Wer hat Angst vor der 13?
DreizehnfurchtMomme leidet an einer Angst vor der Zahl 13 und hat im Laufe seines noch jungen Lebens einige Ticks in Bezug auf seine Ängste entwickelt. Dies führte auch dazu, dass er nun abgebrannt, ohne Job und Perspektive, ...
Momme leidet an einer Angst vor der Zahl 13 und hat im Laufe seines noch jungen Lebens einige Ticks in Bezug auf seine Ängste entwickelt. Dies führte auch dazu, dass er nun abgebrannt, ohne Job und Perspektive, in Berlin auf die Zwangsräumung seiner Wohnung wartet. Nur das Angebot der seltsam analogen Schwanstein GmbH als Haussitter zu arbeiten, scheint seine einzige Rettung zu sein.
Das ehemalige Hotel, auf das er aufpassen muss, verfügt sogar offiziell über kein Zimmer Nummer 13 … doch auch das soll sich ändern und Momme wird nicht nur mit Zimmer 13 konfrontiert, sondern mit einem Parallelen Welt, in der es 13. Ziffern auf den Uhren gibt.
Wir und Momme leben in der Zwölfwelt, in der Fortschritt und Technologie zu unserem Alltag gehört, während die Dreizehnwelt den Stillstand feiert, ohne Strom, ohne Gleichberechtigung, ohne Medizin. Diese neuen Dinge werden verteufelt.
Mommes Ängste und Ticks werden sehr gut in dem Buch beschrieben und als Leser kann man sich in ihn hineinversetzen.
Doch auch die Idee dieses rückständigen, parallelen Berlins gefiel mir sehr gut. Der Spruch: „Früher war alles besser.“, was nicht immer der Wahrheit entspricht, nimmt hier eine tragische Dimension an. Früher starb man an Krankheiten, die heute kein Thema mehr sind. Viele Regeln waren steif und ungerecht. Arbeit sehr viel erschwertet. Doch auch unsere Zeit hat seine Laster, mit der Schnelllebigkeit, den Überkonsum von Medien usw.
Das Buch hatte einige Längen, aber im Großen und Ganzen hat es mich schon gut unterhalten.