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Veröffentlicht am 01.05.2021

Spannend geht es los...

Lerne zu leiden
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„Lerne zu leiden“ war mein erstes Buch von Martin Krist, definitiv nicht mein letztes, denn die geschickte Art, wie der Autor durch sein Buch führt, der unkomplizierte aber nicht eintönige Schreibstil, ...

„Lerne zu leiden“ war mein erstes Buch von Martin Krist, definitiv nicht mein letztes, denn die geschickte Art, wie der Autor durch sein Buch führt, der unkomplizierte aber nicht eintönige Schreibstil, die mitschwingenden Vorahnungen, die Martin bei seinen Lesern weckt, konnten mich begeistern.

Hier handelt es sich um den ersten Band aus der Thriller Reihe “Die Akademie des Todes“, ein Gemeinschaftsprojekt mit Emely Dark und Timo Leibig.


Die komplexe und vielschichtige Story wird sowohl aus Isas wie auch aus der Sicht des Ermittlers Maximilian Sydow erzählt, anfänglich scheint es, als handelt es sich um zwei komplett unterschiedliche Stränge – doch im Verlauf führt der grausame Tod mehrerer Menschen beide zusammen. Gleich zu Beginn wurde ich überrascht, wenn nicht sogar bildreich erschüttert und auch wenn es auf den 230 Seiten öfter oberflächlich zu geht, nimmt weder Spannung noch das Interesse ab. Martin legt Spuren, führt Ermittler und Leser an der Nase rum. Im Fall gibt es einige Ungereimtheiten, die nicht nur Max und seine Kollegin Catja Preußer stutzen und zweifeln lassen, misstrauen in den eigenen Reihen schüren.


Einige Reaktionen, gerade von Isa, fand ich nicht nachvollziehbar, dennoch sind die persönlichen Beziehungen zwischen den Charakteren interessant. Öfter wirft das Verhalten einzelner Fragen auf, die sich im Verlauf überraschend beantworten und zum Verständnis beitragen. Obwohl Martin Krist seinen Protagonisten eine eigene Geschichte verleiht, wird diese nicht unnötig ausgebreitet, er lässt ein vages, ausreichendes Bild entstehen, das neugierig macht. Der Autor fängt die jeweilige Atmosphäre gekonnt ein, dies trug dazu bei, dass ich mich authentisch in die verschiedensten Szenarien einfand und von der vorherrschenden Stimmung erdrückt wurde.


In „Lerne zu leiden“ gibt es einige Puzzlestücke, die sich erst zwischen rasanten und ruhigen Zügen finden müssen, die unglaublich scheinen und traurigerweise doch realistisch, lebensecht sind. Spannung, Nervenkitzel und ungeahnte Wendungen treiben die Handlung voran, es gibt keine nichtssagenden Längen, dafür aber ein Ende … dass mich zutiefst getroffen hat und auf Band zwei fiebern lässt.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Sehr empfehlenswert.

Lerne zu hassen
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„Lerne zu hassen“ von Emely Dark
ist der zweite Teil des Gemeinschaftsprojektes „Die Akademie des Todes".

Diese wird unter anderem damit beworben, dass die Bände nicht in der Reihenfolge gelesen werden ...

„Lerne zu hassen“ von Emely Dark
ist der zweite Teil des Gemeinschaftsprojektes „Die Akademie des Todes".

Diese wird unter anderem damit beworben, dass die Bände nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen, was mich nach dem fiesen Cliffhanger von „Lerne zu leiden“ etwas irritierte. Doch nun weiß ich, wieso und finde es unglaublich interessant und innovativ, einfach neu und ungewöhnlich, wie die Thriller Reihe von Martin Krist, Timo Leibig und Emely Dark konzipiert wurde.
Fakt ist: Wenn man einen der Bände gelesen hat, sollte, nein, will man auch die anderen Teile unbedingt entdecken, zusammensetzen. Denn ich bin mir sicher, dass aus allen drein ein großes, stimmiges Bild, ohne Lücken entsteht.


Emely überraschte mich damit, wem sie in ihrem Band eine Stimme verleiht, wer erzählt, denn statt wie erwartet Opfer oder Ermittler lernen wir den Täter kennen, bekommen die schreckliche Situation des Kinder-Spiele-Tobe-Lands aus seiner Sicht geschildert, erfahren etwas über die Hintergründe, entdecken Zusammenhänge und Antworten auf Fragen. Der Titel „Lerne zu hassen“ ist in meinen Augen sehr gut gewählt, denn niemand wird voller Hass und Wut geboren. Auch Alexander Graf nicht, der nicht nur detaillierte Einblicke in seine perfiden Gedanken und Taten gibt, sondern den Leser an zwanghaften inneren Konflikten und seiner Vergangenheit teilhaben lässt.

Ich empfand diesen Band etwas ruhiger und weniger thrillig, konnte den Verlauf dennoch aufmerksam und neugierig folgen, mit dem Wissen aus „Lerne zu leiden“ ist die gesamte Handlung zudem noch nachvollziehbarer.
Ab der Hälfte steigt der Spannungsbogen, die leise Ahnung, was sich hinter der Akademie verbirgt, wird beängstigend und vorstellbar, denn sie ist mehr als nur reine Fiktion.

Überraschende Szenen, Wendungen und erschütternde Wahrheiten, tiefere Einblicke, in die Psyche des Täters, lösen ein gewisses Verstehen aus, und durch einige Aussagen ist ersichtlich, dass Alexander Graf kein gewissenloser Mörder ist.
Hier zeigt sich, dass ein kleiner Fehler das ganze Leben ändern kann, dass ein Gefühl von Überlegenheit immer etwas Trügerisches ist.


Ich muss dringend erfahren, wie Timo Leibig das fehlende, dritte Puzzlestück in das Abbild der „Akademie des Todes“ fügt.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Vorsicht ist Geboten, denn wem kann man noch vertrauen?

Lerne zu fürchten
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„Lerne zu fürchten“ ist der dritte Band um die geheimnisvolle „Akademie des Todes“, die von drei Autoren erschaffen wurde.


Timo Leibig beschäftigt sich mit dem professionellen Diebespaar

Mariella Rossi ...

„Lerne zu fürchten“ ist der dritte Band um die geheimnisvolle „Akademie des Todes“, die von drei Autoren erschaffen wurde.


Timo Leibig beschäftigt sich mit dem professionellen Diebespaar

Mariella Rossi und Dominik Jäger, das auf einer ihrer aufwendig geplanten Raubzüge eine beängstigende Entdeckung macht. Doch statt mit ihrer Beute zu flüchten und das Grauen zu vergessen, riskieren die beiden alles – ihre Sicherheiten und ihr Leben.

Auch wenn das Paar selbst mehr als nur kleine Kavaliersdelikte verübt, sind beide sofort durch Witz, Intelligenz und ein gutes Herz sympathisch, sie wirken authentisch und die Gefühle, die die beiden verbindet, sind spürbar ... echt. Spätestens, wenn ihr Plan, ungesehen hinter das Geheimnis der Villa zu kommen und Fremden zu helfen schiefgeht, alles außer Kontrolle gerät ist die emotionale Bindung nicht zu übersehen.


Timo beschreibt die Handlungsorte vorstellbar, ich streifte mit Nicki durch eine Villa, die den Begriff "Mordshaus" verdient, fieberte mit Mariella vor Anspannung, während ich wartete. "Lerne zu fürchten" war für mich der rasanteste, nervenaufreibendste Band dieses Gemeinschaftsprojektes und hält seinen Spannungsbogen über die gesamten 260 Seiten aufrecht. Ereignisse wurden detailliert, technische Abläufe und Fakten nachvollziehbar, jedoch nicht ausschweifend, geschildert und das Grauen ist allgegenwärtig.

Mehrfach kamen mir Worte wie "Frankenstein" oder "Hannibal Lectar" in den Sinn, das Kopfkino und Entsetzen, die pure Anspannung ließen mich kaum los.


In "Lerne zu fürchten" sehen wir Charaktere und Ereignisse der vorangegangenen Bände aus einem anderen Blickwinkel, Lücken werden gefüllt, Fragen beantwortet. Meiner Meinung nach ist diese Konstruktion sehr gut gelungen.

Neben Nicki und Mariellas Perspektive bringt Timo geschickt weitere ein, die den Horror nochmals anders beleuchten. Gefühle, Action und Hochspannung sind in Kombination mit dem interessanten Verlauf ein Pageturner Garant, dazu kommen bildliche, vorstellbare Szenen, und solche, dessen Andeutungen schon Gänsehaut verursachen.


Vorsicht ist Geboten, denn wem kann man noch vertrauen?

"Die Akademie des Todes" raffiniert, spannend und rasant.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Interessant, grausam und skrupellos.

Blutroter Schatten
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Mit „Blutrote Schatten“ konnte mich Patricia Walter von der ersten bis zur letzten Seite fesseln.


Im Fokus ihres neuen Psychothrillers steht ein aktueller Serienmörder, der sich durch gleichbleibende ...

Mit „Blutrote Schatten“ konnte mich Patricia Walter von der ersten bis zur letzten Seite fesseln.


Im Fokus ihres neuen Psychothrillers steht ein aktueller Serienmörder, der sich durch gleichbleibende Hinweise auf Tom Rhode bezieht: ein erfolgreicher Anwalt, ein liebender Vater, ein verurteilter Mörder, der seit 10 Jahren unter den strengsten Sicherheitsmaßnahmen im Maßregelvollzug sitzt.


Gleich zu Beginn lässt uns die Autorin an der Skrupellosigkeit von Tom teilhaben- schonungslos, detailliert und regelrecht leidenschaftlich werden im weiteren Verlauf blutrünstige Taten geschildert während die Einblicke in die Gedanken der Täter einen kalten Schauer verursachen. Die Hauptprotagonistin ist Sam – die Tochter, das Mädchen, dass ihren Vater hinter Gittern brachte und damit nicht nur ihren geliebten Papa verlor. Sam war echt und authentisch, trotz ihrer verlustreichen, traumatischen Vergangenheit ein herzensguter Mensch, der auf den 400 Seiten mehrfach Mut und Stärke beweist, vor allem durch selbstlose Entscheidungen. Das Leben, die persönlichen Eindrücke und Gedanken der Studentin nahmen mich mit, ich konnte mich in sie, den Zwiespalt, der unweigerlich in ihr herrschte, hineinversetzen.

Ein Opfer? Ja. Eine Opferrolle? Nach zehn Jahren nicht mehr!


„Blutrote Schatten“ wird aus mehreren Perspektiven geschildert ebenso wie unbekannte Rückblicke die Gegenwart durchbrechen, doch Patricia schafft es, dass diese Kombination komplikationslos zu verfolgen ist, Neugier und Spannung in die Höhe getrieben werden. Beeindrucken konnte mich die psychologische Ebene gleichermaßen wie die bildlich geschilderte Kreativität der Morde. Offensichtlicher Thrill wechselt sich mit dem unterschwelligen Nervenkitzel ab, böse Vorahnungen entstehen am laufenden Band und Überraschungsmomente nehmen durch plötzliche Ereignisse und Informationen bis zum Ende nicht ab.

Die jeweilige Atmosphäre, die Anspannung und die Gefühle waren in jeder Szene greifbar, trotz der Wechsel konnte Patricia die vorherrschenden Stimmungen einfangen.


Ebenso wie die Täter ist der durchdachte Verlauf unberechenbar, ereignisreich und lässt kaum Zeit, um das Geschehen zu verdauen.

Zwei hochgefährliche, intelligente Serienmörder, die sich in ihrer Grausamkeit in nichts nachstehen.

Langeweile? Fehlanzeige. Die wichtigen Charaktere werden ausreichend eingebracht, ihre Gedanken und Reaktionen sind nachvollziehbar, private Informationen aus deren Leben überschatten nicht den Fall, sodass es keine irrelevanten Ausschweifungen gibt.


Auch die Frage, ob Liebe zu einem Menschen aufhört, wenn sich herausstellt, dass dieser ein Mörder ist, taucht zwischen den Zeilen auf – meine Antwort? Nein.

Neben Gemetzel und einem perfiden Plan sind auch einfühlsame Themen wie Traumabewältigung, Neuanfang und Freundschaft, samt der Botschaft seine Träume zu leben, integriert. Sams Leben nimmt den Leser definitiv mit – doch baut ihn durch ihre Stärke wieder auf.


„Blutrote Schatten“ ist rasant, hochgefährlich und zerfetzt das Nervenkostüm.

Interessant, grausam und skrupellos.


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Veröffentlicht am 08.12.2020

Solide Horrorstory.

Dschinn
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André Wegmann erfindet mit „Dschinn“ den Horror nicht neu. Trotz einer klaren Ausdrucksweise empfand ich es anstrengend, die 237 Seiten zu verfolgen, denn mit Nebensätzen, die für mich belanglose Ausschweifungen ...

André Wegmann erfindet mit „Dschinn“ den Horror nicht neu. Trotz einer klaren Ausdrucksweise empfand ich es anstrengend, die 237 Seiten zu verfolgen, denn mit Nebensätzen, die für mich belanglose Ausschweifungen ohne interessante Informationen waren, geizt der Autor nicht. Einerseits ermöglichen diese detaillierten Erklärungen die bildliche Vorstellung der Geschichte, hier geht in meinen Augen dadurch mehrfach die Spannung verloren.

Mit Christian Harms kreierte der Autor einen soliden Detektiv, der trotz seiner eigenen harten Vergangenheit und den Mühen der Gegenwart, alles daran setzt Fälle aufzuklären – leider wird er genau in das Schlamassel hineingezogen, dass noch mehr Kerben auf seiner Seele hinterlassen wird und doch auch ein Trostpflaster bereithält. Die Entwicklung zwischen Harms und der Nonne Bernadette war vorhersehbar und dennoch passend. Dass der Thriller mit zwei grausamen Geschehnissen beginnt und im Verlauf mehrfach durch solche unterbrochen wird, hält vordergründig das Interesse konstant. Bildlich und voller Details, ungeschönt und in angemessener Art konnte ich sehen, wie Blut spritzt -oder eher floss-, Köpfe abgebissen werden, Gliedmaßen brechen – und Andre verschont weder Kinder noch verzichtet er, wie es für den Redrum Verlag üblich ist, nicht auf vulgäre Ausdrücke. Gemetzel und Sex sind lebhaft ohne Schnörkel, wirken dennoch nicht gossenhaft.
Die Idee dem "Bösen" dieses außergewöhnliche Antlitz zu geben war neu, im Gegensatz zu den verwendeten Elementen der "Besessenheit" und "Austreibung", die, meiner Meinung nach, sehr nah an „Der Exorzismus“ und ähnlichen bekannten Werken blieben.
Dass der Autor seinen „Dschinn“ nicht einfach so auf die Welt losgelassen, sondern für diesen Thriller recherchiert hat, ist deutlich sichtbar. Fiktion und Fakten vermischen sich zu einem interessanten Gebilde, dass öfter langatmig und wenig spannend ist, jedoch auch mit unverblümten Grausamkeiten, Horrorelementen und vorstellbaren Schilderungen von grausigen Szenen an den Nerven zieht.

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