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Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein totgeglaubtes Mädchen und ein neues Ermittlerteam.

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Inhalt:

Zwei Länder, zwei Ermittler, ein mysteriöser Mord.
Im beschaulichen Küstenort Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erschossen am Strand. Die Tote ...

Inhalt:

Zwei Länder, zwei Ermittler, ein mysteriöser Mord.
Im beschaulichen Küstenort Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erschossen am Strand. Die Tote wird als Liva Jørgensen identifiziert, die zwölf Jahre zuvor spurlos verschwand. Jetzt stellt sich heraus, dass Liva jahrelang unter falschem Namen in Deutschland gelebt hat. Was ist damals wirklich geschehen? Vibeke Boisen, gerade frisch als Leiterin der Flensburger Mordkommission angetreten, und ihr Kollege Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei rollen den alten Fall wieder auf und stechen damit in ein gefährliches Wespennest.

Meinung:

Es ist der erste Fall für Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg. Ein deutsch-dänisches Ermittlerteam.

Das Cover ist bereits ein kleines Highlight. Es hat eine tolle Haptik mit einzelnen Hervorhebungen und Strukturen. Im Inneren befindet sich eine Karte der wichtigsten Orte, sowie ein paar Bilder. Weiterhin werden die beiden Ermittler mit jeweils einem kurzen Steckbrief vorgestellt, was mir sehr gut gefällt.

Zu Beginn werden die Ermittler vorgestellt und die Landschaft Flensburgs und Dänemarks beschrieben. Gerade für Leser, die diese Gebiete nicht kennen, ist dies sehr gut gelungen.

Beide Ermittler kämpfen mit privaten Schicksalsschlägen, mehr sei hier aber nicht verraten. Sie stehen sich zu Beginn etwas skeptisch gegenüber. Beide erscheinen charakteristisch sehr unterschiedlich. Im weiteren Verlauf ändert sich dies jedoch und sie arbeiten im und als Team.

Der Fall ist sehr interessant. Ein vor 12 Jahren verschwundenes Mädchen wurde nie gefunden und damals für tot erklärt. Nun wird eine Leiche gefunden und es stellt sich heraus, dass es die damals verschwundene Liva Jørgensen ist.
Der alte Fall wird wieder aufgerollt und die Eltern müssen das ganze erneut durchstehen. Was wurde damals übersehen? Warum lebte Liva unter falschem Namen in Deutschland? Welche Gründe hatte sie für ihr verschwinden? All diese Fragen müssen natürlich beantwortet werden.

Der Schreibstil ist sehr gut. Das gesamte Buch liest sich sehr flüssig und man kommt gut mit. Die Protagonisten sind symphatisch und man begleitet sie gerne bei ihren Ermittlungen.

Alles in allem ein schöner Lokalkrimi mit Küstenfeeling und einem tollen Fall.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Serienmörder?

Ostseeangst
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Inhalt:

Während eines Ausflugs finden Jugendliche eine menschliche Hand. Die Lübecker Mordkommission ermittelt. In der folgenden Nacht verschwindet die Gruppenleiterin aus der Jugendherberge spurlos. ...

Inhalt:

Während eines Ausflugs finden Jugendliche eine menschliche Hand. Die Lübecker Mordkommission ermittelt. In der folgenden Nacht verschwindet die Gruppenleiterin aus der Jugendherberge spurlos. Bei der Suche wird in einem nahe gelegenen Stall ein abgetrennter Unterarm gefunden, doch er gehört nicht zu der verbrannten Hand. Zur gleichen Zeit gerät Kommissarin Pia Korittkis Leben nach dem Tod ihres Freundes immer mehr aus den Fugen. Als ein Konflikt mit Kollegen eskaliert, rät Pias Vorgesetzter ihr zu einer Auszeit. Aber dann bergen Taucher in einem See weitere Leichenteile ...

Meinung:

Der mittlerweile 14. Band der Reihe um die Lübecker Kriminalhauptkommissarin Pia Korritki schließt sich nahtlos an die vorherigen Fälle an.

Es handelt sich um einen der spannendsten Fälle ihrer Laufbahn. An unterschiedlichen Orten werden Leichenteile mehrerer Personen gefunden. Außerdem verschwindet eine Jugendgruppenleiterin spurlos. Eine Entführung?
Gleichzeitig steht Pias Privatleben nach dem Tod von Lars immer noch Kopf. Ihr Sohn Felix feiert zum Beispiel Geburtstag. Pia fühlt sich zum Teil überfordert und allein. Sie verarbeitet immer noch den schmerzhaften Verlust, was verständlich ist.
Ihr Vorgesetzter rät ihr zu einer Auszeit, sie will aber unbedingt weiter Arbeiten.

Die handelnden Personen sind wieder sehr gut dargestellt. Die private Handlung verläuft schlüssig.
Der Fall ist sehr spannend. Man hat allgemein einen guten Lesefluss und kommt sehr gut mit der Handlung und der Schreibweise klar.
Die Auflösung erfolgt sinnig und der Täter war echt eine Überraschung. Man ist immer wieder erstaunt, was für Abgründe sich in manchen Menschen auftun!

Für mich als jemand der in Norddeutschland wohnt und die Umgebung Lübecks kennt, ist es natürlich besonders interessant.
Die Orten werden sehr gut beschrieben, wodurch man sich alles überzeugend vorstellen kann und von der Handlung mitgenommen wird.

Alles in allem ein schöner 14. Teil der Reihe. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 19.05.2019

Feinde auf Kreta

Kretische Feindschaft
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Kretische Feindschaft ist der erste Fall für Kommissar Michael Charisteas und sogleich das Krimidebüt von Nikos Milonás alias Frank D. Müller.

Das Cover ist ansprechend und passend gestaltet. Im Innenteil ...

Kretische Feindschaft ist der erste Fall für Kommissar Michael Charisteas und sogleich das Krimidebüt von Nikos Milonás alias Frank D. Müller.

Das Cover ist ansprechend und passend gestaltet. Im Innenteil befindet sich eine schön gestaltete Karte Kretas mit den wichtigsten Orten für die Story. Außerdem ist ein Personenverzeichnis vorangestellt, welches außerordentlich hilfreich ist, da man bei so vielen griechischen Namen mal durcheinander kommen kann.

Im Laufe des Buches erfährt man viel Lokales über Kreta, das dortige Essen und über griechische Familien. Kreta ist durch die Lektüre auf jeden Fall auf meine Urlaubswunschliste gekommen. Dabei drückt sich auch die schon früh entstandene Kretaliebe des Autors aus.
Das Verhalten der Familie und dessen Schilderung rückt manchmal etwas zu sehr in den Vordergrund und lenkt vom eigentlichen Fall ab.

Gut gefallen haben mir die Charaktere. Alle werden lebhaft und mit ihren jeweiligen Macken beschrieben. Man kann sich sehr gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. Michalis ist einem mit seiner hartnäckigen Art sofort ans Herz gewachsen und hat das, was einen guten Kommissar ausmacht.

Nach einem spannenden Anfang, als der Bürgermeister verschwunden war, folgte ein schwächerer und zum Teil etwas langatmiger Mittelteil. Dort standen die kretische Landschaft, Michalis Familie und seine Freundin Hannah im Mittelpunkt. Auf den letzten 100 Seiten (ca.) folgte dann ein Ereignis auf das andere. Die Auflösung des Falles erfolgte ziemlich schnell und wurde ohne viel Gegenwehr von allen Seiten akzeptiert. Das Ende war logisch aufgelöst. Zum Ende hätte ich mir etwas weniger Tempo gewünscht.

Alles in allem handelt es sich um einen guten Krimi mit viel lokalen Informationen und starken Persönlichkeiten.
Ein guter Auftakt in die Reihe um Michalis Charisteas.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Sonnenkult und Eifersucht

Verheißung Der Grenzenlose
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Inhalt:

Siebzehn Jahre lang hat Polizeikommissar Christian Habersaat vergeblich versucht, den Tod einer jungen Frau aufzuklären, die kopfüber in einem Baum hängend aufgefunden wurde.
Kurz nachdem er ...

Inhalt:

Siebzehn Jahre lang hat Polizeikommissar Christian Habersaat vergeblich versucht, den Tod einer jungen Frau aufzuklären, die kopfüber in einem Baum hängend aufgefunden wurde.
Kurz nachdem er Carl Mørck um Hilfe gebeten hat, kommt er auf schockierende Weise ums Leben – und nur wenig später sein Sohn. Die Recherchen des Sonderdezernats Q führen nach Öland, zu einem obskuren »Zentrum zur Transzendentalen Vereinigung von Mensch und Natur«. Carl Mørck und seine Assistenten ahnen nicht, dass sie sich in tödliche Gefahr begeben.

Meinung:

Es ist mittlerweile der sechste Fall für Carl Mørck und seine Kollegen.
Carl bekommt einen Anruf von Christian Habersaat. Carl wimmelt ihn ab, da er (wie bekannt) aktuell keine Lust hat so richtig zu arbeiten. Kurz darauf ist Habersaat tot. Carl nimmt sich dem Fall an und beginnt einen 17 Jahre zurückliegenden "Unfall" neu aufzurollen.

Gleichzeitig kämpft Rose mit der Bewältigung ihrer Vergangenheit. Im Laufe des Buches erfährt man dieses mal mehr über die persönlichen und privaten Dinge von Rose und sogar etwas von Assad. Dies hat mir sehr gut gefallen, da man sich im Laufe der Reihe immer mehr in die Protsgonisten reinfühlen kann und sie und ihre Handlungsmuster besser versteht.

Die Ermittlungen führen später nach Öland. Carl ermittelt also in Schweden und somit über die dänische Grenze hinweg.
Sie begegnen einem obskuren Sonnenkult und ihrem Schöpfer. Was hat das »Zentrum zur Transzendentalen Vereinigung von Mensch und Natur« mit den Ermittlungen zu tun? Ist jemand in den damaligen Unfall verwickelt? Es wird spannend, mehr sei hier aber nicht verraten. :)

Die Figuren bleiben ihren starken Persönlichkeiten treu und ermitteln erneut hartnäckig in einem komischen Fall.

Die Story verläuft anfangs sehr schleppend und wirkt zum Teil langatmig. Je weiter man liest, desto mehr Geschwindigkeit bekommt die Geschichte. Dabei wirkt die Auflösung auf den letzten Seiten beinahe etwas zu schnell. An sich gab es aber wieder die eine oder andere Überraschung und der wahre Täter war bis zum Ende nicht auszumachen.

Alles in allem ein Band, der wieder etwas stärker als Teil fünf der Reihe war und sich gut ins Gesamtbild einreiht.

Veröffentlicht am 31.03.2019

"Ich würde nie lügen. Man darf nicht lügen." - Hannah

Liebes Kind
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Inhalt:
Dieser Thriller beginnt, wo andere enden.
Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. ...

Inhalt:
Dieser Thriller beginnt, wo andere enden.
Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

Meinung:
Bereits die Haptik des Buches ist ein Erlebnis. Vor dem aufschlagen des Buches ist sofort das Interesse geweckt. Das Cover ist durch unterschiedlich hervorgehobene Stellen, die sich besonders anfühlen, sehr schön gestaltet worden.
Der Thriller setzt wirklich dort an, wo ein anderer Thriller aufhören würde. "Lena" lebt mit ihren zwei Kindern in einer Hütte. Der Alltag ist strikt geregelt, Abweichungen werden nicht geduldet und bestraft. Als die Mutter mit einem Kind (Hannah) fliehen kann, beginnt eine atemberaubende Geschichte, die so oft unglaubliche Dinge beschreibt und enthüllt.
Lena landet nach einem Unfall im Krankenhaus, Hannah wird von Schwester Ruth betreut und erzählt immer wieder in Bruchstücken von dem Leben in der Hütte. Im weiteren Verlauf der Geschichte lebt Lena wieder in ihrer eigenen Wohnung. Aber dann fangen die Probleme erst an....
Sie erinnert sich immer wieder an die Zeit in der Hütte zurück. Die Abläufe hat sie bereits so verinnerlicht, dass sie zu Anfang gar nicht anders kann, als so weiter zu leben wie zuvor. Ihre Psyche ist stark angegriffen und sie kämpft dagegen an. Mehr sei dazu nicht verraten.
Neben Lena gibt es noch das Ehepaar Beck. Ihre Tochter Lena wurde vor 14 Jahren entführt und bis zum heutigen Tage sucht insbesondere der Vater Matthias verzweifelt nach ihr.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Lena, Hannah und Matthias erzählt. Man bekommt tiefe Einblicke in die jeweiligen Gedanken der handelnden Personen und fühlt direkt mit ihnen mit.
Die Charaktere werden umfassend und zutreffend beschrieben. Viele Handlungen erscheinen am Anfang zum Teil etwas übertrieben, aber je weiter man liest, desto logischer wird das Ganze.
Der Schreibstil ist flüssig, man kommt gut voran. Weiterhin begünstigt die dauerhafte Spannung, dass man unbedingt weiterlesen möchte und manchmal einfach muss! Es werden immer wieder neue Bestandteile von Situationen aufgedeckt. Dadurch fügt sich Stück für Stück ein Gesamtbild zusammen mit einem sehr überraschenden Ende.
Die Idee, Zeitungsartikel mit in die Geschichte einzubauen, hat mir sehr gut gefallen. Die Story wurde dadurch noch runder und abwechslungsreicher.

Man macht sich beim Lesen immer wieder Gedanken über den Inhalt der Story. Warum macht ein Mensch sowas? Gibt es das wirklich? Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an!
Alles in allem eines meiner Highlights 2019! Ein wirklich toller Thriller der anderen Art. Ich hoffe, dass wir bald noch mehr von Romy Hausmann hören werden.