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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2023

Hamburg-Krimi mit speziellem Humor und Längen

Der Bojenmann
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Viel Lob von Literatur-Ikonen (Klaus-Peter Wolf und Frank Schätzing) und ein ebenso verlockendes Cover versprechen großen Krimi-Spaß. Leider kann das Buch dann für mich die Vorschusslorbeeren nicht ganz ...

Viel Lob von Literatur-Ikonen (Klaus-Peter Wolf und Frank Schätzing) und ein ebenso verlockendes Cover versprechen großen Krimi-Spaß. Leider kann das Buch dann für mich die Vorschusslorbeeren nicht ganz erfüllen. Das neue Autorenduo Kester Schlenz und Jan Jepsen hat viele gute Ideen, will aber - gefühlt - an einigen Stellen einfach zu viel. Zu viel Ironie, zu viel Schrulligkeit, zu viel Lokalkolorit, zu viel Überzeichnung der Figuren usw. Dazu ein für meinen Geschmack spezieller Humor, der nicht ganz meinen Nerv trifft.
Schlenz/Jepsen haben Lust an Kleinigkeiten und Ausschmückungen ihrer Sequenzen, überladen damit an vielen Stellen aber Handlungen und Figuren. Dadurch werden Szenen manchmal zu langatmig und verlieren sich in Kleinigkeiten. Weniger wäre da manchmal mehr gewesen. Man hat manchmal den Eindruck, als wollten die Autoren die Originalität ihrer Figuren erzwingen, um eventuellen Vorbildern à la Kluftinger & Co. nachzueifern.
Positiv: eine spannende Idee für einen Fall und die interessante Figur Oke Andersen. Hier nervte mich persönlich der inflationär verwendete Spitzname "La Lotse". Auch der Schreibstil ist im Grunde flüssig und ansprechend zu lesen. Im Finale hat man dann jedoch den Eindruck, als hätten die Autoren nicht mehr genügend Platz für die Aufklärung, weil schon vorher zu viele Seiten "draufgegangen" sind.
Alles in allem ist der Krimi natürlich Geschmackssache und wird sicher auch seine Fans finden. Meinen Geschmack hat er nicht so richtig getroffen.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Stress auf dem Prüfstand - ein kluger Ratgeber!

Stress positiv nutzen
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Weg mit dem Stress - das ist ein von vielen geäußerter Wunsch. Doch wie geht das? Das Sachbuch "Stress positiv nutzen" beantwortet die Frage ehrlich: gar nicht! Stress lässt sich nicht vermeiden, ganz ...

Weg mit dem Stress - das ist ein von vielen geäußerter Wunsch. Doch wie geht das? Das Sachbuch "Stress positiv nutzen" beantwortet die Frage ehrlich: gar nicht! Stress lässt sich nicht vermeiden, ganz ohne Stress kann der Mensch auch nicht sein. Und das ist laut Hillert auch gar nicht das Ziel.

Stressexperte Andreas Hillert erklärt das Schritt für Schritt und baut sein Buch sehr logisch und strukturiert auf. Er gibt Einblicke in die Geschichte und den aktuellen Stand der Forschung. Er erklärt die Entstehung von Stress im menschlichen Körper sehr fachkundig und anschaulich.

Sprachlich ist das trotz der Komplexität des Themas sehr ansprechend und verständlich. Trotzdem sollte man sich Zeit und Ruhe geben, den Ausführungen von Hillert zu folgen. Und manchmal schadet es auch nicht, das eine oder andere Kapitel noch einmal zu lesen. Doppelt hält besser.

Natürlich kommt auch Hillert nicht an Standard-Antworten zur Stressbewältigung vorbei: bewusstes Atmen, progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training.

Natürlich gibt es nicht den einen Schlüssel zum Erfolg. Und auch dieses Sachbuch lässt nicht alle Probleme automatisch verschwinden. Der erste Schritt zum Erfolg ist es bereits, sich mit dem Buch seiner eigenen Situation zu stellen und seine eigenen Stressquellen und deren Auswirkungen zu reflektieren. Hillert bietet dazu einige sehr spannende und intelligente Strategien, Stress besser zu kanalisieren und an sich selbst zu arbeiten. Kleine Aufgaben, die man freiwillig absolvieren kann, schärfen den Blick auf die eigene Situation.

Das Sachbuch "Stress positiv nutzen" ist auch von der Darstellungsweise sehr ansprechend und "appetitlich" aufgebaut. Kleine "Einschübe" sorgen für Abwechslung. Interessante Grafiken sorgen für Auflockerung und erklären die Themen noch einmal anschaulich.

"Ganz locker auf der Stresswelle surfen" ist vielleicht ein sehr anspruchsvolles Ziel, doch kann dieser Ratgeber auf alle Fälle ein guter Leitfaden mit Lerneffekt sein. Stressexperte Hillert vermittelt sein Wissen auf sympathische Art und ohne erhobenen Zeigefinger. Eine spannende Lektüre mit Aha-Effekt!

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Expertenwissen leichter verständlich!

Wo ist die Mitte des Weltalls?
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Fragen, die man sich manchmal schon in Kindheitstagen gestellt hat, werden in "Wo ist die Mitte des Weltalls?" endlich ausführlich aufgegriffen.
Manchmal schaut man ins Weltall und fragt sich: Wie ist ...

Fragen, die man sich manchmal schon in Kindheitstagen gestellt hat, werden in "Wo ist die Mitte des Weltalls?" endlich ausführlich aufgegriffen.
Manchmal schaut man ins Weltall und fragt sich: Wie ist es da oben in den unendlichen Weiten des Weltalls? Was passiert dort? Gibt es nicht woanders auch Leben? Wie funktioniert das mit der Unendlichkeit?
Daniel Whiteson und Jorge Cham trauen sich an diese komplexen Themen mit Humor und kreativen Cartoons. Leichter geht Wissensvermittlung wahrscheinlich nicht. Dennoch bleibt der "Wissensstoff" anspruchsvoll. Konzentriertes und aufmerksames Lesen ist trotzdem notwendig. Denn die Materie bleibt trotz des flüssigen Schreibstils anspruchsvoll. Manchmal muss man die Fähigkeit besitzen, um die Ecke zu denken.
Die wissenschaftlichen Aufbereitungen sind auf alle Fälle horizonterweiternd und absolut lesenswert. Manchmal geht es schon in die Kategorie "Freak-Wissen".
Die Aufmachung des Buches ist attraktiv. Das Cover weckt die Leselust. Die Cartoons sind erleuchtend und witzig

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Veröffentlicht am 19.03.2023

App-tastisch!

SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! 1: Völlig übergeschnAPPt!
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"Switch you" ist eine großes Lesevergnügen mit topaktuellem Thema für junge Leser. Schon das Cover wird sicher einige Bücher-Muffel endlich mal von ihren Smartphones, Konsolen und PCs weglocken. Dieses ...

"Switch you" ist eine großes Lesevergnügen mit topaktuellem Thema für junge Leser. Schon das Cover wird sicher einige Bücher-Muffel endlich mal von ihren Smartphones, Konsolen und PCs weglocken. Dieses Buch hat auf jeden Fall Suchtpotenzial.
Autor Mario Fesler weiß auf jeden Fall, was junge Leser lesen wollen. "Völlig übergeschnAPPt" trifft absolut den Zeitgeist . Denn bei vielen dreht sich mittlerweile vieles um die Welt der Apps.
Ebenso fesselnd wie das Cover ist die Handlung um den sympathischen Ich-Erzähler Fred. Ohne eine umständliche Einführung erzählt Fesler sofort fesselnd und flott seine Geschichte. Die Handlung ist rasant und humorvoll. Immer wieder sorgen lustige Sprüche für Schmunzler.
Die Charaktere harmonieren wunderbar miteinander und sind stimmig aufeinander abgestimmt. Auch die unterschiedlichen Schriftbilder sorgen für Abwechslung und wecken die Leselust.
Die Illustrationen von Nikolai Renger passen wunderbar dazu, hätten aber gerne auch noch öfter auftauchen dürfen.
Aber auch so bleibt die "Generation Smartphone" sicher am Ball und legt das Buch nicht so schnell aus der Hand.
Genervte Eltern von daddelnden Kindern können aufatmen. Denn weitere lustige Abenteuer sollen in Vorbereitung sein. Fesler zeigt auf alle Fälle, wie es funktioniert: Anstatt die digitale Welt zu verteufeln, macht er sie zum Mittelpunkt seiner Geschichte. Dieses Buch ist auf alle Fälle ein echter Volltreffer!

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Dieser Thriller ist großes Kino!

Fünf Winter
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Dieses Buch ist ganz großes Kino! Tatsächlich ist es fast schon ein cineastisches Gefühl, dass man beim Lesen dieses Werkes bekommt. Dabei ist "Fünf Winter" viel mehr als ein Thriller. Es ist ein besonderer, ...

Dieses Buch ist ganz großes Kino! Tatsächlich ist es fast schon ein cineastisches Gefühl, dass man beim Lesen dieses Werkes bekommt. Dabei ist "Fünf Winter" viel mehr als ein Thriller. Es ist ein besonderer, tiefgehender und literarisch hochwertiger Roman mit einem dramatischen historischen Hintergrund. Der Pazifikkrieg ist in Europa eher ein fernes Kapitel der Zeitgeschichte. Doch mit diesem Werk taucht die Leserschaft intensiv in die Historie ein.
Trotz der Schwere der Zeit und des Themas schreibt Kestrel filigran, wortgewandt und leicht. Der Lesefluss ist von der ersten bis zur letzten Zeile gegeben. Spannend ist, dass das Werk ursprünglich weitaus größer war und dann doch ordentlich gestrafft wurde - auf die meiner Meinung nach richtige Größenordnung!
Obwohl viel Insiderwissen in "Fünf Winter" steckt, gerät man nicht ins Stolpern. Es ist sogar sehr spannend, weiter zu recherchieren und mit diesem Roman neues Wissen zu erhalten.
Obwohl der Kriminalfall der rote Faden des Buches ist, ist es auch ein intelligenter Roman der Zeitgeschichte. Die Figuren sind wunderbar "gezeichnet" und lassen das Werk in den Gedanken lebendig werden - mit Kinofilm-Charakter. Es wäre nicht verwunderlich, wenn dieses Werk nicht bald verfilmt würde.
Hochwertig und stimmig ist auch das Cover des Buches. Es ist perfekt auf das Werk abgestimmt.
"Fünf Winter" ist ein epochales Werk. Es hat einen festen Platz in den Regalen der Weltliteratur verdient.

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