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Veröffentlicht am 21.10.2021

Erschreckendes Zukunftsszenario mit viel Drama/Emotionen, jedoch weniger Tiefe.

Q
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Nach ihrem ersten Roman „Vox“ präsentiert die Autorin Dalcher ihren zweiten dystopischen Roman, in welchem sie ein weiteres düsteres Zukunftsszenario entwickelt.
Es geht nämlich in diesem Roman um das ...

Nach ihrem ersten Roman „Vox“ präsentiert die Autorin Dalcher ihren zweiten dystopischen Roman, in welchem sie ein weiteres düsteres Zukunftsszenario entwickelt.
Es geht nämlich in diesem Roman um das Q, welches jeder der Menschen hat. Der Q-Wert misst jeweils das Einkommen sowie den Intelligenzwert eines Menschen, sodass jeder Mensch einen gewissen Platz in der Gesellschaft aufweist. Einer der Menschen ist Elena Fairchild, die Lehrerin ist und zugleich den Wert ihrer Schüler misst. Dadurch wird schon in der Schule früh die Position der Schüler in der Gesellschaft festgelegt. Auf jeden Fall ist es klar, dass Schüler mit einem niedrigen Q-Wert täglich durch Busse abgeholt werden und nicht mehr wiederkommen. Eines Tages wiederfährt dieses Schicksal Elenas Tochter, da sie bei einem Test durchfällt. Elena lernt dadurch die schrecklichen Seiten dieses Gesellschaftssystems kennen. Wie viel ist sie bereit zu tun, um ihre Tochter zu schützen?
Durchaus weist Dalchers neuer Roman sehr interessante Ansätze eines neuen Gesellschaftssystems auf. Ich fand es toll, dass man durch Einblicke in die Vergangenheit teils den Vergleich des neuen Gesellschaftssystems zu der Gegenwart erhalten hat, sodass man die Dramaturgie durch das Q, welches gegenwärtig nun im Plot vorzufinden ist, stärker wahrnimmt. Es ist sehr erschreckend, was für ein Zukunftsszenario durch die Autorin entworfen wird, sodass man sich eigentlich nur erhofft, dass es uns nicht treffen wird.
Zudem merkt man es an dem Schicksal, welches der Familie von der Protagonistin sowie ihr als einzelne Person wiederfährt, dass das Q-Wertesystem mehr Schaden als Freude zubereitet. Ich fand an dieser Stelle, dass es der Autorin sehr gelungen ist, die Emotionen und Gedankengänge, welche bei Elena zu erkennen sind, an mich als Leser zu überbringen. Außerdem hatte die Ich-Erzählperspektive einen verstärkenden Charakter, sodass man an manchen Stellen wirklich Gänsehaut bekommen hat. Ich konnte wirklich mit Elena mitfühlen und abseits einzelner kleineren Aspekte, ihre Entscheidungen völlig nachvollziehen. Dennoch hätte ich mir an mancher Stelle einen weiteren Tiefgang zum Q gewünscht, da ich den Eindruck hatte, dass man als Leser weiß, dass dieser präsent ist, jedoch nicht so richtig die Hintergrundgeschichte kennt. Hier sehe ich nämlich ein enormes Potential zur Erweiterung der Geschichte bzw. kurzgefasst: Hier ist Luft nach oben. Des Weiteren muss hier gesagt werden, dass es sich bei diesem Roman um ein sehr ruhiges Buch mit wenig Dynamik handelt. Es ist jetzt somit ein perfektes Buch für die kalten Herbst- und Wintertage unter einer warmen Decke.
Fazit: Mit ihrem neuen Roman kreiert Dalcher ein erschreckendes Zukunftsszenario, welches mit viel Dramatik, jedoch wenig Tiefe, zur Geltung kommt. Ich konnte mich gut auf die Geschichte einlassen und mit Elena komplett mitfühlen. Für Fans von Dystopien macht es auf jeden Fall durchaus Sinn dieses Buch zu lesen, da dieser Roman auch ein Echo in dem Leser hinterlässt. Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Eine Fortsetzung, die an vielen Stellen schwächelt!

Every (deutsche Ausgabe)
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Das Buch sowie der Film „The Circle“ aus dem Jahr 2017 galten für mich als einer der hauptsächlichen Gründe, weswegen ich mich mit dem Lesen beschäftigt habe. Schon damals hat der Autor Eggers mit dem ...

Das Buch sowie der Film „The Circle“ aus dem Jahr 2017 galten für mich als einer der hauptsächlichen Gründe, weswegen ich mich mit dem Lesen beschäftigt habe. Schon damals hat der Autor Eggers mit dem Buch ein schreckenerregendes Szenario entwickelt, welches mir unter die Haut gegangen ist. Dass eine Fortsetzung zu „The Circle“ mit „Every“ erscheinen wird, war mir bis dato noch total unbekannt. Umso mehr freue ich mich auf diese Fortsetzung!

In „Every“ wird es mal wieder schräg. Nachdem der Circle in den USA für so viel Aufsehen gesorgt hat, fusioniert der erfolgreiche Social-Media-Anbieter mit dem erfolgreichsten Online-Versandhaus namens Every. Mitten im Geschehen befindet sich die Protagonistin Delaney, die bei Every als ehemalige Försterin nun eingestellt ist. Ihr Ziel bei der Firma: Every von innen aus zu zerstören. Zusammen mit einem Kollegen namens Wes erhofft sich Delaney mehr über die Firma herauszufinden. Aber macht es überhaupt Sinn so einen Aufwand zu betreiben? Was ist, wenn die Menschheit “diese“ Freiheit so leben möchte?

Eggers ist es meiner Meinung nach gelungen, an den Circle handlungstechnisch aber auch thematisch anzuknüpfen. So finde ich es gelungen, dass man sich auf ein sporadisches Wiedersehen mit Mae aus dem ersten Band freuen kann. Diesmal wird es aber vom Szenario komplexer. Der Circle und alles damit Verbundene hat sich extrem weiterentwickelt. Es waren teilweise Aspekte analysiert, die wir uns als Leser in unserer gegenwärtigen Zeit in keiner Weise vorstellen können. In Vergleich zu dem Circle hatte ich beim Lesen aber das Gefühl, dass trotz längerer Seitenzahl, die Geschichte nicht so tiefgründig ausgearbeitet worden ist. Besonders stark nahm ich dies bei der Charaktergestaltung war, da diese hier eher schwach ausfällt und man meiner Meinung nach Delaney und Co. eher oberflächlich kennenlernen darf. Hier hätte ich es mir gewünscht, dass hier der Autor einen größeren Zeitraum einplanen würde, um die Figuren besser kennenzulernen.

Handlungstechnisch fand ich die Geschichte grob gesagt: gut. Ich fand, dass obwohl es auch hier an Tiefe gefehlt hat, war die Geschichte und das damit verbundene Szenario einer zukünftigen Welt interessant. Hier finde ich aber, dass man ein Interesse an der Thematik beim Lesen mitbringen muss, da man sonst Gefahr aufläuft, dass man sich auf die Geschichte nicht einlassen kann und sich eventuell langweilen wird. Sonst kann ich noch zu dem Schreibstil sagen, dass dieser einfach und flüssig ist.

Fazit: Persönlich muss ich sagen, dass mir „Every“ im Vergleich zu „The Circle“ weniger gefallen hat. Mir fehlte es an Struktur sowie an Tiefe an manchen Stellen. Auch wenn die Story interessant ist, glaube ich, dass es an manchen Stellen doch zu viel des Guten ist. Ich bewerte das Buch mit 3 Sternen, Tendenz nach unten.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Viel stärker als Aus schwarzem Wasser

Reality Show
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Wer hat in einem Gesellschaftssystem eigentlich die Macht?


In Freytags neuem Roman "Reality Show" geht es um ein düsteres Szenario, welches einigen reichen Menschen in Deutschland an Heiligabend wiederfährt. ...

Wer hat in einem Gesellschaftssystem eigentlich die Macht?


In Freytags neuem Roman "Reality Show" geht es um ein düsteres Szenario, welches einigen reichen Menschen in Deutschland an Heiligabend wiederfährt. Die einflussreichsten Menschen aus unterschiedlichen Bereichen werden vor laufender Kamera für ihr hinterlistiges Vorgehen sowie ihre egoistische Lebenseinstellung zur Rechenschaft gezogen. Dabei handelt es sich um Menschen, welche die eigentlichen Strippenzieher der Gesellschaft sind und nie an die Öffentlichkeit treten. So dürfen die Zuschauer vor der laufenden Kamera selbst entscheiden, wer für seine Taten büßen wird und wer ohne Konsequenzen davon kommt. Lasst die Spiele beginnen!


Freytag veröffentliche letztes Jahr den Thriller "Aus schwarzem Wasser", welcher mich aufgrund von fehlender Spannung mäßig unterhalten konnte. Bei diesem neuen Roman kann ich dies nicht behaupten, da ich der Meinung bin, dass es der Autorin sehr authentisch sowie detailliert gelungen ist, dieses düstere Szenario in einen Plot umzuwandeln. Besonders anhand des Playmasters sowie seiner Verbündeten wird beim Lesen eine sehr düstere Stimmung entworfen. Es war für mich persönlich durch den interessanten Plot auch ein Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe, da ich unbedingt wissen wollte, wie sich die Geschichte entwickelt.


Die Handlung wird dabei aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Die "Reichen", Ermittler, Mitglieder der Gruppe aber auch unbeteiligte Zuschauer vor der Kamera erhalten genügend Raum, um die Geschichte aus ihrer Perspektive zu verfolgen. Dies fand ich sehr gelungen, da man somit viele Perspektiven auf das Geschehen erhalten hat. Dadurch entstand ein sehr umfangreich Bild und zudem fand ich es interessant zu verfolgen, inwiefern einzelne Figuren auf das Geschehen reagiert haben. Auf der anderen Seite finde ich jedoch, dass das Maß an Figuren den Rahmen gesprengt hat. Einzelne essentielle Figuren konnte ich mir gut merken, jedoch fiel mir auf, dass ich bei anderen unwichtigen Figuren ihre Zugehörigkeit sowie ihre Position im Roman etc. verloren habe. Hier würde ich mich hinsichtlich der Anzahl der Personen auf weniger Figuren konzentrieren.


Schreibstiltechnisch fand ich "Reality Show" sonst viel besser als "Aus schwarzem Wasser", da ich das Gefühl hatte, dass man das Buch flüssiger lesen konnte.


Fazit: Insgesamt kann ich sagen, dass Freytag mit ihrem neuen Buch einen sehr systemkritischen aber auch spannenden Roman entworfen hat, in welchem sie ein düsteres Szenario entwirft, dass an vielen Stellen mir unter die Haut gegangen ist. So nehme ich auch eine Steigerung zu "Aus schwarzem Wasser" wahr. Man darf schon gespannt sein, welche neuen Werke Freytag zukünftig uns Lesern präsentieren wird.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Konnte mich leider nicht abholen!

Mutterliebe
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In diesem neuen Roman geht es um Marianne, die vor langer Zeit aus ihrer Heimatstadt floh und ihre Familie sowie ihren Freund Jesse…. sowie eine Leiche zurückgelassen hat. Jetzt ist Marianne mit ihrer ...

In diesem neuen Roman geht es um Marianne, die vor langer Zeit aus ihrer Heimatstadt floh und ihre Familie sowie ihren Freund Jesse…. sowie eine Leiche zurückgelassen hat. Jetzt ist Marianne mit ihrer neuen Familie wieder in ihrer Heimatstadt zurück und es wird für sie gefährlich. Jesse hat ihr niemals ihre Flucht verziehen, sodass er ihr droht die Wahrheit aufzudecken. Das kann sie nicht zulassen, da sie ihre neue Familie schützen muss. Wie weit ist sie bereit zu gehen?



Grundsätzlich lässt sich sagen, dass dieser Roman einer sehr interessanten Erzählkonstruktion unterliegt. Das heißt, dass man sich als Leser am Anfang in der Gegenwart befindet und je weiter man liest, desto intensiver begibt man sich in die vergangenen Ereignisse, sodass man zur der Hauptstory viele Informationen hinsichtlich der Motive sowie Randinformationen zu dem allgemeinen Plot an die Hand bekommt. Eine geniales Erzählkonstrukt, welches mir im Allgemeinen sehr gefallen hat. So wird diese Kreation der Autorin durch einen sehr flüssigen Schreibstil unterstützt.



Auch wenn die Geschichte vom Spannungsbogen her gut gestaltet war, hatte ich das Gefühl, dass mich die Geschichte nicht abgeholt hat. Dir Geschichte ist durchaus sehr lesenswert, aber ich persönlich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ich mich auf die Figuren nicht einlassen konnte. Die Figuren waren nicht so gestaltet, wie ich es mir vorgestellt habe. So war mir das Schicksal der Figuren sowie der Verlauf der Handlung eigentlich egal. Somit hatte ich abseits des Lesens dieses Buches nicht so extrem das Bedürfnis so wirklich herauszufinden, wie Geschichte ausgeht, obwohl – wie gesagt – die Story an sich sehr interessant ist. Aus diesem Grund werde ich dem Buch vielleicht im nächsten Jahr eine neue Chance geben.



Fazit: Aus diesem Buch gehe ich mit gemischten Gefühl raus, da ich zwiegespalten bin. Einerseits fand ich die Erzählweise der Autorin sehr gelungen, weil es Mal einfach was besonderes war. Anderseits hatte ich Probleme mich auf die allgemeine Handlung und die damit verbundenen Figuren einzulassen. Schlussendlich bin ich zum Entschluss gekommen dieses Buch mit 2,5 Sternen (Tendenz nach oben) zum jetzigen Zeitpunkt zu bewerten. Nichtsdestotrotz würde ich Ihnen empfehlen dieses Buch sich anzuschauen, da es eventuell sie aufgrund des enormen Potentials überzeugen könnte.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Ein schräges Sci-Fi Abenteuer

Snow Crash
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Bei diesem Buch handelt es sich um die neue Auflage von Stephenson Sci-Fi Roman „Snow Crash“, welches nun im Fischer-Tor Verlag neu aufgelegt worden ist. In diesem Buch geht es um einen jungen Mann namens ...

Bei diesem Buch handelt es sich um die neue Auflage von Stephenson Sci-Fi Roman „Snow Crash“, welches nun im Fischer-Tor Verlag neu aufgelegt worden ist. In diesem Buch geht es um einen jungen Mann namens Hiro. Er ist auf seinem Fachgebiet, dem Programmieren, einer der Besten. Nebenbei liefert Hiro Pizza für die Mafia aus. Als wäre sein Leben nicht gefährlich genug, stößt er plötzlich auf eine Verschwörung. Diese Verschwörung ist der Grund, warum in der realen aber auch der virtuellen Welt tagtäglich Menschen sterben. So begibt sich Hiro in die virtuelle Welt, um die Gefahr und die damit potentiell vorhandene Infokalypse zu verhindern. Ist er bereit diese Quest zu meistern?
Als erstes kann ich sagen, dass dieses Buch auf jeden Fall für Leser*in ist, die sich gerne auf ein Sci-Fi Abenteuer in die virtuelle Welt begeben müssen. Fans von „88 Namen“ werden zum Beispiel bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen, da es teilweise hinsichtlich der Thematik komplex werden kann. Deswegen ist dieser Roman ein Buch, welches ich mit viel Geduld begegnet bin, um mich im Allgemeinen voll und ganz auf die Story einzulassen. Zudem ist der Schreibstil nicht ganz einfach, sodass man sich beim Lesen dieses Buches wirklich konzentrieren muss.
Von einer schrägen Cyberwelt über High-Tech Waffen bis zu verrückten Hackern findet man eigentlich alles in diesem Buch, was ein Geek-Herz bereichert. Die Neulogismen waren ein Gebiet für sich, da diese neben den IT-Begriffen sehr umfassend und bereichernd waren. An der Seite von Hiro und Y.T. begibt man sich in ein spannendes Abenteuer, welches durch den Autor sehr facettenreich beschrieben wird. Außerdem kommt der Humor nicht zu kurz, sodass es viele Abschnitte gab, welche für den ein oder anderen Lacher bei mir gesorgt haben. Mir hat die Geschichte im Gesamten irgendwie total gefallen – natürlich nicht wegen dem Geballer ;) – weil es trotz einer Sci-Fi Geschichte ein Hauch an Realität in dem Plot steckt. Teilweise würde ich es erschreckend finden, wenn so das Zukunftsszenario unser Menschheit aussehen würde.
Fazit: Mehr bleibt mir zu diesem Buch nicht zu sagen, da ich eventuell auch schon spoilern würde. Dieses Buch ist auf jeden Fall was, für Leser die mal wieder auf ein schräges Sci-Fi Abenteuer sich begeben möchten. Glaubt mir: Dies ist keine normale Geschichte. Es wird schräg! Ich bewerte das Buch mit guten 4 Sternen!

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