Privatleben wichtiger als Spannung
TeufelsnetzDen im letzten Jahr erschienenen Thriller von Seeck „Hexenjäger“ habe ich irgendwie total verpasst. Dennoch bin ich nun auf „Teufelsnetz“ aufmerksam geworden und ich freute mich auf einen Thriller, welcher ...
Den im letzten Jahr erschienenen Thriller von Seeck „Hexenjäger“ habe ich irgendwie total verpasst. Dennoch bin ich nun auf „Teufelsnetz“ aufmerksam geworden und ich freute mich auf einen Thriller, welcher im kalten Helsinki spielt.
In diesem Buch sind wir im Jahr 2020. Wie aus dem Nichts verschwinden zwei erfolgreiche Blogger. Zudem findet die Polizei eine Leiche, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand. Nebenbei taucht noch ein mysteriöser Post auf Instagram auf. Handelt es sich zumindest bei dem Verschwinden um einen PR-Blog oder gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Tod und dem Verschwinden? Diese Frage stellt sich auch die Ermittlerin Jessica Niemi mit ihrem Team. Schnell stößt sie auf ein perfides Netzwerk, welches einen besonderen Fetisch hat.
Ich hatte auf meinen Weg in das Buch einzelne Stolpersteine, die ich noch am Ende des Buches auch hatte. Mir fiel es irgendwie schwer, von Anfang an einen Bezug zu Jessica aber auch zu Jusuf oder der Chefin von Jessica herzustellen. Sie waren für mich beim Lesen nicht greifbar und ich fand sie in ihrer Gestaltung her, sehr monoton entworfen worden. Hier fehlte mir einfach eine Dynamik.
Im Gegenzug fand ich den Plot von Anfang an gut entworfen worden. Am Anfang hatte ich viele Fragen, wodurch ich auch sehr neugierig war, herauszufinden, was wirklich mit den Bloggern aber auch dem Tod des „Manga-Mädchen“ auf sich hat. Je mehr man liest, desto mehr Spannung kommt auf. Doch irgendwann kommt in der Spannungsgestaltung meiner Meinung nach ein Break zu Stande. Die persönlichen Probleme jeder Figur bekamen so viel Platz im Buch, dass ich das Gefühl hatte, dass die hauptsächliche Handlung verloren geht. So verringerte sich auch die Spannung nach und nach. Zudem fehlte mir im Allgemeinen der Nervenkitzel, welcher verursacht, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann! Dennoch hat der Autor einen sehr flüssigen Schreibstil sowie erstellt er eine knackig kurze Kapitelgestaltung!
Fazit: Auch, wenn durchaus der Anfang des Buches interessant ist, erscheinen mir die Figuren nicht greifbar sowie der Plot hinsichtlich der Spannung ausbaufähig. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass das Privatleben der Figuren nicht so einen enormen Stellenwert im Plot eingenommen hätte. So bewerte ich das Buch mit 2,5 Sternen, Tendenz nach oben.