Money makes the world go round
3000 Yen fürs Glück"3000 Yen fürs Glück" von Hika Harada ist weniger heiter als das Cover vermuten lässt. Der Roman hält dafür aber ein, was Untertitel und Klappentext versprechen: eine Familiengeschichte, in der Geld der ...
"3000 Yen fürs Glück" von Hika Harada ist weniger heiter als das Cover vermuten lässt. Der Roman hält dafür aber ein, was Untertitel und Klappentext versprechen: eine Familiengeschichte, in der Geld der rote Faden ist. Das war für mich teilweise schon an der Grenze zu zu monothematisch, weswegen man das Buch auch nur lesen sollte, wenn man sich zumindest ein wenig für haushalten und finanzielle Absicherung interessiert, sonst wird man das Buch vermutlich bald frustriert aus der Hand legen.
Es startet mit eher oberflächlichen Charakteren und sprachlich und inhaltlich ziemlich nüchtern mit Spartipps, die man auch schon woanders gelesen hat. Die beiden Töchter in den Zwanzigern, mit denen man in das Buch einsteigt, fand ich charakterlich oberflächlich und unsympathisch. Interessanter wird es dann aber mit der Großmutter, dem (ich sag mal) Nachbarn und der Mutter der Familie. Diese waren (teilweise) sympathischer und in jedem Fall aber interessantere Charaktere. Alle handelnden Personen gehen unterschiedlich mit dem Thema Geld um, was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass sie aus unterschiedlichen Generationen stammen, die wirtschaftlich und gesellschaftlich anders konditioniert wurden. Gemeinsam ist ihnen aber ein eher sorgenvoller Blick in die Zukunft und die eigene finanzielle Absicherung. Man kann das Buch deshalb auch als Abgesang auf die Mittelschicht lesen, die auch in Japan zu kämpfen hat.
Das Buch schafft es nicht immer, selbst über den beschriebenen Oberflächlichkeiten zu stehen, und als deutsche Leserin fand ich es auch nicht wirklich innovativ, aber dennoch hat die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Positionen durchaus etwas interessantes und lesenswertes.