Campinos Familiengeschichte
Hope StreetEs sollte ein Buch über Fußball und den Liverpool FC werden, ist dann aber doch eine Autobiographie geworden. Campino berichtet so ausführlich aus seinem eigenen Leben und der eigenen Familiengeschichte ...
Es sollte ein Buch über Fußball und den Liverpool FC werden, ist dann aber doch eine Autobiographie geworden. Campino berichtet so ausführlich aus seinem eigenen Leben und der eigenen Familiengeschichte wie nie zuvor. Als Leser erfährt man viel über die Geschichte der Familie Frege, etwas weniger über den Campino von heute. Die Familiengeschichte fand ich sehr interessant, aber es wirkt fast so, als würde Campino sich dahinter verstecken, um wenig über sein erwachsenes Ich preisgeben zu müssen. Über Die Toten Hosen erfährt man ebenfalls wenig – im Mittelpunkt steht Campinos Leben vor und neben der Band. Eine interessante, persönliche Ergänzung zur autorisierten Band-Biographie von Philipp Oehmke aus dem Jahr 2014. Philipp Oehmke war dann auch an "Hope Street" beteiligt. Ob nun als Lektor (Campino, S. 213) oder doch eher als Co-Autor sei mal dahin gestellt – auch warum er im Impressum nicht genannt ist (It's such a shame!). In jedem Fall liest sich das Buch gut und flüssig.
Die Liebe zum Liverpool FC zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Campino und somit auch durch dieses Buch. Diese Liebe mit Höhen und Tiefen, Aufregung beim Wiedersehen mag den einen oder die andere an die Liebe zu den eigenen Lieblingsbands erinnern – eine interessante Parallele.
Ein Buch vor allem für alle Hosen-Fans, die mehr über Campino und seinen Hintergrund wissen möchten. Ob es auch für Leser, die das Buch aus Fußball-Interesse zur Hand nehmen, mit Gewinn zu lesen ist, kann ich schwer beurteilen. Ich denke, eine Grundsympathie für Campino sollte dabei aber vorhanden sein. Dazu am besten ein leckerer Tee mit blumigem Namen: Düsseldorfer Schlosstürmchen oder Göttinger Kräutergarten vielleicht