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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2021

Bausünden im engsten Sinne

Stummes Opfer: Thriller
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Wieder entführt uns Catherine Shepherd in das mittelalterliche und parallel in das heutige Zons.

Ich habe schon einige Zons-Krimis gelesen und dieser hat erneut meine Erwartungen erfüllt.

Während es ...

Wieder entführt uns Catherine Shepherd in das mittelalterliche und parallel in das heutige Zons.

Ich habe schon einige Zons-Krimis gelesen und dieser hat erneut meine Erwartungen erfüllt.

Während es im Heute Probleme beim Bau eines Archivs gibt, so kommt es 500 Jahre früher immer wieder zu Einstürzen der Kirchenmauer. Sowohl damals als auch heute passieren unerklärliche Morde und Bastian Mühlenberg und Oliver Bergmann haben alle Hände voll zu tun, die Untaten in jeweils ihrer Zeit aufzuklären. Ein grausliches Ritual spielt dabei eine entscheidende Rolle, welches, das sei hier nicht verraten. Die wirren Geister, die diese Schandtaten vollbringen, sind nicht gleich erkennbar. Das Buch liest sehr gut, einfach so weg, ohne dass es an Spannung verliert. Mir hat die Lektüre Spaß gemacht – empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Ein unvergesslicher Sommer am Plattensee

Sonne im Glas
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Gerd Pechstein schildert in diesem Roman die Erlebnisse des 19jährigen Peter, der zum ersten Mal in seinem Leben nach Ungarn, an den Balaton, fährt und dort zwei erlebnisreiche Wochen mit seiner Brieffreundin ...

Gerd Pechstein schildert in diesem Roman die Erlebnisse des 19jährigen Peter, der zum ersten Mal in seinem Leben nach Ungarn, an den Balaton, fährt und dort zwei erlebnisreiche Wochen mit seiner Brieffreundin Maria und deren Familie verbringt. Anfang der 60iger Jahre war es für die damaligen DDR-Bürger etwas Besonderes, ausreisen zu dürfen und schon alleine die Fahrt mit der Bahn war lang und kompliziert. Peter lernt nicht nur viele Menschen kennen, er erfährt auch einiges über die kulturellen Unterschiede, über fremde Essgewohnheiten und verschiedenartige Lebensentwürfe. Eingerahmt wird die Geschichte von der Planung des nunmehr Rentners Peter und seiner Frau, die langjährigen Freunde am Balaton zu besuchen. So werden bei ihm die Erinnerungen an seine erste Reise wach.

Der Roman zeigt unverkennbar autobiographische Züge und der Schreibstil wirkt auf mich, als wenn die Erinnerungen an die Reise für die Familie festgehalten würden. Vielen Schilderungen und Beschreibungen würden dabei etwas mehr Lebendigkeit guttun, es gelingt mir auch nicht immer, mir die Orte der Handlung bildlich vorzustellen. Es entsteht eine gewisse Distanz zum Leser, der Leser wird stellenweise nicht so richtig mitgenommen auf die Reise.

Was das Buch für mich auch interessant machte, war das Wieder-Bewusstwerden, wie schwierig Lebensumstände für DDR-Bürger sein konnten. Auch wenn Zweige meiner eigenen Familie noch heute in Thüringen und in der Ostseeregion leben und wir „damals“ aus dem Westen viele Weihnachtspäckchen gepackt haben, gerät dies leicht in Vergessenheit. Den Wert von Zigaretten oder Seidenstrümpfen als Tauschartikel kann man heute kaum noch ermessen.

Wichtigste Botschaft des Buches für mich war jedoch der Wert der Freundschaft. Eine Freundschaft, die Jahrzehnte hält und die auch auf die nachfolgenden Generationen wirkt, ist etwas Besonderes und umso schöner, wenn sie gepflegt wird. Und hierbei spürt man die Sonne sowohl im Glas als auch im Herzen. Und das macht das Lesen lohnend.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Spannend bis zum Schluss

Sommernacht
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Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt, so dass ich die ersten 378 Seiten „in einem Rutsch“ durchgelesen habe, ist mir lange nicht mehr passiert.
Eine prominente Hochzeit auf einer einsamen irischen ...

Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt, so dass ich die ersten 378 Seiten „in einem Rutsch“ durchgelesen habe, ist mir lange nicht mehr passiert.
Eine prominente Hochzeit auf einer einsamen irischen Insel, düstere Gewitterstimmung, mit der Insel selbst werden alte, teils unheimliche Geschichten verbunden. Geschildert wird wechselweise aus der Sicht der wichtigsten Protagonisten, Hochzeitsplanerin, Braut, Halbschwester der Braut, Trauzeuge des Bräutigams, Ehefrau des bestens Freundes der Braut - überwiegend im Rückblick auf den Vortag. Und dazu im Erzählstil die Handlung der Gegenwart, des Tages der Trauung. Man erfährt darüber viel zu den Verbindungen der Menschen untereinander, der gemeinsam verbrachten Lebensabschnitte. Man spürt die tief vergrabenen Geheimnisse, die sich nicht gleich offenbaren und die verborgenen Spannungen untereinander.
Durch diesen Schreibstil bleibt die Spannung durchweg auf hohem Niveau. Kein Moment der Geschichte ist vorhersehbar und das Ende bleibt offen und überrascht schließlich. Ich habe lange keinen so interessant komponierten Thriller mehr gelesen. Mein Fazit: unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Nimmt einen mit in ein junges Leben

Hard Land
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Das Buch hat mich von der ersten Seite an berührt. Die Gedanken und Erfahrungen eines Heranwachsenden nehmen einen mit und lassen die eine oder andere eigene Erinnerung mit Höhen und Tiefen wieder aufsteigen. ...

Das Buch hat mich von der ersten Seite an berührt. Die Gedanken und Erfahrungen eines Heranwachsenden nehmen einen mit und lassen die eine oder andere eigene Erinnerung mit Höhen und Tiefen wieder aufsteigen. Seite für Seite liest sich einfach weg. Die Erzählung handelt von Beginn und Ende, von Freundschaft und Verlust. Emotionen kochen in den Protagonisten hoch und lassen den Leser auch nicht kalt. Klare Leseempfehlung!

Der Roman spielt in Missouri, im Jahr 1985 und erzählt von einem wichtigen Jahr - vielleicht dem wichtigsten Jahr überhaupt - im Leben von Sam. Während seine ältere Schwester Jean an der Westküste lebt, wohnt Sam mit seinen Eltern in der Kleinstadt Grady. Sams Mutter, eine außergewöhnliche Frau, ist schwer krank, das lastet auf der ganzen Familie und Sam versucht es zu verdrängen. Als in sich gekehrter Einzelgänger mit wenig Selbstbewusstsein und geheimen Ängsten fällt es ihm schwer, Freunde zu finden. Im örtlichen Kino lernt er dann 3 ältere Mitschüler kennen, mit denen er den Sommer verbringt. Besondere Freundschaften entstehen, intensiv gelebte Momente verbinden die vier jungen Leute. So wie der Beginn der Freundschaften, ist auch deren mögliches Ende schon absehbar, da die Älteren aufs College gehen werden und Sam noch zwei weitere Jahre zur Schule gehen wird. Jeder in dieser Gruppe hat zudem seine eigene Geschichte. Zu Kirstie, der einzigen jungen Frau in der Gruppe, entwickelt Sam eine besondere Zuneigung. Diese wird auch erwidert, aber nicht so, wie es ein Junge auf der Schwelle zum Mann erhofft. Sam feiert seinen 16. Geburtstag mit seinen Freunden, am nächsten Tag stirbt seine Mutter…

Für Sam endet in diesem Jahr die Kindheit, er entdeckt sich und auch seine Familie neu. Andere Blickwinkel erschließen sich ihm und er lernt auch seinen Vater besser zu verstehen. Nicht nur die Menschen selbst oder die Sicht auf den einzelnen Menschen verändert sich. Auch die Kleinstadt ist Veränderungen unterworfen. Alles ist vergänglich, die Jugend erlebt man nur einmal. Erinnerungen bleiben.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Solider Krimi mit ausbaufähigem Potential für Folgeromane

Nordwesttod
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Der Krimi fängt dramatisch an, ein Toter und ein im Sterben liegendes Kind werden auf der Landstraße gefunden. Zum Team stößt ein neuer Ermittler, der sein persönliches Päckchen mit sich herumträgt und ...

Der Krimi fängt dramatisch an, ein Toter und ein im Sterben liegendes Kind werden auf der Landstraße gefunden. Zum Team stößt ein neuer Ermittler, der sein persönliches Päckchen mit sich herumträgt und auf einen Neuanfang hofft. Einige Konflikte sind zu erwarten und ob der "Neue" mit sich ins Reine kommt, ist ein interessanter Punkt in dem Krimi. Dazu kommt eine Ermittlerin vom LKA, gleichermaßen mit Problemen behaftet.
Erzählerisch fühlte ich mich zunächst eher an einen Roman erinnert, gerade in der ersten Hälfte werden die Protagonisten vorgestellt, die Beziehungen entwickelt und ihre Charaktere gezeichnet, allerdings teils auch mit einigen Klischees behaftet. Als Auftakt zu einer neuen Krimireihe passt jedoch alles insgesamt gut und mich persönlich hat es auch nicht gestört. Mit dem Schreib- und Erzählstil konnte ich mich ganz gut anfreunden. Anna und Hendrik als neues Ermittlerduo starten vielversprechend und lassen auf einige gute Folgeromane hoffen, die dann ruhig auch noch einen höheren Spannungsbogen haben dürfen.
Der Fall selbst spielt im Umfeld von Ökoaktivisten und beginnt mit einer Vermisstenmeldung, der auch umgehend nachgegangen wird, das Ganze geschickt verwoben mit dem Anfangsplot.
Und natürlich spielt auch der Ort der Handlung eine große Rolle, die Nordseeküste ist immer einen Krimi wert …

Fazit: kein ungewöhnlicher Krimi, durchaus lesenswert.

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