst. Dennoch bin ich nun auf „Teufelsnetz“ aufmerksam geworden und ich freute mich auf einen Thriller, welcher im kalten Helsinki spielt.
In diesem Buch sind wir im Jahr 2020. Wie aus dem Nichts verschwinden zwei erfolgreiche Blogger. Zudem findet die Polizei eine Leiche, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand. Nebenbei taucht noch ein mysteriöser Post auf Instagram auf. Handelt es sich zumindest bei dem Verschwinden um einen PR-Blog oder gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Tod und dem Verschwinden? Diese Frage stellt sich auch die Ermittlerin Jessica Niemi mit ihrem Team. Schnell stößt sie auf ein perfides Netzwerk, welches einen besonderen Fetisch hat.
Ich hatte auf meinen Weg in das Buch einzelne Stolpersteine, die ich noch am Ende des Buches auch hatte. Mir fiel es irgendwie schwer, von Anfang an einen Bezug zu Jessica aber auch zu Jusuf oder der Chefin von Jessica herzustellen. Sie waren für mich beim Lesen nicht greifbar und ich fand sie in ihrer Gestaltung her, sehr monoton entworfen worden. Hier fehlte mir einfach eine Dynamik.
Im Gegenzug fand ich den Plot von Anfang an gut entworfen worden. Am Anfang hatte ich viele Fragen, wodurch ich auch sehr neugierig war, herauszufinden, was wirklich mit den Bloggern aber auch dem Tod des „Manga-Mädchen“ auf sich hat. Je mehr man liest, desto mehr Spannung kommt auf. Doch irgendwann kommt in der Spannungsgestaltung meiner Meinung nach ein Break zu Stande. Die persönlichen Probleme jeder Figur bekamen so viel Platz im Buch, dass ich das Gefühl hatte, dass die hauptsächliche Handlung verloren geht. So verringerte sich auch die Spannung nach und nach. Zudem fehlte mir im Allgemeinen der Nervenkitzel, welcher verursacht, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann! Dennoch hat der Autor einen sehr flüssigen Schreibstil sowie erstellt er eine knackig kurze Kapitelgestaltung!
Fazit: Auch, wenn durchaus der Anfang des Buches interessant ist, erscheinen mir die Figuren nicht greifbar sowie der Plot hinsichtlich der Spannung ausbaufähig. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass das Privatleben der Figuren nicht so einen enormen Stellenwert im Plot eingenommen hätte. So bewerte ich das Buch mit 2,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Das war mal nichts...

Das Therapiezimmer
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Mit dem neu erschienenden Thriller „Das Therapiezimmer“ erhoffte ich mir zum Ende dieses turbulenten Jahres ein weiteres Thriller-Highlight zu finden … es kam aber anders. Dieses Buch hat dieses Jahr einen ...

Mit dem neu erschienenden Thriller „Das Therapiezimmer“ erhoffte ich mir zum Ende dieses turbulenten Jahres ein weiteres Thriller-Highlight zu finden … es kam aber anders. Dieses Buch hat dieses Jahr einen Platz auf meiner Flop-Liste erhalten. Bevor ich genauer auf meine Kritikpunkte eingehe, möchte ich erstmal kurz zusammenfassen, worum es in diesem Buch geht.

Im Fokus dieses Thriller steht der Psychotherapeut namens Sam, der zusammen mit seiner Frau Annie von New York in seine Heimatstadt gezogen ist. Während Annie ihre Zeit hauptsächlich zuhause verbringt, führt Sam im Erdgeschoss seine Psychotherapeuten-Gespräche mit hauptsächlich weiblichen Patientinnen. Dennoch weiß er nicht, dass Annie durch einen Lüftungsschacht alles oben hören kann. Von einer verzweifelten Apothekerin bis zu einer jungen attraktiven Franzosin. Annie bekommt alles mit. Und dann passiert es: Eines Tages geht Sam zur Arbeit und kommt nie wieder. Hängt dies mit einer Patientin zusammen?

Zu Beginn des Buch war ich völlig im Buch drin. Es hat mich richtig catchen können. Doch je ich im Buch vorangeschritten bin, desto absurder und verwirrender wurde es. Dazu gleich mehr.

Zuerst möchte ich auf die Figuren zu sprechen kommen. Sam und Annie waren in meinen Augen einfach viel zu nervig. Besonders Sams triebgesteuerte, perverse sowie respektlose Art hat mich so richtig gestört, dass ich ihm nur gewünscht habe, dass ihm was schlechtes widerfährt. Annie hat mir in ihrer Charaktergestaltung auch nicht gefallen. Deswegen konnte mich auch aufgrund der fehlerhaften Figurengestaltung das Buch in seinem Handlungsverlauf nicht mehr catchen. Zudem intergrierte die Autorin weitere Figuren in das Buch, welche charaktertechnisch nur kurz angeschnittet werden und somit blass wirkten.

Spannung ist in meinen Augen lediglich am Anfang des Buches vorzufinden. Durch die vorher erwähnte Verwirrheit im Verlauf des Buches, war ich teilweise so durcheinander gekommen, dass ich mir immer wieder nur erhofft habe, dass das Buch bald sein Ende finden wird. Aber auch schreibstiltechnisch fand ich das Buch schwach. Ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, dass es der Autorin gelungen ist, mit gekonnten Wendungen oder guten Cliffhanger am Ende eines Kapitels, mich zu begeistern. Ich hatte so das Gefühl, dass sich das Buch nur konstant auf einer Linie befindet und man keine Wechsel von actionreichen, ruhigen sowie spannenden Momenten findet. Schade!

Fazit: Ich kann nur kurz und knapp sagen, dass mich der Thriller „Das Therapiezimmer“ enttäuscht hat. Mir fehlte im Buch die Spannung und ich tat mich mit den Figuren aber auch dem Schreibstil schwer. Folglich kann ich das Buch nur mit 1,5 Sternen mit einer Tendenz nach oben aufgrund des guten Anfangs bewerten. Zudem muss man erwähnen, dass es sich hierbei um meine subjektive Meinung handelt und ich mir somit auch vorstellen kann, dass der ein oder andere LeserIn Spaß an diesem Buch finden werden.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Was geht in Mr. Hyde vor sich?

Der geheimnisvolle Mr. Hyde
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Presseberichte bezeichneten diesen Thriller als sehr düster sowie gruselig, bewegend in die Richtung von Kings Romanen. Deswegen dachte ich mir: Why not? So habe ich mich in das Abenteuer von Mr. Hyde ...

Presseberichte bezeichneten diesen Thriller als sehr düster sowie gruselig, bewegend in die Richtung von Kings Romanen. Deswegen dachte ich mir: Why not? So habe ich mich in das Abenteuer von Mr. Hyde gestürzt, welches im dunklen Edinburgh im 19. Jahrhundert spielt.

Näher gesagt geht es in diesem Buch um ein grausames Verbrechen. Der ansehende Superintendent der Edinburgher Polizei leidet unter einer strengen Epilepsie. Wie aus dem Nichts befindet sich Hyde vor einer grausam zugerichtener Leiche im Stile eines keltischen Rituals, jedoch erinnert sich Hyde nicht wirklich daran, was passiert ist. Nur seinem Psychiater Porteous offenbart er dieses Geheimnis. Als dann Porteous auch stirbt, droht die Welt aus den Fugen zu geraten. Hyde weiß nur, dass sein Psychiater neben ihm nur einen weiteren Patienten hatte, welcher als „das Biest“ betitelt wird. War es der Mörder? Eins ist klar: Egal wer der Mörder ist. Hyde muss ihn finden, um sich damit auch selbst zu erlösen.

Das Schicksal des Mr. Hydes ist nicht ohne, da er unter einer strengen Epilepsie leidet. Nebenbei träumt er noch grausame Sachen, sodass er kein einfaches psychisches Leben führt. Aus diesem Grund tat mir unser Protagonist dieses Buch in dieser Hinsicht leid. Ich stelle es mir enorm schwer vor, ein Leben zu führen, wenn man teilweise Zeitabschnitte aus dem eigenen Leben nicht mehr weiß. Und deswegen wird es in diesem Buch spannend. An der Seite von Hyde versuchen wir das Verbrechen zu lösen und wissen somit auch nicht so richtig, was wahr und was falsch ist. Fragen wie „Kann man Mr. Hyde überhaupt vertrauen?“ gingen mir dabei direkt durch den Kopf!



So ist die Geschichte vom Spannungsbogen her solide aufgebaut. Auch wenn dem Buch das Thriller-Genre zugeordnet wurde, würde ich dieses Buch eher in das düstere Noir-Kriminalgenre zuordnen, da hier der größte Fokus in meinen Augen auf die Ermittlungen gelegt wird. Nebenbei schlendert man als Leser durch die kalten sowie dunklen Gassen von Edinburgh. Durchaus hat mir die entworfene düstere Atmosphäre gefallen, jedoch habe ich hinsichtlich der Atmosphäre noch ein bisschen mehr erwartet. Da habe ich andere Romane mit dem ungefähr selben Setting gelesen, wo die düstere Atmosphäre präsenter war.

Dennoch ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert. Besonders am Ende des Buches lassen sich gute Wendungen verorten, die mich überzeugt haben. Zudem liegt ein sehr harmonischer Schreibstil vor, welcher sich gut lesen lässt!

Fazit: Mit dem Buch „Der geheimnsvolle Mr. Hyde“ konzipiert der Autor Russell einen spannenden sowie düsteren Kriminalroman, welcher besonders durch die Ermittlungen sowie eine solide aber ausbaufähige Atmosphäre mich überzeugen konnte. Folglich bewerte ich dieses Buch mit soliden 3,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Purcell kann es einfach!

Das Korsett
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Anfang des Jahres konnte mich Purcells Thriller „Die stillen Gefährten“ sehr begeistern. Aus diesem Grund war nun „Das Korsett“ eine Pflichtlektüre“! Mal wieder hat der Festa-Verlag einem Buch den goldenen ...

Anfang des Jahres konnte mich Purcells Thriller „Die stillen Gefährten“ sehr begeistern. Aus diesem Grund war nun „Das Korsett“ eine Pflichtlektüre“! Mal wieder hat der Festa-Verlag einem Buch den goldenen Schnitt verpasst. Das Buch sieht einfach grandios aus!
In „Das Korsett“ springen wir zeitlich als Leser wieder in die viktorianische Zeit. An der Seite von Dorothea begeben wir uns in ein Gefängnis. Vor Ort möchte Dorothea herausfinden, inwiefern die Form des Schädels eines Menschen mit seinem Geist zusammenhängt. Eine ihrer Probanden ist die junge Schneiderin Ruth, die ein sehr spezielles Auftreten hat. Zudem meint Ruth, dass sie eine besondere Gabe hat, da sie ihre Verbrechen in Bezug mit Stichen mit Nadel und Faden verbindet. Ist Ruth verrückt oder handelt es sich hierbei um eine einzigartige Gabe? Eine Geschichte von zwei unterschiedlichen Frauen mit verschiedenen Schicksalen.
In dieses Buch bin ich sehr gut eingestiegen. Der Fokus liegt bei diesem Buch eindeutig auf den beiden Figuren, sodass man auch nur die beiden Perspektiven erhält. Während Ruth ihren Werdegang sowie ihre vergangene Geschichte erzählt, verfolgen wir Dorothea in der Gegenwart. Auf Basis der zwei unterschiedlichen Perspektiven erhält man genug Zeit auf den 500 Seiten beide Figuren kennenzulernen, sodass man am Ende des Buches ein umfassendes Bild der beiden Figuren sich zusammenerstellen konnte.
Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven. Die Geschichte, die Ruth erzählt, ist erschreckend sowie schockierend. Das Schicksal, was Ruth aber auch anderen Mädchen wiederfahren ist, ist sehr schrecklich, sodass Ruth mir sehr leidtat. Aber auch Dorotheas Leben war spannend zu verfolgen. Zudem ist das Setting sehr gelungen. Wie bei „Die stillen Gefährten“ springen wir in die viktorianische Zeit voller Angst, Krankheiten, Schrecken sowie Tot. Und diese bedrückte Atmosphäre spürte ich konstant beim Lesen. Dazu kommt noch die gelungene Spannungskurve, welche am Ende des Buches auf ihren Höhepunkt kommt, sodass ich zusammengefasst sagen kann, dass „Das Korsett“ mich exzellent unterhalten konnte.
Fazit: Leser*In die auf der Suche nach einem düsteren Thriller mit einem herausragenden Setting sowie einer sehr tragischen aber spannenden Geschichte sind, sollten sich dieses Buch merken. So konnte mich Purcell nach „Die stillen Gefährten“ mal wieder überzeugen, sodass ich mich auf weitere Werke der Autorin freuen kann. Ich bewerte das Buch mit 4,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Das Spiel eines perfiden Killers!

Lagerraum 113
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Auf den Kriminalroman „Lagerraum 113“ war ich sehr gespannt, da er mich vom Klappentext sehr überzeugen konnte.
In diesem Buch beginnt alles in Raum 113, in welchem das perfide Spiel eines Serienkillers ...

Auf den Kriminalroman „Lagerraum 113“ war ich sehr gespannt, da er mich vom Klappentext sehr überzeugen konnte.
In diesem Buch beginnt alles in Raum 113, in welchem das perfide Spiel eines Serienkillers beginnt. Dort findet der Hausmeister des Hauses eine Leiche, welche in einem Sessel an einem vermeintlichen Tatort sitzt. Doch auf dem zweiten Blick stellt sich heraus, dass es lediglich nur eine Attrappe ist, welche der Kommissarin Vanessa Lux sehr bekannt vorkommt. Eins der Opfer, welches ihr verstorbener Vater entdeckt hat, war gleich abgebildet wie das jetzige Opfer. Wenig später findet Vanessa und Co. eine weitere Attrappe und kurz darauf die echte Leiche. Es ist eine Handschrift eines Serienmörders, welcher jedoch seit langem im Gefängnis sitzt. Wie ist dies möglich? Vanessa kann dies nur herausfinden, wenn sie den Killer von damals im Gefängnis besucht.
Auf den ersten Blick kam mir der Plot sehr bekannt vor, da die ungefähre Ausgangslage auch im Thriller „Blutroter Schatten“ vorzufinden wäre, sodass ich schon Bedenken hatte, dass die Handlung Parallelen aufweist. Zum Glück kam es anders und der Handlungsverlauf entwickelte sich in eine andere Richtung.
Durch einen sehr schlichten sowie flüssigen Schreibstil konnte ich in das Buch sehr gut einsteigen. Schon nach paar Seiten habe ich gemerkt, dass ich mich mit Vanessa sehr vertraut machen konnte. Schnell lernen wir die zielstrebige Protagonistin von verschiedenen Seiten kennen. Besonders die Szenen mit ihrer Mutter waren sehr bereichernd, da man Vanessa in diesen Abschnitten noch näher kennenlernen konnte. Auf der anderen Seite hatte man die Möglichkeit mehr über ihre Vergangenheit sowie ihren verstorbenen Vater herausgefunden, der im Buch indirekt thematisiert worden ist.
Von der Spannungsgestaltung empfand ich das Buch sehr gelungen. An der Seite von Vanessa und ihrem Team ermittelt man, um die Identität des perfiden Serienkillers herauszufinden. Die Ermittlungen zu verfolgen hatten mir Spaß gemacht, da ich diese interessant fand. Zudem kann ich sagen, dass in diesem Buch auch die Wendungen gezielt eingesetzt worden ist, wodurch dies wieder positiv die Spannung beeinflusst hat. Nur das gewisse Etwas hat mir in diesem Buch gefehlt, sodass ich am Ende sagen kann: WOW. Das war ein außergewöhnliches Buch!
Fazit: Mit „Lagerraum 112“ entwirft die Autorin einen spannenden Kriminalroman mit einem perfiden Serienkiller im Vordergrund. Wer auf der Suche nach Spannung, guter Ermittlungsarbeit sowie einer sympathischen sowie authentischen Protagonistin ist, wird mit diesem Buch fündig. Ich bewerte das Buch mit soliden vier Sternen.

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