Schwierig
I’m a FanDie namenlose Protagonistin in "I'm a Fan" macht es einem beim Lesen schwer bis unmöglich, echte Sympathie für sie zu entwickeln. Das liegt vermutlich an ihrer Ehrlichket - dass die Beziehung zu "dem Mann, ...
Die namenlose Protagonistin in "I'm a Fan" macht es einem beim Lesen schwer bis unmöglich, echte Sympathie für sie zu entwickeln. Das liegt vermutlich an ihrer Ehrlichket - dass die Beziehung zu "dem Mann, mit dem [sie] zusammen sein will" nicht gut für sie ist, gesteht sie sich selbst und den Lesenden gegenüber ehrlich ein. Dieser Mann führt nämlich Beziehungen zu mehreren Frauen gleichzeitig. Trotzdem kommt sie nicht weg von ihm, richtet sich nach ihm, riskiert ihre Beziehung und Karriere. Das "Fan" aus dem Titel trifft es gut - Partnerin oder auch nur Geliebte ist sie jedenfalls nicht. Stattdessen ist die Protagonistin auch noch besessen von der Partnerin des Mannes, stalkt sie sogar. Das alles ist also definitiv anderes als in anderen Geschichten mit kaputten Beziehungen, die sich meist mit der Erkenntnis der Misere beschäftigen, und es ist ganz schön tragisch, ohne dass es im Buch zu düster wird. Trotzdem ist es schwer bis unmöglich echtes Verständnis oder Sympathie für die Protagonistin zu entwickeln. Die Zeitsprünge im Buch und die Ereignislosigkeit der Handlung machten das Buch für mich zudem zu einer etwas zähen Lektüre. In Nebenschauplätzen geht es dann noch um Rassismus, Klassisismus, fehlende Gleichberechtigung.
Es war für mich definitiv mal etwas anderes und dadurch durchaus interessant, aber richtig überzeugt hat mich das Buch leider nicht.