Nett für zwischendurch mit ein paar kleineren Schwächen
Dare to TrustInhalt (Klappentext)
Weil sich in jedem Herzen etwas Gutes verbirgt
Als der New Yorker Geschäftsmann Hayden Millard nach Jahren seiner ehemaligen Mitschülerin Tori Lancaster gegenübersteht, gerät seine ...
Inhalt (Klappentext)
Weil sich in jedem Herzen etwas Gutes verbirgt
Als der New Yorker Geschäftsmann Hayden Millard nach Jahren seiner ehemaligen Mitschülerin Tori Lancaster gegenübersteht, gerät seine Welt augenblicklich ins Wanken. Schließlich war sie es, die ihm das Leben in der Highschool zur Hölle gemacht hat – auch wenn sie ihn anscheinend nicht wiedererkennt! Als Hayden herausfindet, dass Tori dringend einen Job braucht, bietet er ihr eine Stelle als Assistentin bei seinem Plattenlabel Ever Records an - um ihr endlich heimzuzahlen, was sie ihm einst angetan hat! Doch der in sich gekehrte CEO merkt schon bald, dass sein Herz ganz andere Pläne als Rache hat …
Meine Meinung
„Dare to trust“ war mein erstes Buch von April Dawson und ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass ich bei der Leserunde bei der Lesejury dabei sein darf! Ich habe schon einiges Positives gehört und die Leseprobe konnte mich auch schon neugierig machen.
Und dann noch dieses Cover: Es sieht wirklich traumhaft schön aus. Ich liebe die Pastelltöne und es sieht toll aus im Regal.
Am Anfang des Buches befindet sich eine Triggerwarnung zum Thema Mobbing und ich muss sagen, dass ich dadurch relativ hohe Erwartungen an die Verarbeitung des Themas in dem Buch hatte.
Schon im Prolog werden wir mit Haydens Vergangenheit konfrontiert und man erfährt die ersten Details. Er war mir als Protagonist sehr sympathisch und ich habe ihn schnell ins Herz geschlossen. Auch wenn er mittlerweile ein erfolgreicher CEO eines Musiklabels ist und schon lange nicht mehr aussieht, wie der „schwache“ Junge von früher, hat er nicht vergessen, was er im Leben durchmachen musste und kämpft noch immer mit seinen Erinnerungen an die Vergangenheit.
Gleichzeitig hat dies ihn aber auch zu einem wunderbaren Menschen gemacht, der sich um seine Mitmenschen, seien es Freunde, Kollegen oder Mitarbeiter, sorgt und immer Verständnis zeigt für die jeweiligen Lebenssituationen der Anderen. Sein Geld spendet er für viele wohltätige Zwecke und hat sogar selbst Frauenhäuser eröffnet, in denen er persönlich immer wieder nach dem Rechten schaut. Man kann Hayden eigentlich nur lieben.
Ihn und Tori verbindet eine Vergangenheit, denn sie war Teil der Gruppe, die ihm das Leben in Highschool schwer gemacht hat. Damals sah er in ihr nur das verwöhnte und reiche Mädchen und doch hat er sich schon vor Jahren in die für ihn unerreichbare Tori verliebt.
Als er sie nach all der Zeit wieder trifft, möchte Hayden ihr alles heimzahlen. Zu dem Zeitpunkt weiß er nur noch nicht, wie sehr sie sich verändert hat und dass nach dem Tod ihres Vaters nichts mehr von der alten Tori übrig geblieben ist. Sie engagiert sich ehrenamtlich in einer Tierklinik aus, obwohl sie sich selbst schon mit Jobs durchkämpfen muss, um überhaupt ihre Miete bezahlen zu können. Sie ist nett, hilfsbereit, ehrlich und ist sich nicht mehr zu schade, hart zu arbeiten.
Obwohl ich anfangs nicht sicher war, ob ich so leicht über ihre Rolle in Haydens Vergangenheit hinwegsehen könnte, war das letztlich doch ziemlich der Fall, da sich wirklich vom Grund auf zu einem besseren Menschen entwickelt hat.
So kommt es also, dass Hayden seine Pläne recht schnell aufgibt, als er ihr neues Ich näher kennenlernt und er beginnt sogar, Gefühle für Tori zu entwickeln. Das einzige Problem: Sie scheint sich nicht mehr an ihn zu erinnern und so weiß sie nicht, dass vor ihr der Junge steht, der noch immer mit den Geschehnissen zu kämpfen hat, die er dank ihr und ihrer Freunde erfahren hat.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich nicht zu schnell und auch wenn man beim Klappentext vielleicht den Kopf schütteln könnte, konnte ich gut nachvollziehen wieso die beiden sich ineinander verliebt haben. Wie wahrscheinlich schon herauszulesen war, hat besonders Hayden es mir angetan, aber auch Tori mochte ich ganz gerne. Vor allem am Anfang habe bei den beiden mitgefiebert und darauf gewartet, dass einer von beiden endlich den ersten Schritt macht.
Ich muss zugeben, an einigen Stellen fand ich die Konversationen etwas hölzern, weil es teilweise mehr nach einem Interview klang als nach einem Gespräch über ihr Leben, aber letztlich gab es auch viele Situationen, die authentischer wirkten.
Was mich leider gestört hat, war jedoch die Wendung, die das Buch genommen hat. Wie man es natürlich erwartet, findet Tori irgendwann heraus wer Hayden ist und dass sie sich eigentlich bereits kennen.
Da hat mich allerdings gewundert, dass sie sich so lange an rein gar nichts erinnert hat. Hayden hat noch zwei Geschwister bzw. Adoptivgeschwiste, Dorian und Quinn, da sie alle drei zusammen adoptiert wurden, und obwohl sie auch diese kennt und ihnen im Laufe der Geschichte wieder über den Weg läuft, hat sie keine Ahnung, dass sie Hayden aus der Schulzeit kennt. Immerhin ist das eigentlich nichts, was man so einfach vergisst, besonders wenn man sich wie Tori an die Geschehnisse an sich nur zu gut erinnert.
Zudem wird es in der Geschichte so umgedreht, als wäre Tori hier das eigentlich Opfer und als wäre Hayden der Böse während er eigentlich mehr als genug Gründe hätte, ihr nicht zu verzeihen bei was sie mitgemacht hat - auch wenn er nicht die ganze Geschichte kennt. Daher fiel es mir dann doch extrem schwer, Empathie für Tori zu empfinden.
Es gab leider nicht so viele Flashbacks und Erinnerungen, weshalb man lange nur ahnen kann, was Hayden wirklich durchgemacht hat. Die, die es gab, waren dabei weitaus schlimmer als ich mir ausgemalt hätte. Nur hätte ich mir auch da noch etwas mehr Tiefe und Emotionen gewünscht, weil das Mobbing doch weniger thematisiert wurde als erhofft.
Fazit
Zwar konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, aber es war nett für zwischendurch. In den Folgebänden der Reihe soll es um die Geschwister von Hayden gehen und da ich sie hier gerne mochte, möchte ich auch noch den anderen Büchern eine Chance geben. Alles in allem hätte ich mir mehr Tiefe und Emotionen, was das Thema Mobbing angeht, gewünscht. Die Liebesgeschichte an sich war schön und auch die Charaktere waren größtenteils sehr sympathisch und liebenswert.
Bewertung
3,5/5☆
Zu guter Letzt möchte ich mich noch einmal bei der Lesejury für die tolle Leserunde und das Rezensionsexemplar bedanken! ♡