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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2022

Monumental, wie die Band

Rolling Stones - Alle Songs
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Mit diesem Wälzer ist ein Werk entstanden, welches jeden Fan von den Rolling Stones zufriedenstellen wird. Das ist meine Meinung.
Wie es sich gehört, fängt das Buch mit der Geburtsstunde der Band an und ...

Mit diesem Wälzer ist ein Werk entstanden, welches jeden Fan von den Rolling Stones zufriedenstellen wird. Das ist meine Meinung.
Wie es sich gehört, fängt das Buch mit der Geburtsstunde der Band an und ist weiter chronologisch bis 2020 aufsteigend aufgebaut. Die Alben und jeder Song mit Vorgeschichte und interessanten Informationen zur Aufnahme selbst werden vorgestellt. Und das ist jede Menge, war die Band doch überaus produktiv. Gut gefallen haben mir auch die eingestreuten Portraits von anderen Künstlern, die mit den Stones eng verbunden waren, eine davon ist Marianne Faithful, über die als Jaggers Muse berichtet wird. Das Buch ist mit einem Glossar und einem Register ausgestattet. Eine Übersicht der der Portraits fehlt leider, dies hätte ich als hilfreich empfunden.
Mit zahlreichen farbigen und schwarzweißen Fotos ausgestattet, bietet das Buch einen interessanten, kompletten Überblick über das Wirken der Band. Unter den Bildern sind auch viele, eher unbekannte, zu finden, die das Fan-Herz höherschlagen lassen.
Es ist kein Buch zum „von vorne bis hinten“ Durchlesen, dafür wurde es wohl auch nicht konzipiert. Ein Buch zum Schmökern, zum Reinlesen für zwischendurch, zum gezielt nach Songs Suchen, zu denen man etwas erfahren möchte. Ein Buch, welches man immer wieder in die Hand nehmen wird. Leider fehlen (aus lizenzrechtlichen Gründen) die Songtexte, aber die findet man auch woanders, wenn man den Text nicht schon sowieso auswendig kennt (zumindest von den Lieblingssongs).
Meine Empfehlung: legt Euch das Buch zu, es wird nicht im Schrank stehen bleiben!

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Erinnerungen sind wertvoll

Das Glashaus-Geheimnis
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Rosalie zieht mit ihren Eltern in das von ihrer Großtante geerbte Haus um. Viele Erinnerungen sind mit Tante Adele und dem Haus verbunden. Rosalie findet eine versteckte rätselhafte Nachricht, die Adele ...

Rosalie zieht mit ihren Eltern in das von ihrer Großtante geerbte Haus um. Viele Erinnerungen sind mit Tante Adele und dem Haus verbunden. Rosalie findet eine versteckte rätselhafte Nachricht, die Adele ihr hinterlassen hat und damit beginnt ein Abenteuer. Gemeinsam mit ihrem Freund Sami, löst sie ein Rätsel nach dem anderen, um zuletzt mehr über Tante Adele zu erfahren, als sie erwartet hatte. Aber auch andere sind begierig, der Lösung auf die Spur zu kommen.

Das Buch liest sich vom Schreibstil her gut und die von Marie Braner entwickelte Geschichte ist so spannend, dass man das Buch fast nicht aus der Hand legen kann. Kapitellänge und Schriftsatz sind für die angesprochene Altersgruppe gut geeignet. Die Personen, die eine wichtige Rolle spielen, werden zu Beginn bildlich vorgestellt, das gefiel mir. Und auch deren individuelle Charakterisierung in der Geschichte ist geglückt, die Bösen sind auch nicht zu böse: kindgerecht, wie ich finde. Die Illustrationen, die auch von der Autorin stammen, sind gelungen und passend im Buch verstreut. Schon allein das Cover macht Lust, das Buch aus dem Regal zu nehmen. Und wenn man das dann macht, wird man beim Lesen nicht enttäuscht, es wird keine Seite langweilig. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Der Drache im Bild

Weck niemals einen Drachen (Band 1)
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Wer hätte nicht gerne einen Drachen? Und wo bringt man einen Drachen unter? Und Futter braucht er auch, und das nicht zu knapp! Bei einem Schulausflug in das Museum der Wormburg sollen Clemens und Bahira ...

Wer hätte nicht gerne einen Drachen? Und wo bringt man einen Drachen unter? Und Futter braucht er auch, und das nicht zu knapp! Bei einem Schulausflug in das Museum der Wormburg sollen Clemens und Bahira gemeinsam eine Gruppenarbeit erledigen. Dass daraus dann ein Erlebnis wird, welches sie zu echten Freunden zusammenschweißt, hätten sie sich vorher nicht vorstellen können.
Annette Roeder hat ein schönes und phantasievolles Abenteuer ersonnen, in der es um Freundschaft und Zusammenhalt geht, und auch darum, das Richtige zu tun, auch wenn das Loslassen manchmal nicht so einfach ist. Die Geschichte ist humorvoll und spannend geschrieben. Ein Schreibstil, der den Kids gefallen dürfte und dazu ein angenehmer Drucksatz mit kurzen Kapiteln, der es auch Kindern, denen das Lesen noch nicht ganz so leichtfällt, den Zugang zum Buch einfacher macht. Auch optisch ist es wundervoll gestaltet: die Kapitelüberschriften sind eingerahmt in Drachenaugen-Ornamente und im Buch sind hübsche Illustrationen von Max Meinzold, mal größer, mal kleiner, eingestreut. Schon allein das Cover mit dem frechen, sympathischen Drachen im Rahmen ist ein echter Hingucker. Das Buch wirkt wie ein altes Märchenbuch und ist nicht nur optisch, sondern auch haptisch schön gestaltet. Absolut zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Literarisch, biographisch, aber kein Krimi.

Der große Fehler
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Erzählt wird anhand intensiver historischer Recherchen, angereichert mit der dichterischen Freiheit geschuldeten Ergänzungen, das Leben des Andrew Haswell Green: ein Leben, welches auch nicht frei von ...

Erzählt wird anhand intensiver historischer Recherchen, angereichert mit der dichterischen Freiheit geschuldeten Ergänzungen, das Leben des Andrew Haswell Green: ein Leben, welches auch nicht frei von Fehlern, Irrtümern und verpassten Gelegenheiten war. Die Geschichte an und für sich ist hochinteressant, auch das Eintauchen in das historische New York und die damalige Gesellschaft. Man erhält einen guten Eindruck von der damaligen Zeit und den Lebensumständen. Der Roman weist viele sozialkritische Elemente auf, geht dabei jedoch nicht sehr in die Tiefe. Es reicht aus, um das soziale Anliegen des Andrew Green deutlich werden zu lassen, seine recht einfache Herkunft und eine schwierige Kindheit haben ihn geprägt.

Jonathan Lees Schreibstil ist anspruchsvoll und komplex, sehr erzählerisch, leider wenig lebendig. Die Erzählung wechselt zwischen der Biographie von Green und dem Geschehen ab dem Mordfall Green. Auf das Buch hatte ich mich sehr gefreut, das erste Drittel hat mir gut gefallen, beim zweiten Drittel fing ich an zu ermüden und zum Ende hin habe ich mich nur noch durchgekämpft. Zu viele langatmige Passagen, die um die eigentliche Handlung herum gestrickt waren. Das Covermotiv, der Elefant, taucht immerhin in einer Nebengeschichte tatsächlich auf, wobei er wohl eher als Symbol für groß zu sehen ist (interessant die Gestaltung des Motivs mit dem NY-Stadtplan auf Zeitungspapier). Ich hatte auch gehofft, mehr über die Arbeit und die Verdienste von Andrew für New York und sein Lebenswerk zu erfahren.

Das Buch schien mit der Distanz eines Historikers geschrieben zu sein, die ein Einfühlen in die Protagonisten schwer macht. Die Auflösung des Mordfalls war nicht überraschend und der Anteil an Ermittlungsarbeit war bezogen auf den Umfang des Romans nur gering. Das Interview mit dem Autor am Ende des Romans kann man ruhig zuerst lesen, ohne dass vom Buchinhalt zu viel verraten wird. Insgesamt wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Wie Menschen ihre Identität verlieren können

Der böse Hirte
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Auf der Suche nach zwei vermissten jungen Männern landet Colter Shaw im zweiten Band der Reihe bei einer sektengleichen Organisation, die vorgibt, bei der Trauerbewältigung zur Selbsthilfe anzuleiten. ...

Auf der Suche nach zwei vermissten jungen Männern landet Colter Shaw im zweiten Band der Reihe bei einer sektengleichen Organisation, die vorgibt, bei der Trauerbewältigung zur Selbsthilfe anzuleiten. Was sich innerhalb dieser Gruppe abspielt, wird von Jeffery Deaver spannend erzählt. Auch wenn ich länger nichts von Deaver gelesen habe, war ich schnell wieder mit seinem Schreibstil (der mir gefällt) vertraut und bin gut in das Buch reingekommen. Dass ich den ersten Band dieser Reihe nicht kannte, hat keine Rolle gespielt.
Der Hauptprotagonist Colter Shaw wurde von Deaver sympathisch angelegt, sein Umgang mit den Klienten ist respektvoll. Im Gegensatz zu dem Prämienjäger Dalton Crowe, der als Konkurrent, ein echter Fiesling ist – aber nichts gegen die handelnden Personen, die in der Sekte auftreten. Ich finde die Charaktere gut getroffen. Beim Lesen fliegen die Seiten nur so dahin, ein Buch, an dem man dranbleiben will. Ein besonderes Stilmittel des Autors, in einigen Passagen das Geschehen erst zu erzählen, und dann abermals aus der Sicht von Colter Shaw mit detaillierten Einzelheiten erneut zu schildern, ermöglicht es dem Handlungsablauf eine neue Bedeutung und Richtung zu geben. Das hat mir sehr gut gefallen.
Zum Ende hin macht uns Jeffery Deaver noch Appetit auf den Folgeband, denn die Geschichte rund um seinen Vater ist noch nicht auserzählt. Empfehlenswerte Lektüre.

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