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Veröffentlicht am 18.01.2023

Anders, als erwartet

Frankie
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Frank, 14 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Wien. Mit seinem Vater hat er kaum Kontakt. Seine Welt und seine täglichen Rituale geraten durcheinander, als sein Großvater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis ...

Frank, 14 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Wien. Mit seinem Vater hat er kaum Kontakt. Seine Welt und seine täglichen Rituale geraten durcheinander, als sein Großvater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Ein herrischer, gewaltbereiter und gelegentlich fürsorglicher Mann, der Frank zu dessen Ärger mit Frankie (mit „ä“) anspricht. Frank ist gleichermaßen fasziniert und abgestoßen von ihm und schließt sich seinem Großvater an, bis es zu einem Showdown kommt.
Es geht um eine Generationengeschichte, um die Anziehungskraft, die Böses ausüben kann – besonders, wenn ein junger Mensch damit konfrontiert wird und er mit keinem anderen Menschen so richtig über diese Faszination, und was das mit ihm macht, sprechen kann. Frank macht viel mit sich selbst aus. Als ausgesprochene Road-Novel, wie angepriesen, würde ich den Roman nicht beschreiben. Einige Elemente sind zwar eindeutig vorhanden, aber dazu ist die gemeinsame Fahrt zu kurz und es fehlt an weiteren Handlungssträngen. Eher könnte es ein Auftakt zu einer Road-Novel werden.
Das Buch wird aus der Sicht von Frank erzählt und ich hatte den Eindruck, dass Frank dies irgendwann als Teil seiner Lebensgeschichte, seiner Memoiren, aufschrieb. Nur wann er alles niedergeschrieben haben soll, das bleibt letztendlich unausgesprochen.
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit der Geschichte und der Sprache warm wurde. Und als ich dann einigermaßen warm geworden war, da war auch die Story schon zu Ende erzählt. Ein Gutes hatte es, denn sonst hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Vieles blieb ungeklärt bei dem offenen Ende. Auf mich wirkte das Buch unfertig, denn am Ende des Romans würde es doch eigentlich erst richtig losgehen mit Franks Leben, so mein Empfinden. Vielleicht habe ich es auch nicht verstanden. Der Roman lässt mich unzufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Der Riesenschupp geht um!

Die Tierpolizei 5. Mach' dich nicht zum Affen!
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Ein neuer Fall für die Tierpolizei! Die vier Freunde werden in den Tierpark gerufen, denn aus den Gehegen verschwinden Tiere, was sich deren Artgenossen nicht erklären können. Als für das Verschwinden ...

Ein neuer Fall für die Tierpolizei! Die vier Freunde werden in den Tierpark gerufen, denn aus den Gehegen verschwinden Tiere, was sich deren Artgenossen nicht erklären können. Als für das Verschwinden verantwortlich wird ein Neuzugang verdächtigt, der Riesenschupp! Aber wer oder was ist der Riesenschupp? Kann der eitle Pfau Mark hier mit Informationen weiterhelfen? Was weiß der Löwe? Alles sehr undurchsichtig und das Ermittler-Quartett muss sich beim Kombinieren anstrengen, um den Fall zu lösen.
Die Autorin Anna Böhm hat hier wieder ein tolles Buch geschrieben, was einfach nur Spaß macht.
Die Geschichte entwickelt sich rasant und bei ihren Nachforschungen lernen die vier Tierdetektive viele andere Zootiere kennen – und die Leserinnen und Leser gleich mit. Mir gefällt auch die unterschiedliche Charakterisierung der tierischen Ermittler gut, jeder mit seinen individuellen Stärken und Schwächen, die einen auch zum Schmunzeln bringen. Zu viert sind sie als Team unschlagbar! Perfekt ergänzt wird die Handlung durch die tollen Illustrationen von Ramona Wultschner, ein zusätzliches Highlight beim Lesen. Die Mimik der Tiere ist jeweils ausgezeichnet getroffen, allein, wenn sich der Teddyhamster Jack aufregt oder alle zusammen aneinander gekuschelt einschlafen. Dazu ist auch die Gestaltung des Buches gelungen, optisch wie auch haptisch, das Absperrband kann man regelrecht fühlen. Der Text hat eine angenehme Schriftgröße, der etwas weitere Zeilenabstand und die kurzen Kapitel machen es Kindern einfacher beim Lesen und beim Dranbleiben am Buch. Am Ende animiert auch noch eine kleine Zeichenanleitung zum Malen, schöne Idee. Und der nächste Fall wartet schon, denn die Brieftaubenpost ist schon da!
Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Wunderbare Fortsetzung eines Ausflugs ins Perigord

Kalte Blüten
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Marie Mercier hat beschlossen, im Perigord zu bleiben und übernimmt im zweiten Band der Serie die Leitung des regionalen Kommissariats. Neben den schon bekannten und lieb gewonnenen Protagonisten lernen ...

Marie Mercier hat beschlossen, im Perigord zu bleiben und übernimmt im zweiten Band der Serie die Leitung des regionalen Kommissariats. Neben den schon bekannten und lieb gewonnenen Protagonisten lernen wir Maries neuen Kollegen Richard Martin kennen, den sie auch bald zu schätzen weiß. Der Fall um ein gefundenes Skelett, welches schon 10 Jahre verscharrt liegt, gibt Rätsel auf. Ein Familiengeheimnis, welches eine kriminalistische Herausforderung darstellt.
Wer an der Entwicklung der Figuren interessiert ist, ist gut beraten zuerst den ersten Band zu lesen. Der Fall an sich ist abgeschlossen und benötigt keine Vorkenntnisse.
Wieder ein gut zu lesender Roman von Julie Dubois mit Protagonisten, die Spaß machen. Gut beschriebene Charaktere mit ihren unterschiedlichen Facetten, die schöne Landschaft und die im Buch eingefangene Atmosphäre machen den Charme des Buches aus. Kein blutrünstiger Krimi, keine Gewaltszenen, das macht den Krimi auch aus und angenehm lesenswert. Gewürzt mit einer Prise Humor, der leibliche Genuss kommt auch nicht zu kurz. Mach Appetit auf mehr! Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Krimi mit Lokalkolorit, der Appetit macht

Trüffelgold
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Marie Mercier nimmt eine Auszeit von ihrem Job als Kommissarin in Paris und zieht ins Perigord, auf den Hof ihrer verstorbenen Großmutter. Wie sollte es anders sein, ein Mord passiert. Marie kann nicht ...

Marie Mercier nimmt eine Auszeit von ihrem Job als Kommissarin in Paris und zieht ins Perigord, auf den Hof ihrer verstorbenen Großmutter. Wie sollte es anders sein, ein Mord passiert. Marie kann nicht vom Ermitteln ablassen und kommt dem eigentlich ganz netten Kommissar Michel Leblanc in die Quere. Von ihrer Großtante Leonie, die nebenan wohnt, wird sie herzlich bekocht und unterstützt.

Mir hat der Schreibstil von Julie Dubois gut gefallen, das Buch liest sich einfach so weg und ist die ideale Urlaubslektüre. Die Charaktere wurden mit Herz ausgearbeitet und neben dem Kriminalfall erfährt man einiges über kulinarische Genüsse und die Region selbst. Gleichermaßen wird man kriminalistisch unterhalten und verfolgt amüsiert die Diskussionen zwischen Marie und Michel, wenn es um den Fall geht. Ein spannender und unterhaltsamer Ausflug in eine wunderbare französische Region, der Lust auf Fortsetzungen macht.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Ausflug in das 17. Jahrhundert mit einer Prise Krimi aus unserer Zeit

Das Geheimnis der klingenden Messer
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Buchhändlerin Inga wird in der Eifel Zeugin eines Mordes, der während der traditionellen Verbrennung von Stroh am ersten Fastensonntag spektakulär in Szene gesetzt wird. Bei den Ermittlungen begegnet sie ...

Buchhändlerin Inga wird in der Eifel Zeugin eines Mordes, der während der traditionellen Verbrennung von Stroh am ersten Fastensonntag spektakulär in Szene gesetzt wird. Bei den Ermittlungen begegnet sie dem Polizisten Christopher, den sie von früher kennt. Gemeinsam gehen sie dem Mord auf den Grund, es bleibt auch nicht bei dem einen Mord. Parallel wird Inga immer wieder von Visionen übermannt, die bei ihr wirklichkeitsnahe Erinnerungen an ihr Leben als Hebamme Johanna im 17. Jahrhundert auslösen.
Die Sprache ist ungekünstelt und wirkt natürlich, das Buch liest sich sehr flüssig. Erzählt wird dabei in der Ich-Form, wobei wechselweise die Perspektive verschiedener Personen eingenommen wird. An die Wechsel musste ich mich zu Beginn erst gewöhnen und stilistisch hätten die verschiedenen Personen unterscheidbarer angelegt werden können. Hilfreich war dabei der Hinweis in der Kapitelüberschrift, aus Sicht welcher Person gerade erzählt wurde.
Durch den großen Anteil des historischen Erzählstranges gerät der ursprüngliche Kriminalfall etwas ins Hintertreffen. Wobei mir persönlich der geschichtliche Teil in dem Buch am besten gefallen hat. Die Charaktere sind in dem Buch unterschiedlich gut beschrieben. Der Ehemann Max wirkt sehr blass und der sympathische Christopher als Polizist ist in Verhalten und Handlungsweise für mich fern jeder Realität. Inga wurde in der Rolle als Johanna deutlich besser herausgearbeitet, mit ihr konnte man mitfiebern. Ich hatte auch das Gefühl, dass der historische Hintergrund gut recherchiert wurde. Während ich zunächst keinen echten roten Faden im Kriminalfall erkennen konnte, bei dem zudem noch Nebenschauplätze ablenken, ist dies vor Johannas Zeithorizont besser gelungen. Und der rote Faden knüpft sich letztendlich wieder zusammen. Gut gefallen hat mir auch die Aufstellung am Buchende, welche erwähnten Figuren tatsächlich auf realen Personen basierten. Da mir der historische Ausflug gut gefallen und das Buch mich unterhalten hat, vergebe ich 4 Sterne.

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