Profilbild von Franci

Franci

Lesejury Star
offline

Franci ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Franci über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Nette Story.

No Romeo
0

„No Romeo“ ist eine schöne Lovestory, die trotz Geheimnissen und Twists hauptsächlich zum Schwärmen und Schmunzeln verführt.
Die versprochenen Tropes schüren Erwartungen, die diese Geschichte nicht erfüllen ...

„No Romeo“ ist eine schöne Lovestory, die trotz Geheimnissen und Twists hauptsächlich zum Schwärmen und Schmunzeln verführt.
Die versprochenen Tropes schüren Erwartungen, die diese Geschichte nicht erfüllen kann.

Mit Beginn des Buches steht für Mila und ihre beste Freundin Sarah ein neuer Lebensabschnitt an. Gemeinsam ziehen sie an die Küste New Havens, um an der Yale University zu studieren, endlich College-Luft und den Duft von Freiheit, Unabhängigkeit zu schnuppern.
Von der ersten Seite an war die herzliche, innige Dynamik zwischen den Frauen, die trotz kleiner Unterschiede perfekt harmonieren, spürbar: während Sarah pure Lebensfreude und Euphorie zu sein scheint, selbstbewusst ist, ist Mila besonnen und ruhig, jedoch nicht weniger fröhlich. Das erste Aufeinandertreffen von Mila & Easton lässt nicht lange auf sich warten — und entspringt einer unglücklichen, leider nicht seltenen Situationen. Doch ab diesem Moment bekommt die Polizistentochter ihren attraktiven Retter nicht mehr aus dem Kopf.
Easton und seine Familie sind berüchtigt, seine unnahbare, oft kalte und harte Ausstrahlung verstärkt den Eindruck, dass sich Mila von ihm fern halten sollte. Sein widersprüchliches Verhalten macht es ihr nicht leicht, herauszufinden, was er will ... wer er ist ...

Dass Anja Tatlisu mit Worten umzugehen weiß, mit diesen bildliche Settings kreiert, Gefühlsregungen und Empfindungen so verpackt, dass sie zu Herzen gehen, und authentische Figuren zeichnet, ist bekannt. Und auch in ihrem aktuellen Roman gelang der Autorin all dies.
Wenn Mila und Sarah öfter auch wie Highschoolschülerinnen statt wie Studentinnen wirkten, war die häufig ausgelassene, offene Stimmung der beiden ansteckend — doch umso mehr Sarah ihrem Wunsch, einer Verbindung anzugehören, verfiel, umso deutlicher wurden die kleinen Risse, die sich in das Band ihrer Freundschaft schlängelten, bedrohlich knirschten und ungute Vorahnungen schürten.
Milas Besorgnis wenig zuträglich ist Easton, der ihr mit allen Mitteln zu zeigen versucht, dass sie nicht zu ihm, in seine Welt gehört. Denn seine Welt kann hart, grausam sein, hat dem Medizinstudenten schon zu viel genommen.

Den angeteaserten „Forbidden-Love“ Trope konnte ich in der gesamten Handlung zwar leider nicht ausmachen, dennoch stehen der äußerst unterhaltsamen Beziehung zwischen Mila und Easton einige Hindernisse und Ängste im Weg. Schade fand ich, dass hauptsächlich aus Milas Sicht erzählt wird und bis ungefähr zur Hälfte eine 0815-Story mit dem typischen Heiß-Kalt vorzufinden ist. Auch die ominöse studentische Verbindung nimmt während der gesamten Handlung nur eine oberflächliche Rolle ein, die sich erst gegen Ende entfaltet. Hingegen brachten romantische Szenen – wer nach einer perfekten Date-Inspiration sucht, sollte „No Romeo“ lesen! – zum Seufzen. Anja verzichtet darauf, ihre Story mit expliziten Szenen zu überhäufen, setzt die intimen, verruchten Augenblicke dennoch stimmungsvoll ein.
Auf den letzten Seiten nehmen Spannung und Tempo merklich zu, Ereignisse und Erkenntnisse häufen sich, Twists wenden das Blatt, bis am Ende ein rundes Finale wartet, welches es schwer macht, von den lieb gewonnenen Charakteren Abschied zu nehmen.

Trotz der kritischen Anmerkungen hält dieser Roman eine lesenswerte Geschichte bereit, die von Familie, Freundschaft und Zusammenhalt erzählt. Neben Romantik, Witz, einem wunderbaren Setting und vielfältigen, gut ausgearbeiteten Figuren finden sich eine Spicy-Note und ein Hauch Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2024

»Ich will nicht perfekt. Ich will dich.«

I Bet I Can Love You
0

𝐈 𝐛𝐞𝐭 𝐈 𝐜𝐚𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 ist der aktuelle Roman von Saskia Louis und eröffnet die „Sunshine Pire“-Serie mit einer, wie gewohnt, sehr amüsanten Story. Wer den Mix aus Humor, Tiefsinn und Spice schätzt, wird ...

𝐈 𝐛𝐞𝐭 𝐈 𝐜𝐚𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 ist der aktuelle Roman von Saskia Louis und eröffnet die „Sunshine Pire“-Serie mit einer, wie gewohnt, sehr amüsanten Story. Wer den Mix aus Humor, Tiefsinn und Spice schätzt, wird dieses Buch, das von Familie, Freundschaft und Liebe erzählt, von Vertrauen, Ehrlichkeit und Wachsen spricht, ebenso wenig aus der Hand legen wollen, wie ich.

Alles begann mit einer Wette … Oder Nein, mit einer Klage, denn diese treibt Rachel zurück in ihre Heimatstadt, in die Nähe ihrer Schwestern und zu der Agentur, deren Teilhaberin sie zwar ist, bisher aber nur aus der Ferne. Kaum einen Fuß in 'Match Me!' gesetzt, ist da auch schon Connor, der lautstark seinen Unmut über einen Scherz von Maddie kundtut und statt die „perfekte“ Rachel zu mimen geht sie auf Konfrontation — ehe sie sichs versehen haben der zynische Scheidungsanwalt und die Paartherapeutin eine Wette am laufen, die beide verändert und ihre besten, schlechtesten – einfach echten – Seiten hervorbringt …

„I bet I can love you“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass wir relevante Einblicke in die Vergangenheit der augenscheinlich unterschiedlichen Protagonisten bekommen. Durch psychologische Aspekte und detailreiche Unterhaltungen werden die Bürden, die die Mittdreißiger einst trugen, samt den daraus resultierenden Verhalten und ihren speziellen Reaktionen nachvollziehbar.
Schnell wird klar: Rachel James und Connor Stone teilen mehr, als nur Intelligenz, Willensstärke und Charme; sind sich ähnlicher als gedacht. Und diese entstehende – explosive, prickelnde, aufrichtige – Dynamik, die fast augenblicklich zu spüren war, war herrlich.
Amüsante, schlagfertige Dialoge, temperamentvolle und lautstarke Auseinandersetzungen, anzügliche Gedanken wechseln sich mit echten, emotionalen Gesprächen und einem Mix aus sanften und harten Näherkommen ab.

»Du kannst eine Frau vielleicht kommen lassen, aber kannst du sie auch glücklich machen?«

Die Handlung ist abwechslungsreich und interessant, heiß und romantisch. Verbirgt so viele Wahrheiten. Von der Liebe und ihren Tücken, von Perfektion und Erwartungen. Von der Ehrlichkeit – auch zu sich selbst.
Abgesehen der malerisch dargelegten Strandpromenade und einigen ulkigen Nebenfiguren, deren Beziehungen und Eigenheiten die Lust entfachen, noch mehr dieser besonderen Gemeinde aus Santa Monica zu lesen, schlägt Louis zarte Verbindungen zu ihren Reihen „𝘌𝘥𝘦𝘯 𝘉𝘢𝘺“ und „𝘓𝘰𝘷𝘦 & 𝘏𝘰𝘤𝘬𝘦𝘺“. Und was war das toll!?
Stilistisch haben wir einen Ton, der stets passend für die verschiedenen Situationen war, durchweg modern, locker und authentisch. Die Spicy-Note, explizite Szenen fließen anschaulich und stimmig in das oft ernstere, intelligente Geschehen, überraschende Entwicklungen, emotionale Ereignisse und Offenbarungen halten das Interesse konstant aufrecht. Die nächste Geschichte über den „Sunshine Pire“ wird definitiv ein Muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2024

Er umfängt ihre Verletzlichkeit, sie haut ihn um.

Boys of Tommen 1: Binding 13
0

ˢʰᵃⁿⁿᵒⁿ & ᴶᵒʰⁿⁿʸ
ᴰᵉˢᵗᶦⁿᵉᵈ ᵗᵒ ᵇᵉ ᵗᵒᵍᵉᵗʰᵉʳ


„𝐁𝐢𝐧𝐝𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“ ist Band eins der College-Romance-Serie 𝘉𝘰𝘺𝘴 𝘰𝘧 𝘛𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯 und beschreibt auf 800 Seiten eine gewaltige Geschichte. Wer jetzt denkt, dass zähe Kapitel, ...

ˢʰᵃⁿⁿᵒⁿ & ᴶᵒʰⁿⁿʸ
ᴰᵉˢᵗᶦⁿᵉᵈ ᵗᵒ ᵇᵉ ᵗᵒᵍᵉᵗʰᵉʳ


„𝐁𝐢𝐧𝐝𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“ ist Band eins der College-Romance-Serie 𝘉𝘰𝘺𝘴 𝘰𝘧 𝘛𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯 und beschreibt auf 800 Seiten eine gewaltige Geschichte. Wer jetzt denkt, dass zähe Kapitel, Nichtigkeiten und Ausschweifungen dominieren, der irrt. Kein Abschnitt war uninteressant, keine Zeile Füllstoff.

Shannon Lynch ist klein, zierlich und unerfahren, zurückhaltend und zutiefst verängstigt. Ihr ganzes Leben wurde von Armut, Gewalt und Mobbing geprägt — Panik, wohin sie geht, ein ständiger Begleiter. Das Tommen-College sollte ein schulischer Neuanfang sein, eine kleine Pause vom Elend. Und dort traf sie ihn … Johnny Kavanagh: den erfolgreichen All-Star-Rugbyspieler, groß, präsent und beliebt. Obgleich ihre erste Begegnung unglücklich verlief, entwickelt sich eine zarte, unbeholfene Freundschaft, die von Anfang an durch „mehr“ auf wackeligen Beinen steht. Es knistert, funkt und diese Energie dringt durch die Seiten, krallt sich – Ignoranz, Unwillen, Verdrängung zum Trotz – fest. Beide verschweigen der Welt etwas, aus Scham, aus Hilflosigkeit …

Während Johnny weder sich selbst noch andere enttäuschen will, nur ein Ziel hat, für das er seit jeher rücksichtslos und unerbittlich kämpft, riskiert er seine Gesundheit und letztendlich den Traum, den er für seine Zukunft sah. Und Shannon, wie der Fluss … ihr Geheimnis verbirgt sich hinter Ausreden – für Blessuren, für „nicht dürfen“, für jedes Zusammenzucken. Doch die Sorge über die Konsequenzen, die die Wahrheit bringen würde, nicht nur für sich, raubt ihr die Worte. Zwei Teenager mit Schatten, mit Problemen und einem Herzen, das vor Güte und Selbstlosigkeit überquillt, für die jeder Tage zu oft nur ein ertragen ist. …

Ohne noch mehr vorwegzunehmen: Diese Story war ein Wechselspiel der Gefühle, ein Portpourie an Emotionen, an dem wir durch die verschiedenen Perspektiven intime, echte Einblicke in das Innerste der Protagonisten bekommen. Obwohl ich Johnnys Bedenken zweifelsohne nachempfinden konnte; deutlich herausgearbeitet wurde, was seine Verletzung mit ihm macht, was diese ihn kostet, und wie viel es dem Sportler abverlangt, sein Temperament zu zügeln und seine Empfindungen zu verbergen, ging mir Shannons Geschichte noch näher. So unglaublich nah.
Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen? Wie laut Schweigen?

„Binding 13“ ist so viel mehr als eine typische 0815-College-Romance. Mehrfach war die Stimmung eine schwere, von Zerrissenheit erfüllt, von Bedrohung. Manche Ereignisse, Offenbarungen waren so schockierend, gewaltvoll, beängstigend, dass es mir die Tränen in die Augen trieb, Gänsehaut bescherte. Und doch waren die beiden – gemeinsam – unglaublich amüsant; Kontraste, die aufeinander prallen. Individuen, die miteinander, aneinander wachsen. Ebenso oft Unterhaltung wie Romantik versprachen.
Er umfängt ihre Verletzlichkeit, sie haut ihn um.

Chloe Walsh schuf eine intensive Dynamik, die fesselt, fasziniert. Detailreich kamen die wechselnden Handlungsorte und Ereignisse zur Geltung, atmosphärisch die verschiedenen Situationen. Dass auf explizite Szenen verzichtet wird, die romantische Entwicklung eine leichte, langsame ist, unterstreicht den Ernst der Thematiken, die Zerbrechlichkeit. Eine Vielzahl Nebenfiguren – gerade Johnnys Eltern und sein bester Freund Gibsie, die zwei Freundinnen an Shannons Seite sowie ihre Familie – tragen zusätzlich zu Abwechslung, Witz und Problemen bei.
Neben einer direkten und modernen, für die Charakterzeichnung passenden Ausdrucksweise empfängt uns dieser überaus charmante, gleichzeitig tiefsinnige und realitätsnahe Roman mit gefühlvollen, sanften Tönen. Mit ersten Malen, herzzerquetschenden Dramen, verruchten Gedanken. Mit Lebenstragik und Schmerz, Wut, Hass und zarter Liebe.
Wie sehr konnte ich mitleiden, verstehen, spüren…?
Die Autorin hält durchweg einen Spannungsbogen aufrecht, weckt den Drang, ins Buch zu kriechen, zu beschützen, rührt an Mitgefühl und Verständnis. Appelliert daran, genauer hinzuschauen, nicht weg.
Niemals weg.
Im letzten Viertel überschlagen sich die Ereignisse, bis uns ein Cliffhanger Luft holen lässt.

⚠ Die Fortsetzung der Geschichte von Shannon & Johnny erscheint im Juli unter dem Titel „𝐊𝐞𝐞𝐩𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“
→ in Band drei steht ein anderes Couple im Fokus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2024

Second-Chance, Spaß, Spannung und Spice inkl.

Dirty Like Ash - Kentucky Love
0

Während sich „Hot like Clay“ vor allem als heiße, witzige und herrlich skurrile Romance in meinem Kopf festsetzte, empfand ich „𝐃𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐀𝐬𝐡“ aufgrund der Themen zwar als ernster, jedoch nicht weniger ...

Während sich „Hot like Clay“ vor allem als heiße, witzige und herrlich skurrile Romance in meinem Kopf festsetzte, empfand ich „𝐃𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐀𝐬𝐡“ aufgrund der Themen zwar als ernster, jedoch nicht weniger unterhaltsam und definitiv ebenso spicy.

Yvonne Westphal zeigt die Schatten hinter einem augenscheinlich glitzernden Leben im Rampenlicht, den Verzicht; die Leichtigkeit, mit der Individualität heute ersetzt werden kann. Spricht von Vorurteilen und Klischees, von Gesetzen und deren vermeintlichen HüterInnen, von Missständen, die nicht nur in Kentucky herrschen. Von dem Schicksal, manchmal so unfair, von Träumen, für die es sich lohnt zu kämpfen, und von Liebe.

Vier Jahre sind vergangen, seit Jade ihre Heimat Sweet Springs und somit auch den Mann, mit dem sie so viel geteilt hat, verließ, um Karriere zu machen. Denn sie konnte nicht bleiben, brauchte mehr, ging, um sich selbst zu verwirklichen. Und Ash wollte nicht gehen …
Damals im Gepäck weder Geld noch Plan, dafür mehr als nur die Bruchstücke ihrer beiden Herzen.
Nun, während »Everybody’s Darling« in aller Munde ist, kommt sie zurück, einzig, um Erinnerungen zu retten. Und der geschickte Handwerker erkennt sofort, dass sich hinter dem Image des süßen, braven Country-Stars sein Babycake verbirgt. Taff, laut. Wild. …

Ash Crawford und Madeleine Jade da Rosa konnten sich nie vergessen – und dass sie einander noch immer alles bedeuten, es gehörig knistert und prickelt, wurde augenblicklich deutlich.
Durch einen saloppen Umgang, leichtes Geplänkel, Sehnsucht. Vertrauen.
Die wechselnden Perspektiven ermöglichen es, sich in die Protagonisten, die mit Tiefe ausgearbeitet wurden, hineinzuversetzen; ihre Reaktionen und das Verhalten, ob damals oder heute, ihre »Beziehung« zu verstehen. Denn diese ersten, teilweise äußerst witzigen Begegnungen nach den verstrichenen Jahren bestanden nicht aus Vorwurf und Härte, Scham oder Wut. Kein Funken Hass glomm zwischen ihnen.
Reue und Wehmut. Vor allem aber eine intensive Art des (Er)Kennens. Freude. Glück. Wärme inmitten der Sticheleien. Pures Verlangen.

Ich genoss diese Zusammenkunft, Jades halbherzige Versuche, sich gegen ihre Gefühle zu wehren, und Ashs konstantes Selbstbewusstsein. Seine Überzeugung und Ehrlichkeit. Neben dieser unterhaltsamen Dynamik und den interessanten Informationen darüber, was seit dem Abgang der Sängerin geschehen ist, sich verändert hat, warten tolle Nebenfiguren, Herzlichkeit und einiges an Spannung. Etliche amüsante Gespräche brachten mich zum Lachen, zahlreiche verruchte Gedanken und heiße, explizite Szenen – bildlich dargelegt – regen das Kopfkino an, während viele Momente und Aussagen zum Nachdenken veranlassen.
Die Autorin spart weder an Twists, Überraschungen und Aufregung noch an Emotionen, Humor und Romantik. Zudem überzeugt Westphal erneut mit einem authentischen, einfühlsamen Stil, einem direkten, modernen Ton und einer durch und durch abwechslungsreichen Handlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2024

Der Klappentext verspricht so vieles, dass die Handlung nicht bieten kann.

The Cloisters
0

„𝘾𝙝𝙤𝙞𝙘𝙚 𝙞𝙨 𝙩𝙝𝙚 𝙤𝙣𝙚 𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙬𝙚 𝙖𝙡𝙡 𝙨𝙝𝙖𝙧𝙚. 𝙄𝙩'𝙨 𝙩𝙝𝙚 𝙪𝙡𝙩𝙞𝙢𝙖𝙩𝙚 𝙡𝙚𝙫𝙚𝙡 𝙥𝙡𝙖𝙮𝙞𝙣𝙜 𝙛𝙞𝙚𝙡𝙙.”



„𝐓𝐡𝐞 𝐂𝐥𝐨𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬: 𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐚𝐜𝐡𝐭 𝐝𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬.“ zog mich mit seinem verheißungsvollen Cover und den interessanten Klappentext, ...

„𝘾𝙝𝙤𝙞𝙘𝙚 𝙞𝙨 𝙩𝙝𝙚 𝙤𝙣𝙚 𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙬𝙚 𝙖𝙡𝙡 𝙨𝙝𝙖𝙧𝙚. 𝙄𝙩'𝙨 𝙩𝙝𝙚 𝙪𝙡𝙩𝙞𝙢𝙖𝙩𝙚 𝙡𝙚𝙫𝙚𝙡 𝙥𝙡𝙖𝙮𝙞𝙣𝙜 𝙛𝙞𝙚𝙡𝙙.”



„𝐓𝐡𝐞 𝐂𝐥𝐨𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬: 𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐚𝐜𝐡𝐭 𝐝𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬.“ zog mich mit seinem verheißungsvollen Cover und den interessanten Klappentext, der eine mysteriöse Geschichte verspricht, in den Bann.

Auf eine Zusammenfassung verzichte ich, da die Buchbeschreibung die Ausgangssituation ausreichend darlegt.

Wie bewertet man einen Roman, dem es zu 80 % an Emotionen, Ereignis und Spaß fehlt?

Katy Hays schuf, auch ohne Universitäts-Setting, eine einnehmende, schwere „Dark Academia“ Atmosphäre. Ein bildhafter, regelrecht malerischer Stil, geheimnisvoll, führt uns durch die Geschehnisse, die auf gewisse Weise historisch anmuten, bedrohlich wirken.
Obgleich die Autorin durchweg ein Gefühl der Vorsicht vermittelt, allein durch die vorherrschende Stimmung Erwartungen schürt, enttäuscht der Verlauf. Denn dieser bietet kaum bis keine Spannung, keine Aufregung oder Abwechslung. Nicht mal das erwähnte Tarotkarten-Set bekommt den angeteaserten Raum.

Abgesehen der Protagonistin Ann, die interessant gezeichnet wurde, deren Verlust ebenso greifbar war, wie ihre Intentionen, blieben die Nebenfiguren blasse Schemen.
Ich konnte Anns Schmerz, dargelegt in nachhallenden Emotionen, die einzig hier zu findenden, ihre Unsicherheiten und die Neugier nachvollziehen.
Mit Aspekten der Kunstgeschichte sowie allgemeinen Informationen über Tarot — im Anhang versteckt sich übrigens ein Leitfaden — fordert dieser Roman Aufmerksamkeit und Konzentration. Doch das wirklich anstrengende war, dass die Kapitel zäh dahin fließen, regelrecht langatmig schleichen.
Jedes umblättern ein Kampf gegen die Müdigkeit.
Im letzten Abschnitt zieht Hays das Tempo an, überrascht mit Enthüllungen und serviert einen runden Abschluss. Doch dieser kleine, gute Teil kann die Enttäuschung über die vorangegangenen Seiten leider nicht dämpfen.

„The Cloisters: Die Macht deines Schicksals.“ versprach viel, bietet zu wenig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere